DIVERSE Fachforum. Förderliche und hinderliche Faktoren für die Beteiligung von Personen mit Migrationshintergrund an der Freiwilligenarbeit
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- Johanna Berger
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1 DIVERSE Fachforum Förderliche und hinderliche Faktoren für die Beteiligung von Personen mit Migrationshintergrund an der Freiwilligenarbeit Karlshochschule, 27. Februar
2 Zeitplan Zeit 14:00 Uhr Thema Begrüßung und Präsentation der Ergebnisse des Forschungsprojekts DIVERSE: Anerkennung, Diversity-Management und Freiwilligenarbeit 15:00 Uhr Vorstellung von Good-Practices I 15:45 Uhr Kaffee-Pause 16:15 Uhr Vorstellung von Good-Practices II 17:00 Uhr Kamingespräch mit Kerim Arpad, Renate Braun-Schmitz und Rosemarie Strobel-Heck 18:00 Uhr Imbiss Und weitere Möglichkeiten für informelle Gespräche und Networking 2
3 Überblick über das Projekt Titel DIVERSE (Diversity Improvement as a Viable Enrichment Resource for Society and Economy) Rahmen Förderung: European Integration Fund Koordination: Katholische Universität Mailand (WWELL Research Centre) Partner: Hochschulen und NROs aus zehn teilnehmenden Ländern (Italien, Spanien, Portugal, Deutschland, Niederlande, Finnland, Schweden, Polen, Estland, Ungarn) Laufzeit Dezember 2013 bis April
4 Themenfelder Beteiligung von Nicht-EU-Bürgern an ehrenamtlichen Aktivitäten Erfassung und Verbesserung der Anerkennungspraxis von Kenntnissen, Fertigkeiten und Kompetenzen von Nicht-EU-Bürgern in der Europäischen Union Diversity-Management-Konzepte in Profit- und Non- Profit-Organisationen insbesondere im Hinblick auf kulturelle Diversität durch Nicht-EU-Bürger 4
5 Handlungsempfehlungen / Ergebnisse Verbesserung der Beteiligung von Personen mit Migrationshintergrund an ehrenamtlichen Aktivitäten 1. Bessere Finanzierung und Qualifizierung von Migrantenorganisationen 2. Unterstützung von Kooperationen mehrerer Organisationen 3. Interkulturelle Öffnung traditioneller Freiwilligenorganisationen 4. Zielgruppengerechte Ansprache und Verbreitung von Informationen über Möglichkeiten des Ehrenamts 5. Verbesserung der Anerkennung freiwilliger Arbeit 6. Weiterführende Forschung. Fachforum am
6 Handlungsempfehlungen / Ergebnisse Verbesserung der Anerkennungspraxis von Kenntnissen, Fertigkeiten und Kompetenzen von Nicht- EU-Bürgern in der Europäischen Union 1. Andere Möglichkeiten der Kostenaufteilung des Anerkennungsverfahrens in Betracht ziehen 2. Verminderung der Bürokratie zu Gunsten von Flexibilität 3. Wertschätzung non- und informeller Lernergebnisse im öffentlichen Diskurs 4. Verbesserung der bestehende Instrumente zur Anerkennung non- und informeller Lernergebnisse 5. Verwendung von Lernergebniseinheiten Fachforum am
7 Handlungsempfehlungen / Ergebnisse Diversity-Management-Konzepte in Profit- und Non- Profit-Organisationen insbesondere im Hinblick auf kulturelle Diversität durch Nicht-EU-Bürger 1. Klarere Definition der Potentiale und des Nutzens von Diversity- Management 2. Abgleich des Diversity-Managements mit der strategischen Positionierung der Unternehmen 3. Beseitigung der verdeckten kognitiven Voreingenommenheit gegenüber der Vielfalt in der Arbeitnehmerschaft 4. Aufbau eines langfristigen Projektmanagements 5. Flexibilisierung der Instrumente des Diversity-Managements 6. Weiterentwicklung des Diversity-Managements entsprechend der Nachfrage von KMU 7. Änderung politischer und rechtlicher Rahmenbedingungen zur einfacheren Einbindung von Nicht-EU-Bürgern in Unternehmen Fachforum am
8 Förderliche und hinderliche Faktoren für die Beteiligung von Personen mit Migrationshintergrund an der Freiwilligenarbeit 8
9 Ausgangslage 1. Freiwilligenarbeit hat in Deutschland grundsätzlich einen hohen Stellenwert für den sozialen Zusammenhalt und die allgemeine Wohlfahrt. 2. Freiwilligenarbeit ist in doppelter Hinsicht förderlich: a) für die Gesellschaft b) für die engagierte Person 3. Finanzielle und ideelle Unterstützung durch private und staatliche Organisationen (auf allen Verwaltungsebenen) 4. Seit wenigen Jahren schließt diese Wertschätzung auch Migrantenorganisationen ein Leitfrage: Welche förderlichen und hinderlichen Faktoren existieren für die Beteiligung von Drittstaatlern (bzw. Personen mit Migrationshintergrund) an der Freiwilligenarbeit? 9
10 Datenerhebung 1. Literaturrecherche (Auswahl) - Freiwilligensurvey (TNS Infratest, 2009) - Zuwanderer in Deutschland (IFD Allensbach, 2009) - Bürgerschaftliches Engagement von MigrantInnen (INBAS Sozialforschung, 2003) - Beteiligung von Drittstaatenangehörigen an freiwilligem Engagement (Huth, 2006) 2. Experteninterviews - Acht leitfadengestützte Interviews (schriftlich, face-toface, telefonisch) - Experten aus: Stadtverwaltung, Migrantenorganisationen, traditionellen Wohlfahrtsverbänden Forschungsstand ist lückenhaft. Terminus Drittstaatler in der Anwendung nicht brauchbar. 10
11 Sind P.m.M. seltener engagiert als P.o.M.? Anteil der Personen, die in einem Verein aktiv sind (in %) Personen ohne Migrationshintergrund Zuwanderer* Quelle: IFD-Allensbach (2009): Zuwanderer in Deutschland. S.55. * Stichprobenbefragung unter Angehörigen der zehn wichtigsten Herkunftsländer Nicht berücksichtigt wurden: - Sozio-demografische Faktoren - nicht-institutionalisierte Freiwilligenarbeit 11
12 In welchen Tätigkeitsfeldern engagieren sich P.m.M.? 1. Sportvereine 2. Religionsgemeinschaften 3. Kulturvereine Keine wesentlichen Unterschiede zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund. Vier Ausnahmen: Personen mit Migrationshintergrund sind unterrepräsentiert in den Bereichen: - Katastrophenschutz - traditionelle Wohlfahrtsverbände - Umweltschutz - LGBT-Engagement Quellen: IFD-Allensbach (2009): Zuwanderer in Deutschland. S.58. Huth (2006): Beteiligung von Drittstaatangehörigen an freiwilligem Engagement. S. 23. Experteninterviews 12
13 Was motiviert freiwillig Engagierte? 1. Orientierung an der Geselligkeit 2. Orientierung am Gemeinwohl 3. Orientierung an eigenen Interessen Keine wesentlichen Unterschiede zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund Quellen: Gensicke / Geiss zitiert nach INBAS (2011): Migrantenorganisationen in Hessen. S. 21f.. 13
14 Welche Faktoren hindern die Beteiligung am freiwilligen Engagement? I. Allgemein 1. Geringe persönliche Ressourcen: niedriger Bildungsstand, Einkommen und sozialer Status 2. Alter und Geschlecht 3. Eingeschränkte strukturelle und soziale Integration 4. Fehlende Anerkennung des Engagements durch das Umfeld Keine wesentlichen Unterschiede zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund Quellen: TNS-Infratest (2009): Freiwilligensurvey. INBAS (2011): Migrantenorganisationen in Hessen. BMAS (2014): Das Bildungspaket Huth (2006): Beteiligung von Drittstaatangehörigen an freiwilligem Engagement. Huth (2013): Bürgerschaftliches Engagement von älteren Migranten. Experteninterviews 14
15 Welche Faktoren hindern die Beteiligung am freiwilligen Engagement? II. Für P.m.M. 1. Kurze Aufenthaltsdauer in Deutschland 2. Befristeter Aufenthaltsstatus 3. Fehlendes Wahlrecht 4. Fehlende berufliche Anerkennung 5. Flüchtlingsstatus 6. Fehlende Offenheit der Organisationen Quellen: TNS-Infratest (2009): Freiwilligensurvey. INBAS (2011): Migrantenorganisationen in Hessen. BMAS (2014): Das Bildungspaket Huth (2006): Beteiligung von Drittstaatangehörigen an freiwilligem Engagement. Huth (2013): Bürgerschaftliches Engagement von älteren Migranten. Experteninterviews 15
16 Welche Faktoren hindern (nicht nur) Migrantenorganisationen? fehlende finanzielle Mittel keine Beteiligung an Netzwerken ungenügende Qualifizierung Schwierigkeiten in der Mitgliederwerbung unprofessionelle Organisationsstruktur Quellen: TNS-Infratest (2009): Freiwilligensurvey. INBAS (2011): Migrantenorganisationen in Hessen. 16
17 Ergebnisse / Handlungsempfehlungen Verbesserung der Beteiligung von Personen mit Migrationshintergrund an ehrenamtlichen Aktivitäten 1. Bessere Finanzierung und Qualifizierung von Migrantenorganisationen 2. Unterstützung von Kooperationen mehrerer Organisationen 3. Interkulturelle Öffnung traditioneller Freiwilligenorganisationen 4. Zielgruppengerechte Ansprache und Verbreitung von Informationen über Möglichkeiten des Ehrenamts 5. Verbesserung der Anerkennung freiwilliger Arbeit 6. Weiterführende Forschung Vgl. Huth (2006): Beteiligung von Drittstaatenangehörigen an freiwilligem Engagement als Mittel zur Integrationsförderung. 17
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