Frühe Mehrgliedrigkeit und Chancengleichheit
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- Ernst Geiger
- vor 7 Jahren
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1 Frühe Mehrgliedrigkeit und Chancengleichheit Prof. Dr. Ludger Wößmann Ludwig-Maximilians-Universität München und ifo Institut für Wirtschaftsforschung Diskussionsveranstaltung Auf dem Weg zur einen Schule für alle!? Welche Konsequenzen ziehen wir aus PISA? Düsseldorf,
2 Wo Deutschland zu den PISA- Spitzenreitern gehört Die Ungleichheit der Schülerleistungen Punktdifferenz zwischen 90. und 10. Perzentil im PISA-Mathematiktest 2003
3 Ist die Ungleichheit der Schülerleistungen ein Problem? Ungleichheit von Bildung und von Einkommen IALS-Textverständnistest. Streuungsmaß: Verhältnis zwischen dem neunten und ersten Dezil.
4 Gleiche Chancen für alle? Internationale Unterschiede in der Chancenungleichheit im Schulsystem: (Stärke des Effektes des familiären Hintergrundes auf die Schülerleistungen) England Schottland Ungarn Deutschland Korea Slowak. Rep. USA Irland Neuseeland Tschech. Rep. Australien Schweden Österreich Norwegen Griechenland Italien Niederlande Belgien (franz.) Schweiz Spanien Dänemark Finnland Japan Türkei Island Belgien (fläm.) Portugal Kanada Frankreich 8,3 11,8 11,4 11,0 10,4 9,8 17,5 17,0 16,8 16,8 15,3 15,1 14,0 13,5 27,0 25,8 25,6 24,8 24,0 23,1 23,0 22,8 22,5 21,5 21,2 20,8 20,0 19,2 28,
5 Frühe Mehrgliedrigkeit Erste Aufteilung im Alter von: Deutschland Slowakei Belgien Italien Frankreich Australien Österreich Tschechien Niederlande Korea Griechenland Dänemark Ungarn Irland Finnland Japan Großbritannien Polen Island Portugal Kanada Schweiz Norwegen Spanien Schweden USA
6 Mehrgliedrigkeit und Ungleichheit IGLU und PISA 2003 Neuseeland 20.0 PISA 2003 (Sekundarschule) Türkei 15.0 USA Deutschland Norwegen /3 Neuseeland Griechenland Island 5.0 Norwegen USA Italien Griechenland Kanada Italien Frankreich Slovak. Rep. Deutschland Ungarn Schweden Russland Tschech. Rep. Hongkong Lettland Niederlande / Standardabweichung Ungleichheit Island Frankreich Schweden Tschech. Rep. Türkei Slovak. Rep. Russland Ungarn Lettland Kanada Hongkong Niederlande Mehrgliedrig Eingliedrig
7 Mehrgliedrigkeit und Ungleichheit IGLU und PISA 2003 IGLU (Grundschule) Neuseeland 2 Türkei 1 USA 4 Norwegen 5 Island Griechenland Kanada 3 Italien Frankreich Slovak. Rep. Deutschland Ungarn Schweden Russland Tschech. Rep. Hongkong 6 Lettland Niederlande PISA 2003 (Sekundarschule) Deutschland Neuseeland Griechenland 2 Norwegen 5.0 USA Italien 4 Island Frankreich 0.0 Schweden Tschech. Rep. 3 Türkei Slovak. Rep. Russland Ungarn -5.0 Lettland Kanada Hongkong Niederlande Standardabweichung Ungleichheit Veränderung: 1. Deutschland 0,71 2. Griechenland 0,30 3. Tschech. Rep. 0,25 4. Italien 0,22 5. Schweden 0,21 6. Lettland 0,12 7. Niederlande 0,11 8. Frankreich 0,09 9. Russland 0, Ungarn 0, Island -0, Slovak. Rep. -0, Hongkong -0, Norwegen -0, USA -0, Kanada -0, Neuseeland -0, Türkei -0,63 Mehrgliedrig Eingliedrig
8 Umfassende internationale Studie Insgesamt acht Paare von Tests in Grund- und weiterführender Schule Insgesamt 176 Länder-Observationen Sehr robuster Befund: Frühe Mehrgliedrigkeit erhöht systematisch die Ungleichheit Befund zum Leistungsniveau weniger klar Aber kaum Evidenz für Leistungssteigerung durch frühe Aufteilung Nicht einmal unter den besten 5% der Schüler
9 Bildungspolitik und Chancenungleichheit
10 Zeitpunkt der schulischen Selektion und Chancenungleichheit im Vergleich der Bundesländer: Bundesländer-Studie
11 Weitere Ergebnisse der Bundesländer-Studie Anzahl der Schultypen: Höhere Chancengleichheit in Ländern mit weniger Schultypen Zumindest wenn nur noch ein geringer Teil der Schüler die Hauptschule besucht Gesamtschulen: Wurden neben die existierenden Schultypen gestellt Bei Berücksichtigung weiterer Einflussfaktoren: Länder mit Gesamtschulen weisen im Landesdurchschnitt keine signifikant schlechteren Leistungen auf Aber: auch keine höhere Chancengleichheit
12 Privatschulanteil und Ungleichheit der Chancen
13 Welche Konsequenzen ziehen wir aus PISA? National wie international gilt: Je früher die Kinder aufgeteilt werden, desto stärker hängt der Bildungserfolg vom jeweiligen familiären Hintergrund ab Frühe schulische Selektion hohe soziale Selektivität Datenlage zeigt deutlich: spätere schulische Selektion erhöht Chancengleichheit Wo nur noch wenige Schüler die Hauptschule besuchen, reduziert eine Verringerung der Schultypen die Ausgrenzung von Schülern zusätzlich Spätere und geringere Aufteilung geht nicht auf Kosten des Leistungsniveaus Neben späterer Selektion erhöht auch umfassende frühkindliche Bildung die Chancengleichheit
14 Welche Konsequenzen ziehen wir aus PISA? Nutzung des Potentials in globalisierter Wirtschaft Schaffung von Bildungsgerechtigkeit verspricht höhere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschland hat falsche Politik des sozialen Ausgleichs Schulsystem schafft wenig Chancengleichheit Umfassender Sozialstaat versucht, Gleichheit im Nachhinein durch Umverteilung herzustellen Teuer und leistungshemmend: hohe Arbeitslosigkeit der Geringqualifizierten, unbefriedigendes Wachstum Gehört das gegliederte Schulsystem in den Mülleimer der Geschichte? Wie lässt sich das Leistungsniveau insgesamt heben? Extern überprüfte Standards, Autonomie der Schulen mit Rechenschaft, nicht-staatliche Schulträgerschaft
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