Pflege und DRG. Ethische Herausforderungen für die Pflege bei Einführung der DRG
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- Swen Baumann
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1 Pflege und DRG Ethische Herausforderungen für die Pflege bei Einführung der DRG
2 Ethische Grundlagen der Pflege (I) «Wir Pflegefachfrauen und -männer setzen uns am Arbeitsort und in der Öffentlichkeit dafür ein, dass alle Menschen, unabhängig von ihrem Status, ihrer Umgebung und den Bedingungen, eine qualitativ hoch stehende und dem Bedarf angemessene Pflege erhalten». Professionell Sicher Gerecht SBK-Resolution SBK; Ethische Standpunkte 2; Bern, Mai 2007
3 Ethische Grundlagen der Pflege (II) Die Qualität der Pflege misst sich unter anderem an den Patientenergebnissen: Prävention, Heilung, Stabilisierung der Krankheit Autonomie und die Fähigkeit, mit den Folgen von Gesundheitsverlust sowie den Behandlungen umzugehen Leben in Würde Lebensqualität Zufriedenheit mit der Betreuung und Pflege 3 SBK; Ethische Standpunkte 2; Bern, Mai 2007
4 Ethische Grundlagen der Pflege (III) Die Verantwortung des Umfeldes für die Pflegequalität: Eine qualitativ hoch stehende, sichere und gerechte Pflege kann nur verwirklicht werden, wenn die verfügbaren Ressourcen mit dem Pflegebedarf übereinstimmen und das Pflege- und Arbeitsmilieu die Ziele der Patienten und der Pflegenden mit trägt. 4 SBK; Ethische Standpunkte 2; Bern, Mai 2007
5 Potentielle Probleme bei Einführung der DRG Zuweisung finanzieller Ressourcen aufgrund der medizinischen Diagnose(n) Förderung eines möglichst kurzen Spitalaufenthaltes Unzureichende Berücksichtigung der Pflege in den DRG 5
6 Zuweisung finanzieller Ressourcen aufgrund der medizinischen Diagnose(n) Pflege orientiert sich nicht nur an der medizinischen Diagnose, sondern am Zustand der Menschen. Dies bezieht die Funktionalität in den Aktivitäten des täglichen Lebens, die Reaktion des Menschen auf seine Erkrankung sowie sein soziales Umfeld mit ein. Daher sind die Ziele der Pflege nicht nur auf Prävention, Heilung oder Stabilisierung einer Erkrankung ausgerichtet, sondern auch auf Autonomie, Lebensqualität, Zufriedenheit, Würde. Bekommt die Pflege die Ressourcen, um diese Ziele zu erreichen? 6
7 Förderung eines möglichst kurzen Spitalaufenthaltes Der Zeitpunkt des Austritts aus dem Spital wird nicht nur durch die medizinische Situation bestimmt. Vor allem die Frage der Versorgung der Patienten nach einem Austritt in Bezug auf die psychische, soziale und körperliche Sicherheit steht für die Pflege im Vordergrund. Wo hinein entlassen wir unsere Patienten? Ist das vertretbar? 7
8 Unzureichende Berücksichtigung der Pflege in den DRG Der pflegerische Bedarf der Patienten wird nur unzureichend in den DRG berücksichtigt. Pflegediagnosen oder LEP-Leistungen werden kaum berücksichtigt. Können wir in Zukunft unseren Beruf noch durchführen? Werden wir reduziert auf eine den Ärzten zudienende Berufsgruppe (Funktion3: Mitwirkung bei präventiven, diagnostischen und therapeutischen Massnahmen)? 8
9 Wie können wir der Herausforderung begegnen? Zuweisung finanzieller Ressourcen aufgrund der medizinischen Diagnose(n) Förderung eines möglichst kurzen Spitalaufenthaltes Unzureichende Berücksichtigung der Pflege in den DRG Pflege transparent machen (Dokumentation!) Solide Pflegebedarfserhebung, Planung und vor allem Evaluation der Pflege. Die Pflege ist in der Fallpauschale enthalten. Bessere Koordination und vor allem Information bei Eintritt aus anderen Institutionen bzw. Austritt in diese. Ausbau ambulanter Leistungen in der Pflege (Outpatient-Kliniken, Beratungsstellen, Sprechstunden) Pflegerische Outcomes messen (Lebensqualität, Wohlbefinden, Autonomie). Mittragen dieser Werte auch in der Spitalleitung 9
10 Schon lange gilt: If we cannot name it, we cannot control it, finance it, research it, teach it, or put it into public policy (Clark/Lang 1992) Wenn wir es nicht benennen können, können wir es auch nicht kontrollieren, finanzieren, erforschen, lehren oder in öffentliche Politik einfliessen lassen 10
11 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 11
Wirkung zeigen. Anna Hegedüs
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