Homophober Islam Liberaler Westen? Ein Vortrag von Danijel Cubelic
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- Käte Melsbach
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1 Lemgo, Homophober Islam Liberaler Westen? Ein Vortrag von Danijel Cubelic Raum in der Hochschule Ostwestfalen-Lippe Standort Lemgo Institut für Religionswissenschaften, Universität Heidelberg Eröffnet wurde der Vortrag von Danijel Cubelic bezugnehmend auf den Terroranschlag in Orlando der am Wochenende vor dem Vortrag stattfand. Dort wurden 49 Menschen von einem selbsternannten IS-Kämpfer erschossen. Der Angreifer ging gezielt in einen Club, der ein Treffpunkt für Schwule und Lesben sowie andere queere Personen war. Auf der folgenden Folie ist eine Grafik abgebildet, in welchen Ländern Homosexualität bestraft wird. Weiter ging Cubelic auf das Verständnis von Männlichkeit ein. In vormodernen muslimischen Gesellschaften wurde nicht zwischen Männern und Frauen unterschieden, sondern zwischen Männer und Nichtmännern. Unter die Kategorie Nichtmänner fielen auch Jünglinge, junge Männer in oder kurz nach der Pubertät, die noch keinen dichten Bartwuchs hatten. Es war also geduldet,
2 Beziehungen zu Jünglingen zu unterhalten, solange diese noch keinen Bart hatten und der Mann parallel Frau und Kinder hatte. Den Begriff schwul als Identität stiftenden Terminus gab es also noch nicht. Auf nachfolgender Folie ist ein Weindiener zu sehen, der dem Herrn auch sexuell zu Diensten stand. Liebesliteratur war seinerzeit eine weit verbreitete Form, die nicht nur von Schriftstellern, sondern von jedermann geschrieben wurden. Die Tatsache, dass diese Gedichte nicht vernichtet wurden beweist, dass die damalige Gesellschaft diese für schützenswert hielt.
3 Ein weiterer interessanter Fakt ist, dass sich das Schönheitsideal von Damen und Jünglingen immer mehr anglichen. Frauen schminkten sich Monobrauen und Damenbärte um dem Schönheitsbild näher zu kommen. In Albanien war es zum Beispiel üblich, wenn Männer im Krieg umgekommen waren, dass Frauen bzw. Mädchen als Jungen erzogen wurden, um die fehlende Arbeitskraft auszugleichen. Dies ist ein Beispiel für eine solche noch lebende Person.
4 Des Weiteren gibt es in Süd- Südostasiatischen (muslimisch geprägten Ländern) ein sogenanntes drittes Geschlecht. In Indien werden diese als Hijra bezeichnet. Darunter versammeln sich sowohl Eunuchen als auch Transgender oder Inter*-Personen, die nicht eindeutig dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugeordnet werden können. Daraufhin ging Danijel Cubelic noch auf die Eunuchen-Wächter ein, welche das Heiligtum Mekka beschützten. Diese Männer waren ehemalige Sklaven die als Kind entmannt wurden und Mekka beschützten, außerdem auch das Harem des Sultans, denn im Palast waren keine anderen Männer als der Sultan selbst erlaubt. Abschließend wurde noch das Thema Transexualität im Iran beleuchtet. Dort stehen sexuelle Handlungen unter Männern zwar unter Strafe, aber die Geschlechtsangleichungen von Trans*- Personen werden vom Staat von der Hormongabe bis zur Geschlechtsangleichenden Operation gefördert. Warum ist das so? Für uns Europäer ist das vielleicht schwer nachzuvollziehen, aber so wird die Geschlechterbinarität wiederhergestellt. Diese Zustände führen leider allzu oft dazu, dass schwule Männer eine Geschlechtsangleichung vornehmen lassen um legal mit ihrem Partner zusammenleben zu können.
5 Fazit: Nicht nur konnte Cubelic eindrucksvolle Beispiele aus der Geschichte der Sexual- und Geschlechtsvielfalt in muslimischen Gesellschaften geben, sondern auch den Bezug herstellen, wie es dazu kam, dass heutzutage viele Muslime Homosexualität als gelebte Identität ablehnen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer hörten bis zum Schluss aufmerksam zu und gaben durchweg positives Feedback.
Cubelic (Institut für Religionswissenschaft, Universität
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