Neurologische Rehabilitation. Prof.Dr.H.Gerhard Philippusstift KKENW 2011
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- Sigrid Helga Hummel
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1 Neurologische Rehabilitation Prof.Dr.H.Gerhard Philippusstift KKENW 2011
2 Rehabilitationsgrundlagen 1. Das Gehirn eines Erwachsenen kann sich nach einer Schädigung oder Erkrankung in bemerkenswerter Weise regenerieren 2. Im unmittelbaren Anschluss an eine Akutbehandlung ist die Rehabilitation besonders effektiv
3 Ohne Neuroplastizität keine Rehabilitation
4 Neuroplastizität Die neuronale Plastizität des Gehirns ist ein kontinuierlich dynamischer Prozess. Es ist die Fähigkeit des Gehirns, seine eigene Struktur und Organisation den veränderten biologischen Grundlagen(zB Läsionen) und Anforderungen(zB Lernen) anzupassen
5 Neuroplastizität Netzwerkplaztizität 1.Wiedererlangen der neuronalen Erregbarkeit 2.Benutzung teilweise erhaltener Strukturen 3.Verwendung alternativer Bewegungsmuster 4.Expansion neuronaler Projektionen 5.Rekrutierung paralleler oder funktionell ähnlicher Bahnsysteme Neuronale Plastizität 1.Veränderungen der synaptischen Effektivität 2.Veränderung der Zahl der Rezeptoren 3.Veränderung der Neurotransmitterfreisetzung und Aufnahme 4.Synaptisches sprouting 5.Axonale und dendritische Regeneration und Remyelinisierung
6 Krankheitsbilder von Schlaganfall SHT TU Lumbago MS Parkinson PNP Rest 4% 3%3% 3% 3% 2% 11% 71%
7 Änderung der Behandlungsparameter beim Schlaganfall 1. Therapie effektiver zb Lysetherapie, Stroke units 2. Kürzere Verweildauer (DRG) 3. Veränderung des Patientengutes(mehr Schlaganfälle ) Rehabilitationsergebnisse bei effektiver Frührehabilitation besser
8 Änderung der Einstellung des Akutmediziners zur Rehabilitation 1. Er will den Rehabilitationsprozess mitgestalten, da er den Rehabilitationsprozess eingeleitet hat. 2.Er bespricht das Rehabilitationsziel mit dem Patienten und berät über die beste Rehaeinrichtung(Rehaplanung)
9 Entlassung und Reha im Schlaganfallverbund Essen(n=1342) Rehabilitation 33% Stationär 54% Teilstationär 46% Entlassen nach Hause 45% Pflegeheim 17% Durchschnittliche Verweildauer im Akutkrankenhaus 11 Tage
10 Planung der neurologischen Rehabilitation 1.Die Planung der Rehabilitation beginnt auf der Stroke Unit oder im Akutkrankenhaus. 2. Grundsätzlich wird bei allen Schlaganfallpatienten die Notwendigkeit einer neurologischen Rehabilitation geprüft. 3. Auch bei geringen Funktionsstörungen ist bei berufstätigen Patienten eine Rehabilitation indiziert (sozialmedizinische Beurteilung!), 4. Bei älteren Patienten in der Regel zur Sicherung der Selbsthilfefähigkeit sinnvoll.
11 Ziele der neurologischen Rehabilitation Ziele der neurologischen Rehabilitation sind Restitution,Besserung oder Kompensation der neurologischen Funktionsstörung, Selbsthilfefähigkeit oder auch die soziale und berufliche Reintegration.
12 Niedergelassene Aerzte Akutkrankenhaus Philippusstift Kooperationspartner Reha Krankenkassen Rentenversicherer Stationäre Rehaklinik Ambulante Reha Tagesklinik NETZ Ambulante Reha Aphasikerzentrum NRW Schlaganfallbüro Ruhr
13 Personen, die am neurologischen Rehabilitationsprozess beteiligt sind Arzt Therapeuten(Physiotherapie, Ergotherapie, Logotherapie, Neuropsychologie) Sozialdienst Rehabilitationskoordinatoren Pflegedienst
14 Evidenzbasierte therapeutische Interventionen (1) Repetitives sensomotorisches Training mehrmalige tägliche Wiederholung einfacher, gleicher Bewegungen der gelähmten Hand bei Ausführung über mehrere Wochen deutliche Funktionsverbesserung der gelähmten Hand wirksamer als Standardtherapie
15 Evidenzbasierte therapeutische Interventionen (2) EMG-initialisierte elektrische Muskelstimulation (z.b. Automove) durch willkürliche Muskelkontraktion ausgelöste elektrische Stimulation desselben Muskels
16 Evidenzbasierte therapeutische Interventionen (3) Laufbandtraining Laufen unter Abnahme eines Teils des Körpergewichtes (Fallschirmgurt) deutliche Verkürzung der Zeit bis zur vollständigen Mobilisation
17 Evidenzbasierte therapeutische Interventionen (4) Erzwungener Gebrauch (Taub'sches Training) Immobilisation des gesunden Armes erzwungener Einsatz des betroffenen Armes führt zu deutlichem Funktionszuwachs Intensives Arm- und Handfunktionstraining (3-6 Stunden täglich) Nachteil: kommt nur für begrenzte Zahl von Patienten in Frage
18 Neuropsychologie - kognitive Störungen wie - Aufmerksamkeit / Konzentration - Gedächtnis - Planen-Handeln - Sehstörungen (Gesichtsfelddefekte) - Neglect (Vernachlässigung) - Krankheitsverarbeitung - Entspannung (PMR)
19 Methoden zum Messen des Rehabilitationserfolges 1.Klinische Untersuchungen unterverwendung von internationalen Rehascores(zB FIM score Barthelindex) Bildgebende Verfahren( fmri PET ) Elektrophysiologie(Mapping, evozierte Potentiale)
20 Barthel-Index 1. Essen und Trinken ("mit Unterstützung", wenn Speisen vor dem nicht möglich 0 Essen zurechtgeschnitten werden) mit Unterstützung 5 selbstständig Umsteigen aus dem Rollstuhl ins Bett und umgekehrt nicht möglich 0 (einschließlich Aufsitzen im Bett) mit Unterstützung 5 selbstständig Persönliche Pflege (Gesicht waschen, Kämmen, Rasieren, Zähneputzen) nicht möglich 0 mit Unterstützung 0 selbstständig 5 4. Benutzen der Toilette (An-/Auskleiden, Körperreinigung, Wasserspülung) nicht möglich 0 mit Unterstützung 5 selbstständig Baden/Duschen nicht möglich 0 mit Unterstützung 0 selbstständig 5 6. Gehen auf ebenem Untergrund nicht möglich 0 mit Unterstützung 10 selbstständig 15 6.a. Fortbewegung mit dem Rollstuhl auf ebenem Untergrund (dieses Item nicht möglich 0 nur verwenden, falls das Item 6 mit "nicht möglich" bewertet wurde) mit Unterstützung 0 selbstständig 5 7. Treppen auf-/absteigen nicht möglich 0 mit Unterstützung 5 selbstständig An-/Ausziehen (einschließlich Schuhe binden, Knöpfe schließen) nicht möglich 0 mit Unterstützung 5 selbstständig Stuhlkontrolle nicht möglich 0 mit Unterstützung 5 selbstständig Harnkontrolle nicht möglich 0 mit Unterstützung 5 selbstständig 10
21 Patienten III (Schlaganfall /2004) P u n k tw e rt ±18 112,5 ±16,4 85 ±20,2 91 ± 16,6 Behandlungsze it: 24,2 ± 14,1 (Tage) 80 FIM-A FIM-E BI-A BI-E Meßsysteme
22 ICF International Classification of Functioning, Disability and Health WHO, 2001
23
24 Rehabilitation von Parkinsonpatienten sinnvoll? Ziel medizinischer Rehabilitation: Schädigungen und Beeinträchtigungen beseitigen oder reduzieren Verschlimmerung verhüten Beschwerden lindern Hilfe zum besseren Umgang mit der Krankheit
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