Siedlungsgeschichte des Repegebietes bis zur frühen preußischen Zeit

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1 Siedlungsgeschichte des Repegebietes bis zur frühen preußischen Zeit Günther Becker 1. Das Repegebiet und seine Umgebung in vor- und frühgeschichtlicher Zeit Zur Orientierung siehe Karte S. 32 Bis weit in die mittelalterliche Zeit hinein sind es ausschließlich meist mehr oder weniger zufällig entdeckte archäologische Zeugnisse, die uns über die Geschichte des südlichen Sauerlandes Auskunft geben. Wenn sie auch in den letzten Jahrzehnten an Zahl erfreulich zugenommen haben, so ist doch das Wissen, das wir ihnen über die vorgeschichtlichen Jahrtausende und die frühgeschichtliche Zeit unserer Heimat verdanken, immer noch sehr fragmentarisch. Ein großer Teil der bisher bekannten Funde stammt aus dem Bereich und nahen Umkreis der Attendorn- Elsper Kalksenken, deren südöstlichen Teilraum die von der Repe durchflossene Heldener Kalkmulde bildet. Begünstigt hat die auffällige Fundhäufung dieses Gebietes der große Anteil landwirtschaftlich genutzter Flächen, auf denen ein aufmerksames Auge einen bei der Bodenbearbeitung ans Licht gelangten, von Menschenhand hergestellten Gegenstand leicht bemerkt. So erschließt sich die Vorgeschichte des nördlichen Olper Kreisgebietes etwas detailreicher als die seiner anderen Teillandschaften. 1) 1.1. Jüngere Altsteinzeit und Mittelsteinzeit Die ältesten bisher im Gebiet der Kalksenken gefundenen Hinterlassenschaften von Menschen stammen aus der Jüngeren Altsteinzeit (Jungpaläolithikum; Jahre bis ca v. Chr.). Im einzelnen handelt es sich um zwei Steinwerkzeuge aus einer Höhle im Massenkalk bei Sporke (Schaber, Klingenkratzer) 2), zwei dem Cro-Magnon- Menschen zugeschriebene Kieferfragmente mit Backenzähnen aus der einem Steinbruchbetrieb zum Opfer gefallenen Pfefferburghöhle bei Grevenbrück 3) und wahrscheinlich auch ein verschollener Menschenschädel aus einer Felsspalte in einem Steinbruch bei Biggen 4). Falls der Prähistoriker J. Andree 5) recht hat, der 1926 die Sporker Funde der Klingenkultur des Aurignacien, der ersten Kulturstufe der Jüngeren Altsteinzeit, zuordnete, müssten sich bereits vor über Jahren während der letzten Kaltzeit (Weichsel-Eiszeit) Menschen in den Kalksenken aufgehalten haben. Dass tatsächlich zu dieser Zeit kleine Gruppen von Wildbeutern, die sich vom Fleisch getöteter Wildtiere und von gesammelten Pflanzen und Früchten ernährten, das Sauerland durchstreift haben, ist durch Steingeräte aus der Balver Höhle belegt, wo auch Hinterlassenschaften des vorausgegangenen Neandertalers reichlich gefunden wurden. 6) Im Jungpaläolithikum war das südwestfälische Bergland eine baumlose Tundrenlandschaft mit eiszeitlichen Tieren wie Mammut, Wollhaariges Nashorn, Höhlenbär, Höhlenhyäne und Ren, denen die jungpaläolithischen Jäger nachstellten. Nach einer vorübergehenden leichten Erwärmung kam es in der Jüngeren Tundrenzeit (ca ca v. Chr.) zu einem erneuten Kälterückschlag. Doch dann folgte mit dem Beginn der Nacheiszeit ein anhaltender Temperaturanstieg, so dass die Sommertemperaturen in der Zeit von bis v. Chr. sogar um 2-3 Grad C über den heutigen lagen. Mit der Klimamilderung ging ein rascher Wandel der Vegetation einher. 7) Auskunft darüber geben statistische Untersuchungen des fossilen Blütenstaubs in den ältesten Schichten von Mooren des Ebbegebirges 8) und eines Moores 14

2 bei Altenvalbert 9). Sie lassen erkennen, dass bereits zu Beginn der Nacheiszeit um v. Chr. die Pioniergehölze Kiefer und Birke offenbar schon als geschlossene Birken-Kiefernwälder das Vegetationsbild zwischen Ebbe und Rothaaargebirge prägten. Mit fortschreitender Erwärmung breitete sich in ihnen als lichtliebender Strauch zunächst rasch die Hasel aus. Ihr folgten - die Kiefer mehr und mehr verdrängend - bald weitere Laubhölzer wie Eiche, Linde, Ulme und Esche, auf feuchten Talböden auch die Erle. Sie bildeten eine Waldgesellschaft, die als Eichenmischwald bezeichnet wird. Über drei Jahrtausende beherrschte er von ca bis um v. Chr. die Landschaft des Sauerlandes. Kulturgeschichtlich fällt der Vegetationswandel von der Birken-Kiefernzeit zur Eichenmischwaldzeit in die Periode der Mittelsteinzeit (Mesolithikum, Mitte 10. bis 6./5. vorchr. Jahrtausend). Mit der Veränderung der natürlichen Umwelt wandelten sich auch die Kultur und die Lebensweise der Menschen. Statt der abgewanderten oder auch ausgestorbenen eiszeitlichen Tiere jagte man jetzt mit Pfeil und Bogen das in den Wäldern heimisch gewordene Wild wie Hirsch, Reh und Wildschwein oder auch Vögel. Eine nicht unbedeutende Rolle kam auch dem Fischfang zu. Daneben bereicherte das Sammeln von Weichtieren und Wildfrüchten wie Haselnuss und Beeren die tägliche Ernährung. Von den aus Holz, Knochen und Steinen gefertigten Werkzeugen, Waffen und Gerätschaften der Mesolithiker haben lediglich Steingeräte die Zeiten überdauert. Charakteristisch für ihre Kultur sind kleinere Steinartefakte, sogenannte Mikrolithen, die als Spitzen und Schneiden oder auch Widerhaken in Waffen und Werkzeuge eingesetzt wurden. Gegenwärtig kennt man im Sauerland allein über 50 Stellen mit mesolithischen Oberflächenfunden. Fast alle datieren in die Zeit des frühen Mesolithikums vor v. Chr. 10) Das Spätmesolithikum ist so der Archäologe M. Baales im bergigen Sauerland nahezu unbekannt. 11) Im südlichen Sauerland schien es lange so, als hätten die Menschen der Mittelsteinzeit diesen Raum gemieden. In den letzten Jahrzehnten hat man jedoch vor allem in den Kalksenken und in ihrem Umkreis Hinterlassenschaften aus dieser Zeit gefunden. Gleich fünf mittelsteinzeitliche Fundplätze hat in den 1980er Jahren J. Heyermann bei Feldbegehungen auf Flachhängen im Bereich des Massenkalks nördlich von Grevenbrück entdeckt. Ein genauer untersuchter Fundplatz erbrachte allein mehrere Tausend Artefakte, vorwiegend Abschläge. Bei den 79 aufgefundenen Werkzeugen handelte es sich um Kratzer, Schaber, Stichel, Bohrer und Mikrolithen. Datiert wird der Fundplatz in eine frühe Phase der Mittelsteinzeit und damit in die Zeit der Birken- Kiefern-Wälder und der sich ausbreitenden Hasel. 12) Überwiegend bestehen die Werkzeuge aus ortsnah vorkommendem Kieselschiefer, zu einem geringen Teil aus importiertem Flint (Feuerstein). Gleiches gilt auch für rund 100 Steinartefakte aus dem Fledermausloch, einer Höhle bei Ahausen, die dem feingerätigen Mesolithikum oder einer in dessen Tradition stehenden jüngeren Industrie zugeordnet werden. 13) 60 Kieselschieferartefakte wurden vor ein paar Jahren auf einem Fundplatz zwischen Maumke und Bonzel aufgelesen. 14) Vom Heldener Kalkplateau stammt ein zwischen Dünschede und Helden gefundener Kratzer aus nordischem Flint. 15) Zu den weiteren vermutlich gleichfalls mittelsteinzeitlichen Einzelfunden gehören ein Abschlag aus Kieselschiefer von einer Feldflur östlich von St. Claas, zwei bei der Burgruine Borghausen gefundene Feuersteinabschläge und ein Kratzer aus baltischem Feuerstein aus Illeschlade. Bei Gartenarbeiten in Attendorn ans Tageslicht gekommene Werkabfälle aus Feuerstein sind verschollen. Auch sie könnten der Mittelsteinzeit angehören. 16) Vielleicht gilt Gleiches für einen Anhänger aus Tonschiefergeröll der zwischen Dünschede und Röllecken in der Nähe der Heidenstraße gefunden wurde. Gleichfalls verschollen sind bereits 15

3 vor 1900 im Bereich des Jäckelchen gefundene Steinwerkzeuge aus Feuerstein, die vielleicht bei aller gebotenen Vorsicht eine Zuordnung in die Zeit des Mesolithikums erlauben. 17) Angesichts des bislang bekannten, unzweifelhaft dem Mesolithikum zuzuschreibenden archäologischen Fundguts aus dem Gebiet der südsauerländischen Kalksenken kann es keinerlei Zweifel daran geben, dass in der Birken-Kiefern-Zeit des Sauerlandes umherziehende Gruppen von Jägern und Sammlern auch das Repetal durchwanderten und hier ähnlich wie auf dem Kalkplateau bei Grevenbrück vielleicht sogar vorübergehend Station gemacht haben. Wenn die Zahl der steinzeitlichen Hinterlassenschaften aus der Heldener Mulde immer noch sehr gering ist, so liegt das nicht daran, dass es sie nicht gäbe. Vielmehr fehlt es hier bisher anders als auf dem Massenkalk bei Grevenbrück an wiederholten systematischen Begehungen der unbewaldeten Flächen durch sachkundige Finder Jungsteinzeit (Neolithikum) und Bronzezeit Die auf die Mittelsteinzeit folgende Jungsteinzeit (Neolithikum, ca v. Chr.) beginnt in Mitteleuropa mit dem Übergang von der aneignenden Wirtschaftsweise der Jäger, Sammler und Fischer zur produzierenden Wirtschaft der Viehzüchter und Ackerbauern. Eine technologische Neuerung sind neben der Töpferei geschliffene Steinwerkzeuge, wie man sie an vielen Stellen im Sauerland gefunden hat. Eine Karte der Verteilung geschliffener Steinbeile im Sauerland nach dem Stand von 1989 verzeichnet im Stadtgebiet von Attendorn und in der näheren Umgebung von Elspe bereits insgesamt 10 Fundstellen. 18) Einen Hinweis auf eine neolithische Siedlung geben möglicherweise ein Reib- und ein Läuferstein aus quarzitischem Sandstein, die 1974 zusammen mit einem Walzenbeil auf dem Benner bei Greven- brück aufgelesen wurden. 19) Vielleicht haben sie der Verarbeitung von Getreidekörnern gedient. Ob Wandscherben vorgeschichtlicher Machart vom Hellepädchen in Attendorn tatsächlich mit der mittelneolithischen Rössener Kultur (zw und v. Chr.) in Verbindung zu bringen sind, 20) bedarf einer genaueren Untersuchung. Die zeitlich spätere Michelsberger Kultur (um v. Chr.) ist mit Keramikfragmenten im archäologischen Fundgut der Kalksteinverebnung nördlich der Lenne bei Grevenbrück vertreten. 21) Nur etwa 2 km nordöstlich der Mündung des Repebachs in die Lenne fand 1957 ein Begeher auf dem Kalkplateau zwischen Hespecke und Trockenbrück eine der ausgehenden Jungsteinzeit zugerechnete große flächenretuschierte Stielspitze aus milchig-weißem, durchscheinendem Flint. 22) Als vorgeschichtliches Paradestück ist sie im Südsauerlandmuseum in Attendorn zu sehen. Sie wirft jedoch Fragen auf. So erinnert sie den Steinzeit- Experten Michael Baales zu sehr an ähnliche paläoindianische Artefakte aus den USA. 23) Etwa 1 km nördlich der Fundstelle scheint es sich bei zwei flachen Kuppen um verschliffene endneolithische/frühbronzezeitliche Grabhügel zu handeln. 24) Bei der dargestellten Fundsituation steht es außer Frage, dass es während des Neolithikums immer wieder Zeiten gegeben hat, in denen sich im Kalksenkengebiet Menschengruppen unterschiedlicher Herkunft und kultureller Orientierung aufgehalten haben. Einen Besiedlungsnachweis liefert auch das Pollenprofil des keine 8 km vom unteren Repetal entfernten Moores bei Altenvalbert. Darin fanden sich in der der Jungsteinzeit zuzuordnenden Schicht als Hinweis auf menschliche Siedlungstätigkeit erstmals Pollen sogenannter Kulturanzeiger wie Spitzwegerich, Beifuß, Gänsefußgewächse und Ampfer, die auf menschliche Eingriffe in die Vegetation in Gestalt kleinräumiger Lichtungen des Waldes 16

4 Abb. 7: Stielspitze der ausgehenden Jungsteinzeit aus Feuerstein im Maßstab 1:1, gefunden bei Lennestadt-Hespecke (Zeichnung: LWL-Archäologie für Westfalen) hindeuten. 25) Ihre Verursacher können nur Viehzüchter gewesen sein. Die von ihnen betriebene Waldweidewirtschaft fand im unterholzreichen Eichenmischwald jener Zeit beste Voraussetzungen. Mit seiner gras- und krautreichen Bodenschicht, seinem aufschießenden Jungwuchs, frischem Laub und Eicheln bot er das notwendige Futter für die gehaltenen Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen. Ein früher Feldbau ist für das 5. vorchristliche Jahrtausend durch Funde von Getreidepollen in Pollendiagrammen von zwei Ebbemooren belegt, von denen eines nur 10 km westlich von Attendorn liegt. 26) Während wir es in der Zeit des späten Neolithikums und der frühen Bronzezeit (um v. Chr.) noch mit einer nicht zu verkennenden Besiedlung des südwestfälischen Berglandes zu tun haben, 27) gibt es hier für die folgenden gut Jahre der Bronzezeit (ca v. Chr.) nur wenige Funde. Ein Grund könnte ein Rückgang der Bevölkerung sein, der vielleicht in einer deutlichen Abkühlung des Klimas auf die gegenwärtigen Temperaturverhältnisse eine Teilerklärung findet. Völlig menschenleer kann das Sauerland aber nicht gewesen sein, wie Siedlungsanzeiger in den bronzezeitlichen Schichten von Ebbemooren 28) und eines Moors bei Altenvalbert erkennen lassen Vorrömische Eisenzeit Die bronzezeitliche Abkühlung führte im letzten vorchristlichen Jahrtausend erneut zu einem Wandel des Waldbildes. Zunächst in den höheren Lagen, dann auch in den tieferen Regionen breitete sich auf Kosten vor allem der Eiche und Linde mehr und mehr die Buche aus. Am Ende der Vorrömischen Eisenzeit (800 v. Chr. Chr. Geb.) war sie überall im Sauerland der vorherrschende Waldbaum. In der Eisenzeit kam es zu einer Neuerschließung des südwestfälischen Berglandes. Möglicherweise wanderten bereits im 7. oder 6. vorchristlichen Jahrhundert während des älteren, als Hallstattzeit bezeichneten Abschnitts (800 ca. 480 v. Chr.) unter keltischem Kultureinfluss stehende Siedler aus dem niederhessischen Raum in das Siegerland ein. Auf der Grundlage seiner reichen Eisenerzvorkommen entstand hier in der Folgezeit eines der bedeutendsten Zentren der Eisengewinnung in Mitteleuropa. Im benachbarten südlichen Sauerland gibt es erst aus der jüngeren Vorrömischen Eisenzeit (La-Tène- Zeit, ca. 480 v. Chr. Chr. Geb.) wieder sichere Zeugnisse für eine Besiedlung. Bereits früheisenzeitliche Hinterlassenschaften sind möglicherweise der Kopf einer bronzenen Tutulusnadel 29) wohl west- 17

5 hessischer Herkunft, ein Bronzearmring und ein Ohrring, die im 19. Jahrhundert auf Borghausen gefunden wurden. Ein Abschnittswall ungeklärten Alters im südöstlichen Vorgelände der mittelalterlichen Burg Borghausen lässt es nach Meinung von Experten nicht völlig ausgeschlossen erscheinen, daß auf der Spornlage von Borghausen eine früheisenzeitliche Befestigung lag. 30) Weitere eisenzeitliche Kulturrelikte, darunter eine scheibenförmige Bernsteinperle, fand man in einer Höhle bei Deutmecke. 31) Ebenso alt sind vielleicht Funde aus der Grevenbrücker Höhle. 32) Sieben grobe Wandscherben vorgeschichtlicher Machart und offensichtlich eisenzeitlicher Herkunft bargen Höhlenforscher in der Uferhöhle bei Heggen 1 ½ km westlich von Silbecke. 33) Abb. 8: Bronzener Arm- und Ohrring aus der früheren Eisenzeit; Funde des 19. Jahrhunderts vom Burggelände Borghausen 18

6 Lange war man der Meinung, die Karsthöhlen des Sauerlandes hätten der eisenzeitlichen Bevölkerung als Wohnstätten gedient. Neue Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass in einer Reihe von ihnen kultische Handlungen mit Opferriten vorgenommen wurden. 34) Ein überzeugender Nachweis für eine an Zahl nicht gerade geringe sesshafte Bevölkerung in der Jüngeren Eisenzeit sind die in der östlichen bzw. südlichen Nachbarschaft der Heldener Mulde gelegenen eisenzeitlichen Wallburgen auf dem Weilenscheid (481 m ü. NN) bei Elspe und auf dem nur 4 km von Helden entfernten Hofkühl (484 m ü. NN) zwischen Kirch- und Oberveischede. Die Anlage auf dem Weilenscheid ist von stattlichem Ausmaß. Der innere Raum hat eine Ausdehnung von 220 x 75 m. 35) An ihrer Errichtung muss eine größere Zahl von Menschen beteiligt gewesen sein. Auch die Verteidigung der im Grundriss ein Abb. 9: Kopf einer bronzenen Tutulusnadel aus der frühen Eisenzeit; Fund des 19. Jahrhunderts vom Burggelände Borghausen langes Oval bildenden Befestigung bedurfte bei einer Gesamtlänge der äußeren Terrasse von rund 600 m schon einer größeren Mannschaft wehrfähiger Männer. Die im Grundriss länglich-ovale Anlage auf dem Hofkühl ist mit ihren inneren Durchmessern von 80 und 60 m um einiges kleiner. 36) Schwache Reste einer dritten Wallanlage befinden sich auf der Kuppe der Kahle (479 m ü. NN) bei Meggen. Wie vergleichende Beobachtungen nahelegen, gehören auch sie am ehesten zu einer eisenzeitlichen Befestigung. 37) Welche Funktion die eisenzeitlichen Höhenbefestigungen hatten, ist nicht geklärt. Ihrem Hauptzweck nach waren sie wohl Fluchtburgen, in denen in Zeiten äußerer Bedrohung die Bevölkerung samt ihrem Vieh Schutz fand. Als Manifestationen wehrhafter politischer Herrschaft mögen sie zudem auch als Versammlungsort, Kultstätte oder Herrschaftssitz gedient haben. Ein Befestigungswerk des 11./12. Jahrhunderts n. Chr. ist die Wallanlage auf dem Jäckelchen bei Mecklinghausen, doch fanden sich in ihr einige Scherben vorgeschichtlicher Machart, die möglicherweise auf eine Nutzung des Platzes schon in der Vorrömischen Eisenzeit hindeuten. 38) Unbekannt ist bisher, wo die Siedlungen der in der Umgebung der Wallburgen lebenden Bevölkerung zu suchen sind. Der Blick auf die zahlreichen in den letzten Jahrzehnten bekannt gewordenen eisenzeitlichen Fundorte der Vorrömischen Eisenzeit im Kreis Siegen-Wittgenstein zeigt, daß Fundstellen sich in Geländelagen befinden, von denen wir aus unserer heutigen Sicht niemals annehmen würden, der vorgeschichtliche Mensch könne an diesen gesiedelt und gelebt haben. 39) So liegt z.b. eine eisenzeitliche Siedlung bei Bad Berleburg in einer Höhe um 615 m ü. NN. Offenbar gilt Gleiches auch für den Kreis Olpe, so dass man auch hier die La- Tène-zeitlichen Siedlungen nicht in den feuchten und hochwassergefährdeten erlen- und weidenreichen Fluss- und Bachtälern zu suchen hat, son- 19

7 dern auf Talterrassen und in mittleren, womöglich südexponierten und wenig geneigten Hanglagen. Doch dürften sich, wenn das der Fall ist, wegen der maßgeblich durch den Menschen verursachten Bodenerosion in den letzten zweitausend Jahren nur noch schwerlich Spuren damaliger Siedlungen finden lassen. Die La-Tène-zeitlichen Bewohner waren Bauern. Neben der Viehhaltung, für die der Wald das notwendige Futter lieferte, werden sie in geringem Umfang auch Feldbau betrieben haben. Dafür eigneten sich besonders die leicht zu bearbeitenden, wasserdurchlässigen Lösslehmböden auf dem Massenkalk des Bigge-, Repe-, Fretter- und unteren Elspetals. Wie archäobotanische Untersuchungen in anderen westdeutschen Berglandschaften ergeben haben, waren neben den Getreidearten Gerste und Emmer Hülsenfrüchte wie Erbsen, Linsen und Ackerbohnen, aber auch Lein als Öl- und Faserpflanze gängige Feldfrüchte der späten Eisenzeit. 40) Sollte eine in ihrer Form seit der späten La-Tène-Zeit gebräuchliche Handmühle aus linksrheinischem Basalt, bestehend aus einem Läuferund einem Bodenstein, die zusammen mit einem weiteren Bodenstein 1924 beim Kirchenneubau in Sporke gefunden wurde, tatsächlich aus der Vorrömischen Eisenzeit stammen, könnte man darin einen Beweis für einen ortsnahen Anbau von Getreide sehen. 41) Ungewiss ist, ob die eisenzeitlichen Bewohner des südlichen Sauerlandes auch nach Erz geschürft haben, um daraus Eisen zu schmelzen. Obgleich es dafür bislang keinen Anhaltspunkt gibt, wird man die Möglichkeit angesichts der Brauneisensteinnester in lehmgefüllten Einsenkungen des Massenkalks bei Attendorn und Helden nicht ganz ausschließen können. 42) Wie es scheint, konzentrierte sich die La-Téne-zeitliche Bevölkerung des südwestfälischen Berglandes in Siedlungskantonen, die von unerschlossener Waldwildnis umgeben waren. Eine solche Siedlungskammer war vielleicht auch das durch Wallburgen gesicherte Gebiet um die Attendorn-Elsper Senken. Über die ethnische Zugehörigkeit der Siedler haben wir keine Kunde. Prähistoriker und Sprachwissenschaftler, die sich mit diesem Problem befasst haben, sprechen von einem namenlosen Volkstum zwischen Germanen und Kelten. 43) Klarheit besteht allerdings darüber, dass die in der Eisenzeit im Sieger- und Sauerland heimische Bevölkerung unter keltischen Kultureinflüssen stand Fundarme Jahrhunderte von der Zeitenwende bis zur Karolingerzeit Mit dem Übergang von der späten La-Tène-Zeit zur Römischen Kaiserzeit (1. 4. Jh. n. Chr.) beginnt im Südsauerland für ein Dreivierteljahrtausend eine erst in der Karolingerzeit endende Epoche ohne zuverlässiges archäologisches Fundmaterial. Zwar gehören zu den zahlreichen im südwestfälischen Bergland gefundenen römischen Münzen aus den vier ersten nachchristlichen Jahrhunderten auch insgesamt sechs aus dem Lennetal bei Meggen (2) und Lenhausen (4) 44), doch kommen sie wegen der ungeklärten Fundumstände nicht als Siedlungsnachweise in Betracht. Aus dem sonstigen Fehlen von Bodenfunden auf eine gänzliche Siedlungsleere des Gebietes um die mittlere Lenne und die Bigge zu schließen, wäre jedoch voreilig. So lässt sich in den Pollendiagrammen von Ebbemooren und des Moores bei Altenvalbert für die Römische Kaiserzeit und die Zeit der Völkerwanderung (4. 6. Jh. n. Chr.) wohl ein genereller Rückgang siedlungsanzeigender Pollentypen feststellen, nicht aber ihr gänzliches Fehlen. 45) Danach kann es um die Zeitenwende nicht zu einem völligen Abbruch der Besiedlung gekommen sein, sondern nur zu einer nachhaltigen Ausdünnung. Ein weiteres Argument für eine Fortdauer der Anwesenheit von Menschen in den Jahrhunderten nach 20

8 Abb. 10: Brauneisenerz aus Rieflinghausen (Fund vom 12. Mai 1982) der Zeitenwende liefert die Namenforschung. Sie verweist auf den vorgermanischen bzw. vordeutschen Ursprung einer Reihe heutiger Gewässernamen. Zu ihnen zählen auch die Namen Bigge, Repe, Fretter und Elspe und damit die Bezeichnungen der Hauptgewässer der Attendorn-Elsper Kalksenken. 46) Dass sie sich bis in unsere Gegenwart erhalten haben, ist nur zu verstehen, wenn in diesem Raum oder auch seinem Umkreis seit vorgeschichtlicher Zeit ununterbrochen Menschen wohnten, die wenn auch von geringer Zahl die Altnamen von Generation zu Generation weitergaben. Das erhebliche Ausmaß des Siedlungsrückgangs am Ende der La-Tène-Zeit lässt sich am ehesten durch einen fast völligen Rückzug der Bevölkerung aus dem Bergland zwischen Ruhr und Sieg erklären. Welche Gründe ihn veranlasst haben, ist nicht sicher auszumachen. Eine naheliegende Erklärung bieten die in die Jahrzehnte um Christi Geburt fallenden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen der linksrheinischen Okkupationsmacht der Römer und den die Rheingrenze bedrohenden rechtsrheinischen Germanenstämmen. Zu ihnen zählte der Stamm der Sigambrer, der seine Wohnsitze zwischen Ruhr und Sieg hatte, sich jedoch mit den Römern verfeindete und von ihnen im letzten vorchristlichen Jahrzehnt auf linksrheinisches Gebiet umgesiedelt wurde. Dadurch könnte es möglicherweise zu einer Abwanderung eines großen Teils der Bevölkerung aus den zentralen Teilen des nordöstlichen Rheinischen Schiefergebirges in siedlungsgünstigere Gebiete gekommen sein, wobei eine Klimaverschlechterung, die eine Getreidebaukrise zur Folge hatte, mit im Spiel gewesen sein mag. Nicht ohne Bedeutung war wohl auch der abrupte Abbruch der Eisenerzeugung im Siegerland, die infolge des Niedergangs der keltischen Zivilisation und der Besetzung des linksrheinischen Gebietes durch die Römer ihre Absatzmöglichkeiten verlor. Was auch immer in den Jahren um Christi Geburt zu dem plötzlichen Siedlungsschwund geführt haben mag, für das Sauerland hatte er zur Folge, dass sich der Wald die offenen Landschaften der Eisenzeit zurückeroberte und in ihm für eine lange Zeit nur wenige Siedlungsinseln einer Reliktbevölkerung verblieben. 21

9 2. Das Repegebiet im Mittelalter 2.1. Neubesiedlung im Frühmittelalter Erst mit dem Frühmittelalter (ca. 500 ca n. Chr.) lichtet sich im Südsauerland das über den nacheisenzeitlichen Jahrhunderten liegende Dunkel. Bis zum Einsetzen schriftlicher Überlieferung im Jahr 1000, in dem mit Elspe und Oedingen erstmals Orte im heutigen Olper Kreisgebiet urkundlich erwähnt werden, stützt sich unser Wissen über eine Besiedlung der Attendorn-Elsper Senken ausschließlich auf archäologische Befunde. Der bedeutendste frühmittelalterliche Fundplatz liegt östlich von Sporke bei Hespecke. Dort stieß man in den 1880er Jahren bei Steinbrucharbeiten auf ein Gräberfeld mit 15 Körperbestattungen und Resten von vier Pferdekadavern. 47) Nach Angaben der Ausgräber waren die Toten in West-Ost-Richtung mit dem Kopf im Westen bestattet. Diese Art der Grabausrichtung kam im späten 7. Jahrhundert auf und wurde im Laufe des 8. Jahrhunderts tonangebend. Die Bestattung von Pferden wird als Statussymbol einer gehobenen Bevölkerungsschicht gedeutet. 48) Um frühmittelalterliche Gräber handelt es sich offensichtlich auch bei Skelettfragmenten, die in Ennest gefunden wurden und nach H. Beck möglicherweise ins 8. oder frühe 9. Jahrhundert gehören. 49) Bei Grabungen im Boden unter der Attendorner Pfarrkirche St. Johannes stieß man auf Fundgut, das von einer Besiedlung vor dem ersten Kirchbau zeugt, darunter neben einigen vorgeschichtlichen Scherben Keramik aus dem Zeitraum vom 7. bis 9. Jahrhundert, bei der es sich zum großen Teil um Importware aus dem Rheinland und der Eifel handelt. 50) Als Hinweise auf eine frühmittelalterliche Besiedlung des Kalksenkengebietes gelten auch eine bei Grevenbrück gefundene stark verwitterte Münzfibel und eine Heiligenfibel aus Dünschede. 51) In ihrer Gesamtheit lassen die erwähnten Funde nur den Schluss zu, dass es um 800 in den Kalkmulden bereits eine nicht mehr ganz geringe Zahl von Höfen gab und weite Teile ackerfähigen Landes gerodet waren, wofür sich vor allem die nährstoffreichen, von keiner Staunässe gefährdeten Lösslehmböden der Kalkplateaus anboten. Mit einer erhöhten Vermehrungsrate einer alteingesessenen Restbevölkerung allein lässt sich die auch in anderen siedlungsgünstigen Lagen des südlichen Sauerlandes festzustellende Entstehung neuer Ansiedlungen im 7. und 8. Jahrhundert nur schwer erklären. Die gängige Meinung geht deshalb dahin, dass in dieser Zeit von Norden und Nordosten her Einwanderer sächsischer Herkunft ins Sauerland vordrangen, um dort durch Waldrodung Land für die Anlage von Siedlungen und landwirtschaftlich nutzbaren Flächen zu gewinnen. Für eine Landnahme durch Sachsen scheinen die Bestattungen auf dem Hespecker Gräberfeld zu sprechen. Ph. R. Hömberg möchte bei aller gebotenen Vorsicht davon ausgehen, daß es sich bei ihnen um sächsische Tote gehandelt haben kann. 52) Von seinen Altgebieten im heutigen Niedersachsen aus hatte sich der sächsische Stammesbund unter Angliederung verwandter germanischer Völkerschaften am Ende des 7. Jahrhunderts bis zur Lippe ausgebreitet. Wie der englische Geschichtsschreiber Beda berichtet, eroberten die Sachsen um 695 das Gebiet der zwischen Lippe und Ruhr wohnenden fränkischen Brukterer. Spätestens im 8. Jahrhundert könnte auch das noch schwach besiedelte, unter fränkischem Kultureinfluss stehende Sauerland von einer ersten sächsischen Kolonisationsbewegung erfasst und in den sächsischen Herrschaftsbereich eingegliedert worden sein. 53) Einem weiterem kriegerischen Vordringen der Sachsen in fränkisches Gebiet setzte erst Karl der Große mit seinen von 772 bis 804 geführten Feldzügen und der Eingliederung des Sachsenlandes in das Fränkische Reich ein Ende. Im Unterschied 22

10 zum Nordsaum des Sauerlandes mit den von den Franken eroberten sächsischen Burgen Syburg (Hohensyburg) und Eresburg (Marsberg) scheint das Gebirgsinnere nicht von den Feldzügen des Frankenkönigs tangiert worden zu sein. Für das sächsische Volk bedeutete seine Unterwerfung unter die Herrschaft der Franken einen fundamentalen Einschnitt in seiner Geschichte. Von grundlegender Tragweite war die ihm zur Wahrung der Reichseinheit und des Reichsfriedens aufgezwungene Bekehrung zum Christentum. Damit wurde ein Kulturwandel eingeleitet, dessen historische Auswirkungen bis in unsere Gegenwart reichen. 54) Ob die Missionierung des Sauerlandes schon mit den seit 776 bezeugten Massentaufen von Sachsen begonnen hat, ist ungewiss. Einige Jahre später, jedoch nicht vor 782, verfügte Karl der Große in der Capitulatio de partibus Saxoniae, mit welchem Besitz jede Kirche von den zu ihr gehörenden Gaueinwohnern zur Sicherung ihres Unterhalts auszustatten war. Kannte man bis dahin nur bäuerliche Hofstätten mit Gebäuden aus vergänglichem Material, entstand jetzt mit den Kirchen ein völlig neues Siedlungselement in Gestalt bis dahin unbekannter Steinbauten, die dem Gottesdienst dienten und durch die vorgeschriebene räumliche Verbindung mit einem Friedhof Mittelpunkte einer im Glauben verbundenen Lebensgemeinschaft wurden. 55) Zu den ersten im Sauerland errichteten christlichen Gotteshäusern zählte eine Kirche in Attendorn, die zum Zentrum der Glaubensverkündigung in einem sich anfangs vom mittleren Lennetal bis zur oberen Bigge erstreckenden Pfarrbezirk wurde. 56) Wann das geschah, wissen wir nicht. Nach archäologischen Befunden lässt sich der Beginn eines ersten Kirchbaus am Ort der heutigen Attendorner Pfarrkirche frühestens im 9. Jahrhundert ansetzen. 57) Kirchenorganisatorisch gehörte die Urpfarrei Attendorn wie das übrige Sauerland seit den Tagen seiner Christianisierung zum Erzbistum Köln, dem auch der Missionsauftrag oblag. Über die Siedlungsverhältnisse im südlichen Sauerland in karolingischer Zeit lassen sich keine genaueren Aussagen machen. Unzweifelhaft ist, dass zuerst die nährstoffreichen Böden auf fastebenem Kalkuntergrund landwirtschaftlich genutzt wurden. Die ältesten Ansiedlungen wird man deshalb in ihrer Nähe zu suchen haben, wegen des fehlenden Oberflächenwassers allerdings nicht direkt auf dem Massenkalk, sondern an seinem Rand, wo die aus dem angrenzenden Schiefergrund kommenden Bäche infolge der Klüftigkeit des Kalks versiegen. Solche Lagen haben in der Heldener Senke die Althöfe von Silbecke und Dünschede. Eine gleichartige Situation liegt auch in den oberen Abschnitten der drei zwischen Dünschede und Helden muldenförmig in den Massenkalk eingesenkten Trockentäler vor. Es ist durchaus möglich, dass sich auch an diesen Stellen in früher Zeit Ansiedlungen befunden haben, die später aufgegeben worden sind. Gleichfalls am Rande des Massenkalks liegen am Bachlauf der Repe die Orte Helden und Niederhelden und an der Bremke Mecklinghausen. Wann die fünf genannten Orte entstanden sind, lässt sich nur vermuten, doch dürfte man kaum fehlgehen, wenn man annimmt, dass sie - bei unterschiedlichem Alter im Einzelfall - um 1000 n. Chr. schon eine mehr oder weniger lange Zeit bestanden haben. Gestützt wird diese Annahme durch Untersuchungen zu den Ortsnamen, die auf inghausen enden. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von der unteren Weser über das Weserbergland, die Hellwegzone und das Sauerland bis ins nördliche Siegerland und ins Bergische Land. Eine stattliche Zahl von inghausen-siedlungen gibt es auch im Kreis Olpe. Im und um das Einzugsgebiet der Repe oberhalb von Niederhelden zählen dazu mit Mecklinghausen, Rieflinghausen, Tecklinghausen und Berlinghausen gleich vier Ortschaften. Wie das Grundwort hausen erkennen lässt, sind die Ortsnamen auf inghausen ihrem Ursprung nach 23

11 Abb. 11: Luftaufnahme des Repetals (Juli 1997) aus südwestlicher Richtung. Vorne links ist Hofkühl, vorne rechts Rieflinghausen zu erkennen. In der Bildmitte ist links Repe, in der Mitte Helden und rechts Niederhelden zu sehen. reine Siedlungsbezeichnungen. Ihr Bestimmungswort ist ein altsächsischer männlicher Personenname, der den Besitzer der betreffenden Siedlung zum Zeitpunkt der Namengebung, jedoch nicht unbedingt auch ihrer Entstehung nennt. Im Fall Mecklinghausen könnten es der altsächsische Name Makulo 58) oder der Kurzname Macil 59) sein. Die Ortsbezeichnung Mecklinghausen (aus Makulinghusen/Makilinghusen > Meckilinghusen > hochdeutsch Mecklinghausen ) würde dann soviel wie bei den Häusern der Leute des Makulo bzw. Macil bedeuten. Im Hellweggebiet und im nordöstlichen Sauerland scheint es inghausen-namen schon im 8. Jahrhundert gegeben zu haben. Nach A. K. Hömberg, der sich in einer längeren Abhandlung umfassend mit der Frage ihres Alters auseinandergesetzt hat, 60) muss im Olper Kreisgebiet die Masse der auf inghausen endenden Ortsnamen vor 950 entstanden sein. Hömberg sieht in ihnen einen Ausdruck der Rodungstätigkeit der 2. Hälfte des 9. und 1. Hälfte des 10. Jhs. Er verweist darauf, daß sie im Norden auf den Kalkböden völlig fehlen und die dortigen inghausen-orte einen großen Halbkreis um 24

12 die Kalksenken von Attendorn und Helden bilden. 61) Demnach wurde das Gebiet um die obere Repe erst im Zuge eines fortschreitenden Landesausbaus für eine Besiedlung erschlossen. Ihren Beginn wird man etwa ab 850 bis 900 ansetzen dürfen, als der Kernraum der Heldener Senke bereits besiedelt war und sich für Siedlungswillige nur noch die Möglichkeit bot, in höheren Lagen des angrenzenden Waldgürtels an einem geeigneten Platz eine Rodung anzulegen, um darauf einen Hof zu errichten. Die im 9. und 10. Jahrhundert überall im Sauerland weiterhin wachsende Zahl neuer Siedlungen hatte ihre Ursache in einer nach wie vor anhaltenden Zunahme der Bevölkerung. Allein durch die natürliche Vermehrung der eingesessenen Bevölkerung ist sie kaum zu erklären. Zu einem nicht geringen Anteil muss sie auf ein fortbestehendes Einsickern von Neusiedlern aus bereits dichter besiedelten Vorlandschaften des südwestfälisch-bergischen Gebirgslandes zurückgehen. Im Hinblick auf das Sauerland wird man in ihnen wenigstens zum Teil Angehörige des sächsischen Teilstamms der Engern zu sehen haben. In ihrem Gebiet kam die Sitte auf, Ortsnamen auf inghausen zu bilden. Von daher liegt es nahe, die inghausen-orte einer engrischen Kolonisationsbewegung zuzuschreiben. 62) Sicher ist diese Zuweisung allerdings nicht, denn auch Nicht-Engern könnten diese Art der Namengebung übernommen haben, so dass nicht in jeder inghausen-siedlung eine engrische Gründung gesehen werden muss. Heute prägen mittelgroße Dörfer und Weiler das Siedlungsbild der Landschaft um die Repe. Die ursprünglichen Siedlungsformen waren der Einzelhof mit geschlossener Besitzlage und kleine Gruppensiedlungen mit zwei bis drei Hofstätten. Durch Hofteilungen, die miterbenden Söhnen die Gründung einer eigenen Familie ermöglichten, entwickelten sie sich im Lauf der Jahrhunderte allmählich zu kleinen, aus mehreren Höfen bestehenden Weilern, von denen wiederum einige nach und nach Dorfgröße erreichten. Ausschlaggebend für die Platzwahl waren immer hofnah gelegenes beackerbares Land und eine möglichst geringe Entfernung von einem fließenden Gewässer für die häusliche Wirtschaft und zum Tränken des Viehs. Wie die ersten Hofanlagen ausgesehen haben, wissen wir nicht, doch wird das Hauptgebäude ein Wohnstallhaus gewesen sein, das Wohnraum und Stallung für das Rindvieh unter einem Dach vereinigte. Das niederdeutsche Hallenhaus, das neben Menschen und Vieh auch die auf einem geräumigen Dachspeicher gelagerte Ernte birgt, kam im südlichen Westfalen erst im späten Mittelalter auf Das Repegebiet im hohen und späten Mittelalter Urkundliche Ersterwähnungen Ins Licht schriftlich überlieferter Geschichte tritt das südliche Sauerland erst mit einer in Elspe auf Geheiß Kaiser Ottos III. ausgestellten Urkunde aus dem Jahr In ihr werden mit Elspe und Oedingen erstmals Orte des heutigen Olper Kreisgebietes genannt. Im Bereich der Kalksenken folgt 1072 Attendorn. Als erster Ort des Repegebietes wird in einem Siegburger Mirakelbuch mit Aufzeichnungen aus den Jahren Helden erwähnt. Sie berichten von zwei auf die Fürsprache des 1183 heiliggesprochenen Kölner Erzbischofs Anno geschehenen Wundern, bei denen Personen aus dem vicus (Dorf) namens Helde spontan geheilt wurden. 63) In den lateinischen Urkunden des 13. Jahrhunderts begegnet der Ortsname in der Schreibweise Heldene. Etymologisch zum althochdeutschen Wort halda, neuhochdeutsch Halde gehörend, bezeichnet er einen Bergabhang. Im Mittelniederdeutschen bedeutet das Verbum helden oder auch hellen soviel wie abschüssig, geneigt sein. Wie zutreffend der Name gewählt ist, zeigt sich, wenn man 25

13 sich von Repe oder auch Niederhelden dem Dorf nähert und auf den Kirchhügel blickt. 64) Unter dem Namen Thusentscuren wird 1225 erstmals Dünschede erwähnt. In der betreffenden Urkunde bekundet der Arnsberger Graf Gottfried den Verkauf eines Allods (Eigengut) in Seringhausen bei Erwitte durch den Bilsteiner Edelherrn Dietrich. Zu den bei diesem Akt zugegenen Zeugen gehörte der Ministeriale (Angehöriger des Dienstadels) Conradus de Thusentscuren. 65) Urkunden des 13. Jahrhunderts haben für das heutige Dünschede nur Bezeichnungen wie Thusentscuren, Dusentsc(h)ure(n) und Dusensc(h)uren. Das 14. Jahrhundert kennt allenfalls kleine Varianten. In der geographischen Namenwelt des Sauerlandes ist Dusentschuren ein ungewöhnlicher Name. Zusammengesetzt aus den mittelniederdeutschen Wörtern dusent (tausend) und schure (Scheuer, Scheune) 66), ist er mit tausend Scheunen zu übersetzen. Da sich auch die Ministerialenfamilie von Dusentschuren so nennt, stellt sich die Frage, ob es sich hier nicht um einen sogenannten Übernamen handelt, das heißt, einen Familiennamen, dem eine Eigenheit des ersten Namensträgers zugrunde liegt, 67) in unserem Fall wohl dessen grundherrlicher Besitz. Das wiederum würde heißen, dass Dünschede seinen Namen bekommen hat, weil dort die dem niederen Adel angehörende Familie von Dusentschuren ihren Sitz hatte. In Schriftquellen aus der zweiten Hälfte des 15. und der ersten des 16. Jahrhunderts finden sich Namensformen mit verkürztem Bestimmungswort und abgeschwächtem Grundwort wie Dudenscher (1467, 1509), Dunscher (1507, 1543, 1565), Duynscher (1536,1540) und Duensche (1531) taucht mit der Bezeichnung Dusenschet erstmals das Grundwort schet im Namen des Ortes auf. 68) Es entspricht dem späteren schede und ist im Hochdeutschen als scheid Bestandteil vieler Orts- und Flurnamen des Sauerlandes. Ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts dominiert die Schreibung Dunschede, die schließlich ab dem 18. Jahrhundert nach und nach der heutigen Namensform Dünschede weicht. Noch in der Kopfschatzungsliste des Amtes Bilstein von 1783 heißt der Ort Dünscheid. Erst ab der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts mehren sich mit anwachsender Schriftlichkeit Quellen, in denen weitere noch bestehende Orte im damaligen Kirchspiel Helden genannt werden. Nach gegenwärtiger Kenntnis sind es in chronologischer Reihenfolge: 1266 Altfinnentrop ( Vinninctorp ) 69) 1279 Pettmecke ( Pettenbeke ) 70) 1317 Mecklinghausen 71) 1317 Rieflinghausen ( Rylinchusen ; 1365: Rif(f)elin(g)chusen ) 72) 1383 Tecklinghausen ( Teggichusen ) 73) 1352 Niederhelden ( Nydern Heldene ) 74) 1354 Oberveischede ( Overen Veysche ) 75) 1380 Silbecke 76) 1383 Bürberg ( Burberg ) 77) 1383 Hofkühl ( Hoffkule ) 78) 1383 Repe ( Repe ) 79) 1454 Röllecken 80) 1536 Jäckelchen ( uff dem Gackull ) 81) 1536 Klöwer ( Kloufer ) 82) 1536 Dahm ( Dhaem ) )83) Siedlungsentwicklung im hohen und späten Mittelalter a. Siedlungsausbau In der Zeit des hohen Mittelalters vom 11. bis ins 13. Jahrhundert hielt der innere Ausbau der bestehenden Orte durch Hofteilungen und Zurodungen zum Kulturland weiter an. Hier und da entstanden 26

14 auch in bewaldeten Nebentälern der Repe noch neue Höfe. Zu solchen Spätlingen der mittelalterlichen Landerschließung wird man die als Einzelhöfe gegründeten Ansiedlungen Klöwer und Hofkühl zu zählen haben. Andere haben nur eine Zeitlang existiert und fielen aus unterschiedlichen Gründen wüst. Wie sich ein Ort von einem Einzelhof oder einer anfänglichen Hofgruppe zu einem größeren Weiler oder sogar einem Dorf entwickelt hat, lässt sich nur in besonderen Glücksfällen ermitteln, aber auch dann fast immer nur hypothetisch und mit vielen Wissenslücken. Erschwert werden solche Rekonstruktionsversuche vor allem durch die für alle Jahrhunderte mit schriftlichen Quellen geltende Mobilität des ländlichen Grundbesitzes, mag er nun dem Adel gehört haben oder Eigentum von Bauern gewesen sein. Für keinen Hof gab es eine immerwährende Bestandsgarantie. Gar nicht so ganz selten geschah es zumal im späten Mittelalter, aber auch in den neuzeitlichen Jahrhunderten, dass ein ganzer Hof mit seinen Gebäuden aufgegeben wurde und der zugehörige Besitz anderen Höfen zufiel. Die Gründe dafür waren ganz unterschiedlich. Sie konnten in einer grundherrlichen Entscheidung liegen, in einem fehlenden Hoferben, einem Verkauf oder Erbfall, aber auch in mangelnder wirtschaftlicher Existenzfähigkeit. Dass Höfe geteilt wurden oder Splisshöfe in der Größe eines Kottens gebildet wurden, kam vor allem im hohen Mittelalter vor. Eine gewisse Konsolidierung mit einem im großen und ganzen festen Grundbestand an Hofstellen gab es, wie die 1536 einsetzenden Schatzregister zeigen, Abb. 12: Älteste Ansicht von Helden (um1890) aus nordwestlicher Richtung 27

15 ab dem 16. Jahrhundert, doch gehörten auch jetzt noch Änderungen in den Grundbesitzverhältnissen eines Ortes zum bäuerlichen Lebensalltag. Von den größeren Siedlungen des Repegebietes ermöglicht noch am ehesten Niederhelden Teileinblicke in seine Entwicklung. Noch 1831 zeigen die den Ortsgrundriss darstellenden Karten des Urkatasters zwei durch einen Abstand von rund 200 m getrennte Hofgruppen, eine kleinere mit der Dorfkapelle unter dem Namen Oben im Dorfe um die Mündung des Hoppensiepens ins Repetal, eine größere mit der Bezeichnung Unten im Dorfe um die Mündung des Metzelbachs in die Repe. Marielies Belke hat 1953 in einer Examensarbeit glaubhaft gemacht, dass die drei für 1536 bezeugten Althöfe des Oberdorfes durch Teilung aus einem Urhof hervorgegangen sind. 84) Auch die sechs oder sieben Althöfe, die es um 1500 im Unterdorf gab, sind zweifellos durch Teilungen älterer Hofeinheiten entstanden. So lassen sich die Höfe Sauerländer Abb. 13: Luftaufnahme von Niederhelden um Der Blick geht talabwärts in Richtung St. Claas Abb. 14: Luftaufnahme von Niederhelden um Blick in Richtung Helden und Kellermann auf eine Aufteilung eines älteren Hofes zurückführen. W. Scherer meint in einem Aufsatz über die Geschichte des Sauerländerhofes, im 14. Jahrhundert habe es in Niederhelden möglicherweise vier alte Haupthöfe gegeben, die dann in acht bis zehn Höfe aufgeteilt bzw. umgegliedert worden sind. 85) Auch für Mecklinghausen könnte es möglich sein, anhand des Urkatasters von 1831 und hofgeschichtlicher Quellen ältere Besitzeinheiten zu ermitteln und auf diese Weise etwas Licht in den Entwicklungsprozess des Dorfes zu bringen. Über die Größe der Orte des Repegebietes geben zum ersten Mal die im Jahr 1536 angelegten Schatzregister des Herzogtums Westfalen Auskunft. Die nachstehende Tabelle nennt die Zahl der Schatzpflichtigen in den Orten des damaligen Kirchspiels Helden, wobei Dorfhirten (Dorfh.) und Knechte (Kn.) eigens aufgeführt sind. Die Zahl der Schatzpflichtigen ohne Hirten und Knechte entspricht, wenn nicht genau, so doch angenähert der Zahl der Höfe in den einzelnen Orten. 28

16 Schatzpflichtige im alten Kirchspiel Helden 1536 und 1565 Ort Schatzpflichtige 1536 Schatzpflichtige 1565 Borghausen, Gut 1 u. 1 Knecht? Bremke u. Bürberg 7 u. 1 Dorfh. (davon Bürberg: 3?) 7 u. 1 Dorfh. Dahm liegt wüst 1? Dünschede 12 u. 1 Dorfschäfer mit Silbecke 15 u. 1 Kn. (Alt-)Finnentrop 2 2 Helden 10 u. 1 Dorfh., 1 Kn. 11 u. 1 Dorfh. Hofkühl Ort nicht erwähnt Ort nicht erwähnt Jäckelchen 2 mind. 1 Am Klöwer 1 1 Mecklinghausen 15 u. 1 Dorfh. 13 oder 14 u. 1 Dorfh. Niederhelden 12 u. 1 Dorfh., 2 Knechte 13 u. 1 Dorfh., 1 Kn. Oberveischede 11 u. 1 Dorfh., 1 Kn. 17 u. 1 Dorfh. Pettmecke 1 1? Repe 6 u. 1 Dorfh. 7 Rieflinghausen 6 u. 1 Dorfh. 8 u. 1 Dorfh. Röllecken, Mühle 1 1 Silbecke mind. 3 u. 1 Kn. mind. 3 Tecklinghausen b. Wüstungen Dass die mittelalterliche Siedlungsentwicklung im Sauerland nicht immer ein progressiver Vorgang war, sondern es auch regressive Tendenzen gegeben hat, zeigt vor allem die Aufgabe von selbstständigen Siedlungen. Werden nur die Gebäude aufgegeben, spricht man von einer Ortswüstung; trifft das auch für die zugehörige Flur zu, liegt eine totale Wüstung vor. Besonders im späten Mittelalter sind im 14. und 15. Jahrhundert viele Siedlungen, zumeist Einzelhöfe und auch Kleinweiler in ungünstigen Lagen, wüst gefallen. Hauptursache war ein Bevölkerungsverlust durch tödliche Seuchen wie die Pest und infolge von Abwanderungen in die Städte. Mit im Spiel waren offenbar auch eine sich in Missernten äußernde Klimaverschlechterung und die zahlreichen Fehden jener Zeit. So berichtete z.b der Pastor von Helden dem Kölner Erzbischof über die Verwüstung von Kirchengütern in der dortigen Gegend durch die häufigen Fehden, wodurch die aus den Gütern dem Pastor zustehenden Einkünfte sehr geschmälert seien. In einer Urkunde von 1358 heißt es, die Pastorat und andere Besitzungen der Heldener Kirche seien auf Veranlassung von Adeligen, darunter Heinrich Vogt von Elspe, gebrandschatzt worden. 86) Es liegt nahe, dass unter solchen Verhältnissen der ein oder andere einsam gelegene Hof aufgegeben wurde und sein Besitzer in einen nahen größeren Ort übersiedelte, um dort mehr Sicherheit zu finden. 29

17 Über das tatsächliche Ausmaß des spätmittelalterlichen, im 16. Jahrhundert ausklingenden Wüstungsvorgangs lässt sich keine sichere Aussage machen. Stärkere Veränderungen im Siedlungsbild hat er nicht zur Folge gehabt. Betroffen waren in erster Linie Höfe an weniger siedlungsfreundlichen Stellen in Seitentälern der Repe. Die Zahl der dem Namen nach bekannten Wüstungen ist gering und ihre Lage nicht immer bekannt. 87) Die nachfolgende Zusammenstellung muss sich auf einige Daten und Angaben beschränken. Berbecke (Bermicke) Der erstmals 1402 urkundlich erwähnte Hof zu Berbecke lag ca. 1,5 km nordöstlich der Ortsmitte von Mecklinghausen in einem Seitentälchen der Repe. Er muss schon vor 1500 aufgegeben worden sein. 88) Burscheid Rund 1,5 km südsüdöstlich von Niederhelden und rund 800 m westlich von Hengstebeck liegt in einer Quellmulde die Wüstung Burscheid. Zum ersten Mal genannt wird eine Ansiedlung dieses Namens in einem um 1285 angelegten Güterverzeichnis des Grafen Ludwig von Arnsberg, wonach die Ministerialen Ritter Herlind (richtig wohl Herbord) von Helden und Ritter Henrich Vogt von Elspe unter anderm mit je einem Hof ( mansus ) in Bursceide belehnt waren. 89) Dass damit Burscheid im Kirchspiel Helden gemeint ist, darf als ziemlich sicher gelten. Im 16. Jahrhundert kam das aus zwei, wohl nur idealrechtlichen Hälften bestehende Gut zu Burschet durch Kauf aus Adelsbesitz an das Kloster Ewig kaufte Caspar von Fürstenberg, Droste des Amtes Bilstein, der 1577 den Hof Hengstebeck erworben hatte, den Mönchen zu Ewig das nahe wüste Gut der Burscheid genannt für 200 Reichstaler ab. Unter dem 1. März 1594 notiert er in seinem Tagebuch: Die dorfschaft Niddernhelden gewinnet von mir das wuste gut, der Burscheidt genandt, 7 jarlang. 90) Dedinghusen (Deyinck, Dydink) Wohl schon um 1400 lag ein in Urkunden von 1352 und 1355 genannter Hof in Deydinck bzw. Dydinck wüst. Er war ein zur Burg Schnellenberg gehörendes kölnisches Lehen wurde es als mansus in Dedinghusen dem Attendorner Bürger Volmar genannt vame Wynckel verliehen. Die genaue Lage der Siedlung ist nicht bekannt. Die Quellen sagen nur, dass sie im Kirchspiel Helden lag. In Urkunden des 15. Jahrhunderts stößt man wiederholt auf den Familienamen Dedynck und die Herkunftsangabe van Dedynckhusen. 91) So nannte sich z. B. 1433/34 in Attendorn ein Bürger Peter von Dedynckusen bzw. Dedinchusen. 92) Dreynchusen Laut Einkünfte-, Güter- und Rechteverzeichnis der Pfarrkirche Helden von 1383 besaß sie auch Güter in Dreynchusen, die der Pfarrer an ihren Bewirtschafter Tillman verpachtet hatte. An anderer Stelle werden Kuno und (Name unleserlich) von Dreenchusen als ehemalige Bewirtschafter von Kirchengütern in Ober-Petenbeke genannt. 93) Das Grundwort husen (hochdeutsch -hausen ) lässt erkennen, dass Dreynchusen/Dreenchusen der Name einer Siedlung war. In einem Güterverzeichnis des Johannes Hoff unter dem Stein zu Helden von 1545 wird ein Hagen am Drencksypen von 4 Müdden Hafer erwähnt. 94) Nach einer Notiz des Heldener Pfarrers Herder wurde 1579 unter anderem auch auf Feldern im Drenckus- und Ussensypen geerntet. 95) 1724/28 heißt es in einer anderen Quelle aus dem Pfarrarchiv: Vom Drenckes siepen ist das oberste Haaberfeld sambt Hageberg daselbst zum Pastorat Küchen Guth gehörig. 96) 1726/28 ist von einem kleinen Wieseken unter der Drenckschladen die Rede. Der Flurname Drenckussiepen, abgeschwächt zu Drenkessiepen, ist heute in dieser Form nicht mehr bekannt. Im Urkatataster von 1831/33 ist er verballhornt, wenn dort statt seiner die Lagebezeichnungen Im Tränkeseifen 30

18 und Am Tränkesiepen erscheinen. In Unkenntnis der Herkunft des bei der heimischen Bevölkerung geläufigen Namens haben die seinerzeitigen Katasterbediensteten in dem Bestimmungswort Drenke das hochdeutsche Wort Tränke gesehen und aus Drenkessiepen ein hochdeutsches Tränkeseifen gemacht. Wo genau die namengebende Siedlung lag, ist unbekannt. Zu vermuten ist eine Örtlichkeit ca. 500 m nördlich der Heldener Kirche im oberen Bereich der Straßen Schmittenwiese/Zum Sonnenberg. Deydrinckhusen, Dyngherynchusen Nichts Näheres wissen wir über den wüst gewordenen Ort Deydrinckhusen, der 1454 in der Lehnrolle des Walrave Rump zu Wenne genannt wird. In ihr heißt es unter Nr. 41: Engelbert van Deydrinckhusen hevet entfangen eynen hoiff to Dusenschet (Dünschede). 97) 1402 werden in einer Erbteilungsurkunde aus dem Archiv des Grafen von Plettenberg zu Hovestadt Zehnten zu Dyngherynchuen erwähnt. 98) Wahrscheinlich lag auch diese Siedlung im Kirchspiel Helden, doch fehlt über sie bisher jede weitere Kenntnis. Interessant ist, dass die Namen der vier letztgenannten Wüstungen zu den inghausen-namen gehören, deren Entstehung in das 9./10. Jahrhundert datiert wird. Hof zur alten Mühle Bei der heutigen Ortschaft St. Claas lag im Bereich der Vereinigung des vom Schartenberg kommenden Baches mit der Repe ein 1372 als wüst bezeichneter Hof, genannt zur alten Mühle. 99) Wüstungsverdächtige Örtlichkeiten Zweifellos gibt es im Repegebiet noch einige weitere Wüstungen, die wir nicht kennen, weil ihre Namen in der schriftlichen Überlieferung nicht vorkommen und für sie bisher auch keine archäologischen Nachweise vorliegen. Wie die beiden Siedlungskerne Oben im Dorfe und Unten im Dorfe in Niederhelden beispielhaft zeigen, waren besonders Bachvereinigungen prädestinierte Siedlungsstandorte, des weiteren aber auch Quellmulden. Deshalb wird man Spuren aufgegebener Orte am ehesten an solchen Stellen finden können. Gelegentlich verweisen als Spukgebiet verrufene Örtlichkeiten auf eine Wüstung. Das könnte auch für das Tälchen der Mälmke (Melmicke) zutreffen, eines linken Nebenbachs der Repe unterhalb von Repe. Wie die Sage erzählt, soll dort gelegentlich zu nächtlicher Zeit plötzlich ein schwarzer Hund auftauchen und einen einsamen Wanderer in Schrecken versetzen. 100) Die Kirchen von Helden und Dünschede Die Kirche in Helden Aus weitem Umkreis sichtbar steht in der Dorfmitte von Helden auf einer nach allen Seiten abfallenden Anhöhe aus Tonschiefern die romanische Kirche St. Hippolytus. Ein beliebtes Ziel vieler kunsthistorisch Interessierter ist das Gotteshaus besonders wegen seiner Krypta, deren Raumgestaltung als erweiterte Form einer Ringkrypta in Westfalen ohne Beispiel ist. 101) Bisher konnte noch nicht völlig sicher geklärt werden, wann sie entstanden ist. 102) Ein Bericht des Landesamtes für Denkmalpflege in Münster für die Jahre datiert sie in die Zeit um ) Den derzeitigen Forschungsstand referiert der Archäologe und Kunsthistoriker Uwe Lobbedey in diesem Band in einem Beitrag über die Baugeschichte der Heldener Kirche nach den Ausgrabungen von Mit der Frage, warum es in Helden eine Krypta gibt, hat sich der Landeshistoriker A. K. Hömberg in einem Aufsatz über Unbekannte Klausen und Klöster in Westfalen befasst. 104) Weil Krypten normalerweise ein Kennzeichen von Stifts- oder Klosterkirchen sind, vermutet er, dass die Kirche 31

19 32 Abb. 15: Das Repegebiet und seine Umgebung (1980)

20 in Helden ursprünglich mehr als eine Dorfkirche war. Als Argument führt er an, dass die Kirche nach Ausweis eines Güterverzeichnisses von 1383 eine bemerkenswert hohe Zahl von Wachszinsigen 105) in sieben Kirchspielen hatte und nicht weniger als 36 über zehn Kirchspiele verstreute Höfe besaß. Hömberg zieht daraus den Schluss, es könne nach alledem keinem Zweifel unterliegen, dass es in Helden eine klösterliche Niederlassung gegeben hat, über deren Art jedoch keine sichere Aussage möglich sei. Auch die Zeit ihres Bestehens sei nur sehr grob zu umreißen, doch habe die Heldener Grundherrschaft schon im 11. Jahrhundert bestanden, wie eine Urkunde des Kölner Erzbischofs Konrad von Hochstaden aus dem Jahr 1253 belege. 106) Wegen des ungewöhnlichen Grundbesitzes ist auch U. Lobbedey der Ansicht, dass die Heldener Kirche von einer bedeutenden Adelsfamilie ausgestattet worden ist. Er denkt dabei jedoch nicht an eine reguläre Klostergründung, sondern eher an ein Kanonikerstift. 107) Wann die Heldener Kirche gegründet worden ist, steht nach wie vor dahin. Hömberg hält eine Entstehung bereits in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts für möglich. 108) Dafür gibt es jedoch keinen archäologischen Anhaltspunkt. Als erster namentlich nachweisbarer Pfarrer wird in einer um 1230 ausgestellten Urkunde Tietmarus de Heldene genannt. 109) Um 1233 gehörte die Kirche in Helden mit einem Betrag von drei Schillingen zu den 16 Kirchen des im Besitz des Kölner Stiftes St. Severin befindlichen Dekanates Attendorn, die dem Stiftspropst abgabepflichtig waren. 110) Unter einem eindeutigen Datum wird die Kirche in der Urkunde Konrads von Hochstaden vom 24. Mai 1253 erwähnt. Darin wird der Kölner Erzbischof Anno ( ) als fundator (Gründer, Stifter) der Heldener Kirche bezeichnet. Doch ist dabei wohl eher an ihre Erhebung zu einer Pfarrkirche durch Anno zu denken, nicht aber an eine ihm zu verdankende Stiftung und Dotation. Wie sich aus urkundlichen Nachrichten des 13. Jahrhunderts ergibt, war sie ganz offensichtlich ursprünglich eine unter adligem Patronat stehende Eigenkirche, die im Eigentum eines weltlichen Herrn stand. Laut einer am 12. Juli 1268 in Medebach ausgestellten Urkunde übertrug Thietmar von Waldeck gt. Oppolt mit Zustimmung seiner Gattin und seiner Erben das Patronat der Heldener Kirche, das in erblicher Nachfolge von den Vorfahren an ihn gelangt war, dem Ritter Herbord Vogt von Helden und seiner Frau Berta zu immerwährendem Besitz. 111) Weil die von Waldeck gt. Oppolt sonst keine Beziehungen zum Südsauerland erkennen lassen, nimmt Hömberg an, dass Thietmar von Waldeck gt. Oppolt das Heldener Kirchenpatronat und 1269 auch das von Elspe als Mitgift seiner Gemahlin Agnes, einer Tochter aus dem Haus der Edelherren von Rüdenberg, erhalten hatte. 112) Im 14. Jahrhundert kam das Patronat an die Vögte von Elspe, die erstmals 1396 als Besitzer bezeugt sind. 113) In der Zeit des Eigenkirchenwesens hatte der Herr einer Eigenkirche das Recht, auch die mit ihr verbundene kirchliche Stelle zu besetzen. Nach dem Investiturstreit (11./12. Jh.) wurde daraus ein bloßes Vorschlagsrecht (Präsentationsrecht) bei der Stellenbesetzung. Im 17. Jahrhundert war es in Helden im Besitz der Familie Vogt von Elspe zu Borghausen bzw. Bamenohl. 114) Auf dem Erbweg fiel es später an die Familie von Bodelschwingh. 115) Das Recht der Amtseinsetzung und Besitzeinweisung des Pfarrers lag, wie erstmals für 1302 belegt, beim Kölner Dompropst. 116) Zwei bisher isolierte Nachrichten aus dem ersten Drittel des 14. Jahrhunderts betreffen die Vogtei (weltliche Schutzherrschaft) über die Kirche in Helden und die ihr zugehörigen Leute und Güter. Danach war 1325 und 1332 der Ritter Hermann von Plettenberg gt. von der Mühlen Vogt der Kirche zu Helden genehmigte er einen Ministerialentausch zwischen den Kirchen Helden und Oedingen. 117) 1332 verkaufte er mit Einwilligung seiner 33

21 Söhne Hunold und Heydenreich für 18 Mark alle aus der Vogtei herkommenden Rechte aus den Kirchengütern, bestehend aus drei Höfen in Helden und je einem in Dünschede, Smerberch und Mecklinghausen, an den Pastor Rotger von Brochusen zu Helden, der sich mit dem Kauf von der offenbar als Last empfundenen Vogtei zu befreien suchte. 118) Kirchlich war das Heldener Gotteshaus von jeher dem Schutz des hl. Hippolytus von Rom unterstellt, einem frühkirchlichen Verfasser vieler theologischer Schriften, der schon im 4. Jahrhundert als Martyrer verehrt wurde. In Streitigkeiten um das Papstamt ließ er sich zum ersten Gegenpapst wählen, beendete aber das dadurch entstandene Schisma durch Amtsverzicht und Aussöhnung mit der Kirche. Er starb in der Verbannung und wurde am 13. August 235/236 als Martyrer in Rom beigesetzt. 119) Im westfälischen Teil des alten Erzbistums Köln gab es ein Hippolytus-Patrozinium sonst nur noch in Gelsenkirchen-Horst. 120) Möglicherweise geht die Verehrung des Heiligen und seine Wahl zum Kirchenpatron in Helden auf Beziehungen zum Frauenstift St. Ursula in Köln zurück, das Hippolytus-Reliquien besaß und solche dem Heldener Gotteshaus geschenkt haben könnte, 121) wobei eine Vermittlung Erzbischofs Anno, dem enge Verbindungen zum Ursula-Stift nachgesagt werden, nicht auszuschließen ist. Die Kirche in Dünschede Wie durch Ausgrabungen im Jahr 1974 nachgewiesen werden konnte, gab es in Dünschede am Standort der heutigen Pfarrkirche St. Martin spätestens im 11. Jahrhundert ein Gotteshaus in Gestalt eine Saalkirche mit rechteckigem Ostchor. 122) Ein Umbau ist in die Zeit um 1100 oder in die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts zu datieren. Ein Wachssiegel auf einem 1947 unter der Mensa des Hochaltars gefundenen Reliquiengefäß bezeugt eine Altarkonsekration durch Theodoricus, Bischof von Leal- Estland, der im Auftrag des Kölner Erzbischofs von 1213 bis 1216 in Westfalen und am Niederrhein eine Weihetätigkeit ausübte. 123) Die heutige Hallenkirche wurde nach dem Urteil von Kunsthistorikern in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet. Die erste schriftliche Erwähnung einer Kapelle in Dünschede findet sich in einer in Lyon ausgestellten Papsturkunde vom 26. Mai In ihr beauftragt der wegen des vierzehnten Allgemeinen Konzils im französischen Lyon weilende Papst Gregor X. auf Bitten des Pfarrers Gottfried in Helden den Thesaurar (Vermögensverwalter) der Kirche von Soest, die von dem Kölner Offizial getroffene Entscheidung gegen den Priester Dietrich von Dusenschuren wegen dessen unrechtmäßiger Inbesitznahme der von der Kirche in Helden abhängenden Kapelle in Dünschede zu überprüfen und zu bestätigen. 124) Im Liber Valoris von ca. 1308, einer nach Dekanaten geordneten Liste aller dem Erzbischof steuerpflichtigen Kirchen und Kapellen in der Erzdiözese Köln, sind unter Decanatus Attendarne Helden und Dünschede ( Helden et Dusenthure ) zusammen aufgeführt und mit einem decima - Betrag von 1 Mark und einer vergleichsweise hohen Steuer von 10 Mark veranlagt. 125) Vom 22. Mai 1330 datiert eine der Kirche des hl. Hippolytus in Helden und der ihr untergebenen Kapelle des hl. Martin in Dünschede verliehene Ablassurkunde, mit der Kirchenbesuchern ein vierzigtägiger Ablass gewährt wird, wenn sie bestimmte, im einzelnen dargelegte Bedingungen erfüllen, z.b. an besonderen Tagen dem Gottesdienst beiwohnen, die hl. Eucharistie oder das Krankenöl zu Kranken begleiten, den Friedhof mit Gebet für die Verstorbenen besuchen oder für die Kirche opfern. 126) Die mit der Kapelle in Dünschede verbundenen Einkünfte flossen dem Pfarrer von Helden zu. Dafür war er verpflichtet, für Dünschede einen Kaplan zu halten. Als Vögte der Kapelle werden in der Zusammenstellung der Einkünfte, Güter und Rechte 34

22 Abb. 16: Detail aus der Heldener Ablassurkunde von 1330 der Pfarrei Helden von 1383 die Herren von Rump genannt. 127) 1897 wurde Dünschede von Helden abgepfarrt und zur eigenen Pfarrei erhoben. Wie das Heldener Hippolytus-Patrozinium wirft auch das Dünscheder Martinus-Patrozinium Fragen auf. St. Martin, in seiner Jugend römischer Soldat und später bis zu seinem Tod im Jahr 397 Bischof von Tours, gilt als genuin fränkischer Heiliger. Wo er im Rheinland und, relativ selten, in Westfalen schon im hohen Mittelalter Kirchenpatron war, ist oft fränkischer Einfluss nachzuweisen oder anzunehmen, wie z. B. in Olpe. Das trifft im Fall Dünschede wohl kaum zu. Wenn, wie zu vermuten ist, die dortige Kapelle ursprünglich eine Eigenkirche eines adligen Grundherrn war, könnte sich dieser für den hl. Martin als Schutzpatron entschieden haben. So scheint es bei der Martinus- Kirche in Plettenberg-Ohle gewesen zu sein, die zum Rittergut Brüninghausen gehörte, einem Lehen der Grafen von Arnsberg. 128) 35

23 Mittelalterliche Adelssitze Im Gebiet der Attendorn-Elsper Senken und ihrer engeren Umgebung gab es im späten Mittelalter mehr als 20 Adelssitze. 129) Von ihnen haben nur die einstigen Rittergüter Ahausen, Bamenohl und Lenhausen die Jahrhunderte überdauert und sind auch jetzt noch bewohnte Schlösser. Zu den längst aufgegebenen zählen die fünf ehemaligen Adelssitze des früheren Kirchspiels Helden in Altfinnentrop, Borghausen, Dünschede, Helden und Pettmecke. Ihre Besitzer gehörten dem niederen Adel an. Im Dienst weltlicher und kirchlicher Großer stehend, lebten sie von Grundrenten aus ihren an Bauern ausgegebenen Höfen, die sie oft als Ministerialen (Angehörige des Dienstadels) oder als sonstige Lehnsträger hochrangiger adliger Geschlechter wie z. B. der Edelherren von Bilstein oder der Grafen von Arnsberg innehatten, und von Abgaben der zu ihnen in einem Hörigkeitsverhältnis stehenden Landbewohner. Nachfolgend soll auf die drei im heutigen Stadtgebiet von Attendorn liegenden einstigen Adelssitze Dünschede, Helden und Borghausen näher eingegangen werden. 130) a. Dünschede Stammsitz der Familie von Dusentschuren Die Genealogie des Geschlechtes von Dusentscuren ist wegen der Zufälligkeit und Lückenhaftigkeit der darüber vorliegenden urkundlichen Nachrichten weitgehend ungeklärt und lässt der Forschung viele Fragen offen. 131) Nach A. K. Hömberg teilte sich das Geschlecht schon früh in mehrere Linien. 132) Die Reihe urkundlich nachweisbarer Träger des Namens von Dusentsc(h)uren beginnt 1225 mit Conrad von Thusentscuren. Genannt wird er als Zeuge in einer Urkunde des Grafen Gottfried von Arnsberg, in der dieser den Kauf eines Allods (freies Eigentum) in Seringhausen bei Erwitte durch den Edelherrn Dietrich von Bilstein bekundet. 133 ) Aus der Urkunde lässt sich nicht entnehmen, ob Conrad zum Gefolge des Arnsberger Grafen oder des Bilsteiner Edelherrn gehörte. Gleiches gilt für Helmich von Dusentscuren, der 1259 als zweiter nachweisbarer Angehöriger des Geschlechts zusammen mit dem Bilsteiner Edelherrn Henrich in einer Urkunde des Grafen Gottfried von Arnsberg als Zeuge aufgeführt wird. 134) Sein vermutlicher Sohn Abb. 17: Siegel des Gerhard von Dusentschuren, Zeichnung des Attendorner Heimatforschers Julius Pickert (1936) Lutbert (Lubbert) wird 1292 als Droste des Edelherrn Johann v. Bilstein bezeichnet. 135) Eine 1324 in Bilstein ausgestellte Urkunde nennt unter den anwesenden Zeugen Ritter Lutbert von Dusentscure und Lutbert den Jüngeren von Dusentscure, die offenbar zur Bilsteiner Burgmannschaft gehörten. 136) Im 14. Jahrhundert werden Träger des Namens von Dusentschuren wiederholt als Besitzer von Arnsberger Vasallengut genannt, vereinzelt auch von arnsbergischem Ministerialengut. So trug 1313 der Ritter Lubert von Dusentschuren als Ministeriale des Grafen Wilhelm von Arnsberg eine curtis (Hof) in Elspe zu Lehen, ebenso Hunold von Dusentschuren eine Hufe (Hofgut) in Rambesbike. 137) 36

24 Nach dem Lehnregister des Grafen Gottfried IV. von Arnsberg aus dem Jahr 1338 war Heydenrich von Dusentschuren mit je einem Hof in Rammesbeke, Hersebeke (Hespecke b. Sporke), und Varenbracht (Fehrenbracht?) sowie mit je einem Kotten ( casa ) in Fretter und in Melbecke belehnt 138) und Helmich von Dusentschuren mit einem Herrenhof ( curia ) in Elspe. 139) Aus dem Jahr 1358 gibt es zwei Urkunden, aus denen sich eine Anlehnung an die Grafen von Wittgenstein ergibt. Nachdem am 25. Januar Lupracht von Dusintschür bekannt hatte, er habe dem Grafen Siegfried von Wittgenstein Hilfe gegen alle in Westfalen Wohnenden versprochen, übergab sich am 15. September auch Heidenreich von Dusentschur dem Grafen mit 4 Mark Laaspher Geldes aus seinem Hof Dusentschur zum Mannlehen. 140) Erklären lässt sich die Bindung an die Wittgensteiner mit den damaligen unsicheren politischen Verhältnissen in Südwestfalen, die von den Auseinandersetzungen zwischen den Erzbischöfen von Köln und den Grafen von der Mark um die endgültige Landeshoheit bestimmt waren. Hinzu kam, dass man in absehbarer Zukunft das Ableben der kinderlosen Inhaber der Herrschaft Bilstein und der Grafschaft Arnsberg erwarten konnte und in beiden Fällen die Frage der Erbnachfolge ungeklärt war. Das Bilsteiner Land fiel nach dem Tod seines letzten Edelherrn um 1365 an die Grafen von der Mark. Damit wurde auch das Kirchspiel Helden mit Dünschede als Bestandteil des Amtes Bilstein für acht Jahrzehnte märkisch, bis in der Soester Fehde 1445/46 der Kölner Erzbischof Dietrich von Moers die Herrschaft Bilstein-Fredeburg eroberte und sie dem kurkölnischen Herzogtum Westfalen eingliederte. Drei Jahre nachdem er seine Grafschaft an die Kölner Erzbischöfe verkauft hatte, starb 1371 mit Gottfried IV. auch der letzte aus der Reihe der Arnsberger Grafen, zu deren Lehnsträgern auch mehrere Mitglieder des Geschlechtes von Dusentschuren gehört hatten belehnte Erzbischof Dietrich von Moers als Rechtsnachfolger der Grafen von Arnsberg Hunold von Duysentschuyr mit dem Hof in Hespecke und dem Kotten in Fretter, die schon sein Vater Heidenreich von der Grafschaft Arnsberg erhalten hatte. 141) Von 1413 bis 1437 ist Johann von Dusentschuren, ein Sohn Hunolds, urkundlich erwähnt und 1422 ist er als Gograf von Attendorn und damit als oberster Beamter des Gogerichtsbezirks Attendorn im damaligen kurkölnischen Amt Waldenburg bezeugt. 142) 1437 findet sich sein Name in der ersten Erblandvereinigung, die die Ritterschaft und die Städte des Herzogtums Westfalen zu ihrem wechselseitigen Schutz getroffen hatten. 143) Ab 1413 wird in mehreren Urkunden Helmich von Dusentschuren, ein weiterer Sohn Hunolds, genannt, zuletzt ) Danach melden die schriftlichen Quellen nichts mehr von männlichen Angehörigen des Dünscheder Adelsgeschlechts b. Helden - Stammsitz der Familie von Helden Im Kirchdorf Helden lag der Stammsitz der bis in das 14. Jh. sehr angesehenen Familie von Helden. 145) Der Geschichtsschreiber Caspar Christian Vogt von Elspe bemerkt dazu 1694 in seiner Darstellung des Herzogtums Westfalen, Helden sei einstmals der Sitz der Herren von Helden gewesen, nunmehr sei dieser im Besitz des Pastors. Danach muss er in unmittelbarer Nachbarschaft der Heldener Kirche gelegen haben. 146) Angehörige des Geschlechtes, das sich im Gang der Zeit in mehrere Linien aufteilte, werden ab dem 13. Jahrhundert in zahlreichen Urkunden genannt. 147) Ihre urkundlich nachweisbare Reihe beginnt mit Sifridus de Eldene (Siegfried von Helden), der 1187 zusammen mit anderen Zeugen aus der näheren und weiteren Umgebung in einer Urkunde des Kölner Erzbischofs Philipp von Heinsberg genannt wird. 148) 37

25 Ob Thidericus de Helenen, der 1190 als Urkundenzeuge des Abtes von Corvey auftritt, auch zu der Heldener Adelsfamilie gehört, 149) muss ebenso offen bleiben wie die Zugehörigkeit des in einer um 1214 ausgefertigten Urkunde aufgeführten Pfarrers Tietmarus de Heldene. 150) Klarer werden die familiengeschichtlichen Zusammenhänge mit den 1230 und 1231 als Urkundenzeugen auftretenden Brüdern Ritter Dietrich ( Theodericus ) und Ritter Herbord von Helden. 151) Letzterer scheint Burgmann auf Schnellenberg geworden zu sein und den Namen von Schnellenberg angenommen zu haben. 152) Dietrich war offenbar Burgmann zu Bilstein, denn in einer Urkunde von 1256, in der er dem Kloster Bredelar eine Jahresrente von drei Schillingen aus seiner curia (Herrenhof) in Helden verspricht, bezeichnet er den Edelherrn Dietrich von Bilstein als meinen Herrn und lässt ihn siegeln, weil er selbst kein eigenes Siegel habe. 153) 1268 erhielt Dietrichs Sohn Herbord, Vogt von Helden, das Patronat über die Heldener Kirche. 154) Um 1280 wird er als Ministeriale im Lehnregister des Grafen Ludwig von Arnsberg genannt. 155) Nach A. Hömberg gelangte die Familie von Helden um 1300 in den Besitz des sogenannten Amtes Schönholthausen, eines Verbands sauerländischer Güter der Abtei Herford, der dem Schultenhof in Schönholthausen unterstellt war. 156) Erster Heldener Lehnsträger war Dietrich von Helden, ein Sohn des vorgenannten Vogtes Herbord. Im Lehnbuch der Herforder Äbtissin Liutgard ( ) erscheint er als Tydericus de Sconenholthusen alius dictus de Heldene vel de Woldenberghe (Dietrich von Schönholthausen anders genannt von Helden oder von Waldenburg). Danach war er auch Burgmann zu Waldenburg und ist wahrscheinlich identisch mit Dietrich von Holthusen, der 1307 ein Waldenburger Burglehen besaß, das ihm 4 Mark Jahresrente eintrug. 157) Nach Dietrich hatte zunächst sein Sohn Herbord (erw ), dann dessen Sohn gleichen Namens (erw ) die Herforder Lehngüter in Besitz, bis sie um 1350 Heidenrich von Plettenberg erwarb ist Ritter Dietrich von Helden auch unter den Lehnsempfängern des Grafen Wilhelm von Arnsberg. 158) Sollte er was wahrscheinlich ist - mit Th. de Vrilinchtorpe identisch sein, der 1313 von Graf Wilhelm mit einem Hof und zwei Kotten in Frielentrop belehnt wird, 159) wäre er als der Begründer der Frielentroper Linie der von Helden anzusehen, die bis in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts bestand. 160) Dietrichs Sohn Ritter Herbord von Helden, urkundlich bezeugt von 1320 bis 1334, war unter dem Kölner Erzbischof Heinrich von Virneburg Amtmann in Westfalen. Nach einer undatierten Urkunde aus den Jahren 1320 bis 1331 sollte er im Auftrag des Erzbischofs den Grafen Wilhelm von Arnsberg auffordern, die begonnene Befestigung von Bergheim an der Möhne niederzulegen. 161) Dietrichs Bruder Herbord, nachweisbar von 1278 bis 1307, war mit dem Gericht in Attendorn belehnt verkaufte er es für 250 Mark an Ritter Johann von Plettenberg und bat den Kölner Erzbischof Siegfried, diesen damit zu belehnen. 162) Herbords Sohn Dietrich von Helden, urkundlich erwähnt von 1320 bis 1378, ist 1343 und 1371 als kölnischer Burgmann zu Waldenburg und 1376 als Burgmann zu Schnellenberg bezeugt. 163) Außer ihm gehörten 1371 die Brüder Franco und Herman zur Burgmannschaft der Waldenburg. 164) Während die von Helden zu Frielentrop gt. Jagedüvel genealogisch bis in die 1460er Jahre zu verfolgen sind, verlieren sich die Spuren anderer Nachkommen der Heldener Familie bereits in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. 165) 38

26 2.2.4.c. Burg und Rittergut Borghausen Am Ausgang des Repetals ins Lennetal liegen rechter Hand auf einem steilen Bergsporn die Trümmer der Burg Borghausen. Reste eines Rundturms auf einem vorspringenden Felsen waren noch um die Mitte des letzten Jahrhunderts von der durch das Lennetal führenden B 236 aus gut zu erkennen. Inzwischen sind auch sie weiter verfallen. Im Bereich des südlich davor gelegenen Hauptgebäudes und seines Vorfeldes stößt man noch an mehreren Stellen auf gut sichtbare, mehr oder weniger überwachsene Mauerteile. Ihre Kartierung und Einmessung würde wahrscheinlich das Bild einer recht ausgedehnten Gesamtanlage ergeben. Etwa 1,7 km südöstlich der Ruine verläuft ein etwa 100 m langer Abschnittswall von rund 1 m Höhe und einer Wall- und Grabenbreite von insgesamt m. In seiner heutigen Form könnte er eine Zugangssperre zur Burg gewesen sein. 166) Archäologen möchten seine Anlage bereits in der frühen Eisenzeit nicht völlig ausschließen. Abb. 18: Blick auf den Burghügel von Borghausen um Im Hintergrund links das Lennetal 39

27 Die Geschichte der Burg wirft viele Fragen auf. Ein archäologisch interessierter Begeher des Burggeländes hat in ihm vor einigen Jahren eine größere Anzahl von Tonscherben aufgelesen. Ihre Sichtung und Datierung durch den Münsteraner Archäologen Dr. Bernd Thier hat ergeben, dass sie alle aus der Zeit vor 1500 stammen. Bei den ältesten handelt es sich um pingsdorfähnliche Irdenware des 11. bis 13. Jahrhunderts und um Paffrather Ware, wie sie im 11. und 12. Jahrhundert in Gebrauch war und im 13. Jahrhundert auslief. Der überwiegende Teil der gefundenen Keramik gehört ins 14./15. Jahrhundert. Demnach scheint die Burg in der frühen Neuzeit, d. h. ab dem 16. Jahrhundert nicht mehr bewohnt gewesen zu sein. Wegen der relativen Langlebigkeit der älteren Keramik lässt sich ihre Bauzeit nicht näher einengen. Frühestens kommt wohl das 12. Jahrhundert in Frage. In diesem Fall hätte sie ein etwa gleiches Alter wie die 1 ½ km südöstlich oberhalb einer bedeutenden mittelalterlichen Wegekreuzung gelegene Burg Förde. Auf ihr saßen die Edelherren von Gevore, die sich ab 1225 nach ihrer Übersiedlung auf die Burg Bilstein von Bilstein nannten. 167) Nach Ausgrabungsergebnissen wurde die Burg Förde um 1280 aufgegeben, so dass sie verfiel. 168) Auf die Frage nach dem Erbauer und der Entstehungszeit der Burg Borghausen gibt es keine historisch belegbare Antwort. A. K. Hömberg meint in der Heimatchronik des Kreises Olpe von 1967, sie sei im 14. Jahrhundert von den seit 1292 in gesicherter Stammreihe nachweisbaren Herren von Hundem gt. Pepersack errichtet worden. Für ihren vorherigen Sitz hält er die Burg Förde. 169) Die aber war nach heutiger Kenntnis schon Ende des 13. Jahrhunderts nicht mehr bewohnt. Folgt man dennoch Hömbergs Annahme, die Burg Borghausen sei von den Pepersacks erbaut worden, wäre ihre Errichtung bereits vor 1300 anzusetzen. In diese Zeit verweist auch die älteste im Burgbereich gefundene Keramik. Abb. 19: Reste der Burgruine Borghausen um gebraucht Joh. Diedrich von Steinen im 2. Band seiner Westphälischen Geschichte für die Burg den Namen Pep(p)erburg, mit dem im volkstümlichen Sprachgebrauch heute die Burg Förde bezeichnet wird. Er schreibt dazu, sie sei ganz verwüstet, die Ueberbleibsel aber, welche ich selber gesehen, sind noch vorhanden und geben zu erkennen, daß es vorzeiten sehr feste müsse gewesen sein. Nach des Freyherrn Vogt v. Elspe Bericht, sol es einer Familie v. Peppersack gehöret haben, die sich auch geschrieben Hundemen gen. Pepersack. 170) Sollte man meinen, von Steinen beziehe sich mit diesen Sätzen auf die Burg Förde, so zeigt der folgende Passus, dass er unzweifelhaft die jetzige Burgruine Borghausen für die Peperburg hält, indem er bemerkt: Jetzo gehöret es Vogt v. Elspe 40

28 und sind die Güter unter Borchhausen gezogen. Meines Erachtens haben die Vogten dieses Schloß durch Heyrath bekommen, weil sie sich einige Zeit geschrieben Vogt v. Elspe genandt Pepersack, und kömmt es mir nicht unglaublich für, wenn erzehlet wird, daß als die Vogten unten am Berge [!] nachhero ein neu Schloß oder Burg angeleget hätten, jenes, zum Unterscheid von der Neuen Burg, die Alte Burg genennet worden sey, welcher Name denn auch noch nicht ganz verloschen. Die Neue Burg aber hat mit der Zeit den Namen Borchhausen bekommen. Als Angehörige der Familie von Hundem Abb. 20: Reste der Burgruine Borghausen um 2000 nennt von Steinen mit der Jahresangabe 1432 Alheid v. Hundemen gen. Pepersack zu Pepperburg. Fr[au des] Wilm Voigt v. Elspe. J. S. Seibertz, der 1868 in einem Aufsatz über Die Pfarrei Förde die Burg Förde mit der Peperburg gleichsetzt, sieht sich auf von Steinen berufend - in Alheid eine Erbtochter der von Hundemen gt. Pepersack, die Wilhelm Voigt von Elspe die Peperburg zugebracht habe, weshalb sich ihre Kinder, Wilhelm, Cord und Godart, 1482 Voigte v. Elspe gnt. Pepersack schrieben. Diese Linie wohnte damals zu Borghausen 171) Später hat Seibertz seine Meinung über den Ort der Peperburg geändert. In einer Fußnote zu einem in seinem Todesjahr 1871 erschienenen Beitrag über Die Freigrafschaften im Lande Bilstein-Fredeburg verlegt er sie nach Borghausen, wenn er schreibt: Die Pepersack wohnten auf der Peperburg, einem nun ganz verwüsteten Castrum [Schloß] auf einem Berge neben Borghausen an der Lenne im Amte Waldenburg. 172) Seibertz dürfte bei seiner Anmerkung an eine Auflistung der Adelssitze des Herzogtums Westfalen in dem Geographischen Wegweiser des Christian Vogt von Elspe von 1694 gedacht haben, der unter Nr. 182 auch die Peperburg nennt und hinzufügt: olim sed. de Pepersack, diruta (einst Sitz von Pepersack, zerstört). 173) In einer anderen Quelle wird die Burg bereits 1606 als verfallen bezeichnet. 174) Der Name Borghausen erscheint, soweit ich sehe, zum ersten Mal in einer Urkunde des Klosters Ewig von 1376, in der der Ritter Heydenrik van Plettenbracht, dey yn disser tyt to Borchusen wonde genannt wird. 175) 1355 zum Burgmann in der Burg Schnellenberg angenommen, wohnte er im selben Jahr in (Alt-)Finnentrop, als Burgmann in Bilstein, bevor er dann nach Borghausen übersiedelte. 176) Offen bleibt dabei, ob er auf der Burg Borghausen lebte, was schwerlich zu den Angaben des J. D. von Steinen passt, oder auf einem unterhalb gelegenen Hofgut im Repetal. Auf dieses könnte sich eine Urkunde von 1382 beziehen, nach 41

29 der Johan van Hundem gt. von dem Broyke Fyge van Borchusen, des verstorbenen Teypels Ehefrau, den nicht unbeträchtlichen Betrag von 50 Goldgulden schuldete. 177) In diesem Jahr lebte Heidenreich von Plettenberg offenbar schon nicht mehr. 178) Das Hofgut zu Borghausen wird ursprünglich ein Vorwerk (Wirtschaftshof) der Burg gewesen sein. Zu unterscheiden ist es von einem Hof zu Oberborghausen, der unweit von Borghausen auf der anderen Seite der Lenne im Kirchspiel Elspe beim heutigen Gewerbegebiet Neukamp lag. Spätestens im 15. Jahrhundert bestehend, gehörte er im 16. Jahrhundert den Vögten von Elspe zu Borghausen heißt es, er sei seit langem wüst. 179) Die bisher ausgewerteten Quellen des 14. und 15. Jahrhunderts, in denen der Name Borghausen auftaucht, ermöglichen keine befriedigende Rekonstruktion der damaligen Borghauser Besitzgeschichte, die sich nicht von den kaum entwirrbaren Besitzverhältnissen der auf dem nahen Adelssitz Bamenohl lebenden und mit ihnen verbundenen Familien lösen lässt. 180) Auf einzelne sich beim Studium der vorliegenden Quellen stellende Fragen kann hier nicht näher eingegangen werden. So kann z. B. nicht weiter erörtert werden, was man im 14. Jahrhundert und auch noch zu Anfang des 16. unter der Bezeichnung Oberbamenohl (1509: Overen Bamenoll 181) ) verstanden hat. Hömberg sieht in ihr einen älteren Namen der Burg Borghausen. 182) Trifft seine Ansicht zu, so wäre damit auch die Existenz einer Burgkapelle nachgewiesen, denn in einer 1362 ausgestellten Urkunde des Brüderpaars Widekind und Johann von Hundem und ihrer Vettern Wilhelm, Johann und Hermann von Hundem gheheten pepersacke wird eine Kapelle zu overen Babenole erwähnt. 183) Geweiht war sie zu Ehren des Herrn, der hl. Maria und des Johannes Evangelist als Hauptherren und aller Heiligen. Da in einer Urkunde von 1379 von einer Kapelle to babbenole die Rede ist, die den hl. Cornelius und den hl. Cyprian sowie die Märtyrer als Patrone hatte, 184) muss es sich, wenn man einen Patronatswechsel ausschließt, um zwei verschiedene Kapellen handeln, von denen sich die erste auf der Burg Borghausen befunden hat. Als sicher darf gelten, dass das Erbe der von Hundem gt. Pepersack im 15. Jahrhundert, wenn nicht ganz, so doch zum größten Teil an die Vögte von Elspe gefallen ist. Dabei kann es dahingestellt bleiben, ob das schon im ersten Viertel des 15. Jahrhunderts durch die bei von Steinen erwähnte, aber von ihm nicht urkundlich belegte Eheschließung einer Alheid von Hundemen gen. Pepersack zu Pepperburg mit Wilhelm Vogt von Elspe geschah. Die ihren Namen nach dem Ort Elspe führenden Vögte von Elspe, die sich im Laufe der Zeit in mehrere Linien aufspalteten, lassen sich seit dem 14. Jahrhundert als Burgmannen der Burg Schnellenberg nachweisen, seit dem 15. Jahrhundert zusammen mit den von Plettenberg auch in Bamenohl. 185) 1381 und 1384 hatten sie einen großen Teil der Freigrafschaft Hundem erworben und damit zahlreiche Bauerngüter und Eigenhörige in ihren Besitz gebracht, so dass sie im späten Mittelalter zu den angesehensten und besonders begüterten Adelsgeschlechtern des Sauerlandes gehörten. In der Genealogie der Vögte von Elspe bei von Steinen ist Bernd Johann Voigt von Elspe der erste in der Reihe der Vögte von Elspe mit dem Namenszusatz Herr zu Borghausen. Hinzugefügt ist die Jahresangabe ) Bei einem Erbvergleich seiner Söhne Heinrich, Bernd und Wilhelm im Jahr 1539 erhielt sein 1508 geborener Sohn Bern(har)d Vogt von Elspe unter anderm den Hof Borghausen, 187) den er um 1540 zu seinem Wohnsitz machte. Seitdem gab es unterhalb der Burg am Ausgang des Repetals das Rittergut Borghausen. 188) Als sein zum Reiterdienst verpflichteter Besitzer wird im Westphelischen Reuterbuch von 1566 Berndt Vogt von Elspe zu Borchauß genannt. 189) Nach seinem Tod im Jahr 1579 begrub man ihn in Borghausen. 42

30 Sein Erbe fiel an seinen Sohn Johann Bernhard Christoph Vogt von Elspe ( ) beerbte dieser auch seinen Schwager Hermann von Plettenberg zu Bamenohl. In der Matrikel Cölnischer Ritterschaft in Westphalen von 1584 ist er als Bernhard Vogt von wegen der heuser Schnellenberg und Borghausen mit acht Pferden verzeichnet. 190) Nach den Tagebüchern des Bilsteiner Drosten Caspar von Fürstenberg, in denen man ihn an vielen Stellen erwähnt findet, muss er ab 1594 auf Haus Bamenohl gelebt haben. 191) 1609 bis 1623 stand er im Dienst des Grafen Johann des Älteren von Nassau-Siegen legte er ein Rechenbuch mit einer Bestandsaufnahme seiner Güter, Eigenhörigen und Einkünfte an. 192) In einem Erbvergleich von 1609 erhielt das adeliche Haus Borghausen, alß den uhralten Stammsitz deren Vögte von Elspe mit aller seiner Zubehörunge sein 1582 geborener Sohn Bernhard Christoph Vogt von Elspe. 193) Von diesem heißt es 1628 in den Farragines Gelenii, einer Kölner kirchengeschichtlichen Quellensammlung, er sei Häretiker und Kalvinist, seine Frau Lutheranerin. 194) Kalvinist war auch sein Vater Johann Bernhard Christoph, wie dessen 1632 getroffene Anordnung erkennen lässt, im kalvinistischen Plettenberg begraben zu werden, wo er auch nach seinem Tod im Jahr 1638 im Chor der Pfarrkirche beigesetzt wurde. Durch die Heiraten von drei Söhnen des Bernhard Christoph Vogt von Elspe entstanden ab der Mitte des 17. Jahrhunderts die Linien der Vögte von Elspe zu Westhemmerde, Stirpe und Siedlinghausen. Borghausen blieb zwar im Besitz zunächst der Linie Westhemmerde, wurde aber als Wohnsitz der Vögte aufgegeben. Das Kopfschatzsteuer-Register von 1648/50 nennt als Bewohner von Borghausen noch Johann Bernd Vogt von Elspe mit 5 Reichstalern Schatz und mit je einem Reichstaler seine Frau, einen reisigen, d. h. berittenen Diener und einen Bauknecht. Nachdem Johann Bernd 1649 die Erbin zu Westhemmerde, Mechtild Katharina von dem Broel gt. Plater, geheiratet hatte, verlegte er zu einem nicht bekannten Zeitpunkt seinen Wohnsitz auf das Haus Westhemmerde bei Unna. Für die Bewirtschaftung des Gutes sorgte jetzt ein Verwalter bzw. Pächter. Im 18. Jahrhundert beerbte die Linie zu Westhemmerde alle anderen Linien der Vögte von Elspe. Der letzte Angehörige des Geschlechtes war Gisbert Moritz Konrad Vogt von Elspe gen. Voss, Obersthofmeister in Den Haag, der 1800 starb. Zu seiner Universalerbin bestimmte er mit Ausnahme der Güter Westhemmerde und Werl Anna Luisa Gisbertina von Bodelschwingh, die Tochter seiner verstorbenen ältesten Schwester. 195) Auf dem weiteren Erbweg kamen die Güter Bamenohl und Borghausen 1866 an die Familie von Bodelschwingh- Plettenberg in Unna-Heeren, seit 1913 Graf von Plettenberg. 196) Über den Borghauser Gebäudebestand vor 1800 ist bisher wenig bekannt; mehr berichten die Quellen über die Pächter des adeligen Gutes Borghausen. 197) 1690 pachteten es die Eheleute Jobst Edmund Michael Christoph von Beckmann und Sybilla Elisabeth von der Heesen mit allen Zubehörungen, Einkünften und Abgaben der Kolonen, einschließlich des Jagdrechts für einen jährlichen Pachtzins von 150 Reichstalern folgte ihnen Franz Andreas Anton Aussell. Im Schatzregister von 1717 Abb. 21: Fragment des Kirchengestühls Dünschede von Es handelt sich um die Gebetbuch- und Armauflage am Platz der Familie Vogt von Elspe. 43

31 Abb. 22: Ausschnitt aus einer Übersichtskarte des Urkatasters von Deutlich ist die ehemalige Gräfte im Bereich des Adelssitzes Borghausen zu sehen, der nach der Aufgabe der Burg entstand. gehört er zusammen mit seiner Frau, 1 Knecht, 1 Pferdejungen, 2 Mägden und 1 Kindermagd zu den Schatzpflichtigen auf Haus Borghausen. 198) 1752 heißt es, der Hof sei wüst war Johann Hermann Roland Pächter, der den Hof bis zu seinem Tod im Juli 1784 bewirtschaftete und gleichzeitig das Rentmeisteramt in Bamenohl verwaltete. Im August wurde sein Sohn Gisbert Roland angewiesen, bis Martini 1784 gemeinsam mit seinen sieben Schwestern den Hof zu verlassen, da bereits andere Verfügungen getroffen seien. Wo das Hauptgebäude gestanden hat, ist bisher unbekannt. Auf Karten des Urkatasters von 1831 fällt jedoch unmittelbar am Fuß des Burgbergs eine sogenannte Gräfte auf. Sie umgibt eine trapezförmige Insel und wird vom Repebach und einem von ihm abgeleiteten Wassergraben gespeist. Wo es im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit im Sauerland solch eine Gräfte gegeben hat, umgab sie immer einen Adelssitz, so z. B. in Bamenohl, Altfinnentrop und Lenhausen. Das dürfte ein sicheres Indiz dafür sein, dass wir es bei der Insel mit dem Standort des Wohnhauses der Vögte von Elspe zu tun haben. Das Backhaus zu Borghausen pachtete 1770 der Schreiner Martin Dierckes, um sich darin eine Wohnung einzurichten. Nach dem Tod seiner Witwe im Jahr 1789 entschloss sich Moritz Vogt von Elspe gen. Voss, das Haus Borghausen bis auf den Grund abbrechen zu lassen, um die Probleme weiterer Vermietungen zu beseitigen und das Haus aus dem Feuerkataster zu streichen. 199) In der Beschreibung des Regierungs-Bezirkes Arnsberg von 1819 wird Borghausen als Rittergut bezeichnet und die Gebäudezahl mit 1, die der Einwohner mit 14 angegeben. 200) 1823 schreibt Pfarrer Fernholz in seiner Topographie des Kirchspiels Helden: Borghausen, eine alte Burg von dem Freiherrn Voigt von Elspe, liegt ost-nördlich von Helden, 5/4 Stunde, hat 2 Einsassen, 3 Familien, 14 Seelen, in einem sehr engen Tale, wo der Fluß Repe sich in die Lenne ergießt, und ist von allen Seiten mit guten Waldungen umgeben, der Boden nach dem Flusse Lenne hin ist sehr fruchtbar. 201) Urkatasterkarten von 1831 zeigen nördlich der Gräfte zwei größere Gebäude, von denen das eine als Wohnhaus bezeichnet wird, das andere als Ruine. Nach einer Statistik aus dem Jahr 1839 gab es in Borghausen ( Gut an der Lenne ) ein Wohnhaus mit 16 katholischen Bewohnern und ein landwirtschaftliches Gebäude. 202) In Dunkel gehüllt bleibt nach wie vor die älteste Zeit der Burg Borghausen. Mit Sicherheit ist sie nicht von der Familie von Dusentschuren erbaut worden, deren Sitz sie nach einer dem Geschichtsforscher von Steinen zu Ohren gekommenen, aber von ihm für ungewiss gehaltenen Fama gewesen sein soll. 203) Dass sie um 1200 schon mehr oder weniger lange bestand, belegt die innerhalb des Burgge- 44

32 ländes gefundene Keramik. Damit gehört die Burg Borghausen zusammen mit der Waldenburg bei Attendorn und der Burg Gevore (Förde) bei Grevenbrück zu den drei ältesten Höhenburgen im südlichen Sauerland. Sie waren bereits vorhanden, als vermutlich um 1200 die Burg Schnellenberg und 20 Jahre später die Burg Bilstein der Edelherren von Gevore-Bilstein erbaut wurden. Während die Burgen Waldenburg und Gevore und nach ihr Bilstein Mittelpunkte ausgedehnter Herrschaften waren, gibt es für eine solche Funktion bei der Burg Borghausen keine Anhaltspunkte. Oder sollte man in diesem Fall vielleicht nach einem Zusammenhang mit der Freigrafschaft Hundem suchen müssen? Unter diesem Namen gab es im Mittelalter in der Osthälfte des heutigen Olper Kreisgebietes ein drittes größeres Herrschaftsgebilde, das mit seinem Streubesitz inmitten der Grafschaft der Edelherren von Gevore-Bilstein lag. Bei ihm handelte es sich um eine mit Hochgerichtsbarkeit ausgestattete Grundherrschaft, zu der zahlreiche Güter und eine große Zahl von Leuten in den heutigen Kommunen Kirchhundem, Lennestadt und Finnentrop gehörten. 204) Lehnsherren waren die auf der Rüdenburg bei Arnsberg ansässigen Edelherren von Rüdenberg. Die gestellte Frage erlaubt angesichts fehlender einschlägiger Quellen keine beweisbare Antwort und bleibt hypothetisch, doch ist daran zu erinnern, dass zu den älteren Lehnsträgern der Freigrafschaft auch die von Hundem gen. Pepersack gehört haben 205), die wie dargelegt zeitweilige Inhaber von Borghausen gewesen sein sollen. Ab dem späten 14. Jahrhundert waren die Vögte von Elspe die Hauptteilhaber der Freigrafschaft. Abb. 23: Grundriss der Burganlage Borghausen. Rekonstruktionsversuch auf der Grundlage von Aufmessungen vorgefundener Mauerreste durch Franz Peter Kloubert 45

33 Die Wallburg Jäckelchen Etwa eineinhalb Kilometer südsüdöstlich von Mecklinghausen liegt in einem Sattel des Höhenzuges, der die Heldener Mulde vom Veischedetal trennt, zwischen Osterlöh (475 m ü. NN) und Quinhagen (515 m ü. NN) die erstmals 1536 bezeugte Doppelsiedlung Jäckelchen. Geht man von dort auf einem Fahrweg nach Südwesten, sieht man nach kaum hundert Schritten rechter Hand den Wall einer Befestigungsanlage. 206) Ihr Grundriss gleicht einem abgerundeten Viereck. Wo das Gelände schwächer geböscht ist, hat sie einen Wall mit einer Sohlenbreite bis zu ca. 14 m, dem ein Außengraben vorgelagert ist. Am nordwestlichen Steilhang setzt das Befestigungswerk aus. Hier ist nur eine künstliche Geländestufe erkennbar. Bei einem Gesamtdurchmesser der Wallburg von etwa 80 m umschließt sie eine Innenfläche von ungefähr 0,6 ha. Eine den Zugang gewährende Toranlage scheint es auf der Nordseite gegeben zu haben. Abb. 24: Grundriss der Wallburganlage Jäckelchen (LWL-Archäologie für Westfalen) An der Südwestecke setzt ein insgesamt 110 m langer Abschnittswall an, der nach ca. 30 m nach Südosten umschwenkt. Auf seiner südlichen Seite hat er einen Vorgraben. An drei Stellen wird der Wall im Abstand von etwa 10 m von Hohlwegen durchschnitten, was auf seine Funktion als Wegesperre schließen lässt. Nach Ph. R. Hömberg ist eine derartige mit einer Burg zusammengehende Wegesperre in Form eines Abschnittswalles mit Außengraben bisher in Westfalen ein einmaliger Fall. 207) Das gesamte Befestigungssystem ist so angelegt, dass es sich über den ganzen nördlichen Hangvorsprung des Quinhagens erstreckt. Ob dazu auch ein einige hundert Meter weiter auf der Höhe liegender Wall gehört, ist nicht geklärt. Bei archäologischen Untersuchungen in den Jahren 1952 und 1983 stieß man an der Außenseite des Walls der Burganlage auf Reste einer Steinmauer, deren ursprüngliche Höhe auf wenigstens 3 bis 4 m geschätzt wird. Im bisher vorliegenden Scherbenmaterial dominiert Kugeltopfware des 11. bis 13. Jahrhunderts. Zu den wenigen älteren und sehr kleinen Scherben zählen eine Wandscherbe Badorfer Machart aus der Zeit um oder kurz nach 800 n. Chr. und Bruchstücke einer groben einheimischen Ware, die wahrscheinlich der Vorrömischen Eisenzeit angehören. 208) Nach Ph. R. Hömberg weist dieses spärliche Fundmaterial am ehesten auf eine ältere Siedlung am Hang des Quinhagens hin. 209) Was die Wallburg betrifft, will er jedoch wegen der im Fundgut ganz überwiegenden Lesefunde des 11. bis 13. Jahrhunderts eine hochmittelalterliche Anlage nicht ausschließen. Die drei den Abschnittswall querenden Hohlwege gehören zu einem möglicherweise schon in vorgeschichtlicher Zeit bestehenden Fernweg, der Bonn und Paderborn miteinander verband. 210) Im Volksmund hieß er an einigen Orten Alte Römerstraße oder Römerweg. Aus dem Bonner Siedlungsraum kommend, verlief er durch das Bergische Land über Hennef und den Höhenrücken des Nut- 46

34 scheid nach Olpe, von dort über die Griesemert und Oberveischede hinauf zum Jäckelchen und weiter bis zur Lennefurt beim heutigen Grevenbrück. Gemeinsam mit der gleichfalls sehr alten sogenannten Heidenstraße, einem von Köln nach Kassel führenden Fernweg, folgte er dann dem Elspetal, wo er sich vor Oberelspe von der Heidenstraße trennte und unter Wiederaufnahme seiner nordöstlichen Hauptrichtung über Meschede nach Paderborn führte. Welche Absicht dem Bau der Wallburg Jäckelchen zugrunde gelegen hat, wissen wir nicht. Daß sie nicht allein der Sperrung des Römerwegs dienen sollte, wird man als sicher annehmen dürfen. So liegt die von Ph. R. Hömberg geäußerte Vermutung nahe, daß das Jäckelchen einer jener befestigten Herrensitze war, die im hohen Mittelalter an vielen Orten entstanden sind. 211) Gestützt wird sie durch die Feststellung, dass man von dort einen Überblick über die gesamte Heldener Senke hat Die Heidenstraße Das Repetal liegt heute abseits der Hauptverkehrswege des Sauerlandes. Das war nicht immer so. Noch bis um 1800 querte es ein bedeutender Fernhandels- und Heerweg, der in der Literatur den Namen Heidenstraße hat. Wahrscheinlich ist er der älteste durch das Südsauerland führende historische Fernweg. Offenbar schon in vorgeschichtlicher Zeit verband er die Kölner Bucht mit Niederhessen. 212) Von Köln aus führte er, immer in West-Ost-Richtung verlaufend, über Meinerzhagen, Valbert und Attendorn an Dünschede vorbei nach Grevenbrück und weiter über Wormbach, Winterberg und Korbach nach Kassel. Abb. 25: Ausschnitt aus einer Karte des Herzogtums Westfalen von 1754 mit dem Verlauf der Heidenstraße von Attendorn über Dünschede nach Elspe 47

35 Die Bedeutung der Heidenstraße zeigt sich unter anderm darin, dass sie in der Zeit der Christianisierung der Sachsen unter Karl dem Großen eine Orientierungslinie für die Bildung früher Missionszentren in Attendorn, Wormbach und Medebach war. Im hohen Mittelalter wurden in ihrer Nähe nicht nur zahlreiche Burgen errichtet, darunter die sauerländischen Burgen Waldenburg, Schnellenberg, Förde und Nordenau, sondern auch Städte wie Attendorn, Schmallenberg und Winterberg gegründet. Der Verlauf der Heidenstraße lässt sich unter Zuhilfenahme historischer Karten durch die Kartierung auf sie zurückgehender Hohlwege recht genau rekonstruieren. Zwischen Attendorn und Grevenbrück glaubt man zwei Routen zu kennen. 213) Die offensichtlich ältere führte von der Attendorner Biggebrücke zunächst wie der heutige Hauptwanderweg X 22 des SGV an der Burg Schnellenberg vorbei zum Bigger Kopf. Von dort lief sie in direkter Richtung auf Dünschede zu, bis sie etwa 500 m vor der Ortsmitte von Dünschede nach St. Claas abbog. Der Name dieser erst im 19. Jahrhundert entstandenen Ansiedlung rührt von einem nicht mehr vorhandenen Bildstock her, der dem hl. Nikolaus als dem Patron der Kaufleute und Reisenden gewidmet war und am Übergang der Heidenstraße über den Repebach stand. Von hier führte die Heidenstraße wie die heutige Verbindungsstraße St. Claas-Grevenbrück über den Wohnplatz Wörde in östlicher Richtung auf die Hochfläche zwischen dem Repe- und Veischedetal bis zur Förder Linde und verlief dann talwärts durch die Lohmke, überquerte die Veischede und erreichte nach ¾ km den Lenneübergang von Grevenbrück. Die sogenannte Heldener Route der Heidenstraße führte von Attendorn zunächst hinauf zum Kutschenberg, wo noch ein breites Bündel von Hohlwegen an den alten Handelsweg erinnert, dann nach Helden. Hier nahm sie Richtung Ostnordost, um sich über Niederhelden bei der Förder Linde mit der Dünscheder Route zu vereinigen. An die Heidenstraße erinnert in Dünschede ein im Jahr 2006 in der Dorfmitte aufgestellter Gedenkstein mit einer Bronzetafel. Auf ihr gibt es einen Hinweis auf eine Jakobusmuschel, die man 1974 bei einer archäologischen Grabung in der Pfarrkirche St. Martinus inmitten menschlicher Knochen gefunden hat. Sie zählt zu den zahlreichen Belegen, die die Heidenstraße auch als einen vielbegangenen Pilgerweg nach Santiago de Compostela ausweisen Mühlen Die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität im Mittelalter, die es ermöglichte, eine wachsende Zahl von Menschen zu ernähren, beruhte neben Verbesserungen in der Feldkultur maßgeblich auf einer Reihe technischer Neuerungen. Zu ihnen zählten vor allem die Einführung des eisernen Pflugs an Stelle des bisherigen Holzpflugs, das Kummet, das die Zugkraft der Pferde und Ochsen stärkte, später auch der Ersatz der Sichel durch die Sense und nicht zuletzt der Bau mit Wasserkraft betriebener Getreidemühlen, die das Mahlen einer größerer Kornmenge in kurzer Zeit ermöglichten. Bis dahin hatten die Bauern das Getreidekorn mit mühsam zu betätigenden Handmühlen gemahlen. Wenn sie dennoch von der neuen Mahltechnik nicht begeistert waren, so lag das daran, dass das Recht, Mühlen zu errichten und zu betreiben, ein herrschaftliches Recht war, von dem der Adel und Klöster, später auch Städte profitierten. Für die Bauern aber galt der Mühlenbann, der sie zwang, unter Entrichtung einer Abgabe ( Multer ) in einer bestimmten Mühle mahlen zu lassen, was vor allem den Grundherren zusätzliche Einnahmen von ihren Pächtern eintrug. Eine grundherrliche Mühle mit Mühlenzwang war z. B. die den Vögten von Elspe gehörende sog. Grevenmühle bei Grevenbrück, in der die Einwohner von Förde mahlen lassen mussten. 214) 48

36 Die Röllecker Mühle Eine grundherrliche Mühle war die 1576 das Rollicken genannte Mühle in der heutigen Ortschaft Röllecken. Erstmals erwähnt wird sie In diesem Jahr belehnte Walrave Rump, Besitzer des Hauses Valbert bei Oedingen, Ernst van Schnellenberg, Ernsten soen u. a. mit der mole in der Repe. 215) 1566 bis 1580 befand sich die Molle, das Rolgen genannt, uf der Reppe im Ampt Bilstein gelegen, als Zubehör des Hauses Bamenohl im Besitz des Hermann von Plettenberg. Dieser vermachte Haus und Mühle seinem Schwager Bernhard Vogt von Elspe. Daraus ergab sich ein Streit mit den Schwestern Hermanns, die als Stiftsdamen im Kloster Oelinghausen lebten. Nachdem der Kölner Kurfürst eine Entscheidung zu ihren Gunsten getroffen hatte, strengte Bernhard Vogt von Elspe einen Prozess beim Reichskammergericht an, doch blieb die Mühle im Besitz des Oberhauses Bamenohl wurde sie an den Obersthofmeister Moritz Gisbert Vogt von Elspe, Herr zu Bamenohl und Borghausen, verkauft. Auf dem Erbweg gelangte sie an den Freiherrn von Bodelschwingh-Plettenberg, der sie 1823 an den Müller Isaac Maisborn verkaufte, womit sie in bürgerlichen Besitz überging. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Röllecker Mühle zu einem Mietshaus umgebaut. Abb. 26: Ausschnitt aus einer Übersichtskarte zum Urkataster von 1831 mit der Lage der Röllecker Mühle 49

37 Der erste nachweisbare Pächter der Mühle war Peter Molner, der als Schatzpflichtiger im Schatzregister von 1536 unter Duynscher aufgeführt ist. In der Mühle wohnten offenbar stets mehrere Personen. Nach dem Schatzregister von 1717 waren es der alte Müller mit seiner Frau, ein als der junge Müller bezeichneter Sohn, eine Tochter und ein Kuhhirte. Im Kopfschatzregister von 1775 heißt es, der Mühlpächter gebe über 100 Reichstaler Pacht. 216) Die alte Mühle unterhalb von Niederhelden Urkunden aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts berichten von einer Mühle unterhalb von Niederhelden bzw. unten im Dorf. Die älteste datiert vom 11. November In ihr bekunden Heidenrek von Duzenschure und sein Sohn Hunold, dass sie Johann von Ole und seinen Erben von der wüsten Hufe unter Nedernheldene, genannt zur alten Mühle, 3 Malter Roggen, 2 Malter Gerste, 2 Schilling für eine Schwein, 6 Hühner und 1 Pfund Wachs geben sollen, behalten sich aber für den Fall, dass sie der hove moede werden, d. h. den Hof nicht mehr haben möchten, ihre jährliche Aufsage vor. 217) Nach dem Liber iurium et feudorum, einem Verzeichnis kurkölnischer Rechte und Lehen in Westfalen aus der Zeit um 1448, wurde 1378 Theoderich von Ole mit einem Gehöft ( curtis ) Niederhelden samt der Hufe und einem Mühlenplatz ( area Molendini ) belehnt. 218) Eine andere Urkunde mit dem Datum 21. Juli 1393 bezieht sich auf einen Vergleich des Johann van Ole zu Bruninchusen mit den Geschwistern Diderich, Herman, Adele und Catherine van Snellenbergh gt. van Ahusen über Güter zu Nederenheldene auf gleiche Teilung, und zwar das Gut oben im Dorf, das Mühlengut unten im Dorf und den Zehnten. 219) Unklar bleibt, ob das 1393 genannte Mühlengut unten im Dorf mit dem wüsten Hof von 1372 identisch ist. Letzterer muss bei der heutigen Ortschaft St. Claas gelegen haben, wo es im südlichen Winkel zwischen der Repe und dem vom Schartenberg kommenden Bach Parzellen mit der Lageangabe Im Mühlenhofe gibt. Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges muss es in Niederhelden eine Mühle gegeben haben, die bisher nur durch eine Notiz in einer Akte des Archivs Herdringen belegt ist. Danach erhielt Johannes Bock von Niederhelden am 17. April 1647 einen Reichstaler für einen neuwen wan für allhiesige mulle. 220) Auch nur einmal wird 1785 in einem Verzeichnis mit den Namen von in diesem Jahr in Olpe Gefirmten aus der Pfarrei Helden eine Getreidemühle in Hofkühl als Wohnsitz von fünf gefirmten Angehörigen einer Familie Sauer erwähnt. 221) 3. Siedlungs- und bevölkerungsgeschichtliche Entwicklung in der Frühen Neuzeit bis um Wohnstätten- und Einwohnerentwicklung vom 16. Jahrhundert bis um 1830 Erst ab dem frühen 19. Jahrhundert gibt es genaue amtliche Statistiken über die Zahl der Wohnhäuser und Einwohner in den einzelnen Orten des Repegebietes. Bis zu diesem Zeitpunkt lässt sich die Größe einer Siedlung und ihre Entwicklung nur mehr oder weniger genau an Hand der Schatzungsregister des 16. bis 18. Jahrhunderts und gelegentlich auch anderer Quellen ermitteln. Nach dem ältesten Schatzungsregister von ) gab es in den damals bestehenden 11 Orten zwischen Borghausen im Norden und Rieflinghausen im Süden um die 70 Wohngebäude. Setzt man pro Haus 6 bis 7 Bewohner an, ergibt sich für das Repegebiet eine Gesamteinwohnerzahl in der Größenordnung um ) 500 dürfte sie wohl kaum überschritten haben. 50

38 Der größte Ort war 1536 Mecklinghausen mit nicht mehr als 16 Hofstellen und rund 100 Bewohnern, gefolgt von Niederhelden mit ca. 13 Höfen und Dünschede mit vermutlich 12. Der Kirchort Helden zählte einschließlich des Pastorats wohl nur 11 Wohngebäude. In Repe und Rieflinghausen waren es jeweils 6, in Silbecke offenbar 4. Dazu kamen die Doppelsiedlung Jäckelchen und die Einzelsiedlungen Borghausen, Röllecken (Mühle) und Klöwer bei Repe. In den folgenden Jahrzehnten nahm die Zahl der Wohnhäuser leicht zu. Will man einem Schatzregister von 1596 Glauben schenken, waren es gegen Ende des 16. Jahrhunderts mehr als ) Ein 1628 angelegtes Lagerbuch des Herzogtums Westfalen weist in einer Erhebung aus den Jahren 1596/97 im Repegebiet 43 spannfähige Bauern und 54 Kötter aus. 225) Danach müsste es um1600 fast 100 größere und kleinere Hofstellen gegeben haben. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges ( ) ging ihre Zahl deutlich zurück. Nicht wenige Höfe scheinen eine Zeitlang unbesetzt gewesen zu sein. Um 1650 heißt es z. B. über den Mecklinghauser Hof Schulte im Oberdorf in einer Akte des Archivs Bamenohl, auf ihm hätten jahrelang Eigenleute gewohnt, jetzt liege er seit langen Jahren wüst. 226) Besonders in den Jahren 1632 bis 1634 brachten plündernde und mordende Horden landfremder Soldaten viel Unheil und Leid über die Bevölkerung des südlichen Sauerlandes. Epidemien wie die Pest und die Rote Ruhr forderten ihre eigenen Opfer. Schon in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts hatte es wiederholt Pestzeiten gegeben, 227) besonders arg wütete die tödliche Seuche aber in den Jahren 1622 bis 1624 und 1636/ ) So verzeichnet das Sterberegister für das Kirchspiel Elspe allein für die drei Monate Juli bis September 1636 die erschreckende Zahl von 148 Toten. 229) Unter dem herrschenden Elend litt die gesamte Bevölkerung. Ein beredtes Zeitzeugnis ist ein Bericht des Johann Erlhoff zu Helden an Vogt von Elspe zu Bamenohl vom 12. Januar In ihm schreibt Erlhoff, zwar schütze die Pest vor den Kriegsvölkern, doch würden diese das Land derart zurichten, dass Freund und Feind inzwischen keine Nahrung mehr fänden, weil alles geplündert sei. Trete nicht bald eine Verbesserung ein, werde er wohl wegziehen müssen; inzwischen herrsche nur noch Armut. 230) Wieviele Menschen in jenen Jahrzehnten im Kirchspiel Helden von Epidemien dahingerafft worden sind, wissen wir wegen fehlender genauerer Aufzeichnungen nicht, doch hat man auch hier mit einem nicht unerheblichen Bevölkerungsverlust zu rechnen findet sich in einem Verzeichnis Bamenohler Eigenbehöriger der Vermerk, Cordt Bruse zu Mecklinghausen habe zwar viele Brüder und Schwestern gehabt, so aber alle jung und unverheiratet an der Pest gestorben. 231) Angesichts solcher Nachrichten wundert es nicht, dass im Leibschatzungsregister von 1649/51 im Repegebiet nur noch 65 schatzpflichtige Höfe aufgeführt sind. 232) In den folgenden 150 Jahren kam es bei offensichtlich geringfügigen Schwankungen in der Gesamttendenz wieder zu einem leichten Anstieg, obwohl in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wiederholt von wüst liegenden Wohnstätten berichtet wird. Wenn im Kopfschatzregister von 1717 alle Wohnhäuser und ihre Einwohner erfasst sind, zählte das Repegebiet mit seinen 12 Ortschaften in diesem Jahr 76 bewohnte Anwesen mit 696 Personen. 233) Sechs Jahrzehnte später waren es laut Kopfschatzregister von 1775 ohne das adlige Gut Borghausen und die Häuser der Geistlichkeit 78 Wohngebäude mit 737 Personen. 234) Nach der ersten offiziellen Statistik aus preußischer Zeit, die auf einer Zählung aus dem Jahr 1817 beruht, betrug die Zahl der Wohnhäuser 87, die der Bewohner ) 1839 vermeldet die amtliche Statistik bereits 126 Wohnhäuser mit Einwohnern. 236) Die Zahl der landwirtschaftlichen Gebäude ist mit 151 angegeben. 51

39 Einwohner und Wohngebäude 1817 und 1839 Ort Einwohner Wohngebäude Borghausen Dünschede Helden Hofkühl Jäckelchen Klöwer Mecklinghausen Niederhelden Repe Rieflinghausen Röllecken, Mühle Silbecke Summe Vergleicht man die Zahlen der Wohnhäuser und der Einwohner in der Mitte des 16. Jahrhunderts mit denen von 1817, so ergibt sich bei den Gebäuden ein Anstieg von rund 25 %, bei den Einwohnern jedoch der überraschende Wert von ca. 180 bis ca. 195 %. Mögen um 1550 im Durchschnitt etwa 7 Personen in einem Haus gelebt haben, waren es 1717 schon 9 und 1817 sogar 10. Auch wenn es sich bei den für das 16. und 17. Jahrhundert erschließbaren Zahlen nur um Annäherungswerte handelt, zeigt sich in der Bevölkerungsbewegung der frühen Neuzeit mit Ausnahme der Zeit des Dreißigjährigen Krieges ein wachsender Bevölkerungsdruck. Seinen sichtbaren Ausdruck fand er in der zunehmenden Zahl der Beilieger, auch Beiwohner oder Beisitzer genannt, die sich ab der Mitte des 17. Jahrhunderts auch als Folge einer fast durchweg praktizierten Unteilbarkeit der Höfe nachweisen lassen. Mit ihnen entstand eine ländliche Unterschicht von Personen, die keine eigene Hausstätte hatten, über keinen oder nur sehr geringen Grundbesitz verfügten und nur mit Duldung der Hofbesitzer, der sogenannten Eingesessenen oder Einsassen, im Ort bleiben konnten. Sie wohnten meist als familienfremde Leute in den Häusern der Eingesessenen oder, was oft der Fall war, in Speichern, Backhäusern oder auch anderen Nebengebäuden. Anordnungen, mit denen der Kölner Kurfürst 1723 und 1752 versuchte, dem Beiliegerwesen Einhalt zu gebieten, fanden beim Landvolk kein Gehör. Erst eine Beilieger-Ordnung von 1795 erlaubte es den Hofbesitzern, einen oder mehrere Beilieger anzunehmen, wenn die Gemeinde damit einverstanden war. Ihren Lebensunterhalt verdienten sie sich durch Tagelohnarbeit auf den Höfen, durch Ausübung einer handwerklichen Tätigkeit und manchmal auch mit Spinnen und Weben. Aus den Angaben des Kopfschatzregisters von 1717 errechnet sich ein Beisitzeranteil an der Gesamtbevölkerung des Repegebietes von 10 %. Nach dem Register der Domestiken kopfschatzpflichtigen Standes von ) gab es insgesamt 70 zur Gruppe der Beilieger gehörende Personen auf 33 von rund 80 Höfen. Die meisten wohnten in den Orten Niederhelden (16), Dünschede (15) und Mecklinghausen (10). Beilieger tauchen auch noch in einer von dem Heldener Pfarrer Fernholz erstellten Statistik von 1823 auf. Danach zählten die 12 Ortschaften des Repegebietes 105 Einsassen, 30 Beilieger 238), 146 Familien und 939 Einwohner. Die sich aus den Schatzregistern des 18. Jahrhunderts ergebende Kopfzahl pro Hof war sehr unterschiedlich lag sie im Durchschnitt bei ca. 9,5 Personen, doch gab es viele Höfe, auf denen mehr als 10 Leute lebten. Das war besonders in jenen Orten der Fall, die Feldbesitz auf den fruchtbaren Lösslehmböden der Heldener Kalksenke hatten, in erster Linie in Niederhelden und Mecklinghausen, aber auch in Helden, Dünschede und dem Weiler Silbecke, wo auf nur vier Höfen 46 Menschen wohnten. 52

40 Neben den Beiliegern trugen auch die Knechte und Mägde, die auf den Höfen arbeiteten und lebten, zu deren hoher Belegungsdichte bei. Das bereits erwähnte Register der Domestiken-Schatzung von 1782 weist 54 Höfe mit insgesamt 110 nicht zur Familie des Hofbesitzers gehörenden landwirtschaftlichen Hilfskräften aus, darunter 46 männliche (Knechte und Jungen) und 64 weibliche Erwerbsstruktur Bis weit ins 19. Jahrhundert lebte der Großteil der Bevölkerung des Sauerlandes von der Landwirtschaft, die in erster Linie der Selbstversorgung diente. Allerdings wurden schon im Mittelalter auch Vorkommen mineralischer Rohstoffe genutzt. In der Zeit vom 11. bis 13. Jahrhundert wurde in den Waldgebieten um Oberveischede nach Eisenerz geschürft, das in einfachen, aus Lehm gefertigten Rennöfen verhüttet wurde. Allein zwischen dem Repetal und dem Veischedetal hat man südlich von Rieflinghausen bisher 11 Rennfeuerhütten nachgewiesen. 239) Auch die Kalkbrennerei wird bis ins Mittelalter zurückgehen. Den bisher ältesten schriftlichen Nachweis liefert eine Tagebuchnotiz Caspars von Fürstenberg. Unter dem Datum 9. Juni 1599 schreibt er: besehe zu Niddernhelden die brennung meins kalkoffens daselbst an. 240) Wie stark noch um 1830 im Kirchspiel Helden die Landwirtschaft den Alltag der Menschen bestimmte und welch geringe Bedeutung ihr gegenüber damals andere Erwerbstätigkeiten hatten, zeigt die folgende Aufstellung aus dem Jahr 1832: 241) Seelenzahl Familienzahl 228 davon beschäftigen sich ausschließlich mit dem Ackerbau 122 mit Handwerk 10 mit Handel 3 mit Fabrikarbeiten - mit Frachtfahren 1 mit dem Staats- und anderem Dienst 5 als Tagelöhner 56 als Nebengewerbe treiben den Ackerbau 31 Nach einer Statistik von Pfarrer Fernholz gab es 1823 im Kirchspiel Helden folgende Professionisten : 1 Blaufärber, 4 Hufschmiede, 3 Wagner, 12 Schuster, 6 Schneider, 4 Maurer, 5 Leineweber, 5 Schreiner und 2 Zimmerleute. 242) In der vorangehenden Aufstellung von 1832 ist eine größere Zahl von ihnen in die Gruppe der Tagelöhner eingegangen. Zu den nicht landwirtschaftlichen Tätigkeiten gehörte, wie Fernholz in der Pfarrchronik unter der Überschrift Erwerbmittel durch Verarbeitung der Naturprodukte vermerkt, auch das Brennen von Kalk durch Einwohner von Helden, Niederhelden, Mecklinghausen, Dünschede und Silbecke. Köhlerei wurde in den Wäldern im Süden und Osten des Kirchspiels betrieben. Abnehmer der Holzkohle waren Hütten und Hammerwerke in der Umgebung. Eine weitere zusätzliche Verdienstmöglichkeit bot schon in früheren Zeiten das von einigen ausgeübte Fuhrmannsgewerbe. So notierte 1688 z. B. der Heldener Pastor Duncker, der Pastoratskolone Johannes Cordes habe ihm von Münster Gewürze und Stockfische mitgebracht. 243) In einem Zeugenverhör von 1769 werden 4 Fuhrleute aus Niederhelden genannt, 3 aus Helden, je 2 aus Mecklinghausen und Oberveischede und 1 aus Dünschede. 244) 3.3. Altersgliederung 1823 Angesichts der gegenwärtigen Altersstruktur mit ihrem hohen Anteil über 60 Jahre alter Menschen seien die Zahlen wiedergegeben, die Pfarrer Fernholz zur Altersgliederung der ausnahmslos katholischen Bewohner des Kirchspiels Helden am Ende des Jahres 1823 errechnet hat: Zahl der Personen männlich weiblich Gesamtzahl 1-15 Jahre Jahre über 60 Jahre

41 3.4. Besitzverhältnisse Will man die bäuerliche Lebenswelt im Sauerland vor den Agrarreformen des 19. Jahrhunderts verstehen, muss man einen Blick auf ihre rechtlichen und sozialen Grundgegebenheiten werfen. Wesentlich ist, dass wir es im Repegebiet in der Zeit des mittelalterlichen Lehnswesens und des spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen Ständestaats mit zwei Gruppen von Bauern zu tun haben: einmal den zur Herrschaft Bilstein gehörenden Freibauern und zum andern mit den persönlich unfreien Eigenbehörigen der auch als Lennejunker bezeichneten adeligen Herren. Bei der großen Mehrheit der Höfe des 16. bis 19. Jahrhunderts im Repegebiet handelt es sich um Pachtgüter, die von Adligen, kirchlichen Institutionen oder auch von anderen Grundherren für bestimmte Gegenleistungen an Bauern zur Bewirtschaftung vergeben wurden. Nicht immer war der verpachtete Hof auch Allodialgut des Verpächters. In nicht wenigen Fällen war er selbst damit belehnt worden. So gab zum Beispiel die adelige Familie Rump Güter, die sie vom Kölner Mariengradenstift als Lehen empfangen hatte, im 15. Jahrhundert als sogenannte Afterlehen weiter, unter ihnen auch Höfe in Dünschede. 245) Für den Adel, aber auch die Kirchen, Klöster und Pfarrstellen war Grundbesitz unerlässlich. Nur er garantierte ihnen die zur Existenzsicherung notwendigen Einnahmen in Form von Natural- und Geldleistungen. Im Unterschied zu den mehr auf dauerhafte Besitzwahrung bedachten kirchlichen Grundherrschaften kennzeichnete den Umgang der Adligen des Lennegebietes mit ihren Gütern ein eher unternehmerisches Verhalten, das bei allem Bestreben, deren Leistungsfähigkeit nicht zu schmälern, situativ bedingten Entscheidungen folgte. Kauf-, Verkaufs- und Tauschgeschäfte mit Bauerngütern oder aus ihnen resultierenden Renten und Rechten waren nichts Ungewöhnliches. Oft ging es dabei nur um ideelle Anteile, so dass ein Hof auch zwei oder mehr Eigentümer haben konnte. So vermerkt beispielsweise Bernhard Vogt von Elspe der Jüngere 1580 in einer Zusammenstellung seiner Güter und Einkünfte, der Mecklinghauser Hof in der Bermicke gehöre zur einen Hälfte Hermann von Plettenberg zu Bamenohl, zur anderen Bernhard Vogt von Elspe und jede Hälfte habe ihren eigenen Pächter. 246) Später vermachte Hermann von Plettenberg seine Hälfte testamentarisch Bernhard Vogt von Elspe, der sie seinerseits an Schnepper in Mecklinghausen verkaufte. Die Vielzahl der Urkunden und sonstigen Nachrichten über derartige Vorgänge und Besitzverhältnisse, aber auch die Lückenhaftigkeit und Zufälligkeit der schriftlichen Überlieferung, machen es schwer, wenn nicht unmöglich, die Besitzentwicklung in den einzelnen Orten des Repegebietes vor 1800 genauer zu durchleuchten. Über den Rechtscharakter der Höfe und die rechtliche Zugehörigkeit ihrer Inhaber im 17. und 18. Jahrhundert geben verschiedene Quellen Auskunft, darunter einige Schatzregister. Wenn auch die ihnen zu entnehmenden Zahlen nicht den Anspruch erheben können, in jedem Fall exakt zu sein, so vermitteln sie doch ein weitgehend abgesichertes Bild von den damaligen Besitzverhältnissen. Im Verzeichnis der Leibschatzung von 1649/51 zählen 43 von 65 Höfen zu den Pachthöfen. Davon entfielen je 9 auf Helden, Niederhelden und Dünschede, 6 auf Mecklinghausen. In Silbecke waren alle vier Höfe Pachtgüter. Dagegen ist von den sechs Reper Höfen keiner als Pachtgut ausgewiesen, in Rieflinghausen sind es von 7 nur 2. Bei dem häufigen Eigentümerwechsel der Höfe sind auch die Angaben in einer Statistik aus dem Jahr 1759 nur eine Momentaufnahme. 247) Danach gab es in den Orten des Repegebietes unter Einschluss des Einhofs Pettmecke 63 in Bauernhand befindliche Pachtgüter. Von ihnen gehörten 54

42 allein 20 dem Herrn von Fürstenberg, der inzwischen Hauptgrundherr in Dünschede/Silbecke (7), Mecklinghausen (7) und Niederhelden (6) war. Der beträchtliche Umfang des fürstenbergschen Besitzes geht auf den Kauf etlicher Höfe und Kotten durch den geschäftstüchtigen Bilsteiner Drosten Caspar von Fürstenberg ( ) und seinen vermögenden Enkel, den 1626 auf Burg Bilstein geborenen Paderborner Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg (+ 1683), zurück. 248) So kaufte Caspar z. B von Bürgermeister und Rat der Stadt Attendorn zwei Höfe in Mecklinghausen. 249) Im folgenden Jahr erwarb er im selben Dorf für 1600 Taler den Pulten Hof ( Hypolitenhof ), der in früherer Zeit den von Heigen (Heggen) zu Ewig gehört hatte. Dazu notierte er in seinem Tagebuch: vermeiere den hof alsbalt und ist diß ein herlich stuck erbes. 250) Schon 1593 hatte Caspar von Fürstenberg vom Kloster Drolshagen für 450 Taler in Niederhelden den Meierhof Albömer (Albäumer) und drei Kotten gekauft. 251) Später brachte er auch dort noch weitere Höfe an sich. Ferdinand von Fürstenberg erwarb 1681 gleich mehrere Güter in Dünschede und Mecklinghausen. 252) Einen kirchlichen Besitzer hatten 20 Pachtgüter, von denen allein 9 auf den Pastor zu Helden entfielen und 4 auf das Heldener Pastorat. Aufgeschlüsselt nach Grundherren und Ortschaften ergibt sich für die Ortschaften des Repegebietes die Übersicht auf der nachfolgenden Seite. 253) Sie macht deutlich, dass der Grund und Boden der Heldener Kalksenke in der frühen Neuzeit fast ganz grundherrschaftliches Eigentum des Adels, der Kirche und einiger anderer ortsfremder Grundbesitzer war. Ein Güterverzeichnis des Amtes Bilstein von ) unterscheidet nach freibilsteinischen und junkerischen Gütern, wobei ihre Zuordnung offenbar die Rechtsstellung ihrer Inhaber meint. Die freibilsteinischen Leute galten als persönlich frei und gehörten zu der großen Gruppe der Freien der Herrschaft Bilstein. Als solche waren sie frei von grundherrschaftlichen Bindungen, mussten aber als sogenannte Herrenbeschwer verschiedene nicht unerhebliche Abgaben wie z. B. die Mai- und Herbstbede entrichten und für Hand- und Spanndienste zur Verfügung stehen. Nicht immer saßen die Freien auch auf einem als Freigut bezeichneten Eigengut. In den Ortschaften des Repegebietes bewirtschafteten viele der 1666 insgesamt wenigstens 40 freibilsteinischen Hofbesitzer als Pächter ein grundherrliches Gut. Die im 17. Jahrhundert als junkerisch bezeichneten Leute waren als Person von einem Grundherrn abhängig und ihm zu festen, aber maßvollen Leibabgaben und Diensten verpflichtet. In Urkunden des 15. und 16. Jahrhunderts benutzte man für diese Hörigen oft den Begriff Gotteslehen. In der Regel saßen sie auf einem grundherrlichen Hof. Wenn sie heirateten, den Wohnort änderten oder als Knecht oder Magd den Dienst wechselten, konnte das nur mit Zustimmung des Leibherrn geschehen. Kam es in solchen Fällen auch zu einem Wechsel der Herrschaft, war es üblich, mit dem neuen Herrn einen Personentausch vorzunehmen, damit die Zahl der Eigenleute stabil blieb. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges geriet diese Gewohnheit fast ganz aus der Übung. Ein Beschluss der Lennejunker von 1650, sie wieder aufzunehmen, fand offenbar keine größere Beachtung. In der Folgezeit scheint die persönliche Abhängigkeit der Gotteslehen allmählich in Vergessenheit gekommen zu sein, ohne daß jemals eine förmliche Aufhebung des Verhältnisses erfolgt wäre. 255) Um 1600 lassen sich auf rund 20 Höfen des Repegebietes Hörige nachweisen. Zu den damaligen Leibherren zählten u.a. die Vögte von Elspe, die von Plettenberg, die von Schade und die Rumps sowie der Pastor zu Helden belief sich die Zahl der junkerischen Hofinhaber auf mindestens

43 Grundherren 1759 und die Lage ihrer Güter im Repegebiet Grundherren Güter insges. Ortschaften Kirchliche Grundherren Pastor zu Helden 9 Helden (9) Pastorat zu Helden 4 Dünschede/Silbecke (3), Niederhelden (1) Kirche zu Helden 2 Mecklinghsn. (1), Repe (1) Kaplan zu Helden 2 Helden (2) Kirche in Dünschede 1 Dünschede (1) Chorkapitel in Attendorn 1 Repe (1) Kloster Ewig 1 Dünschede/Silbecke (1) Weltliche Grundherren Herr von Fürstenberg 20 Dünschede/Silbecke (7), Mecklinghsn. u. Jäckelchen (7), Niederhelden u. Pettmecke (6) Vogt von Elspe 7 Helden (3), Mecklinghsn. (1), Niederhelden (3) von Schade zu Ahausen 2 Dünschede/Silbecke (1), Niederhelden(1) von Calenberg (Bamenohl) 1 Röllecken, Mühle (1) Graf von Plettenberg 1 Rieflinghausen (1) Stadt Attendorn 1 Hofkühl (1) Hospital in Attendorn 2 Mecklinghausen (2) Attendorner Bürger 2 Mecklinghausen (2) Andere Nichtadelige 7 Dünschede/Silbecke (1), Mecklinghsn.(1), Niederhelden (2), Repe (1), Rieflinghausen (2) 3.5. Abgaben an Grundherren Die Pachthöfe wurden in der Regel für eine Dauer von 8 Jahren in Gewinn gegeben. Seltener war wie bei einigen Heldener Pastoratgütern eine 7jährige Pachtzeit. 6 Jahre waren eine Ausnahme. Ein beliebter Termin für den Pachtbeginn war der Martinstag (11. November), manchmal auch Cathedra Petri (Petri Stuhlfeier, 22. Februar). Bei Erneuerung des Pachtverhältnisses wurde ein Gewinnbrief ausgestellt und musste ein Gewinngeld gezahlt werden. Aus dem 18. Jahrhundert ist der Brauch überliefert, bei der Einsetzung in den Besitz eines Hauses einen Span vom Türpfosten zu überreichen. Solange ein Hof gut bewirtschaftet wurde und seine Gebäude nicht verwahrlosten, gab es für den Verpächter keinen Grund, nach Ablauf der Pachtzeit den Kolonen (Pächter) zu wechseln. So blieben manche Höfe als erbähnlicher Besitz über Generationen hinweg in der Hand einer Pächterfamilie. 56

44 Die Abgaben bestanden im wesentlichen in Feldfrüchten und Erzeugnissen aus der Viehhaltung. Hinzu kamen bestimmte Dienstleistungen und manchmal auch eine bestimmte Wachsmenge. Die Höhe der Abgaben und der Umfang der Dienste waren unterschiedlich und richteten sich nach der Größe der Höfe und ihrer Ertragskraft. Was ein größeres Pachtgut in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts aufzubringen und zu leisten hatte, zeigt ein Beispiel aus dem Verzeichnis der Güter des verstorbenen Wilhelm Vogt von Elspe zu Schnellenberg von Danach erhielt er aus Platten Hof in Helden 5 Malter Hartkorn und 1 Müdde, 8 Malter Hafer, 1 fettes Schwein, 5 Pachthühner, 1 Fastelabendshuhn, 1 Pfund Wachs, 6 Schilling Bede. Ferner musste der Kolone 10 Tage Pferdedienste verrichten, 1 Tag mähen und im Winter eine Kuh durchfüttern. 256) Die Abgaben des Heldener Pastoratgutes Valenthorn an das Pastorat beliefen sich um 1725 auf 2 Malter Roggen, 2 Malter Gerste, 4 Hühner, 9 Groschen Schweinegeld; hinzu kamen 5 Tagedienste mit ganzem Gespann oder Pferd und Wagen, ersatzweise 5 Reichstaler. 257) Die Abgaben an den Grundherrn waren nicht die einzigen Belastungen, die mit dem Besitz eines Pachtgutes verbunden waren. Hinzu kamen wie bei den freibilsteinischen Bauern die im Laufe der neuzeitlichen Jahrhunderte immer zahlreicher erhobenen Schatzungen, die Messhaferabgabe an den Pastor, bei bestimmten Höfen auch ein auf ihnen ruhender Zehnt und oft noch weitere Leistungen und Frondienste. Beschäftigt man sich mit den darüber vorliegenden Quellen aus dem 17. und 18. Jahrhundert, muss man den Eindruck gewinnen, dass viele Höfe bis an die Grenze ihrer Existenzfähigkeit belastet waren. Zu grundlegenden Änderungen der bäuerlichen Rechtsverhältnisse kam es erst mit der sogenannten Bauernbefreiung nach der Auflösung des geistlichen Kurfürstentums Köln (1802/03), als im Herzogtum Westfalen unter seinem neuen Landesherrn, dem Landgrafen und späteren Großherzog von Hessen- Darmstadt, eine Zeit zukunftweisender Reformen begann. Zu ihnen gehörte 1809 die Beseitigung des Kolonats mit seinem Obereigentum des Grundherrn und einem auf Zeit verliehenen Besitz- und Nutzungsrecht des Kolonen. Alle Kolonen wurden Eigentümer und konnten ihren Verpflichtungen anstelle der bisher üblichen Leistungen von Naturalien und Diensten mit einer loskäuflichen Grundrente nachkommen. 258) Die dem Gutsherrn zustehenden Naturalien und Gelder sollten in Zukunft geschlossen in einem Jahresbetrag abgeführt werden, doch hatte der Kolon die Möglichkeit, sich innerhalb von zehn Jahren durch Zahlung der fünfundzwanzigfachen Pachtsumme loszukaufen. Mit der Aufhebung des Kolonatrechtes entfiel auch die Leibeigenschaft. Eine weitere Neuerung war 1809 die Aufgabe des bis dahin im Herzogtum Westfalen geltenden, wenn auch nicht ausnahmslos befolgten Anerbenrechts durch die zukünftige Möglichkeit, ein Gut unbeschränkt zu teilen. Wieweit die hessischen Agrarreformen im Repegebiet bereits in hessischer Zeit wirksam geworden sind, ist bisher nicht untersucht worden. Die endgültige Ablösung der Reallasten und der damit verbundene Freikauf der Höfe erfolgte erst nach und nach im Laufe des 19. Jahrhunderts, nachdem das Herzogtum Westfalen preußisch geworden war (1816) Hofgrößen Erst seit der Urkatasteraufnahme in den frühen 1830er Jahren liegen genaue Zahlen über die Größe der bäuerlichen Betriebe vor. Für die Zeit vom 16. bis 18. Jahrhundert ergibt sich ein ungefähres Maß für die Größe eines Hofes aus dessen Spannfähigkeit. Eine Aufstellung aus dem Jahr 1596 unter- 57

45 scheidet Voll-, Halb-, Viertelspänner und Kötter. 259) Danach ist bei einem Vollspannhof von vier Pferden auszugehen, bei Viertelspännern von einem Pferd, während die Kötter in der Regel über kein Pferd verfügten. Von den insgesamt 97 Bauernstellen, die es nach dem Verzeichnis 1596 in den Bauerschaften 260) des Repegebietes gab, galten jeweils 20 als Vollspann- bzw. als Halbspannhöfe. Überraschend hoch ist mit 21 % der Anteil der Vollspannhöfe. Im gesamten damaligen kurkölnischen Amt Bilstein, zu dem das Kirchspiel Helden gehörte, lag er bei nur ca. 9 %. Die Zahl der kleinbäuerlichen Kotten betrug 54. Auf deren damalige Situation in Helden wirft eine Urkunde von 1607 aus dem Pfarrarchiv ein aufschlussreiches Licht. 261) Danach hatte es wiederholt Klagen der Schulten und Pächter gegen die Kötter gegeben. In einer Verhandlung vor dem Bilsteiner Richter wurde unter anderm vorgebracht, dass sich die Kötter zu Unrecht und im Übermaß an Wun und Weide 262) beteiligten, ihr Vieh nicht durch den Gemeindehirten treiben ließen und den Dorfochsen nicht turnusmäßig übernähmen. In einer Willkür wurde ihnen für den Übertretungsfall eine Strafe angedroht und bestimmt, dass die Kötter, damit sie nicht gantz und gar verstoßen und verdrungen werdten, je 3 Rinder, 1 Kalb, 2 Schweine, 2 Ferkel, 3 Schafe und 3 Lämmer halten durften. Über vier Wochen alte Ferkel mussten sie genauso wie die Schweine dem Hirten vortreiben. Eine Statistik aus dem Jahr 1759 ordnet die in den Bauerschaften des Repegebietes lebende Bevölkerung den folgenden Klassen zu: halbe Bauern, viertel Bauern, Kötter, Brinksitzer. 263) Zur letzten Gruppe zählten Bewohner ohne Landbesitz, die am oder auf dem Brink (= Rand) eines Hofgeländes oder einer Ansiedlung lebten. Aufgeschlüsselt nach Bauerschaften, ergibt sich die folgende Tabelle. Bauerschaft halbe Bauern viertel Bauern Kötter Brinksitzer Dünschede-Sielbecke-Finnentrop Helden-Dahm Mecklinghausen- Jäckelgen Niederhelden- Pettmike Repe Rieflinghausen- Hofkühl Summe Spannfähigkeit der Bauernstellen in den Bauerschaften des Repegebietes 1596 Bauerschaft Vollspänner Halbspänner Viertelspänner Kötter Gesamtzahl Dünschede Helden Mecklinghausen Niederhelden Repe Rieflinghausen Summe

46 Über die soziale Gliederung der Bewohnerschaft in den einzelnen Orten des Repegebietes im Jahr 1783 nach den Kategorien Halbspänner, Kötter, Beilieger, Gesinde und Hirten informiert die folgende Tabelle Sozialstruktur Sie basiert auf den entsprechenden Zahlen im Kopfschatzungsverzeichnis von 1783 des Landständearchivs im Stadtarchiv Arnsberg. 264) Sozialstruktur 1783 Ort Halbspänner Kötter Beilieger Gesinde Hirten Höfe Bew. Wohnstätten Haushalte Pers. Höfe. m. Beil. Pers. Knechte u. Jungen Mägde Borghausen (1) Dünschede (4) 6 (1) Helden (4) 20 (5) 1 Hofkühl (1) 2 (1) Jäckelchen (1) 4 (1) Klöwer Mecklinghausen (6) 15 (6) Niederhelden (6) 7 (4) 1 Repe (3) 9 (5) Rieflinghausen (1) 11 (7) 1 Röllecken (1) 1 Silbecke (1) 3 (1) Summe (28) 81 (32) 3 Abkürzungen: Bew. = Bewohner in Halbspännerhaushalten, Pers. = Personen in Kötterhaushalten. Erläuterungen: In der Sparte Gesinde ist in Klammern der jeweilige Anteil der Jungen bzw. der kleinen und Kuhhirten-Mägde angegeben. Die Differenzen zwischen der Summe der Höfe und der Kötterhaushalte im Vergleich mit der Zahl der Wohnstätten in den Fällen Dünschede, Hofkühl, Jäckelchen und Niederhelden erklärt sich dadurch, dass in diesen Ortschaften jeweils ein Halbspännerhof verzeichnet ist, auf dem auch ein Kötter registriert wurde. 59

47 Eine genaue Übersicht über die Größe des Grundbesitzes der Bodeneigentümer in den Orten des Repegebietes ist erstmals an Hand der Güterverzeichnisse der Urkatasteraufnahme aus dem Jahr 1833 möglich. 265) Lässt man den von Bodelschwinghschen Besitz Borghausen mit ca. 350 Morgen außer Betracht, gab es 104 Besitzer mit mehr als 5 preußischen Morgen. Von ihnen hatten 45 über 100 Morgen. Unter diesen waren wiederum 12, die sogar mehr als 200 Morgen besaßen. Davon lagen allein 5 in Mecklinghausen, darunter der größte Hof des Repetals (Pulte) mit fast 472 Morgen. Der im Vergleich mit anderen Teillandschaften des südlichen Sauerlandes relativ hohe Anteil größerer Betriebe erklärt sich durch das seit dem späten Mittelalter im Sauerland herrschende Anerbenrecht, das ganz im Interesse der auf Leistungsfähigkeit ihrer Höfe bedachten Grundherren lag. Der Besitz der Höfe in den Gruppensiedlungen war nicht arrondiert, sondern verteilte sich in Gemengelage mit Grundstücken anderer Höfe über die jeweilige Ortsgemarkung. So gehörten z. B. zu dem 1833 rund 172 Morgen großen Hof Albäumer in Niederhelden nach einer Aufstellung aus dem 17. Jahrhundert außer dem Hofgelände und einem angrenzenden Kälberhof 1 Garten, 19 Ländereien (Felder), Am Gihlberge Bergland, 2 Wiesen und 10 Grundstücke in der Rubrik Gehölz. Zur Hude heißt es, jeder hüte seine Länderei, die Berghude aber sei gemein, und es dürfe ein jeder mit seinem Vieh, so weit sich die Gerechtigkeit des Dorfes erstrecke, nach Belieben durcheinander hüten. 266) Die folgende Tabelle gibt Auskunft über die Zahl der Bodeneigentümer in den Orten des Repegebietes im Jahr 1833, klassifiziert nach Besitzgrößen in preußischen Morgen. 267) Besitzgrößenstruktur 1833 Ort 5-10 Morgen Morgen Morgen Morgen Morgen über 200 Morgen Borghausen 1 Dünschede Helden Hofkühl 1 Jäckelchen 2 Klöwer 1 1 Mecklinghausen Niederhelden Repe Rieflinghausen Röllecken 1 1 Silbecke 3 4 Summe

48 3.7. Wohn- und Wirtschaftsgebäude Zu einem mittelgroßen bis größeren Bauernhof der frühen Neuzeit gehörten neben dem strohgedeckten Wohnstallhaus, das Menschen und Vieh beherbergte, weitere Nebengebäude. So zählten beispielsweise laut Lagerbuch des Hauses Waldenburg von 1692 zum Hof Hauffnagel in Dünschede ein Backhaus, ein Speicher, eine große Scheune sowie ein Schafund ein Schweinestall. 268) Nach der schon zitierten Statistik von 1759 kamen auf ein Wohngebäude im Mittel 2,5 landwirtschaftliche Nebengebäude. Welches Bild um 1830 ein typisches Bauernhaus im Südsauerland bot und wie es innen aufgeteilt war, hat 1832 ein Bediensteter der Katasterbörde in den im Zusammenhang mit der Urkatasteraufnahme erstellten Wertschätzungsprotokollen des Verbandes Attendorn 269) wie folgt beschrieben: Das Haus eines gemeinen Westphälingers muß man sich ganz anders vorstellen als die übrigen Häuser in Deutschland. Groß und hoch genug sind sie alle, teils mit Ziegeln, teils mit Stroh gedeckt, aber der vordere Anblick hat die Gestalt einer großen Scheune, davon der in der Mitte angebrachte und oben gewölbte Eingang meistens mehr als die Hälfte der Breite einnimmt, und, der Höhe nach, bis über den Dachstuhl hinausgehet. An den gemeinen Häusern findet man selten ein Fenster, höchstens etwa hinten eins oder zwei. Wenn einige Häuser zweistöckig sind, so geht das Thor wenigstens durch das ganze 2. Stockwerk, welches sehr niedrig ist.- Gewöhnlich ist der obere Teil des großen Thors offen, sonst aber, und wenn es kalt wird, fällt das Licht durch Glasfenster, welche in demselben aus kleinen Scheiben eingesetzt sind, in die Haustenne. Gleich beim Eintritte erblickt man auf der einen Seite das Vieh und auf der anderen das Getreide. Weiter hinten sieht man auf dem Boden an einer Wand ein Feuer brennen, davon der Rauch oben durch das ganze Haus herum ziehet, auch vorn zur Thür hinaus geht. Das ist der Herd, welcher in nichts weiter als einem schmalen Pflaster oder in einer eisernen Platte bestehet, die ganz unten auf dem Boden liegt. Der Herd hat gar keine Erhitzung, und oberhalb des Feuers ist in einer gewissen Höhe, die von der Flamme nicht erreicht werden kann, ein hölzernes Gerüst angebracht, an welches lange eiserne, den großen Zimmermannssägen nicht unähnliche Werkzeuge, an einigen Orten Halen benannt, die sich verkürzen und verlängern lassen, auf eine bewegliche Art, zum Überhängen der Kessel angefügt werden. Die Küche oder vielmehr die Feuerstätte ist der vornehmste Platz im Hause. Alles kommt dahin, um den Wirt aufzusuchen und um in das Hauptzimmer zu kommen, muß man erst die Küche passieren. Diese ist denn auch in solchen zierlichen Häusern so hoch, daß sie bis an Abb. 27: Hof Wilmes in Dünschede als Beispiel eines typisch westfälischen Bauernhauses aus dem 18. Jahrhundert 61

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