Pariser Klimakonferenz und Österreichs Energiewirtschaft. Mag. Iva Hattinger, EVN AG 3. März 2016
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1 Pariser Klimakonferenz und Österreichs Energiewirtschaft Mag. Iva Hattinger, EVN AG 3. März 2016
2 Paris, Dezember 2015
3 Klimakonferenzen 1992 Rio de Janeiro (1. UNO Klimakonferenz) Berlin, Genf, Kyoto, Buenos Aires, Bonn, Den Haag, Marrakesch, Neu Delhi, Mailand, Buenos Aires, Montreal, Nairobi, Bali, Posen, Kopenhagen, Cancun, Durban, Doha, Warschau, Lima 2015 Paris (21. UNO Klimakonferenz) 3
4 Alle Wege nach Paris Buenos Aires Kyoto Paris
5 führen über Kyoto Rio de Janeiro Länder unterzeichnen die UNO Klimakonvention Absichtserklärung zur Senkung der THG ohne rechtliche Verbindlichkeit Kyoto Industriestaaten verpflichten sich erstmals zur Emissionsreduktion Ratifizierung durch 191 Staaten Darunter EU-Mitgliedstaaten, Brasilien, China, Indien und Südafrika, aber nicht USA Kanada ist im Jahr 2013 ausgetreten Kyoto-Protokoll tritt 2005 in Kraft 5
6 Perioden des Kyoto Protokolls Erste Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls Senkung von THG-Emissionen im Zeitraum von um durchschnittlich 5 % im Vergleich zu 1990 USA 7 % EU 8 % Österreich 13 % Deutschland 21 % Zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls beschlossen in Dohar, Industriestaaten verpflichten sich zur weiteren Reduktion der THG Österreich und 27 andere Staaten verpflichten sich zur 20% Reduktion gegenüber 1990 Österreichische Verpflichtung 21% THG für Sektoren im Emissionshandel 16% THG für Sektoren ohne Emissionshandel 6
7 Flexible Mechanismen des Kyoto-Protokolls Globale Strategie 1. Emissionshandel Länder bekommen Emissionsrechte gemäß ihren Kyoto-Zielen zugeteilt Bei Übererfüllung der Ziele kann das Land zu Marktpreisen Emissionsrechte an Länder verkaufen, die ihre Ziele nicht erfüllt haben. 2. Joint Implementation (JI) Projekte, die partnerschaftlich zwischen zwei Kyoto-Industrieländern durchgeführt werden. Emissionsminderung bei Auslandsprojekt kann im eigenen Land angerechnet werden. 3. Clean Development Mechanism (CDM) Projekte zwischen einem Industrie- und einem Entwicklungsland Emissionsminderung kann im Industrieland angerechnet werden 7
8 Plan und Wirklichkeit 1. Verpflichtungsperiode EU-Ziel: 8 % Reduktion der THG-Emissionen gegenüber 1990 EU-Ergebnis: 12,2 % Reduktion Österreichs Ziel: 13 % Reduktion Österreichs Ergebnis: 2,5 % Anstieg (2012 zu 1990) Durch JI/CDM und Ankauf von CO2-Zertifikaten im Wert von ca. 500 Millionen EUR Ziel erreicht Weltweit: Anstieg der THG-Emissionen gegenüber 1990 um ca. 40 % 8
9 Klimawandel in Österreich Österreich wird von der Klimaerwärmung besonders hart getroffen, weil alpine Landschaft sehr sensibel auf Erwärmung reagieren Seit 1880 ist die Temperatur um nahezu 2 Grad gestiegen (Global: 0,85 Grad) Ohne Gegenmaßnahmen wird die Erwärmung um das Jahr ,5 Grad betragen 9
10 Pariser Klimakonferenz Dezember Staaten einigen sich auf 32 Seiten Vertrag Inkrafttreten nach Ratifizierungsprozessen 2020 geplant Erderwärmung bis 2100 soll auf +2 Grad, womöglich auf +1,5 eingeschränkt werden Ab ca sollen keine neuen THG mehr ausgestoßen werden (Ausstieg aus fossilen Energiequellen) Noch keine nationalen Ziele festgelegt Kontrolle ab 2023 vorgesehen Finanzielle Hilfe des Nordens an den Süden Vertrag völkerrechtlich bindend, bei Verletzung keine Strafen vorgesehen 10
11 EU-Klimastrategie 2030 Beitrag zu Pariser Vertrag - 40% Treibhausgasemissionen gegenüber % Anteil von erneuerbaren Energiequellen am Energieverbrauch Mindestens 27% Energieeinsparungen durch Effizienzmaßnahmen gegenüber 2005 Es gibt für die Strategie 2030 keine verbindlichen nationalen Ziele Aktuelle Strategie 2020 ist verbindlich Um das Pariser Ziel von 1,5 Grad Erwärmung zu erreichen, wären Nachschärfungen der Strategie 2030 notwendig 11
12 Auswirkungen der Pariser Klimakonferenz auf Österreich Keine direkten Auswirkungen politische Forderung nach 100 % Strom aus Erneuerbaren bis 2030 politische Forderung nach Komplettausstieg aus fossilen Energieträgern bis 2050 weiterer Ausbau von Wind, Wasser und Photovoltaik Österreichs Erstbeitrag von 25 Mio EUR zur Finanzierung von Klimaschutzprojekten in ärmeren Ländern vorgesehen, Erhöhung vorgesehen Was ist zu erwarten? 12
13 Anteil erneuerbarer Energiequellen an Stromerzeugung in Europa 13
14 Anteil erneuerbarer Energiequellen im Wärme- und Kältebereich in Europa 14
15 Schlussfolgerungen Erreichung der Ziele 2030 erfordert große Anstrengung (auch in Österreich) Kosten für die Systemumstellung werden noch ein Thema sein Eine zweite Welle der Elektrifizierung zeichnet sich als Weg ab Investitionen in Ausbau Erneuerbarer, Netze und Speichersysteme notwendig Fokus verschiebt sich von der Energiewirtschaft zu den Bereichen Verkehr und Wärme 15
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