Wie Beten Spaß macht

Transkript

1 Joh 16, Wie Beten Spaß macht Ein kleiner Junge fragte seine Eltern: Ich bete gleich - braucht ihr was? Es geht heute um s Beten und ich möchte der Frage nachgehen, wie Beten Spaß macht. Wann macht Beten Spaß? Was muss sein, damit Beten Spaß macht? Aber zunächst stellt sich die Frage, darf Beten Spaß machen? Und überhaupt, kann man im Zusammenhang von Beten von Spaß reden? Ist das Gebet nicht eine viel zu ernste Sache? Gut, vielleicht sollte ich besser Freude sagen und fragen: Macht Beten Freude? Wie geht es dir mit dem Beten? Ist Beten für dich eine Freude, ein Vergnügen, (Spaß ist ein Vergnügen) eine Sache, die du richtig gerne machst. Wenn Beten Anbetung ist, dann werden jetzt viele zustimmen und sagen, Beten begeistert mich, es macht Freude, Gott anzubeten. Beten macht Freude, wenn wir anbeten. Wenn wir danken, macht es auch Freude. Aber wie ist das mit dem Bitten? Macht Bitten Freude? Wenn das so wäre, dann müsste unser Gebetskreis die bestbesuchte Gemeindeveranstaltung sein. Ist er aber nicht, im Gegenteil. Und doch habe ich nicht den Eindruck, dass die Beter dort nur eine Pflicht abarbeiten. Was ist für dich Beten und ganz speziell das Bitten? Macht es dir Freude? Oder ist für dich beten eher eine Pflicht? Was müsste sein, damit du richtig Freude beim Beten hast? Was müsste sein, damit du begeistert für Anliegen betest? Ich würde mehr und länger und begeisterter beten, wenn alle meine Gebete erfüllt würden. Stell dir vor, alle deine Bitten würden erfüllt. Was du auch bittest, es wird erfüllt. Das wäre doch was! Also ich würde beten ohne Ende. Ich würde begeistert ein Anliegen nach dem anderen an Gott richten. Ich würde für andere beten wie der kleine Junge und sagen: Ich bete gleich, brauchst du was? Wenn wir wüssten, dass unsere Bitten erfüllt würden, dann würden wir mehr beten und wir hätten Freude dabei. Nun stellt euch vor, das gibt es wirklich. Jesus sagt: Was auch immer ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er wird es euch geben! Das muss man sich auf der Zunge oder im Ohr zergehen lassen. Was auch immer, - also ohne Einschränkung, - wir den Vater bitten werden, im Namen von Jesus, das wird er uns geben. Das ist doch eine Gebetsgarantie. Wir haben hier die garantierte Zusage, dass unsere Bitten erfüllt werden. Und wir bekommen noch einen Bonus obendrauf: Freude. bittet, so werdet ihr empfangen, damit eure Freude völlig wird! Jesus möchte, dass wir beim Beten Freude haben, nicht nur ein bisschen, sondern voller Freude. Und damit das so ist, sorgt er dafür, dass unsere Gebete beim Vater erhört werden. Wenn wir in seinem Namen beten. Das ist also der Trick, warum das bisher bei mir nicht so richtig funktioniert hat! Vielleicht denken das jetzt einige unter uns. Ich muss im Namen Jesu beten, dann funktioniert es. Bisher habe ich nur einfach so gebetet. Wenn ich im Namen Jesu beten und wenn ich zum Vater bete, dann wird meine Bitte erfüllt. Manche beten so. Vor allem dann, wenn sie ihrem Gebet Nachdruck verleihen möchten. im Namen Jesu! Oder wenn sie besonders vollmächtig beten wollen. Wenn unser Gebet besonders wirkungsvoll sein soll. Bei Heilungsgebeten z.b. wird im Namen Jesu gebetet. Das haben die Apostel auch so gemacht. Petrus sprach zu dem Gelähmten, der an der Treppe zum Tempel saß und bettelte: Im Namen Jesu, steh auf und geh! Und der Gelähmte stand auf und ging. Nun passiert es aber leider immer wieder, dass wir im Namen Jesu beten, und es passiert nichts. Der Gelähmte bleibt sitzen. Ich kenne das, ich bete im Namen Jesu, aber mein Beten wird dadurch nicht wirkungsvoller. Damit bin ich vermutlich nicht alleine. Einfach im Namen Jesu beten ist offenbar nicht die Garantie, dass unsere Gebete erfüllt werden. Es liegt also nicht an der Formulierung oder an der Formel. Das wäre auch krass. Wenn die Erfüllung unserer Gebete von der richtigen Formel abhängen würde, dann wäre beten Magie. Magie ist, wenn es auf die richtige 1

2 Formel, die richtige Haltung, den richtigen Tonfall die richtigen Zutaten ankommt. Dann wirken die Dinge, dann wirkt das Tun. Das ist Magie. Beten ist aber keine Magie. Beten ist Beziehung. Und unser Vater im Himmel reagiert nicht erst, wenn wir die richtige Formel verwenden. Was wäre das für ein Vater? Stell dir vor, ein Kind kommt zu seinem Vater, voller Not und nennt ihm sein Problem. Das Kind stammelt aufgeregt und bittet den Vater, dass er hilft und eingreift. Und der Vater sagt: Wie muss man sagen? Wie heißt das Zauberwort? Oder: Tut mir leid, du hast nicht die richtige Formulierung gebraucht. Was ist das für eine Beziehung, wenn es nur auf die richtige Form ankommt?! Es gibt auch unter Christen ein magisches Verständnis vom Beten. Dann kommt es auf die Formulierung an. Man muss gebieten oder fordern. Oder es kommt auf die Länge der Gebete an - je länger, desto besser - am besten gleich eine ganze Gebetsnacht. Oder es kommt auf den Lobpreis an. Dann muss Gott erstmal durch den Lobpreis beeindruckt werden. Oder man muss die richtige Körperhaltung einnehmen. Knien, liegen, stehen, Hände auflegen oder Hände erheben. Jesus sagt nur bittet den Vater in meinem Namen und er wird es euch geben. Aber was bedeutet das, im Namen Jesu beten? Wann sagen wir sonst, Im Namen? Gerichtsurteile werden im Namen des Volkes gesprochen. Das heißt, der Richter spricht im Namen des Volkes, also für das Volk, oder an Stelle des Volkes. Im Namen bedeutet also, anstelle von. Diplomaten sprechen im Namen ihrer Regierung. Sie sind sozusagen die Vertretung der Regierung. Sie handeln nicht eigenmächtig, sondern sprechen im Auftrag ihrer Regierung. Das ist ein guter Vergleich für unser Beten im Namen Jesu, wie wir noch sehen werden. Diplomaten handeln nicht nach ihrer persönlichen Einschätzung und Meinung. sie handeln und reden an Stelle ihrer Regierung und müssen sich daher eng mit ihrer Regierung abstimmen. Könnte so, im Namen Jesu beten zu verstehen sein? Bedeutet: Im Namen Jesu an seiner Stelle? Im Namen Jesu, stellvertretend für Jesus bitte ich dich Vater? Bitten wir also anstelle von Jesus, wenn wir zum Vater beten? Ich glaube, genauso ist es zu verstehen. Schauen wir uns zunächst den ganzen Textabschnitt an und dann den weiteren Zusammenhang. Am Ende seiner Abschiedsrede, im Johannesevangelium, Kapitel 16 sagt Jesus: 23 Und an jenem Tag werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Was auch immer ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er wird es euch geben! 24 Bis jetzt habt ihr nichts in meinem Namen gebeten; bittet, so werdet ihr empfangen, damit eure Freude völlig wird! 25 Dies habe ich euch in Gleichnissen gesagt; es kommt aber die Stunde, da ich nicht mehr in Gleichnissen zu euch reden, sondern euch offen vom Vater Kunde geben werde. 26 An jenem Tag werdet ihr in meinem Namen bitten, und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch bitten will; 27 denn er selbst, der Vater, hat euch lieb, weil ihr mich liebt und glaubt, dass ich von Gott ausgegangen bin. 28 Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater. Das sind so ziemlich die letzten Worte von Jesus in seiner großen Abschiedsrede an seine Jünger. Jesu macht deutlich, dass er zu seinem Vater zurückkehren wird. Es wird alles anders werden. Jesus wird nicht mehr leiblich bei ihnen sein. Und in seiner Abschiedsrede sagt ihnen Jesus nun, wie sie damit zurechtkommen, wenn Jesus nicht mehr leiblich da ist. Dabei spielt das Beten eine große Rolle. In diesem kurzen Abschnitt am Ende seiner Rede geht es um zwei Dinge: Es geht um eine neue Situation und es geht um das Beten im Namen Jesu. Wenn wir die beiden Aussagen voneinander abheben, wird das deutlicher. Vers 23 spricht von dem Tag, an dem wiederkommen wird in 2

3 Macht und Herrlichkeit am Ende der Zeit, wenn er uns zu sich holt und die Toten auferweckt. An diesem Tag werden wir nichts mehr fragen. Es geht also hier um Zeit zwischen Himmelfahrt und seiner Wiederkunft. In dieser Zeit werden die Jünger in seinem Namen beten. Bisher haben sie nicht in seinem Namen gebeten, sie haben sich direkt an Jesus gewandt, er war ja sichtbar da. Bisher hatten die Menschen Jesus ihre Anliegen genannt. Z.B. wenn jemand geheilt werden wollte. Jesus betet dann zum Vater und der Vater erfüllte seine Bitte. So war das, als Jesus leiblich unter seinen Jüngern war. Nach Pfingsten wird es anders sein. Da Jesus nicht mehr leiblich anwesend ist, werden die Jünger direkt zum Vater beten, in seinem Namen. An seiner Stelle. Das ist das Neue. Jesus geht zum Vater und die Jünger führen sein Werk weiter an seiner Stelle. In Johannes 20,21, nachdem Jesus auferstanden war, sagte er zu seinen Jüngern: Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Das ist der Schlüssel zum Verständnis von im Namen Jesu beten Mit dieser Aussage verstehen wir, was es heißt, im Namen von Jesus zu bitten. Anstelle von Jesus sind nun die Jünger in die Welt gesandt. Anstelle von Jesus sollen sie Sünden vergeben, sagte Jesus in diesem Zusammenhang: Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden vergebt, denen sind sie vergeben; welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten. Die Jünger handeln an der Stelle von Jesus. Und sie bitten anstelle von Jesus zum Vater. Das ist das Kennzeichen der Zwischenzeit, zwischen Pfingsten und seiner Wiederkunft. In der Abschiedsrede von Kapitel bereitet Jesus seine Jünger auf diese Zeit vor. Diese Dinge gelten auch für uns, weil wir in der gleichen Situation sind. Und was sagt Jesus über diese Zwischenzeit, was sollen wir tun, bis Jesus wiederkommt? Ich zitiere kurz die wesentlichen Aufforderungen der Abschiedsrede: Glaubt an mich, vertraut mir. (14,1) Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zu meinem Vater gehe. Und alles, was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht wird in dem Sohn. Wenn ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun. (14,13) Haltet meine Gebote (14,15) Bleibt an mir. Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch zuteil werden. (15,7) Liebt einander (15,12) Ich habe euch erwählt und euch dazu bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit der Vater euch gibt, was auch immer ihr ihn bitten werdet in meinem Namen. (15,16) Ihr seid meine Zeugen (15,27) Ärgert euch nicht, wenn ihr verfolgt werdet. Erinnert euch an meine Worte. (16,1+4) Bittet in meinem Namen und der Vater wird es euch geben, weil ich zum Vater gegangen bin. (16,23-28) Das sind die Imperative in der Abschiedsrede von Jesus. Was ist der rote Faden? Worum geht es in dieser Zwischenzeit, zwischen Pfingsten und Wiederkunft? Was sollen wir tun? Wir sollen seine Werke tun und sogar noch größere Werke. Wir sind an seiner Stelle. Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich euch. Wir sollen seine Gebote halten. Wir sollen an ihm dran bleiben, wie die Rebe am Weinstock. Damit wir Frucht bringen. Wir sollen einander lieben. Wir sollen seine Zeugen sein. Und wenn wir verfolgt werden, sollen wir uns an seine Worte erinnern. Das sind große Aufgaben. Es geht also darum, dass wir das Werk Jesu weiterführen. Wir werden sogar noch größere Werke tun als er. Was sind die größeren Werke? Was ist noch größer, als dass Menschen von den 3

4 Toten auferweckt werden? Größer ist, wenn geistlich tote Menschen lebendig werden. Wenn Menschen wiedergeboren werden zu einem neuen Leben. Ein größeres Werk als Jesus tat ist Gemeinde bauen. Jesus hat keine Gemeinde gegründet. Wir gründen und bauen Gemeinde. Die weltweite Mission, das ist ein größeres Werk, als Jesus getan hat. Jesus war kein Missionar. Das sind die größeren Werke, die wir tun werden. Menschen kommen durch uns zum Glauben. Wir bauen seine Gemeinde, weltweit. Dazu bringt sich jeder mit seiner Gabe ein. Wir gemeinsam sind der Leib Christi in dieser Welt. Wir sind als Gemeinde, stellvertretend für Jesus in der Welt. Wir werden wie er angegriffen und verfolgt. Jeder von uns bringt seine Gabe ein. Daraus entsteht Frucht. Die größte Frucht ist die Liebe. Sie zeigt sich in Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung. (Gal 5,22) Und wie schaffen wir das alles? So wie Jesus seine Aufgaben geschafft hat. Er betete zu seinem Vater. Und jetzt beten wir zum Vater, an seiner Stelle. Das Beten Namen Jesus zieht sich wie ein roter Faden durch diese Anweisungen. Damit werden jetzt zwei Dinge deutlich. Erstens: Wir sind an der Stelle von Jesus in die Welt gesandt. Wir handeln an seiner Stelle. Zweitens: Damit wir diese Aufgabe erfüllen können, beten wir in seinem Namen. An seiner Stelle. Denn im Namen von bedeutet, an Stelle von Man kann es auch so ausdrücken: Wir, die Gemeinde sind jetzt Jesus in der Welt. Wir sind sein Leib, sein Körper. Wir leben und wirken wie Jesus in der Welt. Und so wie Jesus während seiner irdischen Zeit zum Vater gebetet hat, so beten wir jetzt an seiner Stelle, in seinem Namen. Wenn wir begreifen wollen, was im Namen Jesu bitten bedeutet, dann können wir uns das Leben von Jesus ansehen. Er ist sozusagen das Modell für Beten in seinem Namen. Wir beten dann sozusagen wie er. Denn, wir beten ja an seiner Stelle. Dazu gibt er uns in Johannes 5,19 einen hilfreichen Hinweis: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut, und wird ihm noch größere Werke zeigen, sodass ihr euch verwundern werdet. Jesus beschreibt hier den Menschen, woher er seine Vollmacht hat. Jesus lebte und handelte ganz im Namen des Vaters. Er wirkte anstelle des Vaters und das gab ihm die Macht, große Dinge zu tun. Jesus sagt, dass er von sich aus überhaupt nichts tun kann. Er hatte in sich selbst keine Kraft und keine Macht. Aus eigener Kraft konnte keine Menschen heilen, kein Brot vermehren und auch nicht auf dem Wasser gehen. Wenn ihm aber der Vater etwas gezeigt hatte, dann konnte er das tun. Es geht hier um Vollmacht. Diese Aussage, der Sohn kann nichts von sich selbst tun hat aber auch noch eine andere Bedeutung, nämlich im Sinne von eigenmächtig. Der Sohn kann nicht eigenmächtig handeln. Er kann nur das tun, was er vom Vater sieht. Und das ist das Modell für unser Beten im Namen Jesu. Die Parallelen sind eindeutig. Wenn wir im Namen Jesu beten, werden wir noch größere Werke tun. Auch Jesus tat größere Werke. Aber nicht aus sich heraus, nicht eigenmächtig, sondern nur, wenn er die Werke beim Vater gesehen hat. Genau so sollen wir im Namen Jesu bitten. Und so wie der Vater Jesus lieb hatte, so liebt der Vater jetzt uns. Wir haben hier also ein Modell für unser Beten. Wir können an dieser Beschreibung lernen, wie man im Namen Jesu bittet. Ein Beispiel aus dem Leben von Jesus: Als Jesus am Grab seines Freundes Lazarus stand, betete er: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Und dann rief er: Lazarus, komm heraus. Und Lazarus kam heraus. Woher hatte Jesus diese Macht? Jesus wusste schon vier Tage vorher, dass er Lazarus auferwecken würde. Als Lazarus noch krank war, wusste Jesus schon, dass er Lazarus auferwecken muss. Jesus hatte es vom Vater gesehen. Und daher konnte es so vollmächtig sagen: Lazarus, komm heraus. Was bedeutet das für uns. Wenn wir im Namen Jesu zum Vater beten, 4

5 dann beten wir nicht eigenmächtig. Sondern wir beten das, was Jesus tun möchte. Wir sind ja an seiner Stelle hier. Ich glaube, das ist der Knackpunkt, warum Gebete im Namen Jesu erhört werden oder nicht. Wir bitten um das, was Jesus tun möchte. Wenn wir wissen, was Jesus tun möchte, dann können wir in seinem Namen zum Vater bitten, und er wird es erfüllen. Woher wissen wir, was Jesus tun möchte? Schauen wir auf das Modell Jesus. Jesus hat vor seinem inneren Auge gesehen, was der Vater tun möchte. Dazu nahm sich Jesus viel Zeit zum Beten. Das bedeutet für uns. Bevor wir im Namen Jesu bitten, müssen wir erst hören oder sehen, was Jesus tun möchte. Damit sind wir wieder bei unserem Thema Hören auf Gott. Ein wesentlicher Teil unserer Gebete ist also ein Hören auf Jesus. Wir hören und fragen, was Jesus in einer Situation tun möchte. Bevor wir für ein Anliegen beten, fragen wir Jesus, was er tun möchte. Sein Wort zeigt uns, was er möchte. (Vgl. 15,7) Das herauszufinden kostet Zeit. Wenn uns das dann klar ist, dann können wir in seinem Namen beim Vater bitten, und der Vater wird es tun. Um was geht es dann eigentlich, wenn wir im Namen Jesu beten? Es geht nicht um uns und unsere Wünsche. Wenn wir im Namen Jesu beten, können wir nicht eigenmächtig für unsere Wünsche bitten. In der Abschiedsrede finden wir aber Anhaltspunkte, für was wir im Namen Jesus beten können. Wenn es um sein Werk geht, dass Menschen zum Glauben kommen, dass seine Gemeinde aufgebaut wird und wächst, wenn es um die weltweite Mission geht. Der Vater wird es uns geben. Wir können im Namen Jesu bitten, wenn wir Schwierigkeiten mit dem Halten der Gebote haben. Der Vater wird uns helfen. Im Namen Jesu bitten wir, damit wir bei Jesus bleiben. Der Vater wird dafür sorgen, dass wir bei Jesus bleiben. Wir bitten in seinem Namen um Liebe füreinander. Der Vater wird uns Liebe füreinander geben. In Jesu Namen bitten wir, dass unser Leben Frucht bringt. Der Vater wird aus uns Frucht wachsen lassen. Im Namen Jesu bitten wir, dass wir seine Zeugen sind. Der Vater wird uns zu Zeugen machen. Und im Namen Jesu beten wir für unsere verfolgten Geschwister. Und der Vater wird ihnen seinen Frieden geben. In diesen Dingen können wir getrost im Namen Jesu bitten, der Vater wird es uns geben. Und in den anderen Dingen hören wir und fragen, was Jesus getan haben möchte. Und wo bleibt die Freude? Ich glaube, wenn wir nach dem Willen von Jesus fragen und in seinem Sinn den Vater bitten, werden wir Freude beim Beten haben. Und vielleicht sogar ein bisschen Spaß, weil wir erleben wie unser Vater im Himmel wirkt. Amen. Reinhard Reitenspieß 5