Vorbehalte gegenüber dem Islam
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- Maike Beckenbauer
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Detlef Pollack Vorbehalte gegenüber dem Islam Haltungen und Stimmungen in Deutschland im internationalen Vergleich
2 Konfessionszugehörigkeit in der Bundesrepublik Deutschland (Bezugsjahr: 2010) Religion/ Gemeinschaft Millionen Prozent Katholische Kirche 24,7 30,2 Ev. Landeskirchen 23,9 29,2 Freikirchen/ Sondergemeinschaften 1,5 1,8 Orthodoxe/ orientalische Kirchen 1,4 1,7 Jüdische Gemeinden 0,12 0,1 Islam 4,1 5,0 Hinduisten 0,11 0,1 Buddhisten 0,25 0,3 Neue Religionen/ Esoterik 1,0 1,2 Konfessionslos/ keine Zuordnung 24,8 30,3 Summe 81,8 100,0 Quelle: REMID 2012
3 Muslime in Deutschland Quelle: REMID
4 Leitende Fragestellung Wie wird die zunehmende Vielfalt des Religiösen und dabei insbesondere der Islam von den Bevölkerungen in ausgewählten Ländern Europas wahrgenommen und bewertet? (Deskription) Wie lassen sich die deutschen Besonderheiten in der Wahrnehmung und Bewertung der religiösen Vielfalt und der Muslime erklären? (Explanation)
5 Methode und Daten Ländervergleich Repräsentative Befragung Datenerhebung durch TNS Emnid Juni bis August 2010 Anzahl der Befragten: Deutschland-West: 1041, Deutschland-Ost: 1002, Dänemark: 1014, Frankreich: 1001, Niederlande: 1000, Portugal: 1000 Interviewlänge: Deutschland-West und Ost: 45 Minuten, Dänemark, Frankreich, Niederlande, Portugal 25 Minuten Auswertung mit Methoden der sozialwissenschaftlichen Statistik (Häufigkeitsverteilungen, Korrelationen, Regressionen, Clusteranalysen) Experteninterviews
6 > Ich glaube, dass unser Land durch fremde Kulturen/Nationen bedroht ist. % ,7 50,1 36,8 38,1 47,3 39,4 Westdeutschland Ostdeutschland Dänemark Frankreich Niederlande Portugal Zustimmung in Prozent
7 % 100 > Zunehmende religiöse Vielfalt als Ursache von Konflikt und als Bereicherung ,3 74,5 74,6 72,5 58,6 80,8 78,6 78,8 81, ,9 53,3 46,3 Westdeutschland Ostdeutschland Dänemark Frankreich Niederlande 20 Portugal 10 0 Ursache von Konflikt Kulturelle Bereicherung Zustimmung in Prozent
8 > Positive Haltungen gegenüber Muslimen, Hinduisten, Buddhisten und Juden % ,1 56,1 54,6 46,6 34,2 25,9 83,3 72,8 65,9 50,3 51,5 37,5 87,2 85,3 76,4 76,7 74,9 70,9 65,2 57,1 58,6 58,5 53,8 49,5 Westdeutschland Ostdeutschland Dänemark Frankreich Niederlande Portugal Muslime Hinduisten Buddhisten Juden Frage: Wie ist Ihre persönliche Haltung zu den Mitgliedern folgender religiöser Gruppen? Antwort sehr positiv, eher positiv )
9 > Woran denken Sie beim Stichwort Islam? % ,0 82,0 81,1 80,2 72,6 70,5 73,7 68,2 69,2 67,1 59,7 60,5 56,1 54,3 40,9 66,6 39,4 53,1 53,1 69,2 57,8 42,9 Westdeutschland Ostdeutschland Dänemark Frankreich Niederlande Portugal ,0 27,5 0 Benachteiligung d. Frau Fanatismus Gewaltbereitschaft Engstirnigkeit
10 > Woran denken Sie beim Stichwort Islam? % ,6 30,5 25,9 24,2 26,3 21,9 22,8 19,8 17,6 17,1 13,6 14,7 8,2 5,1 4,8 6,7 4,7 5,6 44,9 37,6 31,9 27,4 8,8 7,3 Westdeutschland Ostdeutschland Dänemark Frankreich Niederlande Portugal 0 Friedfertigkeit Toleranz Achtung d. Menschenrechte Solidarität
11 Assoziationsreihe Christentum Islam in Westdeutschland (Zustimmung in %) Gewaltbereitschaft 5 61 Fanatismus 8 73 Benachteiligung der Frau Rückwärtsgewandtheit Engstirnigkeit Toleranz 5 47 Solidarität 9 51 Achtung der Menschenrechte 7 57 Friedfertigkeit Quelle: Religiöser Pluralismus, 2010 Daten für West-Deutschland Islam Christentum
12 Kompatibilität von Islam und westlicher Welt
13 Verhältnis von westlicher Welt und Islam in Deutschland West (WD) und Deutschland Ost (OD)(%)
14 Kampf der Kulturen D-West D-Ost Haben Kampf der Kulturen 41,5 45,2 Kann man nicht sagen 52,5 42,8 weiß nicht 4,4 10,7 keine Angabe 1,5 1,3 Gesamt 100,0 100,0 Frage: Haben wir zur Zeit einen Kampf der Kulturen oder würden Sie das nicht sagen?
15 > Gehört der Islam zu Deutschland? (Sternumfrage; Datenbasis: Umfrage des Forsa-Instituts vom 30./ von 1001 befragten Bundesbürgern) Gehört der Islam zu Deutschland? Herkunft Ostdeutschland Bildung Hauptschluabschluss Alter über Wählerschaft CDU 20 Wählerschaft AFD 10 0 Ja Nein Gegner der Aussage Zustimmung in Prozent
16 % > Respekt vor fremden Religionen und religiöse Rechte 95,5 99,2 97,7 97,1 93,5 91,7 94,9 93,9 92,1 90,1 91,8 93,0 89,8 87,1 87,3 85,8 89,2 80,8 83,6 81,6 75,0 72,0 53,4 48,5 Westdeutschland Ostdeutschland Dänemark Frankreich Niederlande Portugal Mann muss alle Religionen respektieren Sofern sich die Ausländer an unsere Gesetze halten, kommt es nicht darauf an, welche Religion sie haben Glaubensfreiheit Alle religiösen Gruppen in (Land) sollten gleiche Rechte haben Zustimmung in Prozent
17 100 > Religiöse Rechte % ,4 19,5 73,5 67,1 65,6 55,4 Befürworten Sie den Bau von Moscheen 18,1 12, ,9 53,4 50,1 Befürworten Sie den Bau von Minaretten Zustimmung in Prozent 31,4 25,1 56,6 9,6 58,7 41,6 Mädchen sollten in der Schule Kopftuch tragen dürfen, wenn es ein Teil ihrer religiösen Tradition ist Westdeutschland Ostdeutschland Dänemark Frankreich Niederlande Portugal
18 > Religiöse Rechte % ,0 54,6 34,6 52,0 36,4 Westdeutschland Ostdeutschland Dänemark Frankreich ,4 Niederlande Portugal 10 0 Die Ausübung des islamischen Glaubens in (Land) muss stark eingeschränkt werden Zustimmung in Prozent
19 > Exzellenzcluster Religion und Politik Makrosoziale Ebene: politische Diskussionskultur, rechtliche Lage, Arbeitsmarktbedingungen? Mikrosoziale Ebene Eigener Anteil im Vergleich zu anderen Konfession Häufigkeit des Gottesdienstbesuchs Es gibt nur eine wahre Religion Greife auf Lehren verschiedener Religionen zurück Ich bin stolz auf meine Nationalität Wichtigkeit: Glaubensfreiheit Kontakt zu Muslimen - + _ + + _ + + Haltung gegenüber Muslimen R²= 0,234
20 > Haben Sie viel Kontakt zu Muslimen? 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 0,6 0,7 0,7 0,3 0,6 0,8 33,3 31,4 25,4 28,0 62,6 8,7 11,2 20,4 74,3 26,0 50,2 42,7 42,8 33,0 20,7 9,5 7,2 12,2 14,0 15,4 13,7 3,9 8,2 1,7 weiß nicht/ k. A. nein, gar nicht nein, eher nicht ja, etwas ja, sehr viel
21 Weitere Erklärungsfaktoren Sagbarkeitsgrenzen in Deutschland, Probleme in Deutschland länger in der Latenz gehalten, teilweise verdrängt und teilweise geleugnet Aufgrund kolonialen Vergangenheit in Frankreich und den Niederlanden mehr Erfahrungen im Umgang mit Fremden Anderer Typ Zuwanderer in Frankreich, den Niederlanden und Dänemark: weniger bildungsfern und sprachkompetenter
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