Schmerzen. Entstehung und Therapie HEXAL AG
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- Johann Junge
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Schmerzen Entstehung und Therapie 1
2 Inhalt Definition von Schmerz Schmerzentstehung Schmerzarten Schmerztagebuch Schmerzmittel Zusätzliche Therapiemöglichkeiten Besonderheiten in der Schmerztherapie 2 Wissenswertes zum Thema Schmerz
3 Definition von Schmerz Was ist Schmerz? Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis Schmerz entsteht durch mechanische, thermische, chemische oder elektrische Reizung Folge der Reizung ist meist eine Gewebeschädigung sowie die Weiterleitung von Schmerzsignalen 3 Wissenswertes zum Thema Schmerz
4 Definition von Schmerz Was ist Schmerz? Schmerz ist ein wichtiges diagnostisches Merkmal Schmerz schützt den Körper vor weiteren Schäden Häufige Schmerzen sind Kopf-, Rücken-, Gelenk- und Nervenschmerzen 4 Wissenswertes zum Thema Schmerz
5 Schmerzentstehung Wie entsteht Schmerz? 1. Schmerzursache: Einfluss von außen wie Kälte, Wärme und Druck oder krankhafter Prozess im Körperinneren 2. Freisetzung von chemischen Reizstoffen 3. Reizung von Sinneszellen am Ende der Nerven 4. Weiterleitung der Schmerzinformation von den Nerven zum Rückenmark in Form von elektrischen Strömen 5 Wissenswertes zum Thema Schmerz
6 Schmerzentstehung Wie entsteht Schmerz? 5. Im Rückenmark: Umwandlung der Schmerzsignale in chemische Botenstoffe 6. Übertragung der Schmerzimpulse auf die Leitungsbahn des zentralen Nervensystems: zunächst über das Rückenmark bis hin zum Gehirn 7. Impulse kommen im Gehirn an Wahrnehmung der schmerzhaften Körperstelle Reaktion 6 Wissenswertes zum Thema Schmerz
7 Schmerzarten Welche Formen von Schmerz gibt es? Akuter Schmerz Chronischer Schmerz Wiederkehrender Schmerz Schmerzen können aber auch nach anderen Kriterien eingeteilt werden, z.b. nach Lokalisation: Oberflächen-, Tiefen- und Eingeweideschmerz Einteilung nach Dauer und Häufigkeit Ursache: Physiologischer Nozizeptorschmerz und neuropathischer Schmerz 7 Wissenswertes zum Thema Schmerz
8 Schmerzarten Akuter Schmerz Tritt meist auf, wenn Gewebe beschädigt wurde Gut zu lokalisieren und hält nur eine gewisse Zeit an Soll vor weiteren Schäden und Überlastung schützen Besitzt also Signal- und Schutzfunktion Beispiele: Schnittwunden, Prellungen, Knochenbrüche, Herzinfarkt Entzündungen, Verbrennungen, Zahnschmerzen, Therapie: Beseitigung der Ursache, z.b. Zahnbehandlung Medikamentöse Behandlung 8 Wissenswertes zum Thema Schmerz
9 Schmerzarten Chronischer Schmerz Hält über lange Zeit an Oft verstreut und schwer lokalisierbar Hat seine Signalfunktion verloren Schmerz wird selbst zur Krankheit Beispiele: Tumorschmerzen, Phantomschmerzen, Nervenschmerzen, Rückenschmerzen Therapie: Medikamentöse Behandlung Zusätzliche Therapiemethoden, z.b. Akupunktur 9 Wissenswertes zum Thema Schmerz
10 Schmerzarten Wiederkehrender Schmerz Schmerzen, die weder akut noch chronisch sind Treten in bestimmten zeitlichen Abständen immer wieder auf Oft unangenehme Schmerzen, die aber keine akute Gefahr anzeigen Beispiele: Migräne, Menstruationsschmerzen Therapie: Medikamentöse Behandlung und Prophylaxe Nichtmedikamentöse Behandlung Mögliche Vermeidung von Schmerzauslösern 10 Wissenswertes zum Thema Schmerz
11 Schmerztagebuch Wann treten Schmerzen auf? Wie lange dauern die Schmerzen an? Wie intensiv sind die Schmerzen? Welche Medikamente werden eingenommen? Hilfe für den Arzt und den Patienten, der das Tagebuch über einige Wochen führen soll 11 Wissenswertes zum Thema Schmerz
12 Schmerzmittel Klassische Schmerzmittel Nicht-opioide Schmerzmittel, z.b. ASS, Ibuprofen, Paracetamol, Diclofenac, Naproxen, Metamizol Opioide Schmerzmittel, z.b. Tramadol, Tilidin, Oxycodon, Fentanyl, Morphin, Hydromorphon, Buprenorphin 12 Wissenswertes zum Thema Schmerz
13 Nicht-opioide Schmerzmittel z.b. ASS, Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen Leichte bis mittelstarke Schmerzen wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Regelschmerzen Fieber Schwellungen und Entzündungen, z.b. nach Verletzungen (meist rezeptpflichtig) Rheumatische Erkrankungen (rezeptpflichtig) Schmerzhafter Gichtanfall (rezeptpflichtig) Co-Medikation zur Prophylaxe und Behandlung von NSARbedingten Magen-Darm-Beschwerden, z.b. Omeprazol 13 Wissenswertes zum Thema Schmerz
14 Nicht-opioide Schmerzmittel Paracetamol Fieber Fieber-Zäpfchen für Kinder Leichte bis mäßig starke, akute Schmerzen Kontraindikation: schwere Leberfunktionsstörung Keine entzündungshemmende Wirkung 14 Wissenswertes zum Thema Schmerz
15 Nicht-opioide Schmerzmittel Metamizol Akute starke Schmerzen, z.b. nach Operationen Tumorschmerzen Nichtopioid der ersten Wahl! Koliken Sonstige akute oder chronische starke Schmerzen, soweit andere therapeutische Maßnahmen kontraindiziert sind Hohes Fieber, das auf andere Maßnahmen nicht anspricht 15 Wissenswertes zum Thema Schmerz
16 Opioide Schmerzmittel z.b. Tramadol, Tilidin, Oxycodon, Fentanyl, Morphin, Hydromorphon, Buprenorphin Mäßig starke bis sehr starke Schmerzen Chronische, opioidbedürftige Schmerzen wie z.b. Tumorschmerzen, Nervenschmerzen, Osteoporose Einnahme nach einem festen Zeitplan! Co-Medikation zur Prophylaxe bzw. Behandlung von Verstopfung, z.b. Macrogol Übelkeit und Erbrechen, z.b. Haloperidol 16 Wissenswertes zum Thema Schmerz
17 Nicht klassische Schmerzmittel Antidepressiva, z.b. Amitriptylin, Trimipramin, Doxepin Positive Beeinflussung der Schmerzinterpretation sowie Abschwächung von Schmerzsignalen Anwendung bei neuropathischen, brennenden Dauerschmerzen und schmerzhaften Missempfindungen Muskelrelaxantien, z.b. Tetrazepam, Tolperison Muskelentspannung Anwendung v.a. bei muskulären Schmerzen als Folge von Wirbelsäulenerkrankungen 17 Wissenswertes zum Thema Schmerz
18 Nicht klassische Schmerzmittel Antiepileptika, z.b. Carbamazepin, Gabapentin Hemmender Einfluss auf die Aktivität von Nervenzellen im ZNS Anwendung bei Trigeminusneuralgie und Schmerzen durch Nervenschädigung Kortikoide, z.b. Dexamethason Entzündungshemmende und abschwellenden Wirkung Anwendung bei Schmerzen durch Nerven- oder Rückenmarkskompression, metastasebedingte Knochen- und Gelenkschmerzen, Leberkapselspannungsschmerz 18 Wissenswertes zum Thema Schmerz
19 Nicht klassische Schmerzmittel Triptane, z.b. Sumatriptan Gefäßverengende Wirkung Anwendung bei Migränekopfschmerz 19 Wissenswertes zum Thema Schmerz
20 Zusätzliche Therapiemöglichkeiten Physikalische Maßnahmen Kälte-/Wärmeanwendung Massagen Krankengymnastik und spezielles Training Chirotherapie Nervenstimulation Akupunktur Akupressur TENS Körper- und Psychotherapie Muskelentspannungstraining Autogenes Training Verhaltenstherapie Psychoanalyse Operative Verfahren z.b. Dekompressionsverfahren bei eingeklemmten Nerven 20 Wissenswertes zum Thema Schmerz
21 Zusätzliche Therapiemöglichkeiten Es gibt Schmerzen, die vor allem durch Depressionen, Ängste oder Stress verursacht werden. Darauf kann man aber auch persönlich Einfluss nehmen: Kontakt zu anderen suchen! Stress vermeiden! Entspannungsphasen einbauen! Aktiv bleiben! 21 Wissenswertes zum Thema Schmerz
22 Besonderheiten in der Schmerztherapie Mögliche unerwünschte Wirkungen Magen-Darm-Beschwerden Übelkeit, Durchfall, Bauchschmerzen, Blutungen Übelkeit, Verstopfung Allergische Reaktionen Opioide Hautausschlag, Asthmaanfall Schädigung von Niere und Leber Kopfschmerzen bei Dauergebrauch Benommenheit und Schwindel Nicht-Opioide Nicht-Opioide Nicht-Opioide Opioide Nicht-Opioide 22 Wissenswertes zum Thema Schmerz
23 Besonderheiten in der Schmerztherapie Kontraindikationen Nicht jedes Schmerzmittel ist für jeden gleich gut geeignet. Besondere Beratung durch Arzt und Apotheker insbesodere erforderlich bei: Gerinnungsstörungen, Therapie mit Antikoagulantien Asthmaerkrankung Schwere Nierenschäden Schwere Leberschäden Bereits geschädigte Magenoder Darmschleimhaut Bevorstehende Operation Letztes Schwangerschaftsdrittel Stillzeit 23 Wissenswertes zum Thema Schmerz
24 Besonderheiten in der Schmerztherapie Kinder und Jugendliche Paracetamol Als Zäpfchen oder Saft schmerzlindernd und fiebersenkend bereits schon bei Säuglingen ab 3-4 kg Ibuprofen Als Zäpfchen oder Saft schmerzlindernd, fiebersenkend und entzündungshemmend ab dem 3. Monat ASS Nicht bei fieberhaften Erkrankungen: Gefahr des lebensgefährlichen Reye-Syndroms 24 Wissenswertes zum Thema Schmerz
25 Besonderheiten in der Schmerztherapie Schwangerschaft und Stillzeit! Achtung bei nicht-opioiden Schmerzmitteln wie ASS, Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen Physiologischer Kurzschluss im fetalen Kreislauf zur Umgehung der noch funktionsunfähigen Lunge Gefahr der Geburtsverzögerung bzw. -verlängerung Erhöhte Blutungsneigung des Neugeborenen bei der Geburt Nicht anwenden im 3. Schwangerschaftsdrittel Mittel der ersten Wahl bei Schmerzen in Schwangerschaft und Stillzeit: Paracetamol 25 Wissenswertes zum Thema Schmerz
26 Fazit Die Schmerzstärke kann nur jeder Betroffene selbst beurteilen! Schmerzen werden von jedem unterschiedlich empfunden! Für unterschiedliche Schmerzen und individuelle Patientensituationen gibt es unterschiedliche Schmerzmittel! 26 Wissenswertes zum Thema Schmerz
27 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 27
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