Herzlich Willkommen zur 3. Ausgabe 2016 der WINPNEU News!
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- Oldwig Hoch
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1 Herzlich Willkommen zur 3. Ausgabe 2016 der WINPNEU News! Inhalative Arzneimittel gehören auf die Substitutionsausschlussliste Im Dezember 2015 / Januar 2016 fand eine Befragung der Mitglieder des Bundesverbands der Pneumologen (N=850) zu dem Thema aut idem Regelung und Deviceauswahl statt. Im WINPNEU Newsletter 2/2016 wurden bereits die Ergebnisse zu den Auswahlkriterien zwischen den Dosieraerosolen (MDI) und Trockenpulver-Inhalatoren (DPI) vorgestellt. gen bezüglich der Ersetzbarkeit zu erhalten. Die Fragen umfassten eine 4-5 Punkte Skala. Durch das große Engagement der ambulanten Pneumologen konnten 304 Fragebögen ausgewertet werden. Auf diesem Wege möchten wir uns hierfür nochmals herzlich für die Teilnahme bedanken. Gerne möchten wir nun die Ergebnisse zu der Autidem Befragung vorstellen. Denn bekanntlich erfolgt die Therapie von Patienten mit Asthma und COPD meist mit inhalativen Medikamenten. Dabei spielt die Auswahl geeigneter Wirkstoffe und deren Dosierung eine wichtige Rolle. Für die Deposition des Wirkstoffes am Wirkort ist jedoch die patientengerechte Auswahl eines Devices unerlässlich. Denn individuelle Gegebenheiten wie z. B. Koordinationsfähigkeit und erreichbarer Inspirationsfluss führen zu unterschiedlichen Devices, die für eine effektive Therapie erforderlich sind. Hierfür werden aufwendige Device-Schulungen für Patienten durchgeführt. Werden diese Präparate in der Apotheke ausgetauscht, kommt es zu akuter Verwechslungsgefahr. Daher wurde von Experten und Pneumologen ein Fragebogen entwickelt um einen Einblick in die Sicht und Erfahrung der ambulanten Pneumolo- sehr wichtig eher wichtig eher nicht wichtig überhaupt nicht wichtig 0% 0% 2% Patientengerechte Deviceauswahl 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Abb. 1 patientenindividuelle Auswahl eines Inhalationsgerätes für eine erfolgreiche Therapie N = 304 Die Abbildung 1 zeigt, dass eine individuelle patientengerechte Deviceauswahl mit 97 Prozent sehr wichtig für die ambulanten Pneumologen ist. Zwei Prozent der Pneumologen erachten dies als eher wichtig. 97% WINPNEU // NEWS // 1//
2 Abb. 3 zeigt, dass nur 9 % der Pneumologen glauben, dass viele bzw. sehr viele der Allgemeinmediziner die Substitution verhindern. Damit ist die konsequente Fortführung der vom Pneumologen initiierten Therapie stark gefährdet. Denn in den meisten Fällen ist ein willkürlicher Wechsel des Inhalators in der Apotheke möglich, ohne dass der behandelnde Arzt davon erfährt. Anwendungsfehler und mangelnde Therapieadhärenz sind dadurch zu befürchten. Abb. 2: Schließen Sie mittels Ankreuzen des aut-idem-feldes auf dem Rezept die Substitution inhalativer Arzneimittel durch den Apotheker aktiv aus? N = Prozent der ambulanten Pneumologen verbieten die Substitution mittels ankreuzen des aut-idem-feldes sehr oft und oft. Damit verhalten sie sich konkludent zu der Einschätzung in Frage 1, dass nämlich die Deviceauswahl sehr wichtig ist. Denn nur durch Ausschluss von aut idem ist gewährleistet, dass in der Apotheke tatsächlich das verordnete Medikament an den Patient abgegeben wird. Allerdings sagen 24% der Pneumologen, dass sie aut idem nur manchmal, selten oder sehr selten ausschließen. In diesen Fällen ist ein Austausch des Inhalators möglich und in der Praxis erfolgte Maßnahmen wie Medikamentenschulungen laufen ins Leere. Abb. 4 Kriterien zur Auswahl eines DPI im Detail: 13.5 Handhabbarkeit der Inhalationsgeräte. N Asthma = 249; N COPD = 235 Wie oft kommt es vor, dass Patienten Sie aufsuchen, da sie in der Apotheke nicht exakt das von Ihnen verordnete inhalative Arzneimittel erhalten haben? N= Prozent der Pneumologen berichten, dass Patienten sehr oft und oft die Praxen besuchen, da sie nicht die verordneten Medikamente in der Apotheke aufgrund der Substitution erhalten haben. Dadurch entsteht ein unnötiger Mehraufwand, der Kapazitäten der Praxen bindet, die in Terminen für die Diagnostik z.b. von Neupatienten erheblich sinnvoller investiert wäre. Die Problematik langer Wartezeiten auf Termine ist hinlänglich bekannt. Abb. 3 Wie viele der Hausärzte, mit denen Sie gemeinsam Patienten betreuen, schließen Ihrer Meinung nach die Substitution inhalativer Arzneimittel durch den Apotheker aus? N = 296 Abb. 5 Wie oft suchen Patienten Sie auf, weil sie mit dem in der Apotheke ausgetauschten Inhalator nicht zurechtkommen bzw. verunsichert sind? N = 296 WINPNEU // NEWS // 2 //
3 11% (31%) der Pneumologen geben an, dass Patienten die Praxis aufrund von Schwierigkeiten in der Anwendung nach erfolgtem Austausch des Inhalators in der Apotheke sehr oft ( oft ) aufsuchen. Die oben beschriebene Befürchtung, dass es zu Problemen bei der Versorgung kommen kann, wenn Inhalatoren durch den Apotheker ausgetauscht werden, bestätigt sich also in der täglichen Praxis. Abb. 6 Wie häufig spielen folgende Kriterien bei einer Umstellung des Inhalationsgerätes eine Rolle? Range 1-5; sehr selten = 1 bis sehr oft = 5 Nach den Berichten der Pneumologen werden zwölf Therapieänderungen in zwei Wochen vorgenommen. Die häufigsten Gründe hierfür sind Fehlerraten bei der Anwendung des Inhalators folgend von mangelnder Koordinationsfähigkeit des Patienten. Fazit: Eine individuelle Auswahl von Inhalationsgeräten ist entscheidend für eine erfolgreiche Therapie. In den pneumologischen Praxen findet diese nach zahlreichen Kriterien statt. Mit dem ausgewählten Inhalator wird in der Regel die richtige Anwendung trainiert. Damit dieser Aufwand zu einer optimierten arzneimitteltherapie führt, ist der Ausschluss der Substitution erforderlich. Deshalb empfiehlt der Bundesverband der Pneumologen, bei inhalativen Therapien aut idem zu verbieten. Es ist zu befürchten, dass die Hausärzte, die mit dem Pneumologen gemeinsam den Patienten betreuen, seltener aut-idem- ausschließen. Daten dazu werden in einer Folgebefragung erhoben. Daher ist es ratsam, im Arztbrief auf die Sinnhaftigkeit eines bestimmten Devices für den Patienten hinzuweisen. Ein Ausschluss der Substitution von verordneten Inhalationsgeräten würde zu weniger Fehlerrate und einer besseren Versorgung der Patienten in Deutschland führen. WINPNEU dankt GSK für die Unterstützung der Befragung. Das WINPNEU Projekt wird unterstützt durch die folgenden Pharmaunternehmen: WINPNEU // NEWS // 3 //
4 Fragebogen zur patientengerechten Deviceauswahl bei inhalativer Therapie 1. Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht die patientenindividuelle Auswahl eines Inhalationsgerätes für eine erfolgreiche Therapie? sehr wichtig eher wichtig eher nicht wichtig überhaupt nicht wichtig 2. Schließen Sie mittels Ankreuzen des aut-idem-feldes auf dem Rezept die Substitution inhalativer Arzneimittel durch den Apotheker aktiv aus? 3. Haben Sie in der Vergangenheit hinsichtlich Ihrer Verordnungen einen erhöhten Rechtfertigungsdruck gespürt, wenn Sie die Substitution inhalativer Arzneimittel ausgeschlossen haben? 4. Wie viele der Hausärzte, mit denen Sie gemeinsam Patienten betreuen, schließen Ihrer Meinung nach die Substitution inhalativer Arzneimittel durch den Apotheker aus? sehr viele viele wenige sehr wenige kann ich nicht beurteilen 5. Wie oft kommt es vor, dass Patienten Sie aufsuchen, da sie in der Apotheke nicht exakt das von Ihnen verordnete inhalative Arzneimittel erhalten haben? ANSICHTSEXEMPLAR 6. Wie oft suchen Patienten Sie auf, weil sie mit dem in der Apotheke ausgetauschten Inhalator nicht zurechtkommen bzw. verunsichert sind? WINPNEU // NEWS // 4 //
5 Fragen zur Umstellung von Patienten 8. Wie oft innerhalb von zwei Wochen stellen Sie eine inhalative Therapie auf Grund des Inhalationsgerätes um (z.b. wegen einer der im Folgenden genannten Kriterien)? mal in zwei Wochen 9. Wie häufig spielen folgende Kriterien bei einer Umstellung des Inhalationsgerätes eine Rolle? Änderung des Inspirationsflusses des Patienten Hoher Preis des Arzneimittels Fehlerraten bei der Anwendung Mangelnde Koordinationsfähigkeit des Patienten Mangelhafte Wirkstoffdeposition Nicht ausreichende Therapieadhärenz Nicht ausreichende Patientenzufriedenheit Vereinfachung der Inhalationsanwendung Wechsel des Wirkstoffes Wirtschaftliche Verordnung durch Vorliegen von Rabattverträgen ANSICHTSEXEMPLAR WINPNEU // NEWS // 5 //
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