Die Ausarbeitung der GFS/Seminarkursarbeit. 1. Worum geht es? Worauf muss ich bei der Themenstellung und -bearbeitung achten?

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1 Die Ausarbeitung der GFS/Seminarkursarbeit 1. Worum geht es? Worauf muss ich bei der Themenstellung und -bearbeitung achten? Der Sinn einer Ausarbeitung der GFS/der Seminarkursarbeit liegt darin, dass Sie sich selbstständig ein Thema suchen, eingrenzen und dieses unter Berücksichtigung einer erkenntnisleitenden Fragestellung untersuchen. Die Ausarbeitung ist ein systematisch gegliederter Text, der wissenschaftliche Kriterien erfüllt und in dem Ergebnisse einer eigenständigen Auseinandersetzung mit dem Thema geliefert werden. Bewertet wird die Eigenleistung Ihrer Ausarbeitung. Dies bedeutet, dass Sie nicht nur bekannte Sachverhalte darstellen sollen, sondern eigene Gedankengänge entwickeln und die systematische Untersuchung einer Fragestellung in den Vordergrund stellen müssen. Diese Untersuchung bildet den Kern Ihrer Arbeit, da hier eine über die bloße Wiedergabe (Reproduktion) von Sachverhalten hinausgehende, eigene und differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema geleistet werden muss. Bei einer systematischen Untersuchung wird das untersuchte Objekt in Bestandteile zerlegt (Analyse), welche anschließend neu geordnet, erweitert, wieder zusammengeführt und schließlich ausgewertet (Reorganisation und Transfer) werden. Das angeeignete Wissen und Verständnis einer Thematik sollte in diesem Erarbeitungsprozess also zu eigenständig erarbeiteten Erkenntnissen und Schlussfolgerungen führen. Am Ende Ihrer Untersuchung kommen Sie so eigenständig zu differenzierbaren Ergebnissen, die Sie selbst zusammenfassen und bewerten. Differenzierbar bedeutet hier, dass Ihre Ergebnisse zwar nicht vollkommen neu sein müssen, aber eigenständig erarbeitet, von Ihnen selbst abgewogen werden und nicht von vornherein feststehen. Beispiel für ein ungeeignetes Thema: Die Funktionsweise einer Biogasanlage Eingegrenztes Thema, das aber keine Fragestellung besitzt und nur eine Darstellung und keine Untersuchung des Themas ermöglicht. Ergebnisse sind nicht differenzierbar. Beispiel für ein geeignetes Thema: Können Biogasanlagen in Zukunft einen bedeutenden Anteil an der Energieversorgung in Deutschland leisten? Eingegrenztes Thema, das eine Fragestellung besitzt, eine Darstellung benötigt, aber auch eine Untersuchung ermöglicht. Ergebnisse sind differenzierbar. 1

2 2. Methodik und wissenschaftliches Arbeiten (Quelle: Wikipedia) Die Methodik richtet sich grundsätzlich nach der jeweiligen Fächerkultur und den in ihr gebräuchlichen Methoden. In Wissenschaften, die zwischen theoretischen und empirischen Arbeitsweisen unterscheiden, unterscheidet man theoretische Arbeiten, die Thesen auf Basis vorhandener Literatur entwickeln oder überprüfen (auch: Literaturstudie), von empirischen Arbeiten, bei denen Forschung unmittelbar am Untersuchungsgegenstand betrieben wird, die dann im Rahmen der Arbeit dokumentiert wird. [ ] Wissenschaftliches Arbeiten beschreibt ein methodisch-systematisches Vorgehen, bei dem die Ergebnisse der Arbeit für jeden objektiv nachvollziehbar oder wiederholbar sind. Das bedeutet, Informationsquellen werden offen gelegt (zitiert) und Experimente so beschrieben, dass sie reproduziert werden können. Wer eine wissenschaftliche Arbeit liest, kann stets erkennen, auf Grundlage welcher Fakten und Beweise der Autor zu seinen Schlussfolgerungen gelangt ist, auf welche Forschungsergebnisse anderer Wissenschaftler er sich beruft (Zitation) und welche (neuen) Aspekte von ihm sind. In den Geistes- und Naturwissenschaften beruht der Anspruch an wissenschaftliches Arbeiten auf dem Grundsatz, dass es zu einem Thema nie nur eine Informationsquelle, sondern immer mehrere gibt. Die folgenden Vorgehensweisen sind dabei vor allem für Geisteswissenschaften charakteristisch. In einem ersten Schritt legt der Wissenschaftler zu den wichtigsten Aspekten seines Themas eine schlüssige Grobgliederung an und sichtet auf ihrer Grundlage geeignete Quellen (Primärund Sekundärliteratur). [ ] Er stellt eine Bibliographie zusammen und schreibt Exzerpte. Im Literaturverzeichnis der Arbeit sind später nur die Werke zu erwähnen, die auch zitiert wurden. Im zweiten Schritt überschaut er das Material und vergleicht Quellen und Literatur. Ziele dabei sind das Aufdecken von Unstimmigkeiten und das Entwickeln einer eigenen Meinung. Im dritten Schritt beginnt der Autor, eine wissenschaftliche Arbeit zu schreiben. Dabei stellt er mehr oder minder kurz dar, was er an Veröffentlichungen bereits vorgefunden hat und was sie zum eigenen Projekt beitragen können. Möglich sind Zusammenfassungen der verschiedenen Veröffentlichungen oder auch die Zusammenfassung einzelner Kapitel oder Abschnitte, die dann den Auszügen anderer Werke gegenübergestellt werden. Möglich ist es auch, fremde Autoren wörtlich zu zitieren. In jedem Fall muss die Herkunft eines Gedankens, Begriffs, Idee oder empirischen Zahl benannt werden. Beim Nachweis unterscheidet man Zitate (wörtliche Übernahmen) und Entlehnungen (nicht wörtliche, sinngemäße Übernahmen). In beiden Fällen werden die Quellen in wissenschaftlichen Anmerkungen (oft in Form einer Fußnote) angegeben. Bei Zitaten werden Autor, Titel, Erscheinungsort, Erscheinungsjahr und die Seite(n) angegeben, die man verwendet hat; bei Entlehnungen wird der Quelle ein vgl. vorangestellt. Entsprechendes gilt auch für Quellen aus dem Internet. Jede Internetseite ist eine Quelle oder Literatur, die im eigenen wissenschaftlichen Werk angegeben werden muss (URL und Kalenderdatum des Abrufs). Die genaue Herkunftsangabe ist für die Belegbarkeit einer Behauptung wichtig. Eine Aussage muss bis hin zur Quelle zurückverfolgbar und damit überprüfbar sein. Dies dient auch dem 2

3 Schutz des Wissenschaftlers selbst. Hat er ungeprüft eine Falschinformation übernommen und die Herkunft nicht angegeben, wird er selbst für den Fehler verantwortlich gemacht. [ ] In einem vierten Schritt entwickelt der Wissenschaftler seine eigene Idee; diese Fragestellung legt das Erkenntnisinteresse des Autors offen und hat unmittelbar Einfluss auf den Aufbau seiner Argumentation. Hierfür trägt er Fakten oder Beispiele zusammen und stellt dar, was er aus den vorgelegten Fakten oder Beispielen schließt. Dabei bemüht er sich, für jede Behauptung einen Beweis bzw. Beleg vorzulegen und jedes Argument zu begründen. Der Argumentationsgang in einer wissenschaftlichen Arbeit folgt den Regeln der Logik. Unverzichtbar ist zuletzt eine Ergebnissicherung in Form eines Fazits (oft Ergebnis, Schluss oder Schlussfolgerungen genannt) oder einer Zusammenfassung. Bei einer Zusammenfassung ist zu beachten, dass hier keine neuen Gedanken oder Probleme eingeführt werden dürfen. Im Falle einer Veröffentlichung wird häufig ein Abstract vorangestellt, d. h. eine kurze zusammenfassende Wiedergabe von Konzept, Methode(n) und Ergebnis(sen) der Arbeit. In vielen wissenschaftlichen Bereichen gibt es Fachausdrücke. Es ist zwar nicht notwendig, dass wissenschaftliche Arbeiten in besonderer Weise auf Fremdwörter zurückgreifen, aber oft sind die entsprechenden Fachausdrücke innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft gängig und deshalb leichter verständlich. Ein Autor kann im Bedarfsfall auch eigene Begriffe einführen. Das tut er, indem er sie definiert und anschließend immer im selben Sinn verwendet. 1 Bei der Anfertigung einer Seminararbeit muss wie bei jeder anderen wissenschaftlichen Arbeit auch streng auf eine logische Gliederung, saubere und ehrliche Recherche, schlüssige Gedankengänge und Formulierungen sowie konsistente Zitation und korrekte Zitate und Entlehnungen geachtet werden. 2 Zu den verbindlichen Zitierrichtlinien vgl. sowie die Handreichung Zitieren. Zur Informationsbeschaffung und zusammenfassung vgl. die Handreichung Exzerpieren. Zur Eingrenzung des Themas und zum Exposeé vgl. die entsprechende Handreichung. 3. Bestandteile (ohne Textteile und Anhang) Die Ausarbeitung besteht in der Regel aus folgenden der Einleitung vorangestellten Bestandteilen: Titelblatt (Angaben zum Kurs/Fach/Schule/Lehrer ); Inhaltsverzeichnis (numerisch); Abkürzungsverzeichnis; Abbildungs-, Tabellen- oder Übersichtenverzeichnis (mit Titel und Quellenangabe)

4 4. Einleitung (Quelle: In der Einleitung wird zum Thema hingeführt, das Thema in einen größeren Zusammenhang eingeordnet und die Themenwahl begründet. Nach der Darstellung des Themas sollten Sie den Leser über das Ziel Ihrer Ausarbeitung informieren: Was wollen sie auf den nächsten Seiten erreichen? (Zielsetzung und Erkenntnisinteresse). Wesentlich für die Einleitung ist das Entwerfen einer Fragestellung/Problemstellung, die der Ausarbeitung zugrunde liegt und die Sie im Hauptteil untersuchen und im Schlussteil beantworten und bewerten. Wichtig: Achten Sie darauf, dass die Leitfrage(n) und das Thema auf den Ihnen zur Verfügung stehenden Seiten sinnvoll bearbeitet werden können. Das Thema sollte deshalb nicht zu eng, aber auch nicht zu weit ausgelegt werden. Nach der Formulierung des Ziels der Ausarbeitung und der Leitfrage ist es sinnvoll, dem Leser einen groben Überblick über den Aufbau Ihrer Argumentation zu geben und diese zu begründen: Welche Schritte werden Sie durchführen, um Ihr Ziel zu erreichen und warum gehen Sie so vor? Durch diese Erläuterungen weiß der Leser bereits am Anfang, was ihn im Verlauf der Ausarbeitung erwartet, er kann sich darauf einstellen und daran orientieren Hauptteil (Quelle: Im Hauptteil findet die eigentliche Erarbeitung des Themas und der spezifischen Fragestellung statt. Dabei gibt es keine Regel, wie die Argumentation im Hauptteil aufgebaut sein soll denn dazu sind die möglichen Themen und Fragestellungen, die einer Hausarbeit zugrunde liegen können, einfach zu unterschiedlich. Wichtig ist aber, dass Sie bei Ihrer Argumentation nie die erkenntnisleitende Fragestellung (also den roten Faden ) aus den Augen verlieren. Beschränken Sie sich auf inhaltlich notwendige Punkte und lassen Sie Punkte, die nicht zur Beantwortung der Frage beitragen, außen vor. Wichtig ist dabei das Verhältnis von Darstellung und Untersuchung. Um ein Thema im Hinblick auf eine Fragestellung untersuchen zu können, ist es wichtig, hierfür auch bekannte Sachverhalte darzulegen, die für das Verständnis des Themas (für den Leser) unabdingbar sind. Hierbei kann es sich - abhängig vom Fachgebiet - um Hintergrundwissen, Funktionsweisen, historische Ereignisse, allgemeine Sachverhalte etc. handeln. Die Wiedergabe solcher bekannten Sachverhalte ist zunächst nur Reproduktion und stellt somit noch keine besondere Eigenleistung dar. Das Kernstück des Hauptteils bildet die Untersuchung der Fragestellung. Diese sollte somit quantitativ den größeren Raum einnehmen als der darstellende Teil. Die Darstellung geht im Hauptteil in der Regel der eigentlichen Untersuchung voraus und bildet für diese das Wissensfundament. Die 4 4

5 wesentliche Eigenleistung erbringen Sie jedoch mit der Untersuchung, die eine weitaus tiefere gedankliche Durchdringung erfordert. Die Ausarbeitung sollte sinnvoll durch Kapitel (und Unterkapitel) strukturiert werden, damit sich der Leser leicht zurechtfinden kann. Die inhaltliche Struktur eines Kapitels sollte auch immer optisch erkennbar sein. Deshalb sollten Sie den Text nicht in einem Block schreiben, sondern einzelne Gedankengänge, Positionen oder Argumente durch Absätze voneinander trennen Schluss (Quelle: Zusammen mit der Einleitung bildet der Schluss einen Rahmen um den Hauptteil der Ausarbeitung. Dieser Rahmen sollte aber nicht nur äußerlich, sondern auch inhaltlich erkennbar sein. Im Schlussteil sollten Sie daher die in der Einleitung formulierte(n) Leitfrage(n) wieder aufgreifen und beantworten: Wurden alle Leitfragen aus der Einleitung beantwortet oder gibt es noch offene Punkte, die nicht beantwortet werden konnten? Tipp: Durch den Bezug auf die Leitfragen kann man selbst überprüfen, ob die Arbeit als gelungen oder rund angesehen werden kann. Wer jetzt feststellen muss, eine Leitfrage nicht beantwortet zu haben, sollte den Hauptteil der Ausarbeitung noch einmal korrigieren. Gleichzeitig bietet die Beantwortung der Leitfragen auch eine Möglichkeit, die Ergebnisse der Ausarbeitung auf den Punkt zu bringen und eine Zusammenfassung zu formulieren. Im Schlussteil wird also auch eine Ergebnissicherung vorgenommen, ein Fazit gezogen und gegebenenfalls ein Ausblick gegeben (gerade wenn eventuell Fragen nicht beantwortet werden konnten). Zudem sollte der Schlussteil immer eine eigene Interpretation und Bewertung der Ergebnisse enthalten: Was leisten die Ergebnisse und wie muss ich sie abwägen? Wie aussagekräftig sind diese? Haben sich durch meine Ausarbeitung Fragen ergeben, die noch geklärt werden müssen? Welches Gesamtfazit ergibt sich und wie ist dieses zu bewerten? 6 7. Anhang In den Anhang gehört ein Literaturverzeichnis, das sämtliche in der Ausarbeitung benutzte Quellen, Materialien und Literatur, d.h. die Texte, die zur Stützung der Argumentation entweder wörtlich oder sinngemäß zitiert werden, aufführt. Die angegebenen Monographien (Einzelwerke), Aufsätze oder Lexikonartikel werden im Literaturverzeichnis alphabetisch sortiert aufgeführt. Grundlage für die Sortierung ist der Nachname des Autors bzw. des

6 Herausgebers bei Sammelbänden. Dies gilt auch für Onlinequellen, wobei hier auch immer die genaue URL angefügt werden muss. Außerdem gehören alle verwendeten Materialien wie Bilder, Statistiken etc. mit Quellennachweis in den Anhang. Sofern Materialien zentrale Untersuchungsgegenstände der Ausarbeitung bilden, können sie auch direkt im Hauptteil auftauchen. Benutzte digitale Medien und eine digitale Version der Ausarbeitung (PDF) müssen auf eine CD gebrannt und der gedruckten Version angefügt werden. Schließlich muss der Ausarbeitung eine eigenhändig unterschriebene Eigenständigkeitserklärung angefügt werden: Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Hausarbeit selbständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe. Die Stellen der Ausarbeitung, die anderen Quellen im Wortlaut oder dem Sinn nach entnommen wurden, sind durch Angaben der Herkunft kenntlich gemacht. Dies gilt auch für Zeichnungen, Skizzen, bildliche Darstellungen sowie für Quellen aus dem Internet. 7 Eine ausführliche Anleitung zum Schreiben einer Hausarbeit oder Seminararbeit finden Sie online unter