JUNGE FLÜCHTLINGE BEREICHERN UNSERE GESELLSCHAFT!

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1 JUNGE FLÜCHTLINGE BEREICHERN UNSERE GESELLSCHAFT! Vortrag auf dem Integrationstag 2014 des Integrationsbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung Michael Stenger Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V. / SchlaU-Schule

2 Gesellschaftliche Situation I Nominierung der SchlaU-Schule für den Deutschen Schulpreis 2014 Indikator eines gesellschaftlichen Wandels? Gründung der SchlaU-Schule im Jahr 2000 noch gegen zahlreiche politische und gesellschaftliche Widerstände Heute: o Stetige Zunahme der medialen Präsenz des Themas Bildungsrechte für alle o Rasanter Wachstum der Bildungslandschaft für Flüchtlinge

3 Gesellschaftliche Situation II Weiterhin hoch prekäre Situation für Flüchtlinge o Dublin-Verordnungen o Restriktive Asyl- und Migrationspolitiken der Festung Europa o Beschränkte Bildungszugänge o Ungesicherte Aufenthaltsstatus Flüchtling = sozialer wie rechtlicher Status, der prekäre und entrechtete Lebenslagen bedingt und mitunter schwerwiegende psychische und physische Folgen nach sich zieht;

4 Zahlen und Fakten Öffnung des Bildungszugangs für junge Flüchtlinge: o 2010: Rücknahme des deutschen Vorbehalts gegen die UN-Kinderrechtskonvention o 2011: Einführung der Berufsschulpflicht für junge Flüchtlinge im Alter von bzw. 25 Jahren in Bayern

5 Zahlen und Fakten I Asylerstanträge in der BRD im Jahr 2013: o Asylerstanträge (unter 16 Jahren) o 4143 Asylerstanträge (16 bis 18 Jahre) o Asylerstanträge (18 bis 25 Jahre) Minderjährige und junge Flüchtlinge im Jahr 2012: o Jugendliche bis 20 Jahren mit Duldungsstatus o Jugendliche unter 18 Jahren mit Aufenthaltsgestattung Quellen: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (2014); ProAsyl (2014); Gottschalk, Franziska (2014);

6 Zahlen und Fakten II Bildungssituation junger Flüchtlinge in Bayern Bayernweit: o 6951 berufsschulpflichtige junge Flüchtlinge bayernweit ( ) o 39 Schulstandorte bayernweit Kreisfreie Stadt München und Landkreis München: o 2489 berufsschulpflichtige junge Flüchtlinge o 633 Schulplätze Quellen: Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Soziales (StMAS); Landeshauptstadt München, Sozialreferat;

7 Junge Flüchtlinge sind eine soziale Realität in der deutschen Migrationsgesellschaft!

8 SchlaU schulanaloger Unterricht für junge Flüchtlinge Ganzheitliches Schulangebot für junge Flüchtlinge im Alter von 16 bis 21 Jahren (in Ausnahmefällen bis 25 Jahren) Durchschnittlicher Schulbesuch: 2 bis 3 Jahre Durchlässiges Klassenstufensystem Unterrichtsangebot von der Alphabetisierung bis zum Mittelschulabschluss Seit Schuljahr 2013/2014: Unterricht für 224 SchülerInnen in 15 Klassen Abschlussquote 2012/2013: 97 Prozent

9 Herausforderung I Adäquate Schulplätze für alle Bislang kann kein flächendeckendes Angebot für alle geleistet werden Problemstellung ergibt sich v.a. für noch nicht alphabetisierte Jugendliche und Jugendlichen mit sehr geringen Deutschkenntnissen Um den jeweiligen Lernbedarfen gerecht zu werden, sind Differenzierungsmöglichkeiten auch in Form von Klassen nötig Notwendig sind Schulangebote und Bildungskooperationen, die eine Bildung für alle ermöglichen

10 Herausforderung II Professioneller Sprachunterricht und sprachsensibler Fachunterricht von Anfang an: Klassischer Fremdsprachenunterricht ist nicht das Mittel der Wahl Benötigt wird ausgebildetes Personal in DaF/DaZ, das alle Lern-Niveaus bis hin zur Ausbildungsreife bedienen kann Gemeinsamer Unterricht außerhalb der Unterbringung ermöglicht Ankommen und Etablierung eines regelmäßigen, eigenständigen Alltags

11 Herausforderung III Menschenwürdige Unterbringung und Asylpolitik 2014 rechnet die Stadt München mit ca minderjährigen Flüchtlingen, die untergebracht werden müssen; Im Vergleich: - Syrien: Flüchtlinge aus dem Irak - Irak: Flüchtlinge aus Syrien Es sollte möglich sein, für diese 1000 Münchner Jugendlichen eine adäquate Unterbringung zu gewährleisten; Eine Rückkehr in die Bayernkaserne kann keine Lösung sein!

12 Was bedeutet bereichern? Integration als Chancengleichheit und Partizipation Kritik am Leistungsimperativ und ökonomischen Nutzen Jeder Mensch ist einzigartig! Jeder Mensch ist wertvoll!

13 Wie können WIR unsere Gesellschaft bereichern, um offener und flexibler auf gesellschaftliche Veränderungen der Migrationsgesellschaft reagieren zu können? Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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