Wiederholung. Wir gehen von LP s in Standardform aus, wobei A R m n vollen Zeilenrang hat: minc T x A x = b

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Wiederholung. Wir gehen von LP s in Standardform aus, wobei A R m n vollen Zeilenrang hat: minc T x A x = b"

Transkript

1 Wiederholung Wir gehen von LP s in Standardform aus, wobei A R m n vollen Zeilenrang hat: minc T x A x = b x 0. x R n heißt Basislösung, wenn Ax = b und rang(a J ) = J, wobei J = {j x (j) 0}; Basislösung ist gültige Basislösung, wenn x 0 Basis ist Indexmenge B {1,...,n} mit rang(a B ) = m und B = m x R n mit A B x B = b und x (j) = 0 für alle j / B heißt die Basislösung zur Basis B 25/ 64

2 Wiederholung Wenn LP optimale Lösung besiztzt dann existiert optimale Basislösung Optimale Basislösungen kann man aufzählen (ineffizient) Muß man alle gültigen Basislösungen betrachten? Simplex Algorithmus Prinzip: Wandere von Basislösung zu Basislösung in Richtung abnehmender Kosten, bis ein optimaler Eckpunkt erreicht ist. 26/ 64

3 Bringe neuen Index in Basis Betrachte Basis B mit x gültige assoziierte Basislösung Wähle Index j / B Erhöhe x (j) von 0 auf θ > 0 Andere Nichtbasisvariablen sollen unverändert auf 0 bleiben Damit Gültigkeit erhalten bleibt müssen sich Basisvariablen evtl. ändern Übergang von x zu x + θ d Forderungen an d: d(j) = 1 d(k) = 0, k B, k j A(x + θ d) = b soll für θ > 0 gelten; aus Ax = b und θ > 0 folgt Ad = 0. Also insgesamt A B d B + a j = 0 und da B Basis (also A B invertierbar) folgt d B = A 1 B aj. 27/ 64

4 j-te Basisrichtung Definition 3 (j-te Basisrichtung) Sei B eine Basis und j / B. Der Vektor d mit d(j) = 1, d(k) = 0, k B, k j und d B = A 1 B aj heißt j-te Basisrichtung von B. Beim Übergang von x zu x + θd ändert sich die Zielfunktion um Betrag θ c T d = θ( c T B A 1 B aj + c(j)) = θ (c(j) c T B A 1 B aj ) (c(j) c T B A 1 B aj ) repräsentiert die Zunahme der Kosten für θ = 1. Definition 4 (Reduzierte Kosten) Sei B eine Basis. Für j {1,...,n} heißen c(j) = c(j) c T B A 1 B aj die reduzierten Kosten der Variablen x(j) 28/ 64

5 Beispiel Wir betrachten das lineare Optimierungsproblem min{c T x Ax = b,x 0} mit ( ) ( ) A = und b = ( ) 1 1 Wähle B = {1,2}. Dann gilt A B =, also ist B eine Basis. 2 0 Wir setzen x(3) = x(4) = 0 und erhalten aus x B = A 1 B b die gültige Basislösung x = (1,1,0,0) Die dritte Basisrichtung erhalten wir wie folgt: Es gilt d(3) = 1,d(4) = 0 und ( ) ( ) ( ) ( ) d(1) d B = = A 1 0 1/2 1 3/2 d(2) B a3 = = 1 1/2 3 1/2 Die reduzierten Kosten in dieser Richtung sind c(3) = 3 2 c(1) c(2) + c(3). 29/ 64

6 Ein Optimalitätskriterium Lemma 5 Sei B eine Basis und x eine zulässige Basislösung zur Basis B. Wenn c 0, dann ist x optimale Lösung des LPs. Bevor wir dieses Lemma beweisen, kommen wir zu einem fundametalen Konzept der linearen Programmierung 30/ 64

7 Das duale LP Definition 6 Sei ein LP in Standardform. Das LP min{c T x Ax = b, x 0} (3) max{b T y A T y c} (4) in Ungleichungsstandardform ist das duale Lineare Programm zum LP (17). Das LP (17) nennen wir das primale Programm. 31/ 64

8 Schwache Dualität Sei x eine gültige Lösung des primalen LPs und y eine gültige Lösung des Dualen LPs. Dann gilt Beweis. Da b = Ax folgt Da A T y c und x 0 folgt b T y c T x. (5) b T y = x T A T y. x T A T y x T c = c T x. Zusammen bekommen wir die erwünschte Aussage: b T y c T x. 32/ 64

9 Beweis von Lemma 5 Erinnerung x zulässige Basislösung zur Basis B und c(j) = c(j) c T B A 1 B aj 0 für alle j {1,...,n}. (6) (6) kann man umschreiben als c A T A 1 B T cb 0 A T A 1 T cb c. (7) y = A 1 T B cb ist gültige Lösung des Dualen max{b T y A T y c} von min{c T x Ax = b, x 0}. Zielfunktionswert: b T y = (A x ) T y = (A B x B )T y = (A B x B )T A 1 = xb T A T B A 1 = c T x B T B cb T B cb 33/ 64

10 Degenerierte Basislösung Die Frage ist nun, ob auch die Umkehrung von Lemma 5 gilt. Also die Aussage: Wenn c(j) < 0 für ein j {1,...,n}, dann ist dann die Basislösung x nicht Optimal. Sei x eine gültige Basislösung zur Basis B, j / B und d, die j-te Basisrichtung Wenn x (l) = 0 für ein l B, dann ist möglicherweise x + θ d für alle θ > 0 nicht gültig (Wenn auch d(l) < 0) Definition 7 (Degenierte Basislösung) Eine Basislösung x eines LPs heißt degeneriert, wenn J < m, wobei J = {j x (j) > 0}. 34/ 64

11 Die Umkehrung von Lemma 5 gilt eingeschränkt Lemma 8 Sei B eine Basis und x eine zulässige Basislösung zur Basis B. Wenn c(j) < 0 für ein j {1,...,n} und x nichtdegeneriert, dann ist x nicht optimal. Beweis. Sei d R n die j-te Basisrichtung von B. Es gilt A d = 0, d(j) = 1 und d(k) = 0 für alle k B, k j. c(j) gibt die Zunahme der Zielfunktion an, beim Übergang von x zu x + d. Also c(j) = c T d. Da x B > 0 gibt es ein θ > 0 mit x + θ d 0 und somit x + θ d gültige Lösung. c T (x + θ d) = c T x + θ c T d < c T x 35/ 64

12 Optimale Basis Definition 9 Sei B {1,...,n} eine Basis des LP min{c T x Ax = b, x 0} in Standardform. Die Basis ist optimal, wenn folgende Bedingungen gelten A 1 B b 0 assoziierte Basislösung gültig y = A 1 T B cb ist gültige duale Lösung oder äquivalent reduzierte Kosten c von B sind nichtnegativ Eine optimale Basis liefert eine optimale Basislösung, dagegen kann degenerierte optimale Basislösung negative reduzierte Kosten haben 36/ 64

13 Entwicklung der Simplex Methode (nichtdeg. Fall) Sei x nicht-degenerierte zulässige Basislösung von min{c T x Ax = b,x 0} und c Vektor der reduzierten Kosten Wenn c 0, dann ist x optimal Falls c(j) < 0 für ein j dann exist. θ > 0 mit x + θ d gültig, wobei d j-te Basisrichtung Durch Fortschreiten, wird Variable x(j) positiv und alle anderen Nichtbasisvariablen bleiben 0 Wir sagen, j tritt in die Basis ein. Da Kosten in Richtung d abnehmen sollte man so weit wie möglich vorangehen: θ = max{θ 0 x + θ gültig}. Die zugehörige Verringerung der Kosten ist θ c T d = θ c(j). Da Ad = 0, gilt A(x + θ d) = Ax = b Gefahr droht nur der Einhaltung der x 0 Bedingung 37/ 64

14 Wir unterscheiden zwei Fälle: a) Wenn d 0, dann ist x + θd 0, für alle θ 0, der Vektor x + θd wird nie ungültig, mann kann θ = wählen Das LP ist unbeschränkt b) Wenn d(i) < 0, für ein i {1,...,n}, dann folgt aus x (i) + θd(i) 0, dass θ x (i)/d(i) Sei K {1,...,n} definiert durch K = {i d(i) < 0} Größter Wert für θ ist gegeben durch θ = min {i K} ( x (i) d(i) ) (8) Da d(i) 0, für i B, gilt K B. Beachte, dass θ > 0, da x B > 0 wegen Nichtgeneriertheit von x 38/ 64

15 Erinnerung Beispiel Wir betrachten das lineare Optimierungsproblem min{c T x Ax = b,x 0} mit A = ( ) und b = ( ) 2. 2 ( ) 1 1 Wähle B = {1,2}. Dann gilt A B =, also ist B eine Basis. 2 0 Wir setzen x(3) = x(3) = 0 und erhalten aus x B = A 1 B b die gültige Basislösung x = (1,1,0,0) 3-te Basisrichtung: Es gilt d(3) = 1, d(4) = 0 und ( ) ( ) ( ) ( ) d(1) d B = = A 1 0 1/2 1 3/2 d(2) B a3 = = 1 1/2 3 1/2 Die reduzierten Kosten in dieser Richtung sind c(3) = 3 2 c(1) c(2) + c(3). 39/ 64

16 Fortsetzung Beispiel Wir nehmen an, dass c = (2,0,0,0) T, also c 3 = 3. Basisrichtung für j = 3 ist d = ( 3/2, 1/2, 1, 0). Betrachte die Punkte y = x + θd, für θ > 0. Einzige Komponente von y, die abnimmt, ist y 1 (da d(1) < 0) Maximaler Wert von θ ist daher θ = x1 /d(1) = 2/3 Neuer Punkt y = x d = (0,4/3,2/3,0). Die zugehörigen Spalten a 2,a 3 sind linear unabhängig und B = {2, 3} ist eine neue Basis. Wir sagen, 1 hat die Basis verlassen und 3 ist in die Basis eingetreten. 40/ 64

17 Basiswechsel Wenn θ endlich ist, gelangen wir zu neuer gültiger Lösung y = x + θ d Da x(j) = 0 und d(j) = 1, gilt y(j) = θ > 0 Sei l ein Index für den in (8) Minimum angenommen wird Dann gilt d(l) < 0 und y (l) = x(l) + θ d(l) = 0 Basisvariable x(l) wird also 0, während Nichtbasisvariable x(j) positiv geworden ist Dies legt nahe, in Basis B Index l durch j zu ersetzen, d.h. überzugehen zu B = (B \ {l}) {j}. (9) 41/ 64

18 B ist Basis Theorem 10 a) rang(a B ) = m b) y = x + θ d ist eine zu B gehörige gültige Basislösung Beweis. a) Zu zeigen ist: Spalten von A B sind linear unabhängig Betrachte Indexmenge M = {i d(i) 0,i j} B und beachte, dass l M Es gilt (da Ax = b) a j = i M d(i)a i (10) Annahme: Vektoren a i, i B sind linear abhängig. 42/ 64

19 Da Spalten von A B und insbesondere von A B\{l} linear unabhängig sind, muss folglich a j im Erzeugnis der Vektoren a i, i B \ {l} liegen Folglich gibt es Zahlen ν(i), i B \ {l} mit a j = i B\{l} ν(i)a i. (11) Durch Subtraktion der Gleichung (10) von der Gleichung (11) erhalten wir ν(i)a i + (ν(i) + d(i))a i + d(l)a l = 0 (12) i (B\{l})\M i M\{l} was zeigt, dass die Spalten von A B linear abhängig sind. (Wiederspruch!) b) Ist klar, da y gültige Basislösung zur Basis B ist. (y (i) 0 = i B ) 43/ 64

1 Der Simplex Algorithmus I

1 Der Simplex Algorithmus I 1 Nicoletta Andri 1 Der Simplex Algorithmus I 1.1 Einführungsbeispiel In einer Papiermühle wird aus Altpapier und anderen Vorstoffen feines und grobes Papier hergestellt. Der Erlös pro Tonne feines Papier

Mehr

Optimierung. Vorlesung 02

Optimierung. Vorlesung 02 Optimierung Vorlesung 02 LPs in kanonischer Form Für i = 1,, m und j = 1,, d seien c j, b i und a ij reele Zahlen. Gesucht wird eine Belegung der Variablen x 1,, x d, so das die Zielfunktion d c j x j

Mehr

Numerische Lineare Algebra

Numerische Lineare Algebra Numerische Lineare Algebra Vorlesung 7 Prof. Dr. Klaus Höllig Institut für Mathematischen Methoden in den Ingenieurwissenschaften, Numerik und Geometrische Modellierung SS 200 Prof. Dr. Klaus Höllig (IMNG)

Mehr

Dualitätssätze der linearen Optimierung

Dualitätssätze der linearen Optimierung Kapitel 9 Dualitätssätze der linearen Optimierung Sei z = c T x min! Ax = b 9.1 x 0 mit c, x R n, b R m, A R m n ein lineares Programm. Definition 9.1 Duales lineares Programm. Das lineare Programm z =

Mehr

6. Einführung 43. gilt. Dann soll also A B x B = b eindeutig lösbar sein, also A B vollen Rang haben, d. h. invertierbar (regulär) sein.

6. Einführung 43. gilt. Dann soll also A B x B = b eindeutig lösbar sein, also A B vollen Rang haben, d. h. invertierbar (regulär) sein. 6. Einführung 43 und aus der linearen Unabhängigkeit der (a i ) i I(x) folgt y i = z i auch für i I(x). Insgesamt gilt also y = z, d. h., nach Definition 6.9 ist x eine Ecke von P. Beachte: Der Koordinatenvektor

Mehr

Minimumproblem. Definition 4.7. Ein LP der Form. unter den Nebenbedingungen. d ij x j b i (i =1,...,m)

Minimumproblem. Definition 4.7. Ein LP der Form. unter den Nebenbedingungen. d ij x j b i (i =1,...,m) Minimumproblem Definition 4.7 Ein LP der Form nx Minimiere Z = c j x j j=1 unter den Nebenbedingungen nx d ij x j b i (i =1,...,m) j=1 und den Vorzeichenbedingungen x j 0(j =1,...,n) heißt Minimumproblem.

Mehr

VORLESUNG 12 Lineare Optimierung (Viele Folien nach Ulf Lorenz, jetzt TU Darmstadt)

VORLESUNG 12 Lineare Optimierung (Viele Folien nach Ulf Lorenz, jetzt TU Darmstadt) VORLESUNG 12 Lineare Optimierung (Viele Folien nach Ulf Lorenz, jetzt TU Darmstadt) 53 Wiederholung! Basis-Startlösung berechnet! Künstliche Variablen! Erkennung von unlösbaren Problemen! Eliminierung

Mehr

6 Korrektheit des Simplexalgorithmus

6 Korrektheit des Simplexalgorithmus 6 Korrektheit des Simplexalgorithmus Folgerung: Es sei L: Ax = b, c T x max LP und A B nicht-degenerierte PZB von L und es gebe c r := c r c B A B A r > 0 a) Falls a r := A B a r 0, dann L unbeschränkt

Mehr

Optimierung. Optimierung. Vorlesung 8 Lineare Programmierung III: Simplex Algorithmus Fabian Kuhn

Optimierung. Optimierung. Vorlesung 8 Lineare Programmierung III: Simplex Algorithmus Fabian Kuhn Optimierung Vorlesung 8 Lineare Programmierung III: Simplex Algorithmus 1 Resource Allocation Beispiel aus Vorlesung 6 Primales LP: Duales LP: max 3 4 2 2 4 2 8 3 6 0, 0, 0 min 4 8 6 2 3 3 4 2 2 0, 0,

Mehr

Eigenschaften von LPs

Eigenschaften von LPs 2 Lineare Programmierung Eigenschaften von LPs Eigenschaften von LPs Definition 24 Eine Menge K IR n heißt konvex gdw für je zwei Punkte Punkte x (1) K und x (2) K auch jeder Punkt mit 0 λ 1 zu K gehört

Mehr

Die duale Simplexmethode

Die duale Simplexmethode Kapitel 0 Die duale Simplexmethode Bei der dualen Simplexmethode ist eine Startlösung oftmals leichter angebbar als bei der Simplexmethode für das ursprüngliche lineare Programm, da man keine Nichtnegativitätsanforderungen

Mehr

1. Lineare Optimierungsaufgaben (LOA) als Teilklasse konvexer Optimierungsprobleme. f(x) min, x G (1.1) (Legende)

1. Lineare Optimierungsaufgaben (LOA) als Teilklasse konvexer Optimierungsprobleme. f(x) min, x G (1.1) (Legende) . Lineare Optimierungsaufgaben (LOA) als Teilklasse konvexer Optimierungsprobleme X Banachraum, wobei X = R n G zulässige Menge des Optimierungsproblems f: G R Zielfunktion f(x) min, x G (.) (Legende)

Mehr

Simplex-Verfahren. Kapitel 4. Simplex-Verfahren. Peter Becker (H-BRS) Operations Research I Sommersemester / 298

Simplex-Verfahren. Kapitel 4. Simplex-Verfahren. Peter Becker (H-BRS) Operations Research I Sommersemester / 298 Kapitel 4 Simplex-Verfahren Peter Becker (H-BRS) Operations Research I Sommersemester 24 86 / 298 Inhalt Inhalt 4 Simplex-Verfahren Dualer Simplexalgorithmus Vermeidung von Zyklen Peter Becker (H-BRS)

Mehr

Optimierung. Vorlesung 08

Optimierung. Vorlesung 08 Optimierung Vorlesung 08 Heute Dualität Ganzzahligkeit Optimierung der Vorlesung durch Evaluierung 2 Das duale LP Das primale LP Maximiere c T x unter Ax b, x R d 0. wird zu dem dualen LP Minimiere b T

Mehr

VORLESUNG 11 Lineare Optimierung (Viele Folien nach Ulf Lorenz, jetzt TU Darmstadt)

VORLESUNG 11 Lineare Optimierung (Viele Folien nach Ulf Lorenz, jetzt TU Darmstadt) VORLESUNG Lineare Optimierung (Viele Folien nach Ulf Lorenz, jetzt TU Darmstadt) 3 Wiederholung! Lineare Programme häufig geeignete Modellierung von Optimierungsproblemen! Verschiedene Darstellungen sind

Mehr

Kap. 4: Lineare Programmierung

Kap. 4: Lineare Programmierung Kap. 4: Lineare Programmierung Professor Dr. Petra Mutzel Lehrstuhl für Algorithm Engineering, LS11 Fakultät für Informatik, TU Dortmund 13./14. VO A&D WS 08/09 27.11./2.12.2008 Petra Mutzel Alg. & Dat.

Mehr

Lineare Optimierung: Simplexverfahren Phase Ⅰ

Lineare Optimierung: Simplexverfahren Phase Ⅰ Lineare Optimierung: Simplexverfahren Phase Ⅰ Zur Erinnerung: Die Lineare Optimierungsaufgabe in Standardform lautet z = c T x + c 0 min (.) bei Ax = b, x 0. Revidiertes Simplexverfahren Mit dem Simplexverfahren

Mehr

Kapitel 7 : Lineare Programmierung Die Simplexmethode (G.B.Dantzig, 1947) Beispiel:

Kapitel 7 : Lineare Programmierung Die Simplexmethode (G.B.Dantzig, 1947) Beispiel: Kapitel 7 : Lineare Programmierung Die Simplexmethode (G.B.Dantzig, 1947) Beispiel: Eine Firma produziert die Produkte P 1, P 2,..., P q aus den Rohstoffen R 1, R 2,..., R m. Dabei stehen b j Einheiten

Mehr

Hauptsatz und Optimalitätskriterium der Simplexmethode

Hauptsatz und Optimalitätskriterium der Simplexmethode Kapitel 4 Hauptsatz und Optimalitätskriterium der Simplexmethode In diesem Abschnitt wird das wichtigste Verfahren zur Lösung linearer Optimierungsprobleme eingeführt die Simplexmethode Es existiere für

Mehr

Kapitel 5. Peter Becker (H-BRS) Operations Research I Sommersemester / 298

Kapitel 5. Peter Becker (H-BRS) Operations Research I Sommersemester / 298 Kapitel 5 Dualität Peter Becker (H-BRS) Operations Research I Sommersemester 2014 241 / 298 Inhalt 5 Dualität Dualitätssätze Zweiphasen-Simplexalgorithmus Peter Becker (H-BRS) Operations Research I Sommersemester

Mehr

VORLESUNG 14 Lineare Optimierung, Dualität (Viele Folien nach Ulf Lorenz, jetzt TU Darmstadt)

VORLESUNG 14 Lineare Optimierung, Dualität (Viele Folien nach Ulf Lorenz, jetzt TU Darmstadt) VORLESUNG 14 Lineare Optimierung, Dualität (Viele Folien nach Ulf Lorenz, jetzt TU Darmstadt) 96 H. Meyerhenke: Kombinatorische Optimierung Dualität bei linearen Programmen Def.: Es sei (L): c T x max

Mehr

Algorithmik WS 07/ Vorlesung, Andreas Jakoby Universität zu Lübeck

Algorithmik WS 07/ Vorlesung, Andreas Jakoby Universität zu Lübeck Lemma 15 KLP 1 ist genau dann lösbar, wenn das dazugehörige LP KLP 2 eine Lösung mit dem Wert Z = 0 besitzt. Ist Z = 0 für x 0, x 0, dann ist x eine zulässige Lösung von KLP 1. Beweis von Lemma 15: Nach

Mehr

Optimierung für Wirtschaftsinformatiker: Dualität, Ganzzahlige lineare Optimierung

Optimierung für Wirtschaftsinformatiker: Dualität, Ganzzahlige lineare Optimierung Optimierung für Wirtschaftsinformatiker: Dualität, Ganzzahlige lineare Optimierung Dr. Nico Düvelmeyer Freitag, 24. Juni 2011 1: 1 [1,1] Inhaltsübersicht für heute 1 Dualität Motivation Duales LP Dualitätssätze

Mehr

Operations Research. Die Simplexmethode. LP-Dualität. Die Simplexmethode. Rainer Schrader. 18. Juni Zur Erinnerung: Gliederung

Operations Research. Die Simplexmethode. LP-Dualität. Die Simplexmethode. Rainer Schrader. 18. Juni Zur Erinnerung: Gliederung Operations Research Rainer Schrader Die Simplexmethode Zentrum für Angewandte Informatik Köln 18 Juni 00 1 / 1 / 1 Gliederung LP-Dualität ein lineares Produktionsmodell der Simplexalgorithmus Phase I Endlichkeit

Mehr

10. Die Berücksichtigung nicht vorzeichenbeschränkter Variablen

10. Die Berücksichtigung nicht vorzeichenbeschränkter Variablen 10. Die Berücksichtigung nicht vorzeichenbeschränkter Variablen Bisher haben wir immer vorausgesetzt, dass alle Variablen eines LOP der Bedingung x i 0 liegen. Im Folgenden wollen wir auch sogenannte freie

Mehr

Grundlagen der Optimierung. Übung 6

Grundlagen der Optimierung. Übung 6 Technische Universität Chemnitz Chemnitz, 2. November 24 Prof. Dr. R. Herzog, J. Blechschmidt, A. Schäfer Abgabe am 28. November 24 Grundlagen der Optimierung Übung 6 Aufgabe 2: Verschiedene Verfahren

Mehr

Studientag zur Algorithmischen Mathematik

Studientag zur Algorithmischen Mathematik Studientag zur Algorithmischen Mathematik Lineare Optimierung Winfried Hochstättler Diskrete Mathematik und Optimierung FernUniversität in Hagen 1. Juli 2012 Outline Lineares Programm (LP) in Standardform

Mehr

Kombinatorische Optimierung

Kombinatorische Optimierung Kombinatorische Optimierung Juniorprof. Dr. Henning Meyerhenke PARALLELES RECHNEN INSTITUT FÜR THEORETISCHE INFORMATIK, FAKULTÄT FÜR INFORMATIK KIT Universität des Landes Baden-Württemberg und nationales

Mehr

Lineare Programmierung (2)

Lineare Programmierung (2) Inhalt Rückblick Motivation - linearen Programmierung Flussprobleme Multiple Warenflüsse Fortsetzung Simplex Algorithmus Initialisierung Fundamentalsatz der linearen Programmierung schwache Dualität Dualität

Mehr

Optimale Steuerung 1 Prozessoptimierung 1

Optimale Steuerung 1 Prozessoptimierung 1 Optimale Steuerung 1 Prozessoptimierung 1 Kapitel 2: Lineare Optimierung Prof. Dr.-Ing. Pu Li Fachgebiet Simulation und Optimale Prozesse (SOP) Lineare Algebra (Mathematische Grundlagen) 2 Beispiel: Produktionsplanung

Mehr

Kap. 4.3: Das Dualitätstheorem der linearen Optimierung

Kap. 4.3: Das Dualitätstheorem der linearen Optimierung Kap. 4.3: Das Dualitätstheorem der linearen Optimierung Professor Dr. Petra Mutzel Lehrstuhl für Algorithm Engineering, LS11 Fakultät für Informatik, TU Dortmund 18. VO A&D WS 08/09 18.12.2008 1 Literatur

Mehr

4.3.3 Simplexiteration

4.3.3 Simplexiteration 7. Januar 2013 53 4.3.3 Simplexiteration Eine Simplexiteration entspricht dem Übergang von einer Ecke des zulässigen Bereiches in eine benachbarte Ecke Dabei wird genau eine Nichtbasisvariable (die zugehörige

Mehr

3. Der Simplexalgorithmus Der Simplexalgorithmus 3.1 Formen des Linearen Optimierungsproblem. (3.1) Allgemeine Form !"#! " # # R $ %!

3. Der Simplexalgorithmus Der Simplexalgorithmus 3.1 Formen des Linearen Optimierungsproblem. (3.1) Allgemeine Form !#!  # # R $ %! 11 3.1 Formen des Linearen Optimierungsproblem... 12 3.2 Zulässige Basislösungen... 13 3.3 Die Geometrie von Linearen Programmen... 14 3.4 Lokale Suche unter den zulässigen Basislösungen... 15 3.5 Organisation

Mehr

Operations Research. Ganzzahlige lineare Programme. ganzzahlige lineare Programme. Ganzzahlige lineare Programme. Rainer Schrader. 25.

Operations Research. Ganzzahlige lineare Programme. ganzzahlige lineare Programme. Ganzzahlige lineare Programme. Rainer Schrader. 25. Operations Research Rainer Schrader Ganzzahlige lineare Programme Zentrum für Angewandte Informatik Köln 25. Juni 2007 1 / 49 2 / 49 Ganzzahlige lineare Programme Gliederung ganzzahlige lineare Programme

Mehr

z = c T x : Ax = b, x 0 }, - die Darstellung der Nichtbasisvektoren durch die Basis ist

z = c T x : Ax = b, x 0 }, - die Darstellung der Nichtbasisvektoren durch die Basis ist Kapitel 5 Die Simplexmethode Es werden folgende Bezeichnungen verwendet: - das untersuchte Problem ist min x R n { z = c T x : Ax = b, x 0 }, - die erste zulässige Basislösung sei x = x 1, x 2,, x m, 0,,

Mehr

Lösung allgemeiner linearer Programme

Lösung allgemeiner linearer Programme Lösung allgemeiner linearer Programme Bisher: Für Anwendung des Simplexalgorithmus muss eine primal oder eine dual zulässige Basislösung vorliegen. Für allgemeine lineare Programme können wir dies direkt

Mehr

3.1. Existenzsatz und Struktur der Lösungsmenge

3.1. Existenzsatz und Struktur der Lösungsmenge 3. EXISTENZ UND DUALITÄT 3.1. Existenzsatz und Struktur der Lösungsmenge Nach dem Satz von Weierstraß besitzt eine lineare Funktion auf einem Polytop stets ein Minimum und ein Maximum. Im allgemeinen Fall

Mehr

3.2.5 Dualität der linearen Optimierung I

3.2.5 Dualität der linearen Optimierung I 3..5 Dualität der linearen Optimierung I Jedem linearen Programm in Standardform kann ein sogenanntes duales Programm zugeordnet werden. Es entsteht dadurch, daß man von einem Minimierungsproblem zu einem

Mehr

Lineare Optimierung Teil 2

Lineare Optimierung Teil 2 Lineare Optimierung Teil 2 Primale Degeneration Duale Degeneration = Mehrdeutigkeit Normalform kanonische Form Duale Simplexmethode HTW-Berlin FB3 Prof. Dr.F. Hartl 1 Primale Degeneration/1 Besitzt eine

Mehr

Übung 3, Simplex-Algorithmus

Übung 3, Simplex-Algorithmus Übung 3, 21.6.2011 Simplex-Algorithmus Aufgabe 3.1 Lösen Sie das folgende Optimierungsproblem (von Aufgabe 2.3) graphisch. Substituieren Sie dazu z = 5 y um ein 2-dimensionales Problem zu erhalten. Rechnung

Mehr

Vorlesung Wirtschaftsmathematik I WS 2007/2008, Wirtschaftingenieurwesen. Kapitel IV: Grundlagen der Linearen Optimierung

Vorlesung Wirtschaftsmathematik I WS 2007/2008, Wirtschaftingenieurwesen. Kapitel IV: Grundlagen der Linearen Optimierung Vorlesung Wirtschaftsmathematik I WS 2007/2008, Wirtschaftingenieurwesen Kapitel IV: Grundlagen der Linearen Optimierung Inhaltsverzeichnis Abschnitt 3-5 3 Der Simplexalgorithmus 58 3.1 Grundlagen..............................

Mehr

Optimierung für Nichtmathematiker

Optimierung für Nichtmathematiker Optimierung für Nichtmathematiker Prof. Dr. R. Herzog WS2010/11 1 / 1 Teil IV Konvexe und ganzzahlige Optimierung Vorlesung 11 IV Konvexe und ganzzahlige Optimierung 2 / 34 Inhaltsübersicht 29Lineare Optimierung

Mehr

4 Lineare Optimierung

4 Lineare Optimierung 4 Lineare Optimierung In diesem Kapitel werden wir uns mit effizienten Verfahren im Bereich der linearen Optimierung beschäftigen. 4.1 Einführung Als Einführung betrachten wir das Beispiel einer Erdölraffinerie.

Mehr

Effiziente Algorithmen Lineares Programmieren 216. Schwache Dualität

Effiziente Algorithmen Lineares Programmieren 216. Schwache Dualität Effiziente Algorithmen Lineares Programmieren 216 Schwache Dualität Sei wieder z = max{ c T x Ax b, x 0 } (P ) und w = min{ b T u A T u c, u 0 }. (D) x ist primal zulässig, wenn x { x Ax b, x 0 }. u ist

Mehr

Kap. 4.2: Simplex- Algorithmus

Kap. 4.2: Simplex- Algorithmus Kap. 4.2: Simplex- Algorithmus Professor Dr. Petra Mutzel Lehrstuhl für Algorithm Engineering, LS11 Fakultät für Informatik, TU Dortmund 14.-17. VO A&D WS 08/09 2.12.-16.12.2008 Petra Mutzel Alg. & Dat.

Mehr

Teil I. Lineare Optimierung

Teil I. Lineare Optimierung Teil I Lineare Optimierung 5 Kapitel 1 Grundlagen Definition 1.1 Lineares Optimierungsproblem, lineares Programm. Eine Aufgabenstellung wird lineares Optimierungsproblem oder lineares Programm genannt,

Mehr

Dr. Anita Kripfganz SS 2014

Dr. Anita Kripfganz SS 2014 Dr. Anita Kripfganz SS 2014 4. Lösungsverfahren 4.1. Schnittebenenmethode Im Jahre 1958 hat R. Gomory ein allgemeines Schnittebenenverfahren zur Lösung ganzzahliger linearer Optimierungsprobleme vorgeschlagen.

Mehr

4. Dualität Dualität 4.1 Dualität von LPs und der Dualitätssatz. Die duale Form eines LP in allgemeiner Form. Herleitung der dualen Form

4. Dualität Dualität 4.1 Dualität von LPs und der Dualitätssatz. Die duale Form eines LP in allgemeiner Form. Herleitung der dualen Form 2... 22 4.2 Die Bedingungen vom komplementären Schlupf... 23 4.3 Das Kürzeste-Wege-Problem und zugehörige duale Problem... 24 4.4 Das Farkas Lemma... 25 4.5 Duale Information im Tableau... 26 4.6 Der duale

Mehr

KAPITEL 10 DIE INNERE-PUNKTE-METHODE

KAPITEL 10 DIE INNERE-PUNKTE-METHODE KAPITEL DIE INNERE-PUNKTE-METHODE F. VALLENTIN, A. GUNDERT Vorteile: + Löst effizient lineare Programme (in Theorie und Praxis) + erweiterbar (zu einer größeren Klasse von Optimierungsproblemen) + einfach

Mehr

Optimierung. Vorlesung 04

Optimierung. Vorlesung 04 Optimierung Vorlesung 04 Übungsbetrieb Mangels Teilnehmer keine Dienstagsübung mehr. Prüfung laut Paul: Di, 10. Feb. 2015 00:01-23:59 2 Was bisher geschah LP: Maximiere c T x unter Ax = b, x 0. Basis:

Mehr

1. Transport- und Zuordnungsprobleme Optimierungsalgorithmus für Transportprobleme. Duales Problem. a i u i + i=1. j=1

1. Transport- und Zuordnungsprobleme Optimierungsalgorithmus für Transportprobleme. Duales Problem. a i u i + i=1. j=1 1. Transport- und Zuordnungsprobleme Optimierungsalgorithmus für Transportprobleme Duales Problem Lemma 1.4. Das zum Transportproblem duale Problem lautet: max unter den Nebenbedingungen m a i u i + i=1

Mehr

1. Transport- und Zuordnungsprobleme

1. Transport- und Zuordnungsprobleme 1. Transport- und Zuordnungsprobleme Themen 1. Transport- und Zuordnungsprobleme Themen: Analyse der Problemstruktur Spezielle Varianten des Simplexalgorithmus für Transport- und Zuordnungsprobleme Bezug

Mehr

4.1. Basislösung und kanonische Form

4.1. Basislösung und kanonische Form 4.1. asislösung und kanonische Form ekannt: Jedes LOP kann äquivalent in ein Programm vom Typ III umgeformt werden. Jedes nichtleere Polyeder vom Typ III ist spitz. Für ein LOP vom Typ III gehört im Falle

Mehr

Optimierung 1 Zwischenklausur

Optimierung 1 Zwischenklausur Optimierung Zwischenlausur Tobias Breiten und Laurent Pfeiffer, Universität Graz 8. Mai 8 Lösung der Aufgabe. Wir führen Schlupfvariablen ein (positiv und negativ), um das Problem auf Standardform zu bringen

Mehr

Lineare Optimierung Dantzig 1947

Lineare Optimierung Dantzig 1947 Lineare Optimierung Dantzig 947 Lineare Optimierungs-Aufgaben lassen sich mit Maple direkt lösen: with(simplex): g:= 4*x + x2

Mehr

Inhaltsübersicht für heute:

Inhaltsübersicht für heute: Inhaltsübersicht für heute: Dualität Anwendung: Spieltheorie Komplementarität und Sensitivitätsanalyse Spaltengenerierung Schnittebenenverfahren Welchen Simplex wann? Inhaltsübersicht für heute: Dualität

Mehr

Inhaltsverzeichnis Grundlagen der Linearen Optimierung

Inhaltsverzeichnis Grundlagen der Linearen Optimierung Inhaltsverzeichnis 4 Grundlagen der Linearen Optimierung 1 4.1 Grundbegriffe............................. 1 4.1.1 Lineare Optimierung..................... 1 4.1.2 Das Grundmodell eines linearen Optimierungsproblems

Mehr

Die duale Simplexmethode zur Lösung rein ganzzahliger linearer Programme

Die duale Simplexmethode zur Lösung rein ganzzahliger linearer Programme Kapitel 11 Die duale Simplexmethode zur Lösung rein ganzzahliger linearer Programme Wir betrachten folgendes Optimierungsproblem z = c T x min! Ax = b (11.1) (11.2) x j ganz für j = 1,..., n 1 n, (11.3)

Mehr

Schnittebenenverfahren von Gomory. Stefan Allescher 30. Juni 2005

Schnittebenenverfahren von Gomory. Stefan Allescher 30. Juni 2005 Schnittebenenverfahren von Gomory Stefan Allescher 30. Juni 2005 Inhaltsverzeichnis 1. Grundprinzip 2. Das Verfahren von Gomory 2.1. Vorgehen 2.2. Beweis der Endlichkeit 2.3. Algorithmische Durchführung

Mehr

1 Einführung in Lineare Programme und Dualität

1 Einführung in Lineare Programme und Dualität Gliederung Inhaltsverzeichnis 1 Einführung in Lineare Programme und Dualität 1 1.1 Lineare Programme......................... 1 1.2 Dualität............................... 2 2 Grundlegende Sätze und Definitionen

Mehr

Mathematische Methoden der Algorithmik

Mathematische Methoden der Algorithmik Mathematische Methoden der Algorithmik Dozent: Prof. Dr. Sándor P. Fekete Assistent: Nils Schweer Digitalisierung: Winfried Hellmann Wintersemester 2008/2009 Inhaltsverzeichnis 2 1 Einführung Problem 1.1

Mehr

mit. Wir definieren (Skalarprodukt = Winkel).

mit. Wir definieren (Skalarprodukt = Winkel). 1 Grundidee des Simplexverfahrens (von George Dantzig): Man bestimmt eine beliebige Ecke (Extremalpunkt) einer Lösungsmenge eines Ungleichungssystems. Nun geht man an den Kanten vom Punkt entlang und kontrolliert

Mehr

Zugeordneter bipartiter Graph

Zugeordneter bipartiter Graph Zugeordneter bipartiter Graph Für ein Transportproblem sei A = {A 1,...,A m } die Menge der Fabriken und B = {B 1,...,B n } sei die Menge der Warenhäuser. Wir ordnen nun einem Transportproblem einen bipartiten

Mehr

Der Simplex-Algorithmus

Der Simplex-Algorithmus 5 Lineare Programmierung Simplex-Algorithmus Der Simplex-Algorithmus Standardverfahren zur Lösung von LPs, von G B Dantzig entwickelt Grundidee: Versuche ausgehend von einer Startecke mit einer Ausgangsbasis

Mehr

H. Meyerhenke: Kombinatorische Optimierung. Paralleles Rechnen, Institut für Theoretische Informatik, Fakultät für Informatik

H. Meyerhenke: Kombinatorische Optimierung. Paralleles Rechnen, Institut für Theoretische Informatik, Fakultät für Informatik VORLESUNG 13 Smoothed Analysis des Simplex-Algorithmus Nach Heiko Röglin, Universität Bonn, Vorlesungsskript Introduction to Smoothed Analysis vom 9. Januar 2012 78 Wiederholung Simplex-Algorithmus! Korrektheit:!

Mehr

1 Lineare Optimierung, Simplex-Verfahren

1 Lineare Optimierung, Simplex-Verfahren 1 Lineare Optimierung, Simplex-Verfahren 1.1 Einführung Beispiel: In einer Fabrik werden n Produkte A 1, A 2,..., A n hergestellt. Dazu werden m Rohstoffe B 1, B 2,..., B m (inklusive Arbeitskräfte und

Mehr

Seminar Ausgewählte Kapitel des Operations Research Die Allgegenwärtigkeit von Lagrange (Teil 1)

Seminar Ausgewählte Kapitel des Operations Research Die Allgegenwärtigkeit von Lagrange (Teil 1) Seminar Ausgewählte Kapitel des Operations Research Die Allgegenwärtigkeit von Lagrange (Teil 1) Anna Raaz 21.12.2007 Einführung Die Relaxierung von Lagrange wird in der stochastischen Optimierung meistens

Mehr

Graphentheorie. Kürzeste Wege. Kürzeste Wege. Kürzeste Wege. Rainer Schrader. 25. Oktober 2007

Graphentheorie. Kürzeste Wege. Kürzeste Wege. Kürzeste Wege. Rainer Schrader. 25. Oktober 2007 Graphentheorie Rainer Schrader Zentrum für Angewandte Informatik Köln 25. Oktober 2007 1 / 20 2 / 20 Wir werden Optimierungsprobleme vom folgenden Typ betrachten: gegeben eine Menge X und eine Funktion

Mehr

Operations Research. Flüsse in Netzwerken. Flüsse in Netzwerken. Unimodularität. Rainer Schrader. 2. Juli Gliederung.

Operations Research. Flüsse in Netzwerken. Flüsse in Netzwerken. Unimodularität. Rainer Schrader. 2. Juli Gliederung. Operations Research Rainer Schrader Flüsse in Netzwerken Zentrum für Angewandte Informatik Köln 2. Juli 2007 1 / 53 2 / 53 Flüsse in Netzwerken Unimodularität Gliederung Netzwerke und Flüsse bipartite

Mehr

D-MAVT Lineare Algebra I HS 2017 Prof. Dr. N. Hungerbühler. Lösungen Serie 10

D-MAVT Lineare Algebra I HS 2017 Prof. Dr. N. Hungerbühler. Lösungen Serie 10 D-MAVT Lineare Algebra I HS 2017 Prof. Dr. N. Hungerbühler Lösungen Serie 10 1. Für a 1 : 1 1 0, a 2 : 1 1, a 3 : 1 1 1, b : 2 2 2 1 und A : (a 1, a 2, a 3 ) gelten welche der folgenden Aussagen? (a) det(a)

Mehr

Vorlesung Lineare Optimierung (Sommersemester 2009)

Vorlesung Lineare Optimierung (Sommersemester 2009) 1 Vorlesung Lineare Optimierung (Sommersemester 2009) Kapitel 7: Der Simplex-Algorithmus Volker Kaibel Otto-von-Guericke Universität Magdeburg (Version vom 18. Juni 2009) Gliederung 2 Ecken, Kanten, Extremalstrahlen

Mehr

Angewandte Mathematik für die Informatik

Angewandte Mathematik für die Informatik Angewandte Mathematik für die Informatik PD Dr. Louchka Popova-Zeugmann PD Dr. Wolfgang Kössler 17. Mai 2017 1 Lineare Optimierung Allgemeine LOA Ganzzahlige Optimierung Differentialgleichungen Differentialgleichungen

Mehr

Die Lagrange-duale Funktion

Die Lagrange-duale Funktion Die Lagrange-duale Funktion Gregor Leimcke 21. April 2010 1 Die Lagrangefunktion Wir betrachten das allgemeine Optimierungsproblem wobei minimiere f 0 über D sodass f i 0, i = 1,..., m 1.1 D = h i = 0,

Mehr

Diskrete Optimierung

Diskrete Optimierung Alexander Martin, Sven O. Krumke Diskrete Optimierung SPIN Springer s internal project number, if known 14. April 2009 Springer Berlin Heidelberg NewYork Hong Kong London Milan Paris Tokyo Wir widmen

Mehr

Produktionsplanung und Lineare Optimierung im Rahmen des Projekts Mathematik und Ökonomie 12./13. November 2003 in Düsseldorf.

Produktionsplanung und Lineare Optimierung im Rahmen des Projekts Mathematik und Ökonomie 12./13. November 2003 in Düsseldorf. Übungsaufgaben Aufgabe 1a Medikamentenmischung Ein Pharmaziehersteller möchte ein neues Medikament auf den Markt bringen. Das Medikament kann aus vier verschiedenen Komponenten (K1 K4) zusammengestellt

Mehr

Das Lagrange-duale Problem

Das Lagrange-duale Problem Das Lagrange-duale Problem Tobias Kulke 29. April 2010 1 Einführung Für jedes Paar (λ, ν) mit λ 0 liefert die Langrange-duale Funktion ( ) p g(λ, ν) = inf L(x, λ, ν) = inf f 0 (x) + λ i f i (x) + ν i h

Mehr

Einführung in die Lineare Programmierung

Einführung in die Lineare Programmierung Einführung in die Lineare Programmierung Prof. Dr. Berthold Vöcking Lehrstuhl Informatik 1 RWTH Aachen 28. Mai 2008 Elementares Beispiel Die kanonische Form Die algebraische Gleichungsform Gegeben seien

Mehr

Mathematische Grundlagen für Wirtschaftswissenschaftler Lösungshinweise zu den Übungsaufgaben aus Kapitel 3 - Lineare Optimierung

Mathematische Grundlagen für Wirtschaftswissenschaftler Lösungshinweise zu den Übungsaufgaben aus Kapitel 3 - Lineare Optimierung Mathematische Grundlagen für Wirtschaftswissenschaftler Lösungshinweise zu den Übungsaufgaben aus Kapitel - Lineare Optimierung Sascha Kurz Jörg Rambau 8. August Lösung Aufgabe.. Da es sich um ein homogenes

Mehr

Standard-/kanonische Form Simplex Dualität Kompl./Sensitivität Spaltengen. Schnittebenen Welchen? Inhalt

Standard-/kanonische Form Simplex Dualität Kompl./Sensitivität Spaltengen. Schnittebenen Welchen? Inhalt Inhalt Lineare Optimierung Standardform und kanonische Form Der Simplex-Algorithmus Dualität Komplementarität und Sensitivitätsanalyse Spaltengenerierung Schnittebenenverfahren Welchen Simplex wann? 54:

Mehr

Optimierung. Optimierung. Vorlesung 7 Lineare Programmierung II. 2013 Thomas Brox, Fabian Kuhn

Optimierung. Optimierung. Vorlesung 7 Lineare Programmierung II. 2013 Thomas Brox, Fabian Kuhn Optimierung Vorlesung 7 Lineare Programmierung II 1 Lineare Programme Lineares Programm: Lineare Zielfunktion Lineare Nebenbedingungen (Gleichungen oder Ungleichungen) Spezialfall der konvexen Optimierung

Mehr

Ausgewählte Lösungen zu den Übungsblättern 4-5

Ausgewählte Lösungen zu den Übungsblättern 4-5 Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik Institut für Mathematik und Rechneranwendung Vorlesung: Lineare Algebra (ME), Prof. Dr. J. Gwinner Ausgewählte en zu den Übungsblättern -5 Aufgabe, Lineare Unabhängigkeit

Mehr

Aufgabe 3.1: LP-Problem mit allen Bedingungstypen

Aufgabe 3.1: LP-Problem mit allen Bedingungstypen Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Lehrst.f.BWL, insb. Quant. Methoden Prof. Dr. Dietrich Ohse Interpretation, zulässige Lösung, Dualität 18. Mai 2004 Aufgabe 3.1: LP-Problem mit allen

Mehr

1 Zum Aufwärmen. 1.1 Notationen. 1.2 Lineare Abbildungen und Matrizen. 1.3 Darstellungsmatrizen

1 Zum Aufwärmen. 1.1 Notationen. 1.2 Lineare Abbildungen und Matrizen. 1.3 Darstellungsmatrizen 1 Zum Aufwärmen 1.1 Notationen In diesem Teil der Vorlesung bezeichnen wir Körper mit K, Matrizen mit Buchstaben A,B,..., Vektoren mit u,v,w,... und Skalare mit λ,µ,... Die Menge der m n Matrizen bezeichnen

Mehr

Prof. Dr. Roland Griesse. Höhere Mathematik für Bachelorstudiengänge I.2

Prof. Dr. Roland Griesse. Höhere Mathematik für Bachelorstudiengänge I.2 Höhere Mathematik für Bachelorstudiengänge I.2 Wir nehmen an, dass die LOA bereits in Normalform vorliegt: Maximiere c x, wobei A x = b sowie x 0 mit A R m n, b R m und c R n. Neben b 0 nehmen wir noch

Mehr

Überblick. Kap. 1.4: Minimum Weight Perfect Matching. 1.3 Blüten-Schrumpf Algorithmus für Maximum Matching

Überblick. Kap. 1.4: Minimum Weight Perfect Matching. 1.3 Blüten-Schrumpf Algorithmus für Maximum Matching Kap. 1.4: Minimum Weight Professor Dr. Petra Mutzel Lehrstuhl für Algorithm Engineering, LS11 4. VO 6. November 2006 Überblick kurze Wiederholung: 1.2 Blüten-Schrumpf-Algorithmus für Perfektes Matching

Mehr

6. Softwarewerkzeuge für die Lineare Programmierung

6. Softwarewerkzeuge für die Lineare Programmierung 6. Softwarewerkzeuge für die Lineare Programmierung Inhalt 6. Softwarewerkzeuge für die Lineare Programmierung GNU Linear Programming Kit Operations Research I Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, SS 2013 314 GNU

Mehr

Triangulierungen von Punktmengen und Polyedern

Triangulierungen von Punktmengen und Polyedern Triangulierungen von Punktmengen und Polyedern Vorlesung im Sommersemester 2000 Technische Universität Berlin Jörg Rambau 17.05.2000 Sekundärpolytop und 6 bistellare Operationen In diesem Kapitel werden

Mehr

Computer Science Department - High Performance and Web Computing Group. Optimierungsprobleme

Computer Science Department - High Performance and Web Computing Group. Optimierungsprobleme Optimierungsprobleme Häufig in Alltagssituationen anzutreffen (z.b. Kauf eines Gerätes) Optimierungsprobleme (OPs) sind Probleme, die i.a. viele zulässige Lösungen besitzen Jeder Lösung ist ein bestimmter

Mehr

Innere-Punkt-Methoden

Innere-Punkt-Methoden Innere-Punkt-Methoden Johannes Stemick 26.01.2010 Johannes Stemick () Innere-Punkt-Methoden 26.01.2010 1 / 28 Übersicht 1 Lineare Optimierung 2 Innere-Punkt-Methoden Path-following methods Potential reduction

Mehr

Lineare Programmierung

Lineare Programmierung asis Definition 3.38 Gegeben sei ein LP in der Normalform mit m als Rang der Matrix 2 R m n. x 2 R n mit x = b heißt asislösung gdw. n m Komponenten x i gleich Null und die zu den restlichen Variablen

Mehr

Kap. 4.2: Simplex- Algorithmus

Kap. 4.2: Simplex- Algorithmus Kap. 4.: Simplex- Algorithmus Professor Dr. Petra Mutzel Lehrstuhl für Algorithm Engineering, LS Fakultät für Informatik, TU Dortmund Literatur für diese VO V. Chvatal: Linear Programming D. ertsimas:

Mehr

Optimierungstheorie Scheinklausur Sommersemester Juli 2007

Optimierungstheorie Scheinklausur Sommersemester Juli 2007 Universität Karlsruhe (TH) Forschungsuniversität gegründet 1825 Prof. Dr. Christian Wieners, Dipl.-Math. techn. Martin Sauter Institut für Angewandte und Numerische Mathematik Optimierungstheorie Scheinklausur

Mehr

Klausur zur Spieltheorie

Klausur zur Spieltheorie Prof. M. Eisermann Spieltheorie 5. September 18 Klausur zur Spieltheorie Aufgabe 1. Bitte füllen Sie folgendes aus! (1 Punkt) Name: Matrikelnummer: Vorname: Studiengang: Es gelten die üblichen Klausurbedingungen.

Mehr

Bestimmung einer ersten

Bestimmung einer ersten Kapitel 6 Bestimmung einer ersten zulässigen Basislösung Ein Problem, was man für die Durchführung der Simplexmethode lösen muss, ist die Bestimmung einer ersten zulässigen Basislösung. Wie gut das geht,

Mehr

Lineare Programmierung Teil I

Lineare Programmierung Teil I Seminar über Algorithmen Prof. Dr. Helmut Alt Lineare Programmierung Teil I Lena Schlipf, Benjamin Jankovic Lena Schlipf, Benjamin Jankovic Seminar über Algorithmen SS05 1 Struktur des Vortrags 1. Was

Mehr

4 Bilinearformen und Skalarprodukte

4 Bilinearformen und Skalarprodukte 4 Bilinearformen und Skalarprodukte 4 Grundlagen über Bilinearformen Definition 4 Sei V ein K-Vektorraum Eine Bilinearform b auf V ist eine Abbildung b : V V K mit folgenden Eigenschaften: (B) x, y, z

Mehr

4 Affine Koordinatensysteme

4 Affine Koordinatensysteme 4 Affine Koordinatensysteme Sei X φ ein affiner Raum und seien p,, p r X Definition: Nach ( c ist der Durchschnitt aller affinen Unterräume Z X, welche die Menge {p,,p r } umfassen, selbst ein affiner

Mehr

MODULPRÜFUNG Numerische Methoden (Elektrotechnik, Meteorologie, Geodäsie und Geoinformatik)

MODULPRÜFUNG Numerische Methoden (Elektrotechnik, Meteorologie, Geodäsie und Geoinformatik) Karlsruher Institut für Technologie KIT) Institut für Analysis Dr. S. Wugalter Herbst 7.9.7 MODULPRÜFUNG Numerische Methoden Elektrotechnik, Meteorologie, Geodäsie und Geoinformatik) Aufgabe 4 Punkte)

Mehr

3 Systeme linearer Gleichungen

3 Systeme linearer Gleichungen 3 Systeme linearer Gleichungen Wir wenden uns nun dem Problem der Lösung linearer Gleichungssysteme zu. Beispiel 3.1: Wir betrachten etwa das folgende System linearer Gleichungen: y + 2z = 1 (1) x 2y +

Mehr