Expertenstandards als Unterstützung und nicht als bürokratisches Ärgernis in der fachlichen Pflege einsetzen
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- Rolf Pfaff
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1 Wenn Papier die Geduld verlieren könnte Berlin, Expertenstandards als Unterstützung und nicht als bürokratisches Ärgernis in der fachlichen Pflege einsetzen Andreas Büscher
2 Expertenstandards als bürokratisches Ärgernis
3 Expertenstandards als bürokratisches Ärgernis
4 Themen der DNQP - Expertenstandards Dekubitusprophylaxe / 2010 Entlassungsmanagement / 2009 Schmerzmanagement bei akutem (und tumorbedingt-chronischem) Schmerz / 2011 Sturzprophylaxe / 2013 Förderung der Harnkontinenz / i. E. Pflege von Menschen mit chronischen Wunden / i. A. Ernährungsmanagement zur Förderung und Sicherstellung der oralen Ernährung / i. A.
5 Themen der DNQP - Expertenstandards Schmerzmanagement bei chronischen Schmerzen Expertinnenstandard für das Hebammenwesen: Förderung der physiologischen Geburt Expertenstandard nach 113 a SGB XI: Erhaltung und Förderung der Mobilität
6 Wodurch entsteht der Eindruck, das die Anwendung der Expertenstandards den Dokumentationsaufwand erhöht?
7 Verschiedene Fragen Warum wird eigentlich überhaupt dokumentiert? Wer bestimmt eigentlich, was zu dokumentieren ist? Woran orientiert sich professionelles Pflegehandeln?
8 Der Pflegeprozess als Instrument professionellen Handelns Einschätzung/Infor mationssammlung/assessment Evaluation/Üb erprüfung Planung und Vereinbarung von Maßnahmen Durchführung der Maßnahmen
9 Der Pflegeprozess in der Praxis Einschätzung/Assessment/Informationssammlung Ziel ist es, sich ein Bild vom pflegebedürftigen Menschen und seiner Situation zu machen Ziel ist es, die wesentlichen Informationen für die Gestaltung der Pflege bzw. von Pflegemaßnahmen zu sammeln In gängigen Dokumentationssystemen oftmals an Pflegetheorien, z.b. von Krohwinkel orientiert Andere Ansätze wären Pflegediagnosen im Sinne funktioneller Verhaltensmuster, Selbstpflegedefizittheorie oder andere Denkbar auch komplexe Einschätzungsinstrumente wie RAI, FACE o.ä.
10 Alle Verfahren lassen sich im Kern auf einige wesentliche Kategorien reduzieren Mobilität Der Pflegeprozess in der Praxis Kognitive Fähigkeiten und/oder psychische Probleme bzw. Verhaltensweisen Selbstversorgung Umgang mit krankheitsbedingten Anforderungen Fragen der Alltagsgestaltung Außerhäusliche Aktivitäten Haushaltsführung
11 Der Pflegeprozess in der Praxis Auf Basis der Einschätzung erfolgt die Planung und Vereinbarung von Maßnahmen Die Planung ergibt sich aus der Einschätzung Geplante/vereinbarte Maßnahmen werden durchgeführt Die Auswirkung der Maßnahmen sollte überprüft werden
12 Was läuft schief? Durchführung einer Einschätzung oder Pflegeanamnese, z. B. nach Krohwinkel Sammlung anhand von 13 AEBDL, Pflegeplanung Implementierung des Expertenstandards Dekubitusprophylaxe Kriterien- oder skalengeleitete Einschätzung, Planung usw Implementierung des Expertenstandards Sturzprophylaxe Kriterien- oder skalengeleitete Einschätzung, Planung usw Implementierung des Expertenstandards Ernährungsmanagement Kriterien- oder skalengeleitete Einschätzung, Planung usw
13 Aus dem Pflegeprozess wird eine schwindelerregende Spirale, an der man sich die Finger wund schreibt
14 Expertenstandards und Pflegeprozess Einschätzung/Infor mationssammlung/assessment Evaluation/Üb erprüfung Planung und Vereinbarung von Maßnahmen Durchführung der Maßnahmen
15 Aufbau eines Expertenstandards Zielsetzung und Begründung: Zielgruppe und zentrale Inhalte des Standards Struktur Prozess Ergebnis S1 P1 E1 Einschätzung S2 P2 E2 Koordination/Planung S3 P3 E3 Durchführung S4 P4 E4 Information/Anleitung Evaluation S5 P5 E5
16 Wie sollte es also richtig laufen? Durchführung einer pflegefachlichen Einschätzung, Informationssammlung anhand der genannten Bereiche, darunter Information zu Dekubitusrisiko Sturzrisiko Ernährungssituation Schmerzen Kontinenz Chronische Wunden
17 Erfahrungen mit Expertenstandards Die Einführung ist an Voraussetzungen gebunden - Management, QM, Systematisierung professioneller Arbeit Nutzen für die Praxis - Theorie-Praxis-Transfer, Kompetenzförderung, QE, Übertragung auf andere Themen Auswirkungen auf Berufsfeld und Qualitätspolitik - Professionelle Verantwortung, Impulse für Aus-, Fortund Weiterbildung, Externe QS
18 Zentrale Funktionen von Expertenstandards in der Pflege (vgl. ICN 1991/2004) Definition beruflicher Aufgaben und Verantwortungen Impulse für Innovationen und Veränderungen Förderung einer evidenzbasierten Berufspraxis, beruflicher Identität und Beweglichkeit Voraussetzung für einen konstruktiven Dialog über Qualitätsfragen mit anderen Gesundheitsberufen
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Der Autor Jörg Kußmaul, Diplom-Pflegewirt (FH), TQM-Auditor, examinierter Krankenpfleger, ist freiberuflicher Berater für Pflege- und Qualitätsmanagement (Kußmaul Health Care Consulting Network), Lehrbeauftragter
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