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Josef Ackermann
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5 Ricarda Schubert Wie Teddy wieder glücklich wurde ASARO VERLAG 2011

6 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten. ASARO FIRSTEDITION-REIHE Inh. Tanja Schröder 2011 Ricarda Schubert Covergestaltung: Tanja Schröder Coverbild und sämtliche Illustrationen: Birgit Fabian ISBN: Printed 2011 in Germany

7 Inhaltsverzeichnis Teil 1 - Nele und Tadeusz- Seite 9 - Das Gedicht vom Weihnachtsmann- Seite 31 Teil 2 - Florian und Bruno - Seite 33 - Neles Hampelmann-Lied - Seite 65

9 Teil 1

11 Nele und Tadeusz Es war der 24. Dezember. Heiligabend war da. Nele, ein kleines Mädchen mit lustig vielen Sommersprossen, das deshalb von den Eltern auch oft Sprösslein genannt wurde, saß ungeduldig am Stubenfenster und wartete auf den Weihnachtsmann. Frau Winter, Neles Mutter, beschäftigte sich schon den ganzen Tag in der Küche und fädelte, ohne dass es Nele bemerkte, aus vielen kleinen, bunten Knöpfen einen lustigen Hampelmann zusammen

12 Neles Mutter war Hausfrau und eine sehr geschickte Bastlerin. Immer, wenn es ihre Zeit erlaubte, fertigte sie die wunderschönsten Glückwunschkarten und Blumengestecke an. Oft schneiderte sie auch kleine Sofakissen, die sie dann auf dem Markt verkaufte

13 Nele wohnte mit ihren Eltern in einem kleinen Holzhäuschen am Rand des großen Waldes. Und obwohl es schon bald dunkel wurde, war der Vater immer noch im Wald, um die Futterhäuschen aufzufüllen. Er brachte den Tieren im Wald Kastanien und Eicheln, die Nele mit ihm zusammen im Herbst gesammelt hatte. Schließlich sollten auch die Rehe, die Wildschweine, die Hasen und Vögel zu Weihnachten etwas zu essen haben. Dann war es so weit. Nele sah ihren Vater aus dem Wald kommen und rannte ihm entgegen:»hallo, Papi, hast du den Weihnachtsmann gesehen?aber ja, Sprösslein. Hast du ihn denn nicht gesehen? Er ist mir doch fast in die Arme gelaufen. Lauf rasch wieder ins Haus!«, rief er. Da freute sich Nele und rannte so schnell sie konnte zum Haus zurück. Am Abend dann staunte sie über den schönen Tannenbaum in der Stube. Ihre Augen strahlten

15 Die Mutter hatte die Kerzen angezündet und Neles Blick wanderte über den Boden vor dem Christbaum. Sie suchte ein Geschenk, aber da war nichts! Betrübt und fragend zugleich schaute sie zu ihren Eltern, worauf der Vater zu ihr sagte:»nele, du musst schon richtig hinsehen!«irgendetwas war tatsächlich anders an dem Baum, dachte Nele, und entdeckte die selbst gebackenen Plätzchenringe der Mutter an den Zweigen. Und da! Ein lustiger Hampelmann aus Knöpfen! Da sprühten Neles Augen vor Freude. Der Weihnachtsmann hatte sie also doch nicht vergessen! Aber so sehr sich Nele auch über diese lustige Puppe mit den zappelnden Armen und Beinen freute, so sehr wünschte sie sich doch einen Teddybären, den sie in den Arm nehmen und lieb haben konnte. Doch das sagte Nele niemanden. Sie umarmte ihre Eltern und träumte zusammen mit dem neuen Hampelmann, dem sie den Namen Knöpfchen gab, von einem kleinen Teddy

16 Auch Florian, der mit seinen Eltern in einem großen Haus in der Stadt lebte, wartete auf den Weihnachtsmann. Er hielt einen kleinen Teddybären, den er im letzten Jahr zum Geburtstag bekommen hatte, im Arm. Als es klopfte, raste er zur Tür. Der Weihnachtsmann! Endlich! Florian konnte es kaum erwarten, seine Geschenke auszupacken. Und wirklich, er hatte den neuen und viel, viel größeren Teddy bekommen, den er sich schon so lange wünschte. Er warf den kleinen alten Teddy achtlos in die Ecke und ließ ihn dort liegen. Ab heute würde er nur noch mit dem neuen, großen Bären spielen. Der kleine Teddy war sehr traurig und weinte, aber niemand konnte seine Tränen sehen. In der Nacht dann, als Florian und seine Eltern ins Bett gegangen waren, stand der kleine Bär auf. Er wollte nur noch weglaufen, um einen kleinen Jungen oder ein kleines Mädchen zu finden, das ihn lieb hatte

18 Er ging fort aus dem Haus und lief aus der Stadt in Richtung Wald

19 Vielleicht würde er ja da den Weihnachtsmann treffen, um ihn zu fragen, welches Kind sich wohl einen kleinen, alten Teddybären wünscht. Aber der Teddybär fand den Weihnachtsmann nicht und fing an zu frieren. Er weinte und lehnte sich an einen Baum. Plötzlich raschelte es, und Teddy hatte furchtbare Angst. Zwei kleine Rehkitze spielten lustig miteinander und wunderten sich sehr, als sie das kleine Plüschtier sahen. Sie fragten:»guten Abend, Teddy! Was machst du so allein hier draußen im Wald? Es ist kalt und dunkel!«aber der Teddy konnte nur noch weinen. Als die beiden Rehe meinten, sie müssten wieder zu ihrer Mutter zurück, da diese sich sonst Sorgen mache, erzählte er schnell seine Geschichte und fragte das ältere der beiden Rehkinder:»Hat denn deine Mutter dich noch haben wollen, als dein kleines Brüderchen kam?«- 19 -

21 Die Kitze sahen sich ganz erstaunt an, verstanden dann aber doch.»ja, natürlich!«, riefen sie.»es ist so schön jetzt zu zweit. Wir können gemeinsam spielen! Unsere Mutter hat doch keinen von uns weniger lieb!«teddy fragte, ob es denn bei den Menschen anders sei, weil ihn doch Florian nicht mehr haben wollte, als er ein anderes Teddykind bekam.»das wissen wir nicht«, bedauerten die Rehkinder.»Frag den Weihnachtsmann! Der kann es dir bestimmt sagen.«schon rannten sie fort und blieben verschwunden. Jetzt hatte der kleine Teddybär wieder Hoffnung geschöpft und setzte seinen Weg fort. Ihm begegnete eine Wildschweinfamilie mit vielen Frischlingen. Teddy begrüßte die Wildschweinmutter höflich und fragte:»sag, Frau Bache, du hast doch so viele Kinder, sag, hast du sie denn alle gleich lieb?«- 21 -

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