Masarykova Univerzita. Pedagogická fakulta. Katedra německého jazyka a literatury. Der Räuber ohne Grenzen. Johann Georg Grasel BAKALÁŘSKÁ PRÁCE

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1 Masarykova Univerzita Pedagogická fakulta Katedra německého jazyka a literatury Der Räuber ohne Grenzen Johann Georg Grasel BAKALÁŘSKÁ PRÁCE Brno 2012 Vedoucí práce: Mgr. Pavel Váňa, Ph.D. Autor práce: Cecilie Nováková

2 Masaryk-Universität Pädagogische Fakultät Lehrstuhl für deutsche Sprache und Literatur Der Räuber ohne Grenzen Johann Georg Grasel BAKKALAUREATSARBEIT Brünn 2012 Betreuer: Mgr. Pavel Váňa, Ph.D. Verfasserin: Cecilie Nováková

3 Erklärung Ich erkläre damit, dass ich die vorliegende Bakkalaureatsarbeit selbständig verfasst und nur die im Literaturverzeichnis angegeben Quellen benutzt habe. Ich erkläre mein Einverständnis, dass die von mir erstellte Arbeit in der Bibliothek der Pädagogischen Fakultät der Masaryk - Universität in Brünn hinterlegt und zum Studienzweck zugänglich gemacht wird.. Brünn, 2012 Cecilie Nováková

4 Danksagung An dieser Stelle möchte ich mich bei Mgr. Pavel Váňa, Ph.D. für Hilfe, Ratschläge und freundliche Unterstützung bedanken. Ein sehr herzlicher Dank gilt dem Herrn Wolfgang Andraschek aus Horner Museum für die Leihgabe der österreichischen Graselliteratur. Der Gemeinde Nové Syrovice, insbesondere Herrn Bürgermeister Oldřich Svoboda, und Frau Anna Rehatschek, Graselwirtin, danke ich für ihre interessanten Informationen und Anregungen.

5 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung Kriminalität an der Wende des 18. und 19. Jahrhunderts Johann Georg Grasel und seine Zeit Grasels Kinderjahre Grasel wird Räuber Grasel am Gipfel seiner Räuberkarriere Seine Gefangennahme und Hinrichtung Die kriminelle Bilanz des Johann Georg Grasel Johann Georg Grasel in mündlicher und schriftlicher Überlieferung, in Literatur, Theater und Film Grasel in Sagen a) Grasels Untaten zur eigenen Unterhaltung...19 b) Grasel geht verkleidet...20 c) Gute Taten von Grasel..20 d) Grasel bei seiner Geliebten...21 e) Grasel bei Tanzunterhaltungen.22 f) Grasel überlistet die Leute Grasel in Romanwerken und Erzählungen Grasel in der Fachliteratur Grasel in Theater und Film Andere schriftliche Dokumente über Grasel Grasel in der Gegenwart Zusammenfassung Resumé Literatur Beilagen

6 1. Einleitung Viele Touristen fahren auf Urlaub an den Frainer Stausee. Den Weg dorthin kenne ich auch sehr gut, man fährt durch Nové Syrovice (Neuserowitz), den Geburtsort des Räuberhauptmannes Johann Georg Grasel. Diese Ortschaft liegt nur 4 km von meinem Wohnort entfernt. Ich habe daher über Grasel schon einiges gehört und auch etwas gelesen. Seine Gestalt begann mich immer mehr zu interessieren, vorwiegend in den letzten zehn Jahren, wo ich seine Spuren auch im österreichischen Grenzgebiet entdeckt habe. An der Grundschule haben wir mit der österreichischen Partnerschule Pulkau ein EU-Projekt realisiert. Eine der Projektaufgaben war eine Schularbeit über Grasel zu schreiben und dann gemeinsam mit unseren österreichischen Freunden einige mit Grasel verbundene Orte zu besuchen. Bei der Graselwirtin in Mörtersdorf habe ich viel über Grasel erfahren. Das ganze Gasthaus ist mit Bildmaterialien von Grasel ausgeschmückt. Auch die Grasel-Zelle im Untergeschoss ist sehenswert. Meine Eindrücke von damals haben mich zum Schreiben dieser Arbeit motiviert. Ich möchte die Gestalt des Räuberhauptmannes in Folklore, Literatur, Film und Theater anhand der österreichischen und tschechischen Literatur vorstellen und Grasels Spuren in die Gegenwart verfolgen. Was wir von Johann Georg Grasel geerbt haben, ist das Wort grázl oder Grasel als Bezeichnung für einen Gauner oder Lump. Es wird besonders in Südwestmähren und Niederösterreich verwendet. Oft spricht man das Wort aus, ohne an seinen Ursprung zu denken. Diese Tatsache war für mich eine Herausforderung, eine weitere Aufgabe für diese Arbeit. Was für ein Mensch war Johann Georg Grasel, genannt Honza Jirka oder auf Deutsch Hans Jörgl? Über seinen Charakter können wir in der Personsbeschreibung des höchst gefährlichen Raubmörders Johann Georg Graßl lesen: Er spricht geschwinde deutsch auch böhmisch, und ist sehr kühn unternehmend, stark und gewandt, sein Betragen unter fremden Leuten ist aufgeweckt und fröhlich, er liebt insbesondere die Frauenzimmer und den Tanz. Unter seinen Raubgenossen ist er äußerst streng, und bey Einbrüchen durch Mauern, Thüren, 6

7 Schlösser aller Art, sehr geschickt, er hat sehr viel Muth, und obschon er weder lesen noch schreiben kann, so hat er doch einen sehr guten Kopf, und vergisst nicht leicht etwas. Nach der Schilderung einiger seiner verhafteten Mitschuldigen ist Johann Georg Grasel 22 Jahre alt, großer schlanker Statur, hat ein längliches mehr mageres als fettes Gesicht von gesunder Farbe, mit wenigen Blatternarben, und Sommersprossen, graue Augen, eine längliche und gespitzte etwas links gebogene Nase, die Unterlippe kennbar stärker, als die obere, kleine weiße etwas voneinanderstehende Zähne, dunkelbraune kurzgeschnittene Haare, derley schwache Augenbraumen, und schwachen unter das Kinn gewachsenen Backenbart, unter dem rechten Ohr eine Schrame, die quer gegen die Wange läuft, und den kleinen Finger an der rechten Hand krum und einwärts gebogen. Nach der Angabe anderer, hat Grasel braune Augen, dunkle in einen Kakadu geschnittene Haare, die er vorne in gedrehten Schnecken bis über die Augen hängen läßt, ein mageres blaßes Gesicht, eine breite gestumpfte etwas aufwärts stehende Nase, und an der rechten Ohrseite einen verharschten Biß, der wie eine Bohne aussieht. 1 1 Kremser Cirkular vom , im Höbarth-Museum Horn 7

8 2. Kriminalität an der Wende des 18. und 19. Jahrhunderts Die Zeit um die Wende des 18. und 19. Jahrhunderts war dramatisch. Durch die Französische Revolution (1789) änderte sich die politische Konstellation in Europa. Die Napoleonischen Kriege brachten Umwälzungen, das Heilige Römische Reich Deutscher Nation löste sich auf (1806) und es entstand das Österreichische Kaisertum. Die politischen Änderungen verursachten auch die wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten. Europas Länder waren von den Kriegen geprägt wurde von Kaiser Franz I. der Staatsbankrott erklärt. In Österreich herrschten Not, Hunger und Elend. Im Land waren viele desertierte Soldaten, Wagabunden, Bettler und Diebe. Um zu überleben, begingen die armen Leute Diebstähle. Diese Zeit kann man als die Blütezeit des Räuberwesens betrachten. Die Kriminalgerichtsbarkeit befand sich in den Händen vieler kleiner Herrschaften, es gab noch keine Gendarmerie, die Staatspolizei in den großen Städten war zu schwach gegen die Verbrecher auf dem Land. Die Strukturen in der Strafgerichtsbarkeit waren so aufgeteilt, dass sich die Kräfte nicht geeint gegen die Verbrecher richteten, sondern eher gegenseitig behinderten. Diese Verhältnisse ermöglichten es, dass Grasel und andere oft jahrelang ihr Unwesen treiben konnten. Die Räubertaten faszinierten die Bevölkerung, es wurden Geschichten über sie erzählt. Es ist bekannt, dass in den Folklorüberlieferungen aller Nationen Gestalten von einzelstehenden Rebellen gegen Macht und Reichtum und mit der Waffe in der Hand der offiziellen Macht Widerstand leistenden Volksrächern vorkommen, die das Unrecht wiedergutmachen, das Eigentum und das Leben bedrohten und die wie es in den volkstümlichen Überlieferungen immer wiederholt wird den Reichen nahmen und den Armen gaben. Rebellen-, Räuber-, Banditengestalten und motive gehören zu der Erzähl- und Liedtradition eines jeden Landes. 2 In den literarischen Bearbeitungen wurden die Schandtaten teils politisiert, teils romantisiert. In Ostmähren und Schlesien spricht man von Rebellen (Ondráš oder Jánošík), in anderen Teilen Mährens, in Böhmen und Niederösterreich von Räubern. Zu 2 Hitz 1992, S. 85 8

9 dieser Gruppe gehört der Räuberhauptmann Johann Georg. Die Helden von beiden Gruppen unterscheiden sich nicht, sie kämpfen gegen das Unrecht, die Fabelerzählungen über sie sind ähnlich. Doch die Sagen über Rebellen kommen häufiger vor. Sie haben oft zauberkräftige Motive, sie inspirieren Künstler zu Romanen, Opern und Theaterstücken, sie sind in der Nationalliteratur vertreten. Die Sagen über Räuber können wir in der Unterhaltungsliteratur, bei den Romantikern finden. Die romantische Literatur hatte nämlich eine Vorliebe für Räubergeschichten, sie idealisierte ihre Helden Johann Georg Grasel und seine Zeit 3.1. Grasels Kinderjahre Johann Georg Grasel (häufig auch Grasl, Graßl oder Krásl), Tschechisch Jan Jiří Grasel, wurde am 4. April 1790 in Neuserowitz (Nové Syrovice) bei Mährisch Budwitz (Moravské Budějovice) geboren. Seine Eltern hielten sich dort bei den verwandten Schindern auf. Die Familie Grasel war eine Abdeckerfamilie im niederösterreichischen Waldviertel und im Südwesten Mährens. Der Vater Thomas Grasel, ein Wasenmeister, stammte aus Ober Grünbach. Die Mutter Regina, geborene Fleischmann, Tochter eines Schinderknechts, war aus Vöttau (Bítov). Grasel hatte eine Schwester namens Anna- Maria (Annamirl), geboren 1791 in Echsenbach. Die Grasels lebten in großer Armut, am Rande der Gesellschaft. Um sich ernähren zu können, begingen sie Diebstähle und Betrügereien. Schon im Jahre 1792 wurde der Vater in Znaim (Znojmo) verhaftet und wegen zahlreicher Einbrüche zu zehn Jahren Gefängnis auf dem Spielberg in Brünn (Brno) verurteilt, von wo er flüchtete. Der kleine Johann Georg, genannt auch Hans Jörgel oder Jörgel, konnte weder lesen noch schreiben. Er sprach Deutsch und auch Tschechisch, weil er im tschechischen Umfeld aufgewachsen war. Schule besuchte er 3 Vgl. Hitz 1992, S. 90,102 9

10 keine. Er hatte auch kein Zuhause. Mit Vater oder Mutter zog er umher und lernte von ihnen nur Stehlen und unstetes Leben, meist unter falschem Namen. Er verweilte bei den Wasenmeistern. Wasenmeister galten als unehrliche Berufe. Ihre Aufgabe war es, die verendeten Tiere zu beseitigen. Da die Wasenmeistereien außerhalb der Ortschaften standen, dienten sie den Vagabunden, Banditen und Verbrechern als Zuflucht und Versteck. Mit sechs Jahren wurde Hans Jörgl vom Vater zum ersten Raub gezwungen. Er stahl einem Kutscher die Brieftasche. Das Geld gab dem Vater ab, aber das Medaillon mit dem Porträt einer schönen Frau behielt er sich als Talisman. Dieser Engelschutz spielt dann bei den romantischen Erzählungen über Grasel eine Rolle. Der alte Grasel war oft unterwegs und sparte das Geld für eine Wasenmeisterei, die er in Ungarn, in Veszprem kaufte. Die Familie übersiedelte dorthin. Doch in Ungarn blieb sie nicht lange und kehrte ins Waldviertel zurück Grasel wird Räuber Der erste nachgewiesene Einbruch von Johann Georg Grasel fand am gemeinsam mit seinem Freund dem Klampfererwastel (Sebastian Pieringer), dessen Vater und dem Fischer Ferdinand in Raabs a.d. Thaya statt. Der sechzehnjährige Grasel stand auf der Passe, während seine Mittäter Bettwäsche stahlen. Dort, im Brennesselfeld teilen sie und machen vier Bündel aus den zweien, je ein Gross für den Piringer und den Ferdinand, ein kleines für den Wastel, und das kleinste für den Hans Jörgel. Zwei Betttücher und ein blauer Bettüberzug, das ist alles, was auf ihn kommt. Das nächste Mal soll das anders gehen, schwört er sich. 4 Als der Vater 1809 aus dem Gefängnis Spielberg in Brünn entlassen wurde, folgten weitere Verbrechen der beiden Grasel und ihrer Helfer in Niederösterreich und Südmähren. Meistens überfielen sie jene Höfe, wo nur eine oder zwei Personen wohnten. Die Opfer wurden gefesselt und geschlagen, bis sie die Verstecke von Geld 4 Bletschacher 1995, S

11 und Wertsachen verrieten. Grasel und seine Kumpanen raubten außer Geld, Wertsachen und Pferden noch Stoffe und Kleidungsstücke. Das Diebesgut verkaufte oder tauschte er dann gegen Alkohol (Grasel hat gern das ganze Wirtshaus freigehalten), und Geschenke für seine Geliebten. Die Beuten nahmen ihm die Wirte von Lichtenberg und Maria Dreieichen, die Wasenmeister aus Karlstein und die Händler aus Schaffa (Šafov) ab. Das Wirtshaus in Maria Dreieichen ist dabei von großer Bedeutung. Auf dem Dachboden dieses heute noch existierenden Gebäudes befand sich Grasels Beutelager. 5 Im März 1809 begingen beide Grasel einen großen Raub in Wiesmaden (Bezirk Waidhofen/Thaya), bei dem Silber-und Kupfergeld und Gewandstücke erbeut wurden. Die Tochter des Baumwollhändlers wurde so sehr geschlagen, dass sie das Gehör verlor. Bis jetzt hatte der junge Grasel nur zugeschaut, das Licht gehalten, die Fenster verhängt oder nur aufgepasst, während sein Vater in Horn, Vestenötting, im mährischen Budkau (Budkov), in Frain (Vranov n. D.) und in Rassingdorf weiterhin raubte. Danach wollte Hans Jörgl eine ehrliche Arbeit ausüben. Er arbeitete als Knecht in der Wasenmeisterei seines Onkels in Zwerkowitz (Zvěrkovice), aber nicht von langer Dauer. Sein Vater wurde immer wieder für kurze oder längere Zeit verhaftet. Er versuchte ab und zu anständig zu arbeiten, als Leinwand- oder Bilderhändler, verübte aber dazwischen weitere Einbrüche. Als er wieder genug Geld gespart hatte, kaufte er für die Familie unter falschen Namen ein Haus in Pömling. Aber sein Sohn blieb nicht bei den Eltern. Im Jänner 1810 verübte Grasel einen Raub in Budkau (Budkov) beim Kaplan Ignatz Heintzel. An dem Raub nahmen drei Grasels (Vater, Sohn und Cousin Franz) und noch weitere fünf Mittäter teil. Alle waren mit Stecken und Messern bewaffnet und hatten auch Riemen zum Binden mit. Grasel als der Jüngste stand auf der Passe. Nach Mitternacht wurde eingebrochen. Die Räuber drangen durch das Fenster in die Küche ein. Die Wirtschafterin wurde wach, wurde gleich geschlagen und dann gefesselt. Dann stürzten die Banditen auf den Kaplan und zwangen ihn mit Gewalt, das Versteck mit Wertsachen zu verraten. Der Kaplan selbst musste seinen Kasten öffnen. Darinnen war 5 Bezirksblatt, Lokalausgabe Horn,

12 nicht so viel Geld, wie die Räuber gerechnet hatten. Sie stahlen noch eine silberne Uhr, Messer, Löffel und andere kleine Sachen. 6 Im Juni 1810 übernahm der junge Grasel selbst die Verantwortung für einen Raub beim Wundarzt von Pernegg. Dabei wurde Silberzeug und Leinwand gestohlen. Bei diesem Überfall wendete Grasel zum ersten Mal Gewalt an. Die Zentren seiner kriminellen Aktionen waren ident mit jenen Orten, wo er Zuflucht und auch Abnehmer für seine Beute fand. Grasels Bande war keine organisierte und ständige Gruppe, sondern ihre Mitglieder kamen nur zufällig zusammen, je nach Zeit und Ort. Nach dem Raub gingen sie wieder andere Wege, was ihr Habhaftwerden besonders erschwerte. Viele Taten machten sie unter Alkoholeinwirkung. Grasel hatte gute Informanten, die ihm heiße Tipps zum Stehlen gaben und auch rechtzeitig vor Verfolgung warnten. Es waren vorwiegend Leute aus Wasenmeistereien,Wirtshäusern und auch Gerichtsdiener. Alle waren miteinander verwandt oder verschwägert. Sie gehörten nämlich zu den Außenseitern der Gesellschaft, wurden gemieden und deswegen heirateten sie untereinander lernte er einen wichtigen Komplizen, den Deserteur Ignaz Stangl (der schöne Nazl genannt), kennen. Im Dezember 1811 stach Grasel während eines Streites den Tabakhändler Sokolovsky bei Vitis nieder, der fünf Monate später starb. Im darauf folgenden Jahr tötete der betrunkene Grasel den ihn verfolgenden Wirt Witzmann aus Obergrünbach mit dem Messer. Er hatte erstmals einen Menschen umgebracht wurde Grasel als Johann Georg Frey mit seinem Kumpan bei Horn gefangen. Der schwer alkoholisierte Grasel randalierte auf der Straße. Durch Bestechung des Amtsschreibers gelang es ihm, aus dem Horner Diebsturm zu entkommen verübte Grasel insgesamt 46 Delikte. Das Jahr begann er mit zwei Einbruchsdiebstählen in Kautzen, an denen erstmals auch seine Geliebte Resi Hamberger beteiligt war. Frauen und Tanz waren Grasels Vorlieben. Seine Geliebten stammten auch von den Schinderfamilien, wie z. B. Resi Hamberger aus Autendorf, Nandl Ehgartner aus 6 Vgl.das Gedenkbuch von Budkau 12

13 Horn, Thekla Swoboda aus Stallek. Mit der Tochter des Schinders Eigner aus Stallek (Stálkov) Rosalia, genannt Salerl, hatte Johann Georg zwei Söhne. Grasel trieb allmählich so viel Unwesen, dass über ihn sogar in Wien grausame Taten erzählt wurden. Die Bevölkerung hatte immer mehr Angst vor ihm. Er war ungreifbar. Nach den Diebstählen suchte er Schutz auf dem Bauernhof der Popps in den Kibitzhöfen, in den Schindereien Ehgartner in Horn, Eigner in Stallek, Brunnhauser in Hollabrunn und Hamberger in Autendorf bei Drosendorf. Dort lag Grasel im Januar 1812 krank darnieder (Erfrierungen an den Beinen). Ab 1813 gingen der alte kranke Grasel und sein Sohn getrennte Wege. Johann Georg raubte in der Gegend um Hollabrunn. Im April 1813 wurden er und sein Kumpan Stangl in Mallebarn ergriffen und in Wien verhaftet. Dem Grasel alias Franz Schönauer gelang es, aus der Haft zu entfliehen. Bei der Flucht begegnete er Jakob Fähding (Gams oder Jokel genannt), einen weiteren Spießgesellen. Wichtige Komplizen waren auch Fuchs, der Klampfererwastel, Paul Haidinger und die Brüder Zach Grasel am Gipfel seiner Räuberkarriere 1814 konnten dem Grasel 71 Untaten nachgewiesen werden. Das war der Höhepunkt seiner Karriere. Mit einem Totschlag endete der Diebstahl bei Anna Maria Schindler in Zwettl. Mit seinen Kumpanen Jakob Fähding, Martin Fuchs und Paul Haidinger brach Grasel in das Haus der Witwe Schindler ein. Sie versuchten die alte Frau zu überwältigen. Diese wehrte sich heftig und schrie. Grasel taste um sich, bekommt eine schwere, metallene Stange zu fassen, reißt sie aus fallendem Gerümpel und schlägt blindwütig dorthin, woher das Schreien kommt. Einmal, zweimal, dreimal. Dumpf hört er es aufschlagen. Das Schreien erstickt in Geröchel. 7 Grasel gab später an, er wäre betrunken gewesen und mit seinem Opfer über die Kellertreppe hinabgestürzt, wobei sich die Frau tödlich verletzte. Seine Schuld an dem Tod der Witwe Schindler hat er stets zurückgewiesen. 7 Bletschacher 1995, S. 160,

14 Grasels größter Diebeszug fand im August 1814 bei einem Kaufmann in Groß Siegharts statt. Grasels Bande erbeutete Seidenbänder, Tücher und Stoffe im Wert von 5343 Gulden. Beim Verkauf dieser Stoffe betrog ein Kaufmann aus Schaffa den Grasl, er bezahlte ihm sehr wenig. Johann Georg Grasel raubte oft mit 2-5 Kumpanen, die er immer wechselte. Die Untaten beging er im Waldviertel, im westlichen Weinviertel, in Südböhmen und Südmähren. Seine Stützpunkte waren bei Wasenmeistern, bei Gerichtsdienern und Viehhirten, also bei jenen Menschen, die zur selben Gesellschaftsschicht gehörten. In der damaligen Zeit gab es viele Räuber und Diebe. Bald wurden alle Taten ohne Unterschied dem Grasel zugeschrieben. Im Januar 1815 wurden die Hambergers, samt Grasels Geliebter Resi, in Autendorf verhaftet. Die Wasenmeisterei in Stallek war für Grasel als Versteck bereits unsicher geworden. Daher weilte er in Stallek bei den Eigners. Deren Tochter Salerl gab er Geld zum Kauf eines Hauses, wo sie ihr Kind zur Welt bringen sollte. Kurz war er als Pferdehändler unterwegs, ließ sich dann aber sicherheitshalber als Franz Eigner in Prag zum Militär anwerben. Nach ein paar Wochen desertierte er und kam wieder ins Waldviertel zurück. Im Oktober erfolgte der letzte große Diebstahl bei einem Fleischer in Riegers. Dort stahl er ein Schaf für eine Viehhirtenfamilie bei Schwarzenau, wo er Unterschlupf gefunden hatte. Seit Oktober 1815 war der Wiener Magistrat für den Fall Grasel zuständig. Militärstreifen mit 800 Soldaten waren zunächst erfolglos. Gendarmerie und Polizei gingen weiter mit aller Macht gegen Grasels Bande vor. Einige Mitglieder konnten verhaftet oder auf der Flucht erschossen werden. Grasel selbst konnte bisher entkommen, aber seine Situation wurde immer bedrohlicher und unsicherer. Es wurde für ihn immer schwieriger, eine geeignete Unterkunft zu finden. Seine Verstecke wurden visitiert und seine Hehler verhaftet. Grasel war ständig auf der Flucht. Am 6. November 1815 wurde von der kaiserlichen Regierung eine Belohnung von 4000 Gulden für die Ergreifung Grasels ausgeschrieben. Im Waldviertel hing folgender Steckbrief: Gesucht wird: Johann Georg Grasel, mit falschem Namen auch Haller, Frey, Schönau, Eigner und Kohl, aber auch der groβe Georg oder der groβe Hansjörg 14

15 genannt, 25 Jahre alt, über 5 Schuh 6 Zoll groβ (ungefähr 170 cm), von schlanker Statur, mit blassem, blatternnarbigem Gesicht, mit dunkelbraunen Haaren und grauen Augen. Wer ihn fängt und bei der Polizei abliefert, der erhält als Belohnung 4000 Gulden. 8 (Zum Vergleich - ein Haus hat damals Gulden gekostet.) 3.4. Seine Gefangennahme und Hinrichtung Wegen der großen Belohnung, der Militärstreifen und vieler Steckbriefe wollte Grasel Österreich verlassen und über Mähren nach Schlesien gehen. Die Kreishauptleute von Krems, Brünn und Znaim bereiteten eine gemeinsame Aktion gegen Grasel vor. Der Brünner Polizeichef David Mayer sollte mit dem Drosendorfer Gerichtsverwalter Joseph Schopf die Ergreifung Grasels durchführen. Mayer, der sich Michel nannte, nutzte dazu einen Lockspitzel, Resi Hamberger, aus. Er ließ zu ihr ins Gefängnis in Drosendorf seine Helferin, eine ehemalige, inzwischen ehrlich gewordene Diebin, Therese Penkhart scheinhalber einsperren. Dann befreite Mayer, mit Hilfe von Schopf, beide Frauen aus dem Gefängnis und versprach, Grasel zu Resi zu führen, damit dieser sie dann nach Schlesien mitnehmen könne. In Wirklichkeit wollte er nur den Grasel treffen und ihn in Mörtersdorf verhaften. Inzwischen waren Schopf und seine Helfer dorthin vorausgefahren. In der Nacht zum 20. November 1815 kamen auch Grasel, Penkhart und Mayer im Gasthaus in Mörtersdorf an, wo sie übernachten wollten. Schopf hat sie dort nicht mehr erwartet, weil Mayer und die Frauen aufgrund einer Wagenpanne später angekommen waren. Mayer ging zuerst allein ins Gasthaus und wollte den Wirt und die Besucher um Hilfe bei der Ergreifung Grasels bitten. Als Grasel ins Wirtshaus kam, hatte niemand von den Gästen den Mut, ihn zu überwältigen. Deshalb musste Mayer selbst eingreifen und stürzte den Grasel zu Boden. Dann halfen ihm die anderen. Endlich kam auch Schopf mit seinen Leuten an, und Grasel konnte auf diese dramatische Weise überwältigt und gebunden werden. Sodann wurde er nach Horn

16 gebracht. Dort wurden ihm Eisen angelegt, und anschließend wurde er nach Wien transportiert. Insgesamt waren 214 Verdächtige in die Affäre Grasel verwickelt. Die Akten über die Räuberbande bestanden schließlich aus 1378 Bögen und 1185 Beilagen. Die Verhörprotokolle sind die wichtigsten Quellen über Grasels Untaten geworden. Nach einem mehr als zwei Jahre sich hinziehenden Prozess verkündete das Militärgericht am das Todesurteil über Grasel und seine engsten Mitarbeiter Fähding und Stangl. Dem Grasel wurden 205 Verbrechen mit 2 Todesfällen nachgewiesen. Zur Entschuldigung seiner Untaten sagte Grasel: Inquisit sehe wohl ein, dass er sich äußerst sträflich machte und müsste frey gestehen, und zu seiner Entschuldigung anführen, dass an seinem gegenwärtigen Unglücke und an allem was von ihm geschah, seine Eltern besonders sein Vater hieran Schuld sey, er ihm es auch ins Gesicht behaupten wolle, welcher ihm nicht nur keine gute Erziehung gab, sondern ihn von seiner Kindheit an zum Stehlen und Rauben angeeifert, ja ihn sogar mit Schlägen behandelt, wenn er nicht reich that wie solcher es verlangte oder nicht zur bestimmten Zeit in dem zu bestehlenden Orte war, als ihm selber anbefahl. Inquisit hat noch eine sichtbare Maser oder Narbe am linken Arm von einem durch den Vater erhaltenen Stich das diesfällige böse Benehmen dessen Vater sind die Verführung seiner schlechten Cameraden seyen Ursache von Inquisitens villen Verbrechen; hätte er eine ordentliche Erziehung erhalten und wäre er nicht so üble Gesellschaft gerathen, so würde er gewis auch ein andrer Mensch seyn und itzt nicht in gegenwärtiger trauriger Lage sich befinden, übrigens könne er sonst zu seiner Entschuldigung nichts anführen. 9 Am um 8 Uhr morgens wurde Johann Georg Grasel gemeinsam mit Jakob Fähding und Ignaz Stangl vor vielen Menschen (um ) in Wien vor dem Neutor auf dem Glacis öffentlich durch den Strang hingerichtet. Vor der Exekution küsste Grasel das Kruzifix, bedankte sich bei dem Geistlichen, schaute erstaunt auf die vielen Menschen, sagte: Jessas, die vieln Leut! 10 und starb dann bei vollem Bewusstsein. Grasels Mutter starb im Arrestantenspital und der Vater im Gefängnis auf 9 Bartsch 1924, S Hitz 1999, S

17 dem Spielberg in Brünn. Nur Grasels Schwester wurde bald entlassen. Die übrigen Mitschuldigen erhielten meist lange Kerkerstrafen. David Mayer erhielt 4000 Gulden für die Ergreifung Grasels und Therese Penkhart 400 Gulden Die kriminelle Bilanz des Johann Georg Grasel Insgesamt gestand er 205 Delikte, die er in einem Zeitraum von nicht einmal 10 Jahren verübte. Darunter waren 8 Raubtaten (davon eine mit Tötung verbunden), eine (bloße) Tötung, die Verwundung dreier weiterer Personen durch Messerstiche, die Desertion sowie 177 in Gesellschaft und allein verübte Diebstähle, 4 Diebstahlversuche und 4 Fälle der Teilnahme an Raub und Diebstählen anderer. 12 Anzahl der Verbrechen in den Jahren : Insgesamt: Erste Tat: Diebstahl von Textilien in Raabs/Thaya Letzte Tat: Diebstahl eines Schafes in Riegers 11 Hruschka 1930, S Bartsch 1924, S Hitz 1999, S

18 Opfer: Tuchmacher, Kaplan, Baumwollhändler, Marktrichter, Bader, Kaufmann, Schneiderin, Uhrmacher, Chirurgus, Hutmacher, Lebzelter, Gerber, Fischerin, Bäcker, Wirt, Pfarrer, Müller, Bauern, Ausnehmer, Wasenmeister Beute: Goldhaube, Kupfergeld, Silbermünzen, Papiergeld, Kleidungsstücke, Bettzeug, Hacke, silberne und goldene Uhren, Besteck, Zinngeschirr, Schweineschmalz, Fleisch, Pferde, Schafe, Getreide, Wein, Branntwein, Lederstühle, Ochsen, Leinwand, Garn, Tabak, Pistole, Ringe, Felle, Karpfen, Leder, Zucker, Kaffee, Seife. 14 Grasel sollte 123 Gemeinden besuchen. Die Einbrüche fanden im Wald- und Weinviertel (Niederösterreich), in Südböhmen und Südmähren (Tschechien) und in der Umgebung von Wien statt Johann Georg Grasel in mündlicher und schriftlicher Überlieferung, in Literatur, Theater und Film 4.1. Grasel in Sagen Mündliche Überlieferungen über Grasels Leben und Treiben stammen aus den 20. Jahren des 19. Jahrhunderts, unmittelbar nach seinem Tod. Die Bevölkerung hatte vor ihm keine Angst mehr und beginnt Geschichten, Gedichte und Witze zu erzählen und auf den Märkten Bänkellieder in Deutsch und Tschechisch zu singen. In Südwestmähren, im niederösterreichischen Wald- und Weinviertel und in Wien entstanden zahlreiche Sagen über Grasel. Sie machten ihn zum Helden der Sage. Die Sagen sind lustige Geschichten, in denen Grasel als edler Räuber bezeichnet wird. Sie sind oft durch die Erzähler geprägt. So entstehen sogenannte 14 Schindler 1979, S. 61, Hitz 1999, S

19 Wandermotive, die von einer Sage zu anderen gehen, und die Erzähler geben etwas dazu oder ändern den Helden und den Handlungsort. Die bekannte Sage von der Frau mit den Nägeln spielt einmal bei Zlabings, dann bei Neu Serowitz, Rappolz oder Kautzen und sie wird nicht nur von Grasel, sondern auch vom Räuber Babinský erzählt. 16 Die häufigsten Motive und einige Beispiele der Grasel Sagen: a) Grasels Untaten zu eigener Unterhaltung Aus Rappolz ging eine ältere Frau über einen Waldweg nach Zlabings, beim Gemeindewald saß am Wegesrand ein Mann und jausnete. Er fragte die Frau, wohin sie gehe. Nach Zlabings, sie müsse sich aber beeilen, um vor der Dunkelheit wieder zu Hause zu sein, denn hier in dieser Gegend treibe sich der Grasel herum, das sei ein ganz böser Geselle, und sie schimpfte sehr über diesen. Das gefiel dem Grasel nicht. Er bat sie, ihm in Zlabings Holzschuhnägel zu kaufen. Als die Frau zurückkam, schlug er die Nägel in einen Baumstrunk. Jetzt nahm er die Frau, hob ihr den Rock hoch und setzte sie mit Gewalt auf die Nägel und sagte: Jetzt siehst du, ich bin der Grasl." 17 Eine lustige Sage erzählt von Juden. Zwanzig jüdische Händler gingen sicherheitshalber gemeinsam zu ihren Geschäften. Grasel als Jäger überfiel sie. Vor Schreck wehrten sie sich nicht und gaben ihm das gesamte Geld. Grasel befahl ihnen dann, ihre Schuhe auszuziehen. Jeder solle dann im Haufen sein eigenes Stiefelpaar suchen und anziehen. Den Letzten wolle er erschießen. In dieser nun herschenden Panik verschwand Grasel Votruba 2009, S Vgl. Hruschka 1930, S /Vgl. Zerza 1966, S. 39/Vgl. Hulpach 2007, S. 131/Vgl. Rameš 2005, S /Vgl. Klimek 2009, S Vgl. Breier 1854, S / Vgl. Hruschka 1930, S /Vgl. Zerza 1966, S

20 Grasel verübte seine Taten oft aus Zorn, wie in Maires. Dort ließ er einen Jungen so an den Füßen aufhängen, dass dieser mit dem Kopf in einem Ameisenhaufen zu liegen kam. Angeblich soll Grasel diese Tat später bereut haben. 19 b) Grasel geht verkleidet Der Tuchmacher von Iglau Grasel als Tuchmacher von Iglau verkleidet trifft auf dem Weg nach Horn den Horner Vizebürgermeister Adam Sturz. Sie gehen weiter zusammen und reden über den Grasel. Sturz möchte noch mehr von ihm wissen und lädt deshalb den Tuchmacher zu ihm nach Hause ein. Er bewirtet ihn und Grasel erzählt nur über positive Taten des Räuberhauptmannes. Das gefällt dem Vizebürgermeister nicht und als Grasel zum Schluss noch den offiziellen Steckbrief Grasels liest und dazu eine Personsbeschreibung abgibt, die sich mit seiner Person deckt, erkennt Sturz den Grasel. Der verlässt schnell das Haus und die Stadt. 20 Grasel war oft verkleidet unterwegs, wie z. B. als Jäger bei einer Tanzunterhaltung, als ein Graf bei einem Büchsenmacher, ein junger, schön angezogener Herr in der Schlossbrauerei von Böhmisch Rudoletz (Český Rudolec) oder als ein alter Bettler im Mödringer Gasthaus. c) Gute Taten von Grasel Der Grasel war zu seiner Zeit ein Schrecken für die Bevölkerung, er war überall und nirgends zu Hause. Landauf und landab fürchtete sich jeder vor dem Räuberhauptmann Grasl, dessen Name in aller Munde war. So trug es sich im dichten Kirchenwald bei Hollabrunn zu, dass eine arme Frau Pilze sammelte, um das karge Leben der Ihrigen ein wenig aufzubessern. Da trat plötzlich ein fremder Mann aus dem Dickicht heraus. Sie erschrak sehr, denn sie wusste ja nicht, wer vor ihr stand.,fürchte dich nicht, ich bin der Räuberhauptmann Grasl. Ich tue dir nichts, denn du bist eine 19 Vgl. Hruschka 1930, S. 82/Vgl. Zerza 1966, Vgl. Breier 1854, S /Vgl. Hruschka 1930, S / Vgl. Berger undatiert, S

21 ehrliche Frau. Ich beraube nur die Reichen und verteile das Geld an die Armen, sprach der Fremde zu ihr. Die erschrockene Frau wusste nicht, wie ihr zu Mute war. Da zog der Grasl ein paar Goldtaler aus seiner Tasche und gab sie ihr, ehe er wortlos wieder verschwand. Nachdem sie sich vom Schock der seltsamen Begegnung erholt hatte, sammelte sie weiter Pilze und stieß dabei auf ein Stück Papier. Als sie es aufhob, fand sie folgende Worte daraufgeschrieben:,verrate nicht den Ort, wo ich mich aufhalte! Eilends ging die reich beschenkte Frau nach Hause und erzählte den Ihrigen von der seltsamen Begegnung, fügte aber hinzu, dass sie es für sich behalten sollten. Die Kinder konnten aber das Erzählte nicht bei sich behalten und plauderten die Worte der Mutter aus. Später wurde der Räuberhauptmann Grasl gesucht und gefunden. Schließlich wurde er in Wien zum Tode verurteilt. 21 Über Grasels gute Taten erzählt man auch in der Sage vom Müller Saidl, dem Grasel für das Mitfahren bezahlte. 22 Dem Schneider in Znaim bezahlte Grasel für einen Mantel das Doppelte 23 und dem Schulmeister in Schiltern (Štítary) gab er Geld für die Lotterie, wobei er seinen Gewinnanteil ablehnte. 24 d) Grasel bei seiner Geliebten Grasel wurde bei seiner Geliebten überfallen. Er versteckte sich unter dem Fußboden, aber sein größter Verfolger entdeckte eine hohle Stelle im Boden und stieß mit seinem Gewähr auf den Fußboden. Dabei löste sich aus dem Gewähr ein Schuss und der Gegner lag im Blut. Diese Geschichte wird in Oberhöflein und in Modes (Matějovec) erzählt Hofmann 2000, S Vgl. Hruschka 1930, S /Vgl. Jurman 2008, S.72/Vgl. Hedbávný 1997, S Vgl. Hruschka 1930, S /Vgl. Breier 1854, S /Vgl. Hedbávný 1997, S. 103/ Vgl. Jurman 2008, S. 72/Vgl. Kilianová, Sirovátka 1974, S Vgl. Hruschka 1930, S.86/Vgl. Breier 1854, S /Vgl. Zerza 1966, S Vgl. Breier 1854, S / Vgl. Berger, S /Vgl. Kilianová, Sirovátka 1974, S /Vgl. Hruschka 1930, S

22 Grasel versteckte sie auch im Backofen, wie in der Sage Die Ehgartner-Nandl im Büchlein von Berger berichtet. 26 e) Grasel bei Tanzunterhaltung Grasel ging gern tanzen. Er tanzte mit allen Mädchen und ließ sich noch von Musik nach Hause begleiten. Dafür bezahlte er die Musikanten mit Worten: Wisst ihr, wem ihr gespielt habt? Dem Grasel!. 27 In der Chronik von Josef Zerza bezahlte Grasel für die Musik in Freistein (Podhradí n. D.) mit einem Reh. 28 f) Grasel überlistet die Leute Grasel als ein adeliger junger Herr verkleidet erzählte in der Brauerei in Böhmisch Rudoletz, dass sich im Wald bei Stallek (Stálkov) der Grasel versteckt hält. Man sollte Militärstreifen aufstellen. Der Graf aus dem Schloss beteiligte sich selbst an der Fahndung nach dem Grasel. Inzwischen kam Grasel ins Schloss mit der Bitte, der Herr Graf schicke ihn, um den Schlüssel der Kassa zu holen. Als der Graf zurückkam, war seine Kassa schon leer. 29 Grasel spielte unerkannt Karten im Gasthaus in Jamnitz (Jemnice). Beim Spielen schaute der Uhrmacher zu. Dieser hätte selbst gerne mitgespielt, aber es waren schon genug Teilnehmer am Spiel. Nach einer Stunde sagte Grasel zu ihm, er solle ihn vertreten, weil er kurz weg müsse. Grasel überlistete den Uhrmacher, dieser spielte Karten und Grasel raubte inzwischen dessen Geschäft aus Dieses Büchlein heißt Lebensgeschichte des verwegenen Räuberhauptmannes Johann Georg Grasel, heraugegeben von Druck und Verlag Ferdinand Berger & Söhne Horn. Der Autor und das Datum der Ausgabe ist nicht bekannt sowie bei der tschechischen Übersetzung mit dem Titel Loupeţník z našeho kraje Jan Jiří Grasel. Das Buch befindet sich im Horner Museum. Die zuständigen Personen wussten zu diesem Buch keine näheren Informationen. S Vgl. Jurman 2008, S. 71/Vgl. Klang 2002, S. 75/Vgl. Kilianová, Sirovátka 1974, S / Vgl. Hruschka 1930, S Vgl. Hruschka 1930, S Vgl. Zerza 1966, S /Vgl. Klang 2002, S /Vgl. Hedbávný 1997, S /Vgl. Hulpach 2007, S Vgl. Klang 2002, S.75/Vgl. Hruschka 1930, S

23 Viele Sagenbücher bearbeiten das Thema Grasel, oft an eine konkrete Region ausgerichtet. Fünf Sagen über Grasel finden wir im Sagenbuch von E. Kilianová a O. Sirovátko: Král moravských vodníků. 31 Die Sagen (Grasel und Müller Saidl, Grasel bei einem Gewährmacher in Zlabings (Slavonice), Grasel bei einem Schneider in Znaim und Grasel bei seiner Geliebten) finden wir auch im Buch von H. Jurman Zlatý pramen im Kapitel To byl Grásl!. 32 Der Autor hat sich wahrscheinlich an den Inhalt des Buches von Eva Kilianová und Oldřich Sirovátko angelehnt. Im Jurmans Buch ist das Dorf Mörtersdorf falsch als Mörtesdorf und Pinkhartová Penkhartinová angeführt. Von Kilianová ist auch das Buch mit Sagen aus Süd- und Südwestmähren O stříbrné podkově mit zwei Graselsagen (Raub in der Kirche in Slavonice, Grasel auf einem Ball in Piesling (Písečné). 33 Aus dem Jahre 1989 stammt eine kleine Broschüre Na toulkách za historií a pověstmi Hlubokých Mašůvek. 34 Der Autor schreibt kurz über Grasel und erwähnt eine Sage den Überfall auf die jüdischen Händler betreffend. In der Broschüre von Sigrid Enzenhofer Ságy a legendy z Hardeggu 35 gibt es eine kurze Beschreibung über die Räubereien des Grasel in Hardegg und Umgebung. Mörtersdorf ist als Mörtelsdorf erwähnt. O zbojníku Graslovi heißt eine Erzählung im Buch Pověsti z kraje Mrštíků a Herbenova 36 von Josef Ošmera. In dieser Geschichte gibt es einige Fehler, z. B. Grasels Zeit ist dort zur Wende des 17. zum 18. Jahrhunderts angegeben, Grasels Festnahme, sowie die Belohnung sind ebenfalls falsch ausgewiesen. Der Leser kommt zur Erkenntnis, dass durch die Anzeige Penkharts der Grasel gefangen wurde und dass sie das ganze Geld bekam. Der Lehrer M. Hedbávný schrieb in Pověsti Třebíčska 37 Grasels Lebensgeschichte und drei Sagen, von denen auch zwei in den Büchern von Eva Kilianová und Oldřich Sirovátko und von Hynek Jurman vertreten sind. Im Buch 31 Sirovátko und Kilianová 1974, S Jurman 2008, S Kilianová 1986, S Osvětová beseda v Hlubokých Mašůvkách 1989, S Enzenhofer 1992, S Ošmera 1993, S Hedbávný 1997, S

24 Kamenná panna pověsti z Jemnicka 38 findet sich eine Sage über Grasels Bekannschaft mit dem Jamnitzer Fleischer Fikulka. In der zweiten Sage besucht Grasel einen Ball im Jamnitzer Schloss. Hauptthema in diesen Graselsagen: Grasel gibt sich zu erkennen und flieht. Das Geburtsdatum von Grasel der ist falsch. M. Klang schrieb Zkazky z moravského Horácka 39 einige Sagen. Drei von ihnen beinhalten auch andere Sagenbücher von Hulpach, Kilianová und Hedbávný. Eine Sage betrifft die Stadt Jamnitz. Grasel hat durch eine List den Jamnitzer Uhrmacher beraubt. Die Sage vom Weib mit den Nägeln wurde verschiedenen Handlungsorten zugeschrieben. Sie ist auch im Buch Kapsář jihočeských pověstí II. 40 von V. Rameš, nur der Ort, wo das Weib den Grasel getroffen hat, ist Königseck (Kunţak) in Südböhmen. Das Ende ist anders und auch komisch. Das Weib gesteht, wenn Grasel es anders behandelt hätte, hätte es eine schönere Erinnerung an ihn erschien im Verlag Libri in Prag das Buch Báje a pověsti z Čech a Moravy jižní Čechy 41 von V. Hulpach. Auf der Seite 130 sind vier Sagen über Grasel. Zwei können wir auch in anderen Büchern finden. Die Sage Grasel beim Schneider in Alt Hart (Staré Hobzí) erinnert an die Sage über Grasel beim Schneider in Znaim. Die letzte Sage stammt aus der Winterzeit. Grasel friert und besucht ein Haus, lässt sich von den Leuten bewirten und bleibt dort über die Nacht. Die Leute erkennen ihn, aber aus Angst sagen sie nichts. Am nächsten Tag bietet Grasel ihnen für die Unterkunft eine Gans. Die sei beim Brunnen hinter dem Dorf versteckt. Im Waldviertler Heimatbuch 42 wird diese Sage erzählt: Das Kloster Zwettl soll mit dem Grasel einen Vertrag abgeschlossen haben, damit er Rafing verschone. Grasel erhielt dafür einige Eimer besten Stiftweines. Hynek Klimek schrieb im Buch Vládcové našich hor 43 kurz über das Leben der beiden Grasel und erzählte, wie der junge Grasel Meister seines Handwerks 38 Nováček 2000, S Klang 2002, S Rameš 2005, S Hulpach 2007, S Kastner 1994, S Klimek 2009, S

25 wurde. Klimek hat in seinem Buch die schon einige Mal erwähnte Sage von Grasels Rache an der Frau mit Nägeln erzählt. Thomas Hofmann schildert im Buch Das Weinviertel in seinen Sagen 44 eine Sage über Grasel im Raum Hollabrunn. Grasel traf im Wald eine Frau, die Pilze sammelte. Dieser schenkte er Geld mit Worten, dass er nur die Reichen beraube. Im Buch findet sich eine kurze Biographie, aber mit dem falschen Geburtsjahr Die Lage des Geburtsorts Neuserowitz bei Znaim ist ungenau angegeben, besser wäre bei Mährisch Budwitz. Damals gehörte zwar Neuserowitz zum Znaimer Kreis, es liegt doch über 30 km von Znaim entfernt. Grasels Hinrichtung war nicht am , sondern am Grasel in den Romanwerken und Erzählungen Die ältesten schriftlichen Dokumente über Grasel sind seine Steckbriefe, sein Urteil, Verhörprotokolle, Listen der erbeuteten Gegenstände und Zeitungsartikel. Aus diesen Unterlagen nehmen oft Schriftsteller und Erzähler Motive zum Verfassen ihrer Werke. Das Verhörprotokoll über Grasel, in welchem er selbst über seine Taten spricht, befindet sich im Stadt- und Landesarchiv in Wien. Die erste Nachricht über Grasel fand sich am 1. Februar 1818 in der Wiener Zeitung: Gestern Morgen zwischen 9 und 10 Uhr wurde der berüchtigte Räuber Johann Georg Grasel, nebst zwei seiner Mitschuldigen, Jacob Fähding und Ignaz Stangel, auf dem Glacis zwischen dem Burg- und Schottenthore durch den Strang hingerichtet. 45 In Europa kam das Interesse für die Räuber und ihre daraus folgende Verherrlichung mit der Romantik auf und gipfelte in der Postromantik. 46 Die Gestalt Grasel inspirierte die österreichischen romantischen Schriftsteller, die sich gerne mit Leuten am Rande der Gesellschaft befassten. Wir können bei ihnen eine Verbindung 44 Hofmann 1998, S Hitz 1992, S Langendorf 1996, S

26 zwischen der mündlichen Volkstradition und der Literatur beobachten. Die Autoren gehen von den mündlichen Erzählungen aus und ergänzen ihre Bücher mit faktografischen Dokumenten. Es entstanden historische Persönlichkeiten mit idealisierten Charakterzügen, wie zum Beispiel Grasel. 47 Die Werke über Grasel wurden vorwiegend deutsch geschrieben, die tschechische Literatur beschränkte sich oft auf die Übersetzungen der deutschen Texte. Die österreichische Schriftstellerin Karoline Pichler erzählte, dass sie nicht lange nach Grasels Tod einige Witze über ihn erzählen hörte, und die sie zum Schreiben ihrer Erzählung Der Schwarze Fritz im Werk Denkwürdigkeiten bewogen. 48 Das Thema dieser Sage Der schwarze Fritz (alias Grasel) gibt sich im Wirtshaus zu erkennen und verschwindet, was auch in der Folklore bekannt ist. 49 Das erste größere Werk mit dem Thema Grasel ist der in Wien 1854 erschienene zweiteilige Roman Die beiden Grasel. Historischer Waldviertler Roman von Eduard Breier. Dieser Roman beeinflusste die weitere Überlieferung über Grasel so nachhaltig, dass später kein einziges Werk mehr entsteht, welches sich nicht thematisch mehr oder weniger an Breier anlehnt. Aber auch auf mündliche Überlieferungen haben Die beiden Grasel die größte Wirkung. Die gebräuchlichsten Erzählmotive lassen sich hier nachlesen. Das Material für den Roman sammelte Breier auf dem Wege einer schriftlichen Umfrage. Als weitere Grundlage des Werkes dienten mündliche Mitteilungen von beteiligten Zeitgenossen und Zitate aus anderen zeitgenössischen Werken. Weiters verwendete Breier auch die Steckbriefe und Kundmachungen, den Urteilsauszug zitierte er wörtlich. 50 Der Autor schrieb: Im Buch gibt es einige von mir bearbeitete Sagen aus Waldviertel und Mähren, die ich schriftlich per Briefe von den Leuten bekam, als sie erfahren haben, dass ich das Buch schreiben möchte. 47 Schindler 1979, S Pichler 1844, S Diese Erzählung wurde ins Tschechische unter dem Titel Černý Bedřich übersetzt (Praha 1844) 50 Hitz 1992, S

27 Die Graselgeschichten werden bei Breier mit dem Schicksal einer französischen Grafenfamilie verbunden. Die beiden Grasel helfen zwei Brüdern, ihre verschollene Mutter zu finden. Sie ist die Frau, deren Portrait auf dem von Grasel gestohlenen Medaillon ist. Der Autor beschreibt den alten Grasel als einen schlechten Menschen, von ihm lernt Hans Jörgl nur das Rauben. Die Mutter ist ganz anders als in der Wirklichkeit. Sie war keine gute Mutter, die aus ihrem Sohn einen anständigen Menschen erziehen wollte. Der Ort und die Art der Gefangennahme des Räuberhauptmannes entsprechen den Tatsachen nur teilweise. Der Roman beginnt mit dem ersten Raub des sechsjährigen Grasel, als er einem Mann die Brieftasche und ein Elfenbeinbildnis einer schönen Frau stahl. Vom Amulett sagt Grasel dem Vater nichts und behält es. Es soll ihn schützen, der junge Grasel glaubt an die zauberhafte Kraft des Amuletts. Dann folgen weitere Sagen: Grasel auf einer Tanzunterhaltung in Unter Ravelsbach, Der Tuchmacher aus Iglau, oder wie Grasel dem Horner Vizebürgermeister seinen eigenen Steckbrief zitiert, Grasel und der Schneidermeister in Znaim, Grasel und der Schulmeister von Schiltern, Der Überfall auf den Verwalter in Podolí bei Jamnitz (Grasel gibt seine Beute der Verwalterfamilie zurück, als der böse Vater auf dem Sterbebett liegt), Liebe zu Halterischen aus Oberhöflein, In der Gemeindeschenke zu Mödring (Grasel sitzt verkleidet mit einer Perücke im Wirtshaus, als der Horner Vizebürgermeister mit Gerichtsdienern hereinkommt. Einer von denen, namens Fabian, erkennt Grasel, und dieser wird gefangen.), Flucht aus dem Diebsturm in Horn (Grasel ist im Turm eingesperrt, aber es gelingt ihm mit Hilfe einer Uhrfeder sich zu befreien und er versteckt sich im Backofen in der Horner Wasenmeisterei.), Der Bettler und der Pfarrer (Grasel überlistet den Pfarrer und verschwindet auf dessen Pferd.), Die Juden und der Jäger. In diesem Roman sehen wir, dass Grasel eine Vorliebe für Kleidungs- und Namenswechsel hatte. Auch das Versteck im Fußboden hatte ihn tatsächlich gerettet, ähnlich wie das Versteck im Ofen, einmal beim Schneider in Zlabings, das zweite Mal in der Hollabrunner Wasenmeisterei. In Wirklichkeit wurde Grasel zum ersten Mal im Jahre 1813 in Mallebarn gefangen. Die Festnahme von Grasel in Mödring nach der Legende erinnert eher an seine zweite Gefangennahme im Jahre 1815, als er für kurze Zeit in Horn festgehalten wurde. 27

28 Nach diesem Buch verfasste Carl Ulf Leben und Treiben des berüchtigten Räuberhauptmannes Johann Georg Grasel, nach Urkunden, andern glaubwürdigen Aufzeichnungen und mündlicher Überlieferung. Das Buch erschien 1862 in Znaim. Der Autor ging von Breiers Roman aus. Fünf Erzählungen sind identisch mit den Legenden Breiers. Eine interessante Legende heißt Gefangen und gehangen. Grasel bemerkt mit Schrecken den Verlust seines Talismans. Er ist mit einem Kumpan im Wirtshaus in Mördersdorf (jetzt Mörtersdorf) gefangen, er wird erkannt, aber diesmal werden beide Räuber von anderen gefesselt und nach Wien gebracht. Als Nachdruck dieses Buches ist im Horner Verlag Ferdinand Berger & Söhne die Broschüre Lebensgeschichte des verwegenen Räuberhauptmannes Johann Georg Grasel erschienen. Der Autor und das Jahr der Ausgabe sind im Buch nicht angegeben. Der Klub českých turistů (Verein der tschechischen Touristen) bereitete im Jahre 2002 eine tschechische Übersetzung vor. Der Titel lautet Loupeţník z našeho kraje Jan Jiří Grasel. Die tschechische Übersetzung ist nicht gut gelungen. Es gibt einige Fehler und der zweite Teil der Broschüre ist gekürzt. In der deutschen Broschüre ist wieder das falsche Geburtsdatum von Grasel angegeben. Die Lebensgeschichte ist romantisch geschildert. Grasel erzählt von seinem Talisman, einem Frauenbild auf Elfenbein, das aus einem Überfall stammt. Der Talisman schützte ihn und nachdem er ihn verloren hatte, wurde er in Mörtersdorf gefangen. Der österreichische Historiker Robert Bartsch studierte Wiener Gerichtsakten und schrieb 1924 das Buch Johann Georg Grasel und seine Kameraden. Es ist eine Grasel Biographie auf wissenschaftlicher Basis. Es handelt sich um eine chronologische Wiedergabe der Verbrechen Grasels. Im Buch erfahren wir nicht nur aus Grasels Leben, sondern auch über die Gesellschaft an der Wende des 18. und 19. Jahrhunderts. Er befasst sich mit der Problematik des Banditums und erklärt, wie die Wasenmeister auch oft mit Gerichtsdienern zusammenarbeiteten. Sie warnten rechtzeitig die in den Wasenmeistereien versteckten Leute, die dadurch rechtzeitig fliehen konnten, wie es auch oft bei Grasel der Fall war. Durch die damalige Kriegszeit waren Militär und Polizei geschwächt. Der Urgroßvater von Robert Bartsch war der Justiziar Franz Josef Schopf, der sich an der Ergreifung Grasels beteiligt hatte. Robert Bartsch hat von ihm zwölf Briefe über die Verfolgung Grasels geerbt, die er dann dem Höbarthmuseum in Horn für die Graselsammlung geschenkt hat. 28

29 Robert Bartsch befasste sich mit dem Räuberhauptmann auch im Buch Aus dem Archiv des grauen Hauses. Johann Georg Grasel. Außer Grasels Lebenslauf finden wir im Buch zwei Verzeichnisse, von Personen und Ortschaften, die mit Grasel zusammenhängen. Aus Breiers Roman ging die Erzählung des Lehrers Rudolf Hruschka hervor. Er schrieb das Buch Der Räuber Grasel in Böhmen und Mähren, das er um das Kapitel Grasel in der Sage bereichert hat. Einige Sagen, wie Grasel beim Horner Vizebürgermeister, beim Schneider in Znaim, beim Schulmeister in Schiltern und den Überfall auf den Verwalter, finden wir schon bei Breier. Eine Legende erzählt über das schon erwähnte Versteck Grasels im Fußboden, aber diesmal bei seiner Geliebten in Modes. 51 Im Buch ist auch die bekannte Sage vom Räuberhauptmann und der Frau mit Schusternägeln. Der deutschsprachige Schriftsteller, Journalist und Reporter Egon Erwin Kisch schrieb in seinem Buch Praţský pitaval. Historické kriminální příběhy z Čech ein Kapitel über Grasel mit dem Titel Jak zdolají Grasla 52, wo er ausführlich dessen Festnahme durch eine List beschreibt. In Die berühmtesten Kriminalfälle aus dem alten Österreich schrieb Leomare Qualtinger eine Geschichte vom Räuberhauptmann Grasel Sie beschreibt vorwiegend seine Gefangennahme. 53 Im Buch ist eine Übersichtskarte mit Schauplätzen des Grasel schen Wirkens. Undatiert ist das Buch Geschichten aus dem alten Gföhl und die Graselgeschichte. Dr. Ingo Prihoda verfasste die Erzählung über Grasel nach dem Buch von Bartsch. Das umfangreichste Werk über Grasel Der Grasel, Chronik eines Räuberlebens verfasste Richard Bletschacher. Als Hauptquellen dienten ihm die Bücher von Eduard Breier, Robert Bartsch, Rudolf Hruschka und Carl Ulf. Im Nachwort schreibt er: Den Entschluss, dieses Buch zu schreiben, fasste ich, nachdem 51 Vgl. Breier, S Kisch 1958, S Qualtinger 1989, S

30 ich vor etwa fünf Jahren im Archiv des Schlosses Drosendorf verstreute Akten zum Kriminalfalle Grasel fand, und darunter nicht nur einen Steckbrief entdeckte, mit welchem nach dem Räuber Grasel, sondern auch einen, mit welchem nach dessen Richter Schopf gefahndet wurde. 54 In der Belletristik ist Grasels Leben ausführlich geschildert, von seiner ersten Verhaftung in Drosendorf, wo er als kleiner neunjähriger Bub die üblichen zwölf bekommen hat, über seine Liebschaften bis zum Tode. Das Geburtsdatum von Grasel ist im Buch falsch. Wir erfahren viel von seinen Kumpanen und Straftaten. Im Anhang gibt es eine Personsbeschreibung des Johann Georg Grasel und seiner Eltern. Die abgedruckten Kreisschreiben, Steckbriefe und Gerichtsprotokolle stammen aus den Beständen des Drosendorfer Archivs. Alle Vorlagen für die Illustrationen dieses Buches wurden vom Bildarchiv der Wiener Nationalbibliothek zur Verfügung gestellt. 55 Wenn wir die Gestalt des Johann Georg Grasel in der österreichischen und tschechischen Literatur vergleichen, kommen wir zu Erkenntnis, dass Grasel in den beiden Ländern ähnlich geschildert wird. Er ist vertreten in Erzählungen und Romanen, aber am häufigsten in den Sagenbüchern, die sich auf eine bestimmte Region beziehen. In Österreich entstanden im Gegensatz zu Tschechien auch größere Werke, Romane, die das Leben und Treiben dieses Räuberhauptmannes romantisch und faktografisch mit Hilfe von Archivalien beschreiben, wie z. B. die Bücher von Eduard Breier, Robert Bartsch oder Richard Bletschacher. Viel über Grasel erfahren wir im Sammelbuch von Harald Hitz mit weiteren Beiträgen von Literaten, Historikern und Wissenschaftlern. Die tschechische Literatur über Grasel ist entweder eine gekürzte Übersetzung des deutschen Textes oder es sind zahlreiche Bücher über Räuber- und Bandentum, mit einem kürzeren Lebenslauf und einigen Sagen. 54 Bletschacher 1995, S Bletschacher 1995, S

31 4.3. Grasel in der Fachliteratur Der Familienname Grasel ist sehr bekannt geworden, denn das Wort grázl wird in der Umgangssprache und auch in der Literatur für einen Lump, Schurken oder Gauner verwendet, was Olga Spalová a kol. im Buch Co to je, kdyţ se řekne im Kapitel mit dem Titel Rudi je strašný grázl 56 beschreibt. Sie erklärt kurz, wo das Wort grázl seinen Ursprung hat, dann schreibt sie einen kurzen Lebenslauf von Grasel, und sie betont, dass Grasel zu seiner Zeit populär war, was die vielen Leute bei seiner Hinrichtung beweisen. In Anlehnung an dieses Buch wurde von Luboš Göbl ein Kapitel über Grasel in Osobnosti Vysočiny I. verfasst. Einige Gedanken des Buchautors: Die Persönlichkeit muss nicht immer positiv sein, seine Taten machten ihn unsterblich, Frauen waren sein Schicksal. 57 Mörtersdorf ist im Buch falsch als Martersdorf erwähnt. Co vytvořila čeština z příjmení Grasel ist ein interessanter Beitrag in Čtenářský kalendář Listů jihozápadní Moravy na rok Es geht hier um eine Erzählung über das Leben Grasels und über die Bedeutung seines Familiennamens in der tschechischen Sprache. Grasels Geburtsjahr ist mit 1770 nicht richtig erwähnt und seine Hinrichtung war nicht am Im Buch Kdo byl kdo na jihozápadní Moravě Dačicko, Jemnicko, Slavonicko, Telčsko 59 finden wir unter dem Buchstaben G einen kurzen Beitrag über Grasels Leben. Als Quellen dienten die Bücher von Rudolf Hruschka, Harald Hitz, Olga Jerová und das Waldviertelheimatbuch. Bartoněk Antonín, Beneš Bohuslav, Müller Funk Wolfgang, Polleroß Friedrich sind Autoren des Werkes Waldviertel, Weinviertel, Jiţní Morava. 60 Im Kapitel Lidová kultura na jiţní Moravě 61 schrieb Marta Šrámková, dass 56 Spalová 1969, S Göbl 2005, S Čtenářský kalendář Listů jihozápadní Moravy na rok 1999, Mašát, Růţičková, Fiala, S Smutný 2000, S Bartoněk, Beneš, Müller Funk, Polleroβ 1996, S Šrámková 1999, S

32 Volkserzählungen in Südmähren mit den niederösterreichischen eng zusammenhängen, was die Graselsagen beweisen. Sie schildern diesen Verbrecher als einen Beschützer der Armen. Einen interessanten Lebenslauf finden wir im Buch von Jindřich Francek Dějiny loupeţnictva Zloději, loupeţníci, lupiči, pytláci a ţháři v českých dějinách 62 im Kapitel Lump neboli Grázl. Als Grundlage diente dem Autor das Buch von Harald Hitz. Jan Bauer schrieb in seinem Buch Podivné osudy v českých dějinách 63 im Kapitel Pověste toho Grázla!, dass Grasel viel brutaler als der Räuber Babinský war. Die Zeit der romantischen Helden hat sich solche Gauner gewünscht. Sie sind sogar literarische Vorbilder geworden, z. B. bei Friedrich Schiller im Werk Die Räuber oder bei Karel Hynek Mácha in seinen Vilém. Bauer befasst sich in seinem Buch vorwiegend mit Grasels gruseligen Taten, mit Totschlägen, wie in Reichenbach bei Zwettl, in Vitis bei Waidhofen a.d.thaya (im Buch falsch Witis bei Weidhofen), in Obergrünbach, Zettenreith u. a. Er schildert die Praktiken der Graselbande. Sie raubte oft in den einsam stehenden Häusern oder in den Häusern am Rande der Ortschaften. Die Räuber fielen in die Häuser gegen Mitternacht durch das Fenster oder über das Dach ein. Ihre Gesichter hatten sie mit Rauch beschmiert. Mit Gewalt drangsalierten sie die Opfer solange, bis diese ihr Versteck an Geld und Wertsachen verrieten. Die gestohlenen Sachen verkauften sie an Händler und Wirte, und für das Geld kauften sie Wein und Schnaps, eventuell bezahlten sie jene Leute, bei denen sie übernachten durften. Im Buch sind das Dorf Mörtersdorf als Mörtesdorf und der Name Resl Hamberger als Hambacher falsch erwähnt. Das Buch von Přemysl Liška und Harald Seyrl Mordy a jiná lotrovství 64 berichtet im Kapitel Říkali mu Jenda Jirka über das bewegte Leben Grasels. Im Buch ist der Geburtsort Grasels falsch zitiertt. Penkhartová heißt dort Penkhardová. Einen ausführlichen Lebenslauf über Grasel gibt es im Buch Slavné historky zbojnické Lapkové, loupeţníci a zbojníci Čech, Moravy a Slezska 65 von Naďa 62 Francek 2002, S Bauer 2003, S Liška, Seyrl 1994, S

33 Moyzesová. Pavel Toufar schrieb das Buch Lotrasové, chmatáci a další darebáci 66 mit der Frage War der Grasel Grasel? Toufar behauptet, Grasel sei kein Robin Hood oder Jánošík gewesen, sondern ein Verbrecher. Er raubte nicht bei den reichen Leuten, weil deren Häuser gut abgesichert waren, sondern bestahl die Armen und schlug sie noch dazu. Im Buch ist der Familienname des Biografen von Grasel Robert Bartsch, falsch als Bartech erwähnt. Sonst gibt das Kapitel eine gute Übersicht über Grasels Leben und Treiben. Dušan Uhlíř befasst sich im Buch Člověk na Moravě 19. století 67 im Kapitel Kriminálník nicht nur mit dem Leben und Treiben der Graselfamilie, sondern auch mit der damaligen Zeit der Napoleonischen Kriege und der Habsburger Monarchie. Er betont, dass in jeder Kriegszeit die Kriminalität steigt, was mit der Soziallage der Gesellschaft zusammenhängt. Die Staatspolizei war schwach, auf dem Land war die Obrigkeit für Ordnung zuständig und das Militär hatte genug auf den Kriegsfeldern zu tun. Damals entstanden in Europa die Legenden von den großen Räuberhauptmännern, wie z. B. in Italien von Fra Diavolo und in Deutschland von Schinderhannes. Im Jahres- Bericht des Bundesgymnasiums Horn, Schuljahr schrieb Dr. Ingo Prihoda, der sich lange Jahre mit dem Räuberhauptmann befasste, einen Beitrag Grasel in Erinnerung und Legende 68. Margot Schindler verfasste in Wien 1979 die Dissertationsarbeit Das Räubertum im Kerngebiet der Österreichisch-Ungarischen Monarchie im 18. und 19. Jahrhundert, dargestellt am Beispiel des Räuberhauptmannes Johann Georg Grasel. Sie beschreibt das Leben und die Taten nicht nur von Grasel, sondern auch von anderen mährischen, böhmischen, slowakischen und ungarischen Räubern. Sie zeichnet Grasels Bild in den schriftlichen und mündlichen Überlieferungen und nennt auch die sozialund wirtschaftlichen Hintergründe des Räubertums. Das Kapitel über Grasel hat den 65 Moyzesová 2006, S Toufar 2009, S Uhlíř 2004, S Prihoda 1975, S

34 Untertitel Werdegang des Räuberhauptmannes, gezeigt anhand des Archivmaterials. 69 Schindlers Arbeit ist daher sehr authentisch. In der Broschüre 800 Jahre Karlstein a.d. Thaya schreibt Karl Wanko über Grasels Leben und über dessen Taten in Karlstein und Umgebung. Zwei interessante Gedanken vom Autor: 1. Grasel war bereits zu Lebzeiten zur Legende geworden. Solange er frei herumlief, haben die Leute das Fürchten gelernt. Nach seinem Tod aber wurde er zu einem Symbol der Freiheit in einer Zeit der Unfreiheit und Unterdrückung im Metternischen Polizeistaat Angeblich soll vor etlichen Jahren bei den Nachkommen der Wasenmeisterfamilie noch Graslisches Diebesgut vorhanden gewesen sein. Leider weiß man heute nichts mehr davon. 71 Grasels Geburtsdatum der ist falsch angegeben, wie auch in einigen anderen Werken. Reinhard Pohanka betont im Buch Räuber Mörder Kindsverderber, eine Kriminalgeschichte Wiens 72, dass, wie bei so manchen anderen Räubern, schließlich eine Frau dem Grasel zum Verhängnis wurde fand im niederösterreichischen Drosendorf ein Grasel-Symposium statt, an dem tschechische und österreichische Wissenschaftler und Vertreter des kulturellen Lebens teilnahmen. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist das Buch von Harald Hitz Johann Georg Grasel, Räuber ohne Grenzen. Der Band beinhaltet die Lebensgeschichte des Räuberhauptmannes von Harald Hitz und die Referate dieser Tagung, die sich der Kriminalität um das Jahr 1800, der Volksüberlieferung über die Räuber, den strafrechtlichen Aspekten des Falles Grasel, den mährischen Räubergeschichten und der Grasel-Sammlung in Horn widmen. Im Buch gibt es zahlreiche Dokumente über Grasel, wie z. B. Fotos, seine Porträts, seinen Stammbaum, 69 Schindler 1979, S Wanko 1989, S Wanko 1989, S Pohanka 1991, S

35 Steckbrief, Kundmachungen u. a. Interessant ist die Liste aller Untaten sowie eine Karte mit Grasels Aktionsraum in Südböhmen, Südmähren, im Waldviertel und im Weinviertel. 73 Die Referate wurden von den Historikern, Wissenschaftlern, Juristen und Schriftstellern beiderseits der Grenze gehalten. Einige ihrer Gedanken: Michael Pammer, Historiker: Der Verbrecher um 1800 ist ein Nichtsesshafter, ein Opfer des rapiden Bevölkerungszuwachses im 18. Jahrhundert. Die Verarmten wandern auf der Suche nach der Arbeit umher. Bagatelldiebstähle zur Sicherung der Subsistenz, also des physischen Überlebens, drängen diese Vagierenden in die Kriminalität. Dieses Modell ist aber auf das Graslische Komplizität überhaupt nicht anwendbar. Seine Kumpanen waren keine Vaganten, sie hatten einen Beruf und es gab auch Taten, dessen Motive nicht die Beute war, sondern das Unterhaltungsbedürfnis der Täter. 74 Wolfgang Brandstetter, Jurist: Die Bedeutung Grasels für die österreichische Justizgeschichte besteht wohl darin, dass durch das Monsterverfahren gegen ihn und seine Komplizen allmählich die Schwächen des damaligen Justizsystems für eine breite Öffentlichkeit besonders deutlich wurden, was den 1817 begonnenen Reformprozess, der in ein neues Strafgesetz 1852 und eine völlig neue, moderne Strafprozessordnung 1850 mündete, möglicherweise beschleunigt hat. 75 Bohuslav Beneš, Ethnologe: Für den heutigen Zuhörer der Räubergeschichten sind die mündlichen Erzählungen eine der wenigen Quellen, denn die direkten Zeugenaussagen liegen bisher in den Gerichts- und Landesarchiven und sind für den normalen Interessenten schwierig erreichbar. Am häufigsten bleiben den Interessenten nur verschiedene Formen der literarischen Bearbeitung, wie z. B. Prager Pitaval von E. E. Kisch, Leben und Treiben des berüchtigten Räuber-Hauptmannes Johann Georg Grasel von C. Ulf oder Grasels Biographie von Robert Bartsch. Die spezifisch mährische Sicht beruht weder in einer prinzipiell abweichenden Stoffbearbeitung 73 Vgl. Hitz 1992, S Hitz 1992, S Hitz 1992, S

36 noch in einer beträchtlich abweichenden Ideen oder Identifizierungsüberlieferungsart. Eine Person wird beiderseits der Grenze ähnlich eingeschätzt. 76 Im Buch von Jean-Jacques Langendorf Zwielicht und Schatten, Gestalten der Monarchie gibt es einen Beitrag Johann Georg Grasel Ein falscher Robin Hood im Waldviertel. 77 Dort wird über sein Leben, seine blutigen Taten, seinen ersten Raub und auch über das erworbene Medaillon erzählt. Eine zeitlang war Grasel nicht nur der Schrecken des Waldviertels, sondern auch der Herr des Waldviertels. 78 Man vergleicht seine Personsbeschreibungen. Eine von denen: Grasel war intelligent, er begriff schnell, handelte rasch, versteckte sich und zog sofort sein Stilett, wenn er sich bedroht fühlte, zum Töten bereit. 79 Im Werk sind einige gekürzte Sagen vertreten, wie vom Horner Vizebürgermeister, vom Totschlag in Obergrünbach, vom Rauben in der Gruft auf Burg Hohenstein. Der Historiker Erich Rabl erzählte in seinem Referat über die Entstehung der Grasel-Sammlung des Höbarthmuseums in Horn und das Fortleben der Erinnerung an Grasel, 80 das in der neueren Auflage (1999) dieses Buches noch ergänzt wurde. 81 Robert Bouchal und Johannes Sachslehner haben den Bilderband Waldviertel Mystisches, Geheimnisvolles, Unbekanntes herausgegeben. Hier gibt es einen interessanten Beitrag über Grasel mit einem wirklich treffendem Titel Grasel et Grusel. 82 Der Autor dieses Kapitels Johanes Sachslehner schildert die blutigen Verbrecher der Graselbande in Obergrünbach, in Zwettl und auch die Ergreifung des Räuberhauptmannes in Mörtersdorf. Für ihn war Grasel ein gewöhnlicher Gauner mit einem gut organisierten Informationsnetz, sodass er immer wieder auf Schleichwegen den Verfolgern entkam. Trotz seiner Raubzüge ist er zum Mythos geworden und sein Name steht auf vielen Prospekten mit der Erwähnung: Bei uns war der Grasel auch! Sein Schicksal inspirierte Schriftsteller. Als edler Held wurde Grasel zum Protagonisten des 76 Hitz 1992, S , Langendorf 1996, S Langendorf 1996, S Langendorf 1996, S Langendorf 1996, S Hitz 1999, S Bouchal, Sachslehner 2004, S

37 österreichischen Schauerromans, mit ihm etablierte sich das Waldviertel als Schauplatz einer spezifisch österreichischen Räuberromantik. Man las die gruseligen Geschichten um den Grasel nicht zuletzt auch deshalb, um über die Landschaft etwas zu erfahren, soweit der Autor. 83 Karl Lukan schreibt im Das Waldviertelbuch die Lebensgeschichte des verwegenen Räuberhauptmannes Johann Georg Grasel : Der Räuberhauptmann Grasel ist ein Mythos: Ein Räuber, der die Reichen beraubte, um die Armen zu beschenken. Er ist der Held unzähliger Geschichten, Maria Grengg schrieb eine Novelle über ihn, Siegfried Freiberg ein Schauspiel und Grillparzer hat ihn im Jaromir seiner,ahnfrau verewigt. Der,edle Grasel ist jedoch eine Fantasiefigur. Der wirkliche Grasel verübte bewaffnete Raubüberfälle in Häusern, und weil ihm die Häuser der Reichen zu gut gesichert schienen, hielt er sich an die Armen. Bei diesen Überfällen war er brutal, und ein Menschenleben bedeutete ihm nichts. 84 Dušan Uhlíř verfasste Moravský pitaval mit Kriminalerzählungen aus Mähren, aus der Gegend um Brünn. Er beschreibt das Brünner Gefängnis Spielberg, die Zeit, als dort Thomas Grasel verhaftet war und die Lebensgeschichte beider Grasel. Zwei Professoren an der Wiener Universität Wolfgang Brandstetter und Winfried Platzgummer haben die Verhörprotokolle über Grasel im Wiener Stadt- und Landesarchiv geforscht. Zuerst musste die Kurrentschrift des Originals in eine moderne Druckschrift transkribiert werden und dann konnten sie das Buch Grasels Raubüberfälle und Bluttaten im Spiegel der Verhörprotokolle des Wiener Kriminalgerichtes und des Stabsauditoriats zu Wien ausgeben. Im Vorwort schreiben die Herausgeber: Die in diesem Buch behandelten Delikte Grasels sind genau jene, die ihm beim abschließenden Verhör vor dem Stabsauditoriat zu Wien als seine,hauptverbrechen vorgehalten wurden. Sie haben in ihrem Zusammenwirken den Ausschlag für die Verhängung des Todesstrafe gegeben Bouchal, Sachslehner 2004, S Lukan 1982, S Brandstetter, Platzgummer 2004, Vorwort 37

38 4.4. Grasel in Theater und Film Nach dem Roman von Breier schrieb Therese Megerle von Mühlfeld das Volksschauspiel mit Gesang und Tanz Die beiden Grasel Julius Neidl ist Autor des historischen Volksschauspieles Johann Georg Grasel, in vier Aufzügen, frei für Kindertheater bearbeitet. Die letzte Szene spielt im Wirtshaus in Mörtersdorf, wo Grasel, Nazl und der Gams Wein trinken und plötzlich überrascht und verhaftet werden. Das Buch beinhaltet auch die Legende vom Tuchmacher aus Iglau, die auch im Volksspiel von Freiberg vorhanden ist. Siegfried Freiberg schrieb das Volksstück in 5 Akten Der Grasel. Die Handlung spielt im Gefängnis, bei einer Tanzunterhaltung, in Prag, wo Grasel als Soldat war, beim Horner Vizebürgermeister, im Schlafzimmer der Witwe Schindler, in der Horner Wasenmeisterei, wo sich Grasel unter dem Fußboden versteckt hatte. Nach diesen einzelnen Szenen können wir erkennen, dass der Autor aus Breiers Buch viele Motive übernommen hat. Im Juli 1967 wurde im Hof des Schlosses Greillenstein ein Graselstück aufgeführt. Am 2. Juli 1968 strahlte der Österreichische Rundfunk den Spielfilm Die Moritat vom Räuberhauptmann Johann Georg Grasel aus. Die Autoren hatten für das Drehbuch sowohl Motive aus dem Breier schen Roman als auch viele Einzelheiten aus dem sachkundigen Buch von Robert Bartsch übernommen. 86 Im Jahre 1999 stellte das Landesstudio Niederösterreich des ORF eine Dokumentation über Räuber J. G. Grasel her. Für das Drehbuch zeichnet Ing. Günther Richter gemeinsam mit dem tschechischen Professor Dr. Dušan Uhlíř von den Universitäten in Brünn und Troppau verantwortlich. Die Dokumentation wurde am 23. Oktober 1999 ausgestrahlt; zahlreiche in der Sendung gezeigte Dokumente stammen aus der Grasel Sammlung des Höbarthmuseums. 87 Das Tschechoslowakische Fernsehen bereitete 1985 eine Fernsehserie Bekannte Räubergeschichten vor, wo ein Teil dem Grasel gewidmet wurde. Regie: 86 Hitz 1999, S Hitz 1999, S

39 Hynek Bočan, Drehbuch: Jiří Melíšek. Im Film waren einige falsche Informationen, wie z. B. Serowitz (Ţirovnice) 88 als Geburtsort des Räuberhauptmannes. Das Produktionsteam Andrij P. Puluj und Dr. Wolfgang Schuhmayer aus Gars haben eine 25 Minuten lange Dokumentation Johann Georg Grasel Räuber ohne Grenzen Spuren in der Gegenwart im Jahre 2008 fertiggestellt. Es handelt sich um einen Dokumentarfilm mit Spielszenen. Der Produktionschef Schuhmayer über den Film: Das Ungewöhnliche bekommt man nur, wenn man es wagt. Wir haben gewagt und zeichnen nach unserer Auffassung ein zeitgemäßes Graselbild ohne Kitschromantik des 19. Jahrhunderts, aber mit Rücksicht auf den Menschen hinter der historischen Figur! 89 Richard Bletschacher verfasste das Schauspiel Der Grasel oder Ein Räuberleben, das im Theater von St. Pölten 1995 inszeniert wurde. Ein Theaterstück über Grasel Grasel ein Räuber Gendarm Spiel finden wir im Buch von Helmut Korherr Waldviertel, Weinviertel, Trilogie, 3 Theaterstücke. 90 Die Uraufführung fand 1983 in Wien statt, 1984 wurde das Stück in Horn und 1990 in Tschechien in Uherské Hradiště gespielt. 91 Die Volksschulkinder aus Neu Serowitz haben schon zwei Theaterstücke über Grasel aufgeführt. Im kleinen Ort Pürbach im nördlichen Waldviertel wurde das professionelle Wald4tler Hoftheater gegründet führte es das Theaterstück Räuberhautmann Grasel auf. Sein Autor und Regisseur Hakon Hirzenberger sagte von seinem Stück: Ich habe mich nicht an anderen Grasel Stücken orientiert, sondern nur an den Quellen und versucht diese Figuren authentisch auf die Bühne zu bringen. Authentisch heißt für mich aber nicht beim historischen Kostüm stehen zu bleiben. Sondern Fragen auch in einen aktuellen Zusammenhang zu stellen. Es wird gesungen, es ist berührend, dann wieder aggressiv und irritierend. Jedenfalls nicht verklärend Der Fehler ist wahrscheinlich enstanden durch ähnliche deutsche Namen der Orte Nové Syrovice a Ţirovnice Korherr 1986, S Vgl.Hitz 1999, S

40 Am Anfang des Jahres 2010 haben die Schülerinnen und Schüler der Öko Fit Hauptschule Gmünd sozialkritisch und künstlerisch die wichtigsten Lebensstationen des Räuberhauptmannes in ihrer Vorstellung dargestellt Andere schriftliche Dokumente Über Grasel wurden einige Bänkellieder und Tänze verfasst. In den Liedern wird über seine grausigen Taten gesungen. Das bekannteste ist Neues Lied von dem Haupträuber Grasel (1816). 93 Dieses Lied heißt auf Tschechisch Píseň o hlavním raubíři Kráslu. Es stammt auch aus dem Jahre Wenn wir beide Lieder vergleichen, sehen wir, dass das Ende anders ist. Im deutschen Lied wird Grasel gefangen, im tschechischen kommt er bis zum Galgen. Es ist schwer zu sagen, ob das deutschsprachige Lied als Vorlage gedient hat für das tschechische, oder umgekehrt. Die beiden Lieder sind einander in Form und Inhalt ähnlich. Historische Tatsachen vermischen sich dabei mit erfundenen Geschichten. 94 Der Inhalt der Lieder war anfangs ernst. Sie erweckten Schrecken und Angst vor Grasel, später waren die Lieder und vorwiegend auch die Tänze lustig. Über Grasels Treiben finden wir Aufzeichnungen in den Gedenkbüchern der Gemeinden. So schreibt man in der Chronik des Dorfes Freistein einige Erzählungen über Grasel aus der Umgebung. 95 Der Chronikschreiber von Grasels Geburtsorts Nové Syrovice, Josef Zerza, berichtete 1966 in der Chronik Z dějin obce Nové Syrovice (do roku 1945) über den Landsmann, über sein Leben, seine Straftaten und über die Ursachen seiner Diebereien. Das Thema nahm er aus den Dorfgedenkbüchern, aus dem Archiv in Zlabings und aus Breiers Buch. Auf Seite 33 erwähnt er, dass man Grasel zum Räuberhauptmann nannte, aber in Wirklichkeit war er kein Hauptmann, er führte 93 Lied in der Beilage 94 Schindler 1979, S Vgl. Hitz 1992, S

41 keine organisierte Bande, dazu hatte er keine Fähigkeiten. Bei seinen Kumpanen hatte er aber Respekt für seine Kraft und Mut. 96 Im Buch gibt es auch einige mährische Sagen über Grasel. In der Chronik finden wir diese Eintragung über Grasels Taufe im Matrikenbuch der Stadt Mährisch Budwitz: Monat April. Den 4ten ist vom Joseph Horalek Capell getauft worden aus dem Dorfe Serowitz Nr. 48 Georg Grasel. 97 Bletschacher schrieb auch Die Ballade vom Räuber Grasel. 98 Graselcharakteristik in der Ballade: Seine Der Grasel war ein fescher Mann, der hat s den Weibern angetan. Die Menscher, Wittfrau n und Matronen, die jung und alten Weibspersonen, die halfen ihm mit Spionieren, so dass er konn t die Leut abstieren. Und als der Grasel biss ins Gras, da wurden viele Tüchlein nass. Die Lehrerin Sigrun E. Kirchmayr ist Autorin der Broschüre Die glorreichen Schand- und Heldentaten des edlen und verruchten Räubers Johann Georg Grasel. Es sind gereimte Erzählungen, handgeschrieben und mit eigenen Illustrationen schrieb Elisabeth Schöffl-Pöll eine Volksballade im Dialekt über Grasel mit dem Titel Wia da Räuberhauptmann Grasel vo sein Vodan s Haundwerk glernt hot. In der Chronik der Marktgemeinde Weitersfeld Heimaterde Widerfeld 99 widmet sich das Kapitel Ernst und heiter aus alter Zeit dem Aufenthalt Grasels in der Wasenmeisterei in Weitersfeld. Er heilte dort seine Verwundung aus, die er sich 96 Breier 1854, S Farní kronika města Moravské Budějovice. Auszug in der Beilage. 98 Bletschacher 1992, S Chronik der Marktgemeinde Weitersfeld, S

42 nach dem Raub in einer Mühle bei Hardegg zugezogen hatte, nachdem ihm die Pistole in der Hand zersprang. 100 Über Grasel wurde in verschiedensten Zeitungen und Zeitschriften sowohl in Österreich als auch in Tschechien berichtet. Stellvertretend kann man Herrn Professor Václav Reisner aus Neuhaus (Jindřichův Hradec) oder eine ganze Reihe von Beiträgern aus den seit vielen Jahren erscheinenden Zeitschriften Das Waldviertel nennen Grasel in der Gegenwart Johann Georg Grasel wurde im Wald- und Weinviertel sowie in Mähren eine Touristenattraktion. Das Volkstum hat ihn fälschlich verherrlicht, Juristen wieder haben seine Hinrichtung gleichsam als Justizirrtum interpretiert. Die Räuberromantik mit ihren vielfach fiktiven Helden ist auch in unserer Zeit nach wie vor aktuell. 102 Ich habe in drei für Grasel wichtigen Orten (Nové Syrovice, Mörtersdorf und Horn) recherchiert. Nové Syrovice Bei der Einfahrt ins Dorf steht eine Begrüßungsstafel Willkommen in Nové Syrovice, im Geburtsort von J. G. Grasel. Der Bürgermeister Oldřich Svoboda hat mir einige Informationen über Grasel gegeben: Das Geburtshaus von Grasel am Dorfplatz beim Teich existiert nicht mehr. Vor einigen Jahren setzten wir am Teich einen Graselbaum (Ahorn). Daneben steht eine Informationstafel über die Graselwege, denn unser Ort liegt an den Graselwegen. Wir veranstalten zweimal pro Jahr Wandertage, an denen bis zu hundert Leute teilnehmen. Jedes Jahr im Juli gibt es in unserem Dorf das Fest Grázlovinky. Es sind Sportbewerbe 100 Vgl. Bletschacher 1992, S Periodikzeitschrift, herausgegeben von Waldviertler Heimatbund Horn 102 Schindler 1979, S

43 und Unterhaltungsspiele für Kinder und Jugendliche. Die besten können den Graselpokal gewinnen. Unsere Volksschule hat schon zweimal ein Theaterstück über Grasel einstudiert. Vor zwei Jahren erschien das Heimatbuch Nové Syrovice v obrazech, wo auch einige Beiträge über Johann Georg Grasel publiziert sind. Mörtersdorf Seit zwanzig Jahren existiert gegenüber dem damaligen Gasthaus, wo Grasel ergriffen wurde, der Gasthof Graselwirtin. Seine Besitzerin Anna Rehatschek kann sehr gut den Namen Grasel vermarkten. Die Innenräume des Lokals schmücken Graselbilder, Portraits und Kopien aus dem Horner Museum. Im Untergeschoß gibt es sogar eine Zelle, in welcher der Grasel in Form einer lebensgroßen Figur einsitzt. Das Gasthaus bietet so genannte Graselspeisen an. Anna Rehatschek kreierte gemeinsam mit Gertrude Kreipel ein Kochbuch mit dem Titel Die Lieblingsspeisen des Räuberhauptmanns Grasel und seiner Spießgesellen. Die Autorinnen sammelten die alten Rezepte und passten diese den neuen an. Im Gasthaus wurden schon einige Graselfeste veranstaltet, wie z. B. ein Treffen von allen Personen, die Grasel heißen. Es gab Präsentationen von Graseljacken, Graselbier, Graselmarmeladen, Graselbriefmarke u. a. Horn In Horn gibt es die Graselsammlung im Stadtturm. Der Turm beherbergt an Wandtafeln und in vier Vitrinen eine Graseldokumentation. In der Museumsbibliothek gibt es eine reiche Literatur über Grasel, viele Archivalien, die ich für meine Arbeit nutzen konnte. In den 90- er Jahren veranstaltete das Museum drei Graselfeste. Am ersten wurde das Grasellied von Johannes Oehl uraufführt eröffnete die Familie Weinmann im Horner Zentrum die Graselstube. Grasel wurde aufgrund seiner zahlreichen Verbrechen ständig verfolgt und musste sich verstecken. Dazu sollten ihm die Höhlen gedient haben. Die bekanntesten finden sich bei Maria Dreieichen, Rosenburg, Drosendorf, in Tschechien bei Stálkov, 43

44 bei Lubnice und bei Nová Bystřice. Über diese sogenannten Graselhöhlen können wir in Prospekten und in den regionalen Zeitungen lesen. Ob sie dem Grasel wirklich als Unterschlupf gedient haben, kann man nicht beweisen. Es gibt darüber keine Nachrichten, auch nicht in den Verhörprotokollen. In der Landschaft beiderseits der Grenze können wir auch Graselsteine finden. Heute verlaufen zu beiden Seiten der österreichisch-tschechischen Grenze durch das Gebiet von Raabs und Kautzen einerseits und zwischen dem tschechischen Nová Bytřice und Nové Syrovice andererseits die Graselwege, die jene Orte verbinden, wo sich der berüchtigte Räuber aufgehalten hat. Es sind sieben markierte Ausflugsrundstrecken, die ab 2002 angelegt wurden. Hilda Schwameis berichtet im Artikel Grasels Versteck entdeckt : Eine sensationelle Entdeckung gelang den beiden historisch interessierten Professoren der Universität Wien, Dr. Wolfgang Brandstetter und Dr. Winfried Platzgummer: Anhand von Original-Gerichtsunterlagen, die längst als vernichtet galten, wurde erstmals nachgewiesen, wo im Bezirk Horn einst das Versteck und Lager des gefürchteten Räuberhauptmannes Johann Georg Grasel war. Im Haus vis a vis der Wallfahrtskirche Maria Dreieichen versteckte er auf dem riesigen Dachboden das Diebsgut und er selbst gibt im Gerichtsprotokoll an, hier, im ersten Stock, oftmals genächtigt zu haben. 103 Der Name Grasel ist auf allen österreichischen Prospekten jener Orte vertreten, wo er gewirkt hat. In Tschechien können wir diese Tendenzen erst in den letzten Jahren erkennen. Auch unsere Dörfer und Städte möchten den Namen des Räuberhauptmanns zur Entwicklung des Fremdenverkehrs nützen. Ein gutes Beispiel für eine Zusammenarbeit Tschechiens und Österreichs sind die Graselwege. Es sind insgesamt 214 km lange Wanderwege um die Ortschaften Slavonice, Nová Bystřice, Nové Syrovice, Vratěnín, Český Rudolec, Dobersberg, Karlstein und Raabs a.d. Thaya. 104 In der Erinnerung der Wald- und Weinviertler und der Südmährer lebt Johann Georg Grasel weiter als der verwegene edle Räuber. Die Fachleute und Wissenschaftler sehen ihn nicht so, wie z. B. Margot Schindler: Man darf den Mythos von Grasel, dem sozialen Rächer und Helfer der Armen, dem,gerechten Räuber, nicht 103 Bezirksblatt Horn, Graselovy stezky. Pěší stezky na česko-rakouském pomezí

45 überschätzen. Er war ein gewöhnlicher Dieb und Einbrecher, der nur zu seinem eigenen Vorteil das Gesetz brach, und der dabei auch vor Mord und Totschlag nicht zurückschreckte. Es war keineswegs der Fall, dass er den Reichen nahm und dafür den Armen gab, wie man es sich von ihm erzählt. Vom edlen Räuber, als den ihn die Literatur meist schildert, bleibt nichts mehr übrig. Dichtung und Wahrheit stehen hier in krassem Gegensatz Schindler 1979, S

46 6. Zusammenfassung Johann Georg Grasel wurde in eine Verbrecherfamilie hineingeboren. Von Kind auf erzogen ihn seine Eltern zu Diebstählen. Als er erwachsen war, war es für ihn zu spät, einen Beruf zu finden. Er besuchte keine Schulen, konnte daher weder lesen noch schreiben. Sein räuberisches Schicksal entschuldigte er am letzten Verhörtag am mit den Worten: an seinem gegenwärtigen Unglücke und an allem was ihm geschah, seine Eltern, besonders sein Vater hieran Schuld sey. Hätte er eine ordentliche gute Erziehung erhalten und wäre er nicht in so üble Gesellschaft gerathen, so würde er gewis auch ein anderer Mensch seyn und itzt nicht in gegenwärtiger trauriger Lage sich befinden. 106 Eine wichtige Rolle spielte die Zeit, in der Grasel lebte. Im Land herrschte eine schwierige soziale und wirtschaftliche Lage. Die lokalen Sicherheitsorgane waren schwach, und die Gerichtsdiener wurden sogar gute Informanten der Räuber. Sie warnten die Diebe vor den bevorstehenden Visitationen. So mussten alle Versuche scheitern, die Räuber zu fangen, und deren Überfälle wurden immer häufiger. Johann Georg Grasel weckte bei vielen Menschen einerseits Schrecken und Angst, andererseits wurde er durch glorifizierende Überlieferungen zum Helden, der den Reichen nahm und den Armen gab. Wenn wir ein wahres Bild von Grasel haben möchten, müssen wir uns an die Verhörprotokolle halten. Die literarischen Darstellungen Grasels kann man in Bibliotheken finden. Manche Schriftsteller gehen bei ihren Darstellungen zwar von authentischen Dokumenten aus, aber sie ergänzen sie mit romantischen Zügen. Der Wahrheitsgehalt der literarischen Werke ist unterschiedlich. Oft verwandeln sie das tragische Leben des Johann Georg Grasel in abenteuerliche bis fantastische Erzählungen. Man gewinnt Sympathie für den schlauen Räuber. Die Legenden über die Rebellen gegen Macht und Reichtum werden von Generation zu Generation bis in die Gegenwart herauf weiter erzählt. Immer wieder können wir in den Lokalzeitungen, Heimatbüchern, regionalen Publikationen und Prospekten über den Räuberhauptmann Grasel lesen. In den Dörfern des mährisch- 106 Brandstetter, Platzgummer 2004, S , Anwort

47 österreichischen Grenzgebietes werden Graselsagen erzählt, und oft finden wir sie auf den Webseiten der durch Grasel gekennzeichneten Gemeinden. Auch der Fremdenverkehr nutzt seinen Namen zur Werbung. Die sogenannten Graselwanderwege verbinden beide Länder, Tschechien und Österreich. Bloß der Familienname Grasel ist in Tschechien und Niederösterreich Ausdruck zur Bezeichnung eines Gauners geworden. Wenn wir alle fantasievollen Motive aus der Grasel-Literatur wegnehmen, bleibt uns der Verbrecher. Grasel war wirklich ein Verbrecher. Er raubte mit Gewalt und Rachsucht. Ob er auch Mörder war, ist strittig. Er wurde zwar zwei Mordtaten beschuldigt, aber seine direkte Schuld wurde ihm nicht nachgewiesen, weder bei der Witwe Schindler noch beim Wirt Witzmann, dessen Tod Grasel in vollem Rausch verursacht hatte. In meiner Arbeit wollte ich den Räuberhauptmann Johann Georg Grasel aus verschiedenen Perspektiven zeigen. Sein Schicksal interessiert die Leute seit mehr als zweihundert Jahren. Zunächst waren es womöglich wahre Geschichten über Grasels Leben und seine Taten. In den Gasthäusern und auf den Märkten wurden gruselige Bänkellieder gesungen, aus denen dann die scherzhaften Graseltänze entstanden. Nach seinem Tod hörte man schon lustige Legenden erzählen. Sie schilderten den Grasel als einen Verteidiger der Armen. Er konnte die Reichen überlisten und gegen die bestehende Macht kämpfen. Für die Volkserzählungen hatte die Literatur um die Wende des 18. und 19. Jahrhunderts große Bedeutung. Es waren die in ganz Europa beliebten Räuberromane mit ihren fantasievollen Motiven. Wir finden bei den Schriftstellern die Verwendung von Archivalien (Steckbriefe, Kundmachungen), wie z. B. bei Breiers Roman Die beiden Grasel. Der Jurist Robert Bartsch ging bereits von den Gerichtsprotokollen aus. Das bisher größte Werk über Grasel, den Roman Der Grasel schrieb 1981 Richard Bletschacher. Es ist eine ausführliche Lebensgeschichte des Räuberhauptmannes, die auf historischen Dokumenten beruht. Das Thema Grasel bearbeiten schon viele Jahre lang auch Theater- und Filmemacher. Der neueste Dokumentarfilm über ihn stammt aus dem Jahre Der Name Grasel ist immer lebendig. Mit ihm befassen die Wissenschaftler, die von Archivalien ausgehen, Literaten, die in ihren Werken wahrhafte Ereignisse mit romantisch ausgeschmückten Motiven verbinden und die Bevölkerung mit ihren 47

48 weniger glaubwürdigen Erzählungen. Wissenschaftler schildern Grasel als einen verbrecherischen Räuber, Schriftsteller möchten auch seine gute Seiten zeigen, und in den Legenden tritt Grasel als ein Held auf. Und diese verschiedenen Ansichten über Grasel gibt es auch im 21. Jahrhundert. Man betrachtet ihn als einen Verbrecher, edlen Räuber oder einen Helden. Zum Schluss meiner Arbeit erlaube ich mir, einen Wunsch auszusprechen: Mögen wir das Schimpfwort grázl immer weniger verwenden, und wenn schon, dann im Sinne eines Spitzbuben oder Spaßvogels. 48

49 7. Resumé V bakalářské práci se zabývám postavou Johanna Georga Grasela, který byl znám v moravsko-rakouském pohraničí na přelomu 18. a 19. století svými kriminálními delikty. Jeho osud zajímal a stále zajímá literáty a historiky. A příjmení Grasel tak zlidovělo, ţe se dodnes pouţívá k označení zločince nebo darebáka. První část práce představuje dobu, v níţ Grasel ţil, dobu, kdy díky neorganizované policii byla loupeţivá přepadení na denním pořádku. V Graselově ţivotopise je věnována pozornost jeho rodině a především četným zločinům, které páchal sám i se svou bandou. Hlavní část práce je věnována postavě J. G. Grasela v ústní lidové tradici, rakouské a české literatuře, ve filmu a divadle. Jsou zde zaznamenány pověsti o Graselovi a představeny knihy ţivotopisné, romantické i odborné. Je zde ukázáno, jak se s dobou měnil pohled na tohoto loupeţníka. V době, kdy ţil, vzbuzoval Grasel u obyvatelstva strach, ale po smrti ho lidé glorifikovali, vyprávěli o něm veselé historky a zpívali kramářské písně. Grasel zločinec se měnil v Grasela hrdinu, který bohatým bral a chudým dával. To bylo zřejmé především u romantických spisovatelů, zatímco historici a vědci píší o něm pravdivě, především na základě soudních protokolů. Poslední část práce přináší moje poznatky o Graselovi ze současnosti. Navštívila jsem jeho rodiště Nové Syrovice, místo, kde byl zatčen - Graselovu hospodu v Mörtersdorfu a musejní expozice v Hornu. Došla jsem k závěru, ţe jméno Johann Georg Grasel (Jan Jiří Grasel) je stále ţivé a uvedla několik příkladů, jak dnes přispívá k rozvoji turistického ruchu na moravsko-rakouské hranici. 49

50 8. Literatur 1) BARTONĚK, Antonín / BENEŠ, Bohuslav / MÜLLER FUNK, Wolfgang / POLLEROβ, Friedrich. Waldviertel, Weinviertel, Jižní Morava. Wien : Moraviapress, S. (S. 138). ISBN ) BLETSCHACHER, Richard. Der Grasel : Chronik eines Räuberlebens. Himberg : Wiener Verlag, S. ISBN ) BARTSCH, Robert. Johann Georg Grasel und seine Kameraden. In: Aus dem Archiv des Grauen Hauses. Leipzig : München, S. 4) BAUER, Jan. Podivuhodné osudy v českých dějinách. Brno : MOBA, S. (S ). ISBN ) BOUCHAL, Robert / SACHSLEHNER, Johannes. Grasel et Grusel. In: Waldviertel Mystisches, Geheimnisvolles, Unbekanntes. Wien : Pichler Verlag, S. (S ). ISBN ) BRANDSTETTER, Wolfgang / PLATZGUMMER, Winfried. Grasels Räuberüberfälle und Bluttaten : im Spiegel der Verhörsprotokolle des Wiener Kriminalgerichtes und des Staubsauditoriats zu Wien. Wien : Gedruckt im Eigenverlag der Herausgeber, S. 7) BREIER, Eduard. Die beiden Grasel. Wien : Drug und Verlag der Pressvereinsdruckerei Eggenburg, S. 8) ENZENHOFER, Sigrid. Ságy a legendy z Hardeggu. Riegersburg : Rovnost, S. (S. 23). 9) FASORA, Lukáš / HANUŠ, Jiří / MALÍŘ, Jiří / UHLÍŘ, Dušan. Kriminálník, příklad Johanna Georga Grasela. In: Člověk na Moravě 19. století. Brno : Centrum demokracie a kultury, S. (S ). ISBN ) FREIBERG, Siegfried. Der Grasel. Krems : Heimatlandverlag, S. 11) FRANCEK, Jindřich. Lump neboli Grázl. In: Dějiny loupežnictva Zloději, loupežníci, lupiči, pytláci a žháři v českých dějinách. Praha : Rybka Publishers, S. (S ). ISBN

51 12) GÖBL, Luboš. Johann Georg Grasel. In: Osobnosti Vysočiny I. Pelhřimov : Edice Vysočina, S. (S ). ISBN ) HEDBÁVNÝ, Miroslav. O loupežníku Graselovi. In: Pověsti Třebíčska. Třebíč : Akcent, S. (S ). 14) HITZ, Harald. Johann Georg Grasel Räuber ohne Grenzen. Horn - Waidhofen a. d. Th. : Waldviertel Heimatbund, S. ISBN ) HITZ, Harald. Johann Georg Grasel Räuber ohne Grenzen. Horn - Waidhofen a. d. Th. : Waldviertel Heimatbund, S. ISBN ) HOFMANN, Thomas. Der Räberhauptmann Grasl. In: Das Weinviertel in seinen Sagen. Weitra : Bibliothek der Provinz, S. (S ). ISBN ) HRUSCHKA, Rudolf. Der Räuber Grasel in Böhmen und Mähren. Böhmisch Budweis : Moldavia, S. 18) HULPACH, Vladimír. O grázlovi. In: Báje a pověsti z Čech a Moravy : Jižní Čechy. Praha: Libri, S. (S ). ISBN ) JURMAN, Hynek. To byl Grásl! In: Zlatý pramen. Štěpánov nad Svratkou : Unipress, S. (S ). ISBN ) KILIANOVÁ, Eva. O stříbrné podkově: pověsti z jižní a jihozápadní Moravy. Třebíč : Akcent, S. (S ). ISBN ) KILIANOVÁ Eva / SIROVÁTKA, Oldřich. O lupiči Gráslovi. In: Král moravských vodníků. Třebíč, Brno : Blok, S. (S ). 22) KIRCHMAYR, Sigrun E. Die glorreichen Schand- und Heldentaten des edlen und verruchten Räubers Johann Georg Grasel. Horn : Museumsverein Horn, ) KISCH, Egon Erwin. Jak zdolají Grasla. In: Pražský pitaval. Praha : Státní nakladatelství politické literatury, S. (S ). 24) KLANG, Miloš. Grázloviny. In: Zkazky z moravského Horácka. Český Těšín : Agave Český Těšín, S. (S ). ISBN

52 25) KLIMEK, Hynek. Vládcové našich hor. Frýdek Místek : Alpress, S. (S ). ISBN ) KASTNER, Adi. Waldviertel Heimatbuch. Natur, Kunst, und Kultur im Erlebnisreich der Überraschungen. Zwettl : Edition Nordwald, S. (S. 323). ISBN ) LANGENDORF, Jean Jacques. Zwielicht und Schatten : Gestalten der Monarchie Wien : Karolinger Verlag, S. (S. 121). ISBN ) LIŠKA, Přemysl /SEYRL, Harald. Říkali mu Jenda Jirka. In: Mordy a jiná lotrovství. Praha : Vydavatelství a nakladatelství MV ČR, S. (S ). ISBN ) LUKAN, Karl. Das Waldviertelbuch. Wien : Jugend und Volk, S. (S. 147). ISBN ) MOYZESOVÁ, Naďa. Jan Jiří Grasel loupežník. In: Slavné historky zbojnické Lapkové, loupežníci a zbojníci Čech, Moravy a Slezska. Praha : Nakladatelství XYZ, S. (S ). ISBN ) NEY, Paul. Geschichten aus dem alten Gföhl und die Graselgeschichte. Gföhl : Statgemeinde Gföhl, S. 32) NOVÁČEK, Vladimír. Lupič Grasel (Grázl). In: Kamenná panna: Pověsti, pohádky a variace lidového vyprávění z jemnického kraje. Třebíč : Město Jemnice a Městská knihovna Jemnice, S. (S. 70). 33) OŠMERA, Josef. O zbojníku Graslovi. In: Pověsti z kraje Mrštíků a Herbenova. Klobouky u Brna : Nakladatelství F. Ráček, S. (S ). 34) POLÁK, Karel. Loupežník našeho kraje Jan Jiří Grasel. Jihlava: Klub turistů Čeřínek, S. 35) PICHLER, Karoline. Der schwarze Fritz. In: Denkwürdigkeiten aus meinem Leben. Wien : herausgegeben von F. Wolf, S. (S. 48). 52

53 36) PRIHODA, Ingo. Grasel in Erinnerung und Legende. In: Jahres-Bericht des Bundesgymnasiums Horn, Schuljahr Horn : Marktgemeinde Horn, (S. 3 6). 37) POHANKA, Reinhard. Räuber Mörder Kindsverdreber : Eine Kriminalgeschichte Wiens. Wien : Jugend und Volk, S. (S ). ISBN ) QUALTINGER, Leomare. Die berühmtesten Kriminalfälle aus dem alten Österreich. Berlin : Ullstein Verlag, S. (S ). 39) RAMEŠ Václav. Bába a Grázl. In: Kapsář jihočeských pověstí II. : Dějiny lidu venkovského. České Budějovice : Bohumír Němec Veduta, S. (S ). ISBN ) REHATSCHEK, Anna / KREIPEL, Gertrude. Die Lieblingsspeisen des Räuberhauptmanns Grasel und seiner Spieβgesellen. Wien : Novum, S. ISBN ) SPALOVÁ, Olga. Grázl. In: Co to je když se řekne Praha : Nakladatelství Svoboda Praha, S. (S. 287). 42) SMUTNÝ, Bohumír. Grasel, Johann Georg. In: Kdo byl kdo na jihozápadní Moravě Dačicko, Jemnicko, Slavonicko, Telčsko. Dačice : Městské muzeum Dačice, S. (S ). 43) SCHINDLER, Margot. Das Räubertum im Kerngebiet der Österreichisch Ungarischen Monarchie im 18. und 19. Jahrhundert, dargestellt am Beispiel des Räuberhauptmannes Johann Georg Grasel : Überlieferung und Wirklichkeit in sozialhistorischer Betrachtungsweise. Wien, ) SCHÖFFL PÖLL, Elisabeth. Wia da Räubahauptmann Grasel vo sein Vodan s Haundwerk glernt hot. Hollabrunn : Moraviapress, ISBN ) TOUFAR, Pavel. Lotrasové, chmatáci a další darebáčci. Brno : MOBA, S. (S. 207). ISBN ) UHLÍŘ, Dušan. Moravský pitaval. Brno: TeMi CZ, S. ISBN

54 47) ULF, Carl. Leben und Treiben des berüchtigen Räuberhauptmannes Johann Georg Grasel, nach Urkunden, andern glaubwürdigen Aufzeichnungen und mündlicher Überlieferung. Znaim, ) VOTRUBA, Adam. Václav Babinský : život loupežníka a loupežnická legenda. Praha : Libri, S. (S. 112). ISBN ). 49) ZERZA, Josef. Z dějin obce Nové Syrovice. Nové Syrovice, (S ) Ernst und heiter aus alter Zeit. In: Heimaterde Widerfeld: Chronik der Marktgemeinde Weitersfeld. Weitersfeld : Marktgemeide Weitersfeld, S. (S. 85). 51) Der Grasel. In: 800 Jahre Karlstein a. d. Thaya, Marktgemeinde Karlstein a. d. Thaya. Karlstein an der Thaya : Marktgemeinde Karlstein an der Thaya, S. (S. 8 14). 52) Co vytvořila čeština z příjmení Grasel. In: Čtenářský kalendář Listů Jihozápadní Moravy na rok Jihlava : Astera G, S. (S ). ISBN ) Na toulkách za historií a pověstmi Hlubokých Mašůvek. Znojmo : Osvětová beseda v Hlubokých Mašůvkách, S. (S ). 54) Nové Syrovice v obrazech. Brno : F. R. Z. agency s.r.o., S. (S ). ISBN ) Graselovy stezky : pěší stezky na česko-rakouském pomezí. Slavonice, Dobersberg : Slavonická renesanční o.p.s., Zukunftsraum Thayaland, S. 56) Lebensgeschichte des verwegenen Räuberhauptmannes Johann Georg Grasel. Horn : Ferdinand Berger und Söhne. Andere: 1) KORHERR, Helmut. Waldviertel, Weinviertel, Trilogie. Mühlfeld, (3 Theaterstücke, Grasel ein Räuber Gendarm Spiel) 54

55 2) NEIDL, Julius. Johann Georg Grasel : Historisches Volksschauspiel in vier Aufzügen. Frei für Kindertheater bearbeitet. Wien, ) BLETSCHACHER, Richard. Der Grasel oder ein Räuberleben. (Theaterstück) 4) Kremser Circular, ( ). Höbarth Museum Horn. Internet: 1) Doku-Film zum Grasel-Jubiläum fertig gestellt. Puschproductions [online], zuletzt aufgerufen am [zit. am ], URL:< 2) Johann Georg Grasel, Räuberhauptmann. Sagen [online], zuletzt aufgerufen am [zit. am ], URL: < 3) Der Grasel geht um: Interview mit Hakon Hirzenberger. Kulturwoche.at [online], zuletz aufgerufen am [zit. am ], URL:< id=1514&itemid=42> 55

56 9. Beilagen Neues Lied von dem Haupträuber Grasel (1816) 1. Die Geschichte ist bekannt, so sich zugetragen Unlängst in unserm Kaiserland, wie man weiß zu sagen Was der Räuber Graßl hat, hie und da getrieben Und wie manche schlechte tat, er täte verüben. 2. Er schickte zu rauben aus, in dem ganzen Lande Von ort zu Ort zu spähen aus seine Räuberbande. Morden brennen war ihr Plan, stehlen ihre Freude Sie ergötzten sich manchmal mit ihrer großen Beute. 3. Ein großes Schloß im Böhmerland, konnte er nicht bezwingen Er stürmt es mit seiner Band, doch wollts ihm nicht gelingen. Da beschloß er diesen Ort, mit Feuer anzustecken Aus dem Schloß lief alles fort vor lauter Angst und Schrecken. 4. Eine junge Gräfin nur allein, ist im Schloß geblieben Er drang mit seiner Bande ein sie tät sich sehr betrieben Sie schrie ach verschone doch mein junges Leben Allein sie mußte schmerzlich doch, ihren Geist aufgeben. 5. Nun eilten sie mit ihrem Raub eine andere Straßen, Allwo sie ganz unerlaubt, auf einen Pfarrer passen, Sie erreichten auch ihr Ziel, toten ihn ermorden, Alles gieng nach seinen Willen, fast an allen Orten. 6. Dann verbreiteten sie sich aus, bis an die österreichischen Gränzen, Allwo sie in ein Schinderhaus, oft vollbrachten ihre Tänze. 56

57 Geputzet wie ein großer Herr, thäte er zuweilen reiten, Von Postwägen hin und her, Küsten mit Geld abschneiden. 7. Man behauptet frank und frei, in dem ganzen Lande, Daß er nicht zu bekommen sey, weder seine Bande, Doch hat die macht der Obrigkeit, sie gar bald übewunden, Seine Eltern Schwester Braut, gefangen und gebunden. 8. Mit dem Graßl selbsten thät, es nicht lange mehr dauern, Weil man in allen Ort und Städt, sehr stark auf ihn mußt lauern, Er wollte mit dem blauen Dunst, die Menschen zwar verblenden, Mit seiner unsichtbaren Kunst, entwischen ihren Händen. 9. Unweit Horn um Mittersdorf, dort wurde er gefangen, Da war der glückliche Ort, nach dem Gesetz verlangen. Von Wien ein kluge Polizey, hat ihn überwunden, Sie stießen ihm die Rippen ein, führen ihn nach Wien gebunden. 10. Darum spiegelt euch ihr faulen Knecht, und laßt euch sicher rathen, Haus Österreich ist und bleibt gerecht, und strafet solche Thaten. Der seines Nächsten Lebn und Gut, erfrecht sich anzugreifen, Der muß bezahlen mit seinem Blut, und bald in Tod erbleichen Abdruck im Höbarth-Museum in Horn 57

58 Das (neue) Lied vom Haupträuber Krásl (1816) 1. Wollen Sie die Historie vom Banditen Krásl erfahren:- Der Verbrecher lebte nur im Kampf gegen die ganze Menschheit!- 2. Mit trübseligem Lärm füllte er alle dichten Einöden: im Waldschatten mordete er das Volk, verschonte die Armen nicht. 3. Zu den Festungsruinen brachte er, was er mit seiner Bande genommen hatte; zu schrägen Felsen hat er die Beute geschleppt, die er gestohlen hatte. 4. Auf dieser Seite sind Liebe, Glück, Freunden gestorben; Unzucht strömte aus, überall wohin er seine Gäste führte. 5. Ach! Hier fürchtet der Mensch den Menschen wie ein Un- geheuer; denn der Gauner eignet sich Güter an, ver- scheucht die Menschen hinter die Berge. 6. Wie ein Strom wälzen sich die wütenden Räuber; die Menschen bangen in den Dörfern, in die Einöden flüchten die Furchtsamen. 58

59 7. Nur ein kleines Weib bleibt in seiner Hütte ohne Hilfe, Vor Angst vergeht es Tag und Nacht, es hofft und fürch- tet zugleich. 8. Nun drückt es sein Kind zur Brust, es nimmt von seinem Liebling Abschied, es seufzt bitter, es zerfließt in Tränen, auch ich komme mit meinem Söhnchen um. 9. Es hört Lärm und Geklirre der Waffen, es sieht Güter brennen, schon zeigt sich ihr der Feuerstod schon schmiegt sie sich an das Kind. 10. Das genügt nicht dem Gesindel, daß das arme Dorf schon brennt; Krásl führt die bösen Gäste zu der schönen Grafenfestung. 11. Er stürmt ziemlich lange gegen das feste Gebäude; bis er zuletzt in seinem Zorn den Befehl ausgab, es anzu- zünden. 12. Alles flieht aus dem Schloß weg, nur die zarte Gräfin nicht; sie ringt die Hände, kniet vor Krásl auf die Erde nieder, die Jungfer. 13. Er brüllt wie ein Donner gröhlend: Schnell Fräulein 59

60 das Gold her! Dabei droht er, das Schwert ergreifend, daß er sie zu Boden niederstrecken wird. 14. Wo soll ich Gold nehmen: spricht das Fräulein zer- knirscht; ich würde Dir gerne Perlen geben, nur schenke mir mein Leben! 15. Und gleich ergreift er als Henker das zarte Kind; seine Hand streckt er aus, und durchbohrt es mit dem Schwert. 16. Mit Blut besprengt eilt er weg seiner Bande befiehlt er in den Wald zu laufen; durch einen Späher erfährt er, es solle heute Pfarrer hier vorbeifahren. 17. Greift ihn an, er soll bekennen, wo er das Silber hat; entwindet ihm die Schlüssel reich, tötet ihn mit Dol- chen. 18. Das Pfarrhaus werden wir gleich ausplündern, sobald es Abend wird; mit Windeseile ziehen wir aus Böhmen in das Österreicherland. 19. In Schinderhäusern wird das Nachtlager für uns sein, tagsüber werden wir rauben; in Felslöchern haben wir das Lager, dort werden wir teilen. 60

61 20. Das sagte er; und gleich sprang er in die Kutsche, aus ihren Augen fuhr er weg; da hat ihm das Hirn versagt, er rannte der Gerechtigkeit entgegen. 21. Unweit der Stadt Roh (gemeint: Horn) in Österreich, wurde er ertappt, dort wurde er am Fuß erfaßt, mit einer Kette gefesselt. 22. Mit einer Haselrute wurde er gezwungen, zu bekennen, wo sich die Bande aufhielt, auf dem Galgen nahm er sein Ende, niemand bedauerte ihn. 23. Dies ist ein Beispiel für Faulenzer, die Reichtum be- sitzen wollen; auf diese Lumpenkerle mußte damals ein strenges Recht sein Schindler 1979, S

62 Pfarrchronik von Moravské Budějovice Eintragung über Grasels Taufe Der Geburtsort Grasels Nové Syrovice 62

63 Johann Georg Grasel Das Bild aus Höbarth Museum in Horn, Autor unbekannt 63

64 Grasel in Fesseln 64

65 J. G. Grasel, J. Fähding und I. Stangl 65

66 Mörtersdorf Das alte Gasthaus, wo Grasel ergriffen wurde Der Gasthof Graselwirtin 66

67 Flyer von Graselwirtin A. Rehatschek 67

68 Nové Syrovice Begrüßungstafel Grasels Ahorn 68

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