LVR-Anlauf- und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder

Größe: px

Ab Seite anzeigen:

Download "LVR-Anlauf- und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder"

Adam Seidel
vor 7 Jahren
Abrufe

1 Landschaftsverband Rheinland LVR-Anlauf- und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder

LANDSCHAFTSVERBAND RHEINLAND Unterstützung für ehemalige Heimkinder Seit 2012 ist die LVR-Anlauf- und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) in Köln

2 LANDSCHAFTSVERBAND RHEINLAND Unterstützung für ehemalige Heimkinder Seit 2012 ist die LVR-Anlauf- und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) in Köln angesiedelt. An diese Stelle können Sie sich wenden, wenn Sie im Zeitraum vom 1. Januar 1949 bis 31. Dezember 1975 im Rahmen einer Jugendhilfemaßnahme vollstationär in einem Heim untergebracht waren und einer der folgenden Fälle auf Sie zutrifft: Sie mussten dort Arbeit leisten, für die keine Beiträge auf Ihr Rentenkonto eingezahlt wurden. In diesem Fall können aus Mitteln des Fonds Rentenersatzleistungen gezahlt werden. Sie leiden unter den Folgen der Heimerziehung noch heute. Dann können aus Mitteln des Fonds Sachleistungen gezahlt werden, zum Beispiel therapeutische Hilfen, die Ihre Krankenkasse nicht übernimmt. Erlenhof, Euskirchen, 1963

3 Wie hilft die Anlauf- und Beratungsstelle? Die LVR-Anlauf- und Beratungsstelle unterstützt ehemalige Heimkinder bei den folgenden Anliegen: Abschluss der Vereinbarung über Leistungen aus dem Fonds Suche nach Heimakten Nachweis des Heimaufenthalts Auswahl von sozialen und therapeutischen Hilfsangeboten Suche nach Selbsthilfegruppen Hinweise: Vereinbarungen über Leistungen aus dem Fonds können bis zum 31. Dezember 2014 getroffen werden. Gelder aus dem Fonds werden nicht auf die Grundsicherung oder Arbeitslosengeld II angerechnet und sind einkommensteuerfrei. Halfeshof, Solingen, 1963

4 Die LVR-Anlauf- und Beratungsstelle in Köln-Deutz ist zuständig für ehemalige Heimkinder, die heute im Rheinland wohnen (siehe Karte) und die während ihrer Heimzeit in den alten Bundesländern untergebracht waren.

5 LVR und ehemalige Heimkinder Viele Kinder und Jugendliche, die nach dem Kriegsende bis in die 1970er Jahre in Heimen der Jugendhilfe lebten, erfuhren dort körperliches und psychisches Leid. Unqualifiziertes Personal, menschenunwürdige Bestrafungsund Arrestmaßnahmen, Körperverletzungen, sexuelle Gewalt und unbezahlte Arbeit waren die Ursachen hierfür. Viele ehemalige Heimkinder leiden noch heute unter den Folgen. Von diesen Vorwürfen sind auch Jugendheime des Landschaftsverbandes Rheinland und die Heimaufsicht beim Landesjugendamt betroffen. Der LVR hat sich seiner Vergangenheit gestellt und eine wissenschaftliche Studie beauftragt, die sich mit den LVR-Jugendhilfeeinrichtungen und der Rolle des Landesjugendamtes befasst. Schon Anfang 2008 hat der LVR eine Hotline für ehemalige Heimkinder eingerichtet. Hier konnten Betroffene über das Erlebte während der Heimaufenthalte sprechen. Gleichzeitig unterstützten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LVR sie mit Rat und Tat bei ihren Anliegen zum Beispiel bei der Suche nach Unterbringungsdaten und Heimakten. Seit Januar 2012 hat die LVR-Anlauf- und Beratungsstelle diese Aufgaben übernommen.

6 Vom Runden Tisch zur Anlauf- und Beratungsstelle Ehemalige Heimkinder haben in den Nachkriegsjahren und bis Mitte der siebziger Jahre durch Heimerziehung großes körperliches und psychisches Leid erfahren. Bund, Länder und Kirchen wollen deshalb dazu beitragen, bei den Betroffenen die Folgen der Unterbringung in Heimen der Jugendhilfe in den Jahren von 1949 bis 1975 zu lindern. Auf Empfehlung des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages nahm der Runde Tisch Heimerziehung im Februar 2009 seine Arbeit auf. Gemeinsam berieten Bund, Länder, Kirchen und ehemalige Heimkinder über mögliche Hilfen für Betroffene. Eine der hier ausgesprochenen Empfehlungen war die Errichtung des Fonds Heimerziehung West. Aus diesem Fonds sollen Unterstützungsleistungen für ehemalige Heimkinder finanziert werden. Der Fonds hat ein Volumen von 120 Millionen Euro. Bund, Länder und die beiden großen Kirchen zahlen zu gleichen Teilen in den Fonds ein. Zu Beginn des Jahres 2012 nahmen in allen westlichen Bundesländern Anlauf- und Beratungsstellen für ehemalige Heimkinder ihre Arbeit auf.

Das Team Foto: Stefan Arendt Jutta Florence Pusch-Runge, Peter Möller und Reinhilde Schröder beraten Sie bei allen Fragen zu Leistungen des Fonds.

7 Das Team Foto: Stefan Arendt Jutta Florence Pusch-Runge, Peter Möller und Reinhilde Schröder beraten Sie bei allen Fragen zu Leistungen des Fonds. Die Beratungsgespräche finden in aller Regel in der Anlauf- und Beratungsstelle Köln-Deutz statt. Wenn es Ihnen aus gesundheitlichen Gründen unmöglich ist hierhin zu kommen, beraten wir Sie auch zu Hause.

Kontakt Landschaftsverband Rheinland LVR-Anlauf- und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder Kennedy-Ufer 2 50679 Köln Kostenloses Servicetelefon: 0800 809-4001 ehemaligeheimkinder@lvr.de www.

8 Kontakt Landschaftsverband Rheinland LVR-Anlauf- und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder Kennedy-Ufer Köln Kostenloses Servicetelefon: ehemaligeheimkinder@lvr.de Die Anlauf- und Beratungsstelle finden Sie im Landeshaus (1) des LVR in Köln-Deutz. Herausgeber LVR Landschaftsverband Rheinland Köln, Tel post@lvr.de, Stand: Oktober 2012 LVR-Fachbereich Kommunikation Leitung: Christine Bayer Redaktion: H. Lohmann Fotos: LVR-Archiv/Ludger Ströter Layout: C. Nimtz, Druck: MKL-Druck

Ähnliche Dokumente

Fonds Heimerziehung. Fonds Heimerziehung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1949 bis 1975

Fonds Heimerziehung. Fonds Heimerziehung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1949 bis 1975 Fonds Heimerziehung Fonds Heimerziehung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1949 bis 1975 Fonds Heimerziehung in der DDR in den Jahren 1949 bis 1990 www.fonds-heimerziehung.de 1 Fonds Heimerziehung