Wirtschaft. Stephanie Schoenwetter. Das IS-LM-Modell. Annahmen, Funktionsweise und Kritik. Studienarbeit
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- Helga Ritter
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1 Wirtschaft Stephanie Schoenwetter Das IS-LM-Modell Annahmen, Funktionsweise und Kritik Studienarbeit
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3 Thema II Das IS-LM Modell Inhaltsverzeichnis Einleitung Die Welt von John Maynard Keynes Der Gütermarkt Die Güternachfrage Das Gleichgewicht bzw. die Bestimmung des Güterangebots Die IS-Gleichung Die Herleitung der IS-Kurve Der Geldmarkt Die Geldnachfrage Das Gleichgewicht und die LM-Funktion Die Ableitung der LM-Kurve Kombination von IS- und LM-Kurve: Das IS-LM-Modell Nutzen des IS-LM-Modells für Geld- und Fiskalpolitik Fiskalpolitik Geldpolitik Kritische Würdigung des IS-LM-Modells Literaturverzeichnis Abbildungsverzeichnis
4 Einleitung Durch die Große Depression im Jahre 1929, die den Zusammenbruch von Volkswirtschaften auf der ganzen Welt mit sich brachte, geriet die neoklassische Theorie heftig unter Kritik. Politiker sowie Ökonomen zweifelten die Aussagen dieser Theorie, insbesondere die Selbstheilungskräfte des Marktes, an. 1 Die diesbezüglich bedeutendste Kritik wurde von John Maynard Keynes in seinem Werk General Theory of Employment, Interest and Money formuliert, welches den Grundstock für eine neue Ära der ökonomischen Theorie legte. 2 Bis heute gibt es viele Interpretationen dieses Schriftstückes. Eine Auslegung ist auf John Hicks zurück zu führen, welcher Keynes Hauptwerk zusammenfasste und diesem Rahmen ein Standardmodell entwickelte: Das sog. IS-LM-Modell. Dieses Modell analysiert das Zusammenspiel von Güter-, Geld-, und Finanzmarkt. Es ermöglicht, das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht und somit die Bestimmungsgründe von Produktion und Zinssatz innerhalb der kurzfristigen Perspektive zu analysieren. 3 Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über Prämissen und Funktionsweise dieses Modellrahmens. Schließlich werden Kritikpunkte aufgegriffen. 1. Die Welt von John Maynard Keynes Mit seiner sog. General Theory 4 entwickelte Keynes ( ) die neoklassische Theorie weiter und lieferte damit bedeutend neue Grundvorstellungen einer Volkswirtschaft: Eine wesentliche Neuerung der keynesianischen Theorie war die Umkehrung des Sayschen Theorems, ( ) wonach sich jedes Angebot seine Nachfrage schafft ( ) 5 : Keynes Ansichten beruhen darauf, dass die Nachfrage das Angebot bestimmt. 6 Des Weiteren geht er von einer hierarchischen Anordnung der Märkte aus, in welcher der Arbeitsmarkt die unterste Position einnimmt und vom Güter- sowie Vermögensmarkt beeinflusst wird. 7 Neu war auch die Annahme eines möglichen Unterbeschäftigungsgleichgewichts, bei welchem eine Volkswirtschaft ihr Produktionsvolumen nicht vollständig ausnutzt. 8 Auch die von Vertretern der Neoklassik propagierten Selbstheilungskräfte des Marktes, welche besagen, dass der Preismechanismus einen Gleichgewichtszustand herbeiführt, finden in der keynesianischen Theorie keine Akzeptanz. 9 1 Vgl. Felderer, Michael. Homburg, Stefan: Makroökonomik und neue Makroökonomik. Berlin, Heidelberg, New York: Springer Verlag Auflage. S Vgl. Felderer, Michael. Homburg, Stefan S Vgl. Blanchard, Oliver. Illing, Gerhard: Makroökonomie. München: Pearson Education Deutschland GmbH Auflage. S Felderer, Michael. Homburg, Stefan S Ebd. 6 Vgl. ebd. 7 Vgl. Heine, Michael. Herr, Hansjörg: Volkswirtschaftslehre: Paradigmenorientierte Einführung in die Mikround Makroökonomie. München, Wien: Oldenbourg Auflage. S Vgl. Bofinger, Peter: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre: Eine Einführung in die Wissenschaft von Märkten. München: Pearson Education Deutschland GmbH Auflage. S Vgl. Rothschild, Kurt W.: Theorien der Arbeitslosigkeit: Einführung. München, Wien: Oldenbourg Auflage. S. 7. 2
5 2. Der Gütermarkt 10 Der Gütermarkt bildet die Grundlage für die Deduktion der IS-Gleichung. Hier treten Haushalte und der Staat als Nachfrager von Güter- und Dienstleistungen auf. Die Unternehmen dagegen bieten diese Güter und Dienstleistungen an. Anders als die Neoklassik, die sich darauf konzentriert, wie Wirtschaftssubjekte ihren Grundbestand an Gütern einsetzen, fokussiert die keynesianische Theorie Kriterien, die das Produktions-, Einkommens- und Beschäftigungsniveau festlegen Die Güternachfrage Die Güternachfrage (Z) einer Volkswirtschaft setzt sich einerseits aus dem privaten Konsum der Haushalte (C) sowie den Investitionsausgaben (I) der Unternehmen zusammen. Außerdem kommt die Nachfrage seitens des staatlichen Sektors, welche den Staatsausgaben (G) entspricht sowie der Außenbeitrag [Exporte (X) Importe (IM)] hinzu. 12 Da im Folgenden jedoch eine geschlossene Volkswirtschat, die dadurch charakterisiert ist, dass sie keinen Handel mit dem Ausland treibt, analysiert wird, kann der Außenbeitrag unberücksichtigt bleiben. Demnach lässt sich die Güternachfrage formal wie folgt darstellen: Gleichung 1 13 Z = C + I + G Der private Konsum (C) korreliert positiv mit dem verfügbaren Einkommen der Haushalte (Y D ). Deshalb impliziert eine Erhöhung des verfügbaren Einkommens eine Zunahme des Konsums. Das verfügbare Einkommen ist definiert als das Einkommen [Y], über das der Haushalt verfügen kann, nachdem er Transferleistungen von Staat erhalten und Steuern gezahlt hat 14. Die Differenz aus Transferzahlungen und Steuern wird mit T bezeichnet. Es ergibt sich für das verfügbare Einkommen: Gleichung 2 Y D = Y T Demnach gilt für den Konsum: Gleichung 3 15 (a) C = C( Y D ) bzw. (b) C = C( Y T ) (+) Betrachtet man die Investitionen (I), lässt sich feststellen, dass diese einerseits vom Absatz (Y) 16 der Unternehmen und andererseits vom Zinssatz (i) abhängen. Ersteres lässt sich da- 10 Es wird im Folgenden angenommen, dass die Unternehmen der betrachteten Volkswirtschaft homogene Güter produzieren. Diese Güter dienen sowohl als Konsum-, Investitions- und Nachfragegüter für den Staat. Somit besteht die Möglichkeit der Konzentration auf einen Markt. 11 Vgl. Heine, Michael. Herr, Hansjörg S Vgl. Blanchard, Oliver. Illing, Gerhard S Blanchard, Oliver. Illing, Gerhard S Ebd. 15 Blanchard, Oliver. Illing, Gerhard S. 83, 85. 3
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