Orientierung und Beratung von Hartz IV- Empfängern
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- Nadja Bruhn
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1 Orientierung und Beratung von Hartz IV- Empfängern Orientation et accompagnement des allocataires de Hartz IV Dr. Andreas Hirseland Journée d étude francoallemande Maison Heinrich Heine Paris,
2 Orientierung 1. Kontexte der Reform 2. Merkmale der Reform 3. Struktur der Leistungsbezieher 4. Fördern und Fordern Konzept der Betreuung Maßnahmen der Betreuung Organisation der Betreuung Empirische Befunde und Beobachtungen 5. (Zwischen-) Fazit
3 1. Der Kontext: Vermarktlichung Arbeitsmarkt Deregulierung / Flexibilisierung / öffentlicher Sektor Soziale Sicherung Versorgender aktivierender Wohlfahrtsstaat Ideologie ( Philosophie ) Eigenverantwortlichkeit Aktivierung
4 2. Die Reform: Institutionalisierung Bis 2005: Arbeitslosenversicherung Arbeitslosenhilfe Sozialhilfe Seit 2005: Arbeitslosenversicherung Arbeitslosenhilfe Sozialhilfe SGB II ( Hartz IV )
5 2. Die Reform: Überblick Hartz IV - Zusammenführung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe: Erwerbsfähige Leistungsberechtigte und Bedarfsgemeinschaft elb: Alter 15 bis 65; min. 3Std./Tag erwerbsfähig Pauschalierte einheitliche Grundsicherung Absenken der Bedürftigkeitsschwellen (z.b. Vermögen) Absenken der Zumutbarkeitsschwellen (Arbeitsaufnahme) Förderangebote Kostensenkung und (Wieder)eingliederung in den Arbeitsmarkt als Hauptansatz der Armutsbekämpfung
6 2. Die Reform: Leitidee Hartz IV : Dienstleistung am Arbeitsmarkt Fördern und Fordern Primat aktiver gegenüber passiven Leistungen Gegenleistungsgedanke ( no rights without responsibilities ) Sanktionierung Eigenverantwortlichkeit Empowerment Beschäftigungsfähigkeit / Erwerbsintegration Kunden statt Wohlfahrtsempfänger Redefinition Hilfebedürftigkeit / Leistungsberechtigung Aktivierungsphilosophie Biographische Dynamisierung
7 3. Die Leistungsbezieher Januar 2012: Bedarfsgemeinschaften - mit Leistungsbeziehern, davon erwerbsfähige Leistungsberechtigte 42% Arbeitslose, auch erwerbstätig < 15 Std./Wo. 14% erwerbstätig ( Aufstocker ) 15 Std. /Wo. 11% in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen 33% nicht für den Arbeitsmarkt verfügbar nicht erwerbsfähige LB 15% aller Kinder unter 15Jahren
8 4. Fördern und Fordern (I) Betreuungskonzept Kunden 4-Phasen-Modell Profiling: Ermittlung einer Profillage Zielfestlegung Integrationsstrategie Umsetzung: Eingliederungsvereinbarung Sanktionen im Betreuungsprozeß Beratungskonzeption (BEKo)
9 4. Fördern und Fordern (IIa) Instrumente ( 16 SGB II) Erwerbsintegration (1. Arbeitsmarkt) Vermittlung Eingliederungszuschuss Förderung selbstständiger Beschäftigung Beschäftigungsfähigkeit Unterstützung Arbeitsaufnahme Training / Qualifizierung Arbeitsgelegenheiten ( 1- -Jobs ) Geförderte Beschäftigung (2. Arbeitsmarkt)
10 4. Fördern und Fordern (IIb) Instrumente ( 16 SGB II) Psycho-soziale Stabilisierung / Integration Freie Förderung Kommunale Eingliederungsleistungen Kinderbetreuung Schuldnerberatung Suchtberatung Psychosoziale Beratungsleistungen
11 4. Fördern und Fordern (III) Organisation Jobcenter i.d.r. gemeinsame Einrichtung (Kommune/BA) Steuerung (intern) Kennziffern Budgets Zielvereinbarungen Leistungserbringung (extern) Vergabe an freie Träger Quasi-Markt
12 4. Fördern und Fordern (IV) Empirische Beobachtungen (Kundensicht) Aktivierungsbedürftigkeit Kundenmotivation Partizipation Hierarchie Autonomieverlust Empowerment
13 5. Ein (Zwischen-) Fazit Hartz IV: ein Hilfesystem in Bewegung Ambivalenzen: Sozioökonomische Nutzenerwartungen fallspezifische Hilfe / individuelle Autonomie Betreuung zwischen Bürokratie und Professionalisierung
14 Merci beaucoup pour votre attention Information et contact
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