Konjunktur in Kärnten
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- Kristina Flater
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1 Pressegespräch, Donnerstag, 10. November 2016 Konjunktur in Kärnten TEILNEHMER: Günther GOACH, Präsident AK-Kärnten Dr. Winfried HAIDER, Direktor AK-Kärnten Mag. Josef BRAMER, Leiter Abteilung Wirtschaft und Konsumentenschutz Mag. Hans PUCKER, stellvertretender Leiter Abteilung Wirtschaft und Konsumentenschutz
2 Pressegespräch: Konjunktur in Kärnten 2016 Klagenfurt, 10. November 2016 AK-Konjunkturerhebung: Optimistische Aussichten der Wirtschaftsentwicklung in Kärnten (AK) Die Konjunkturumfrage der Arbeiterkammer Kärnten und deren Ergebnisse zu Fragen der Auftragslage, Neueinstellungen und Personalabbau, Situation der Facharbeiter und geplanter Investitionen liegen vor. Die Erwartungen der Betriebsräte in Bezug auf Auftragslage und Beschäftigungsaussichten sind positiv. Die Arbeiterkammer Kärnten legte mit den Ergebnissen der Konjunkturumfrage ein positives Bild für die zukünftige Kärntner Wirtschaftsentwicklung vor. 238 Betriebsräte, die repräsentativ für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stehen, nahmen an der Erhebung teil. Im Gegensatz zum Vorjahr, als 24 Prozent einen negativen Trend der Wirtschaftsleistung sahen, sind es heuer nur 13 Prozent. 19,7 Prozent erwarten einen Aufwärtstrend und 67,2 Prozent nehmen eine gleichbleibende Tendenz wahr. Die Wirtschaftsentwicklung wird optimistischer eingeschätzt als im Vorjahr. Die Weltwirtschaft entwickelt sich mittelfristig nur noch moderat und der Brexit erzeugt viele Unsicherheiten bei der zukünftigen Wirtschaftsentwicklung der EU, sagt AK- Wirtschaftsexperte Hans Pucker und führt weiter aus: Trotz der weltweit schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen überwiegen die positiven Erwartungen in Kärnten. Im laufenden Jahr liegt das Wachstumsniveau der Wirtschaft geringfügig unter dem prognostizierten Bundesdurchschnitt von 1,6 Prozent. Geplante Investitionen Die Entwicklung der Auftragslage für die nächsten zwölf Monate sehen die Befragten optimistisch. Aufgrund dieser Einschätzung steigen auch die Investitionserwartungen. Der Anteil der Betriebsräte, die mit mehr Investitionen rechnen, beträgt 71,8 Prozent. Bei der Konjunkturumfrage 2015 waren es 66,1 Prozent. 46 Prozent rechnen vor allem mit sogenannten baulichen Investitionen in ihrem Betrieb, gefolgt von maschinellen Investitionen mit 38,8 Prozent. An dritter Stelle mit 15,2 Prozent werden Umweltschutzinvestitionen erwartet. 1/2
3 Personaleinstellungen und -abbau Die Beschäftigungsaussichten schlagen sich laut Einschätzung der Betriebsräte für das kommende Jahr positiv nieder. Mit 45,4 Prozent ist die Anzahl jener Betriebsräte, die mit Neueinstellungen rechnen, um mehr als 7 Prozent gestiegen. Die Einschätzung zu den Neueinstellungen ist die höchste seit Beginn der Wirtschaftskrise, so Pucker zu den Erhebungsdaten. Mit Personalabbau in den Betrieben rechnen 19,3 Prozent der Befragten in nächster Zukunft. Dieser Prozentsatz ist mit fast vier Prozent niedriger als der Vorjahreswert von 23 Prozent. Fachkräftemangel bleibt bestehen Der Bedarf an Fachkräften in den Betrieben ist nach wie vor vorhanden und im Gegensatz zum Vorjahr um mehr als sechs Prozent gestiegen. Mit rund 31 Prozent sprechen fast ein Drittel der Betriebsräte von einem Facharbeitermangel. AK-Experte Pucker erklärt: Dieser Wert ist zwar im Unterschied zum Vorjahr gestiegen, bleibt jedoch im Bereich des Durchschnitts im Vergleich zu den letzten neun Jahren. Einen überdurchschnittlich hohen Mangel an Fachkräften melden die Brachen Erziehung und Unterricht, Bau, Kunst, Unterhaltung und Erholung sowie Gesundheits- und Sozialwesen. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Arbeiterkammer Kärnten 9021 Klagenfurt am Wörthersee Bahnhofplatz 3 Tel öffentlichkeitsarbeit@akktn.at kaernten.arbeiterkammer.at 2/2
4 Pressegespräch: Konjunktur in Kärnten 2016 Klagenfurt, 10. November 2016 AK-Goach: Wirtschaftswachstum gerecht verteilen (AK) Die AK-Konjunkturerhebung prognostiziert eine positive Entwicklung für Kärnten. Das Wachstum muss auch den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zugutekommen, erklärt AK-Präsident Günther Goach und fordert gleichzeitig von der Wirtschaft: In die Ausbildung von Fachkräften wird zu wenig investiert. Der Mangel an Fachkräften ist seit Jahren bekannt, ohne Impulse von Seiten der Wirtschaft wird sich dieser auch nicht ändern. Das Wirtschaftswachstum muss auch den Arbeitnehmern zugutekommen das ist eine Frage der Verteilungsgerechtigkeit, erklärt AK-Präsident Günther Goach am Donnerstag im Rahmen des Pressegesprächs anlässlich der Vollversammlung der Arbeiterkammer Kärnten. Trotz der guten Prognose sei in Kärnten wegen der Nachwehen der Heta-Krise eine kluge Wirtschaftspolitik und intelligentes Sparen gefragt. Das kann aber nicht heißen, dass man wahllos Krankenhäuser zusperrt, sagt Goach. Es sei unerlässlich, der Bevölkerung die beste Gesundheitsversorgung zu garantieren. Unkenrufe zu dem Thema sind kontraproduktiv, so Goach. Potentiale Kärntens nutzen, Fachkräfte ausbilden Der ständigen Forderung der Wirtschaft nach einer zusätzlichen Flexibilisierung der Arbeitszeit erteilt Goach eine Absage. Wir sind flexibel bei den Arbeitszeiten. Ein Vorzeigeunternehmen in Kärnten hat beispielsweise 42 unterschiedliche Arbeitszeitmodelle und das im Rahmen des geltenden Gesetzes, erklärt der Präsident. Goach fordert von der Wirtschaft auch mehr Aktivität in Sachen Facharbeiterausbildung. Einerseits jammern die Betriebe über einen Mangel, anderseits bilden sie zu wenige Fachkräfte aus, sagt Goach und weiter: Produktivität und Innovation hängen von gut ausgebildeten Fachkräften ab, von denen wir derzeit einfach zu wenige haben. Die Wirtschaft müsse auch in die Menschen investieren und nicht nur Dividenden in Millionenhöhe auszahlen, so der AK- Präsident. Das Wirtschaftswachstum 2016 in Österreich schließt laut Schätzung mit 1,6 Prozent nach den Jahren 2014 und 2015 wieder annähernd zum Durchschnitt des Euro-Raumes auf. Mit 1,2 Prozent Wachstum liegt Kärnten nur geringfügig unter dem prognostizierten Bundesdurchschnitt. Das Wirtschaftswachstum bleibt mittelfristig allerdings zu gering, um den Arbeitsmarkt nachhaltig zu entlasten. 1/2
5 Im Europäischen Vergleich schneidet Kärnten als Region bei den Wirtschaftsdaten und der Infrastruktur überdurchschnittlich gut ab. Die Lage Kärntens als Schnittpunkt dreier Kulturen bietet eine solide Basis und den Raum für Start-ups und Betriebsansiedelungen. Leitbetriebe von internationalem Ruf haben große Strahlkraft und schaffen Raum für Start-Ups und Betriebsansiedelungen. Bei der Nutzung von erneuerbaren Energien nehmen Kärntner Unternehmen eine Vorreiterrolle ein. Durch Gründungen und Ansiedlung von neuen Betrieben werden neue Wertschöpfungsketten geschaffen, was wiederum neue Arbeitsplätze bedeutet. Entwicklung und Stabilisierung Kärntens vorantreiben Nach der erfolgreichen Bewältigung der Heta-Problematik muss nun eine gemeinsame Initiative zur Stabilisierung und Stärkung Kärntens von Land Kärnten und Republik Österreich gestartet werden. Mit der Unterstützung des Bundes muss trotz des notwendigen Sparkurses der Strukturwandel in Richtung wachstumsorientierte Branchen bewältigt und neue Arbeitsplätze geschaffen werden, fordert Goach und zeigt als Beispiel auf: Der Bund soll über die Kärntner Betriebsansiedlungs- und Beteiligungsgesellschaft (BABEG) vermehrt Mittel für Gründungen und Betriebserweiterungen zur Verfügung stellen. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Arbeiterkammer Kärnten 9021 Klagenfurt am Wörthersee Bahnhofplatz 3 Tel öffentlichkeitsarbeit@akktn.at kaernten.arbeiterkammer.at 2/2
6 Pressegespräch: Konjunktur in Kärnten 2016 Klagenfurt, 10. November 2016 AK- Haushaltsvoranschlag 2017: Erträge und Aufwendungen ausgeglichen (AK) Der Voranschlag für das Budget der Arbeiterkammer Kärnten für das Haushaltsjahr 2017 wird am Freitag, den 11. November der Vollversammlung vorgelegt. Die geplanten Erträge sowie Aufwendungen werden rund 25,4 Millionen betragen. 80 Prozent des Geldes fließt direkt in die Serviceleistungen für die Kärntner Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Der Haushaltsvoranschlag für das Jahr 2017 sieht bei den Erträgen und Aufwendungen rund 25,4 Millionen Euro vor. Die Schwerpunkte im nächsten Jahr werden auf die Rückstellung von Mitteln für die Führung von arbeitsrechtlichen Prozessen gesetzt, erklärt AK- Direktor Winfried Haider. Mehr als 80 Prozent der Erträge werden für Serviceleistungen für die Kärntner Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verwendet. Die Einnahmen aus Kammerumlagen verzeichnen ein Plus von 5,2 Prozent, dass zeigt, das mehr Menschen in Beschäftigung sind, so Haider. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Arbeiterkammer Kärnten 9021 Klagenfurt am Wörthersee Bahnhofplatz 3 Tel öffentlichkeitsarbeit@akktn.at kaernten.arbeiterkammer.at
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