Die Bedeutung der Waldbewirtschaftung und des Walderhalts für die Katastrophenvorsorge
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- Dieter Kraus
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1 Die Bedeutung der Waldbewirtschaftung und des Walderhalts für die Katastrophenvorsorge Naturschutz in Zeiten des Klimawandels, Vilm Seite 1
2 Was hat der Wald mit Naturkatastrophen zu tun? Einige Beispiele Haiti, 2004: Durch den Tropensturm Jeanne und die durch ihn hervorgerufenen Überschwemmungen sterben über 5000 Menschen Philippinen, 2004: 1600 Menschen sterben durch Überschwemmungen und Hangrutschungen, hervorgerufen durch Starkregen Sri Lanka, : Menschen sterben durch einen Tsunami Seite 2
3 Was hat der Wald mit Naturkatastrophen zu tun? Einige Beispiele Haiti, 2004: 98% des ursprünglichen Baumbestandes gerodet Philippinen, 2004: Präsidentin Gloria Arroyo nennt Entwaldung als eine der Hauptursachen Sri Lanka, : An assessment made for the Batticola district, Sri Lanka, found that the mangroves, coconut plantations and scrub forest reduced the incoming tsunami, estimated to be 6 metres high, to about 40 cm height by the time it reached the village of Nasiva, one kilometre inland. (UN, 2006, S.8) Seite 3
4 Risikoanalyse I: Katastrophenursachen Meteorologische Ursachen Überschwemmungen und Hochwasser durch Starkniederschläge und tropische Wirbelstürme Stürme und Starkniederschläge: Sturmschäden Dürren: Ernteausfälle, Waldbrände Hagel und Frost: Ernteausfälle, Blitzschlag Massenbewegungen (Hangrutschungen verursacht durch Hochwasser, Starkregen, Verlagerung von Flüssen) Erosion, Bodenabtrag durch Wasser und Wind Waldbrand Geologische Ursachen Erdbeben: Tsunamis, Flutwellen, Massenbewegungen Vulkanausbrüche: Lava- und Schlammströme Massenbewegungen durch Erdbeben Sonstige Epidemien, Tier- und Pflanzenkrankheiten und Schädlinge Seite 4
5 Wald als Instrument der Katastrophenvorsorge: Maßnahmen des Forstsektors 1 Überschwemmungen, Hochwasser Stopp der Entwaldung; nachhaltige Waldwirtschaft (selektive Stammentnahme); vereinzelt Aufforstung in Küstenzonen Sturmschäden Nachhaltige Waldwirtschaft: Vermeidung von Monokulturen Massenbewegungen (Hangrutschung etc.) Aufforstung; Stopp der Entwaldung; nachhaltige Waldwirtschaft Seite 5
6 Wald als Instrument der Katastrophenvorsorge: Maßnahmen des Forstsektors 2 Erosion, Bodenabtrag Aufforstung; Stopp der Entwaldung; nachhaltige Waldwirtschaft Waldbrand Wenig Handlungsmöglichkeiten, u.a. Vermeidung von Monokulturen; nachhaltige Waldwirtschaft Epidemien, Krankheiten, Schädlinge Nachhaltige Waldbewirtschaftung; Vermeidung von Monokulturen Seite 6
7 Die Elemente des Katastrophenrisikos Erdbeben, Vulkanausbrüche, Stürme, Dürre, Physische Faktoren Überschwemmungen, Erosion etc. Räumliche Verteilung Ökonomische Faktoren Zeitliches Sozio-politische Auftreten Faktoren Intensität Umweltfaktoren Seite 7
8 Risikoanalyse II: Anfälligkeitsfaktoren Wald-EZ kann folgende Anfälligkeitsfaktoren beeinflussen: 1. Soziale Anfälligkeitsfaktoren 2. Ökonomische Anfälligkeitsfaktoren 3. Umwelt-Faktoren Seite 8
9 Soziale Anfälligkeitsfaktoren Wald-EZ kann zur Stärkung der Institutionen und von Good Governance beitragen, z.b. Forest Law Enforcement, Governance and Trade (FLEGT) Schaffung von langfristigen Perspektiven: Rechtssicherheit als Rahmen für Anpassungsprozesse an den Klimawandel (Planungshorizont, Investitionssicherheit etc.) Stärkung von Eigentumsrechten der Bevölkerung (smallholders), um Wiederaufbau nach Katastrophen zu beschleunigen Community Based Forest Management: Dezentralisierung von Entscheidungsprozessen, Einbezug traditionellen Wissens Capacity Development, um Entwaldung zu verhindern Seite 9
10 Ökonomische Anfälligkeitsfaktoren Das Überleben von 1,6 Mrd. Menschen weltweit hängt von Wäldern ab sie sind ein wesentliches Überlebensmittel für Arme: Wald liefert Brennstoff, Baumaterialien, Medizin, Nahrung und Tierfutter Gerade nach Katastrophen werden Wälder als last resort oft übernutzt und degradieren zusätzliches Katastrophenrisiko Nachhaltige Waldwirtschaft und Diversifizierung sichern Widerstandsfähigkeit des Ökosystems Wald und damit die Katastrophenresistenz von Einkommen Waldnutzungsformen alternativ zum Einschlag: Ökotourismus, CDM, Non Wood Forest Products Seite 10
11 Umweltfaktoren Wald stabilisiert Böden, reguliert den Grundwasserspiegel, befestigt Küsten und speichert Biodiversität Nachhaltiges Waldmanagement sichert Biodiversität größere Resistenz des Ökosystems gegenüber Schocks (wichtig in Katastrophenzeiten) Nachhaltiges Waldmanagement verhindert Landdegradierung und mindert damit auch die Vulnerabilität der Landwirtschaft Seite 11
12 Wald als Instrument der Katastrophenvorsorge alles neu? Keine neuen Ansätze durch Wald-EZ, sondern Einsatz bekannter Instrumente für den Erhalt der (Wald- )Biodiversität: Good Governance, Law Enforcement, Einsatz überlieferten Wissens, Instrumente der naturnahen Bewirtschaftung etc. Durch seine Multifunktionalität eignet sich Wald nicht nur als Instrument im Rahmen von NAPAs: Armutsreduktionspotential, Payment for Environmental Services, CDM, etc. Um all diese Funktionen erfüllen zu können, ist es unbedingt notwendig, die Ökosystemleistungen des Waldes zu erhalten, denn: Seite 12
13 Wald kann nur dann als Instrument des Katastrophenrisikomanagements eingesetzt werden, wenn er selbst vor negativen Auswirkungen des Klimawandels geschützt wird Klimawandel: Temperatur, Niederschlag, extreme Wetterereignisse Widerstandskraft des Waldes, Wachstum, Produktivität, Ökosystemfunktionen Rolle des Waldes als Instrument der Katastrophenvorsorge Lokale institutionelle Kapazitäten der Anpassung an den Klimawandel Seite 13
14 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Seite 14
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