Trauma, Asyl und Resilienz

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1 Trauma, Asyl und Resilienz Tag der seelischen Gesundheit Referent: Dipl.-Psych. Andreas Maisch Psychologischer Psychotherapeut 1

2 Inhalte 1. Vorstellung Refugio Münster 2. Resilienz und psychische Erkrankungen bei Flüchtlingen 3. Postmigrationsstressoren und psychische Gesundheit 4. Psychosoziale Versorgung von Flüchtlingen 2

3 Refugio Münster ist eine Beratungs- und Therapieeinrichtung für psychisch belastete Flüchtlinge und Folteropfer Gründung im August 2014 unter der Trägerschaft der GGUA Flüchtlingshilfe e. V. und der AWO Unterbezirk Münsterland- Recklinghausen Gefördert durch die Stadt Münster, das Land NRW, den Bund und die EU (AMIF) Mitgliedschaft in der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF) 3

4 Clearinggespräche Individuell abgestimmte Stabilisierung und Therapie Psychosoziale Beratung sowie therapiebegleitende sozialarbeiterische Angebote Gruppenangebote Therapieplatzvermittlung 4

5 Sprach- und KulturmittlerInnen Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit Multiplikatorenarbeit 5

6 Flucht und Psyche Welche psychischen Eigenschaften brauchen Menschen, die sich für eine Flucht entscheiden? Bildquelle: DPA 6

7 Resilienz von Flüchtlingen Fähigkeit zur Hoffnung Mut, Ängste zu überwinden Zielstrebigkeit, Risikobereitschaft Bewältigungskompetenz Durchhaltevermögen, Leidensfähigkeit Zuversicht in schwierigen Zeiten nicht verlieren 7

8 Psychische Erkrankungen bei Flüchtlingen (BPtK-Standpunkt) % der Flüchtlinge leiden unter Depressionen und Posttraumatischen Belastungsstörungen PTBS bei erwachsenen Flüchtlingen mind. 8,7 Mal häufiger als in der deutschen Bevölkerung Depressionen mind. 2,5 Mal häufiger als in der deutschen Bevölkerung 15 Mal höhere PTBS-Rate bei Flüchtlingskindern als bei in Deutschland geborenen Kindern 8

9 Flucht und Trauma Flüchtlinge haben häufig traumatische Erlebnisse im Heimatland erlebt Bildquelle: und dpa Picture-Alliance / Thomas Campean 9

10 Flucht und Trauma Traumatische Erlebnisse auf der Flucht (Flucht als andauernder Alarmzustand) Bildquelle: und dpa Picture-Alliance / Thomas Campean 10

11 Flucht und Trauma (BPtK-Standpunkt) 70 Prozent der erwachsenen Flüchtlinge haben Gewalt gegenüber anderen miterlebt (Kinder- und Jugendliche 41 Prozent) 58 Prozent haben Leichen gesehen (Kiju 25 Prozent) 55 Prozent Opfer von Gewalt (Kiju 15 Prozent) 43 Prozent Opfer von Folter 11

12 Traumafolgestörungen: Zusammenwirken verschiedener Faktoren Ereignisfaktoren: - Qualität (Intensität, Brutalität) - Quantität (Häufung, Dauer, Dosiseffekt) Risikofaktoren: - geringes Alter - frühere belastende Erfahrungen - belastende Lebensbedingungen Schutzfaktoren: - soziale, familiäre Unterstützung - erworbene Kompetenzen - positive Erfahrungen - Kohärenz ( sinnhaft einordnen können ) 12

13 Belastungen nach der Flucht Bildquelle: 13

14 Belastungen nach der Flucht Migration an sich führt zu existenzieller Verunsicherung durch Entwurzelungserleben Leben in fremder Welt: andere Sprache, andere Kultur unklare Lebensperspektive Erschwerter Zugang zu Ressourcen (soziales Umfeld, Hobbys) Diskriminierungserfahrungen 14

15 Belastungen nach der Flucht Asylverfahren als komplexer, belastender Prozess Meldung bei einer staatlichen Stelle (Polizei, Ausländerbehörde) Erstaufnahmeeinrichtung (z.b. EAE Hemer) Verteilung in Bundesländer Landeseinrichtungen (z.b. ZUE Schöppingen) 15

16 Asylverfahren Asylantragsstellung beim BAMF (Status Asylbewerber > Aufenthaltsgestattung) Zuständigkeitsprüfung (Dublin III) Falls Deutschland zuständig > Anhörung Entscheidung vom BAMF 16

17 Belastungen durchs Asylverfahren Massive psychische Belastung durch lange Unsicherheit Sorge, dass das ganze Leiden der Flucht sinnlos war Sorge, ob es sich lohnt in Deutschland etwas aufzubauen Langandauernde Ängste vor Abschiebung Gefühle der Hilflosigkeit und Ohnmacht Eingeschränkte Leistungen, schwierige Lebensbedingungen 17

18 Belastungen nach der Flucht Bildquelle: privat 18

19 Belastungen nach der Flucht Bildquelle: GGUA 19

20 Belastungen nach der Flucht Bildquelle: GGUA 20

21 Belastungen nach der Flucht Bildquelle: GGUA 21

22 Familiäre Belastungen Trennung von Familie belastend (soziale Isolation) Sorge um und Druck durch Familie im Heimatland Schuldgefühle (unerfüllbare Aufträge, Überlebensschuld) Wer wurde mit welchen Absprachen zurückgelassen? Wer war hauptmotivierend für die Flucht? Veränderte Rollen nach der Flucht 22

23 Postmigrationsstressoren und psychische Gesundheit Postmigrationsfaktoren (Asylverfahren, Gesundheitsversorgung, Sprachbarriere, Diskriminierung) beeinflussen psychische Gesundheit (Steel et al., 1999) Kohärenzsinn (nach Antonovsky) leidet massiv durch die Postmigrationsstressoren Leben verstehen, beeinflussen können, sinnvoll erleben Postmigrationsfaktoren können Wiederherstellung des früheren Funktionsniveaus (Resilienz) verhinden Postmigrationsfaktoren verletzen psychische Grundbedürfnisse 23

24 Psychische Grundbedürfnisse (Grawe 2004) Kontrolle und Orientierung Leben vorrausehbar, kontrollierbar, sinnhaft Bindung Nähe zu Bezugspersonen Streben nach Trost, Schutz, Sicherheit Selbstwerterhöhung Sich selbst als gut, kompetent, wertvoll fühlen Lustgewinn / Unlustvermeidung Bedürfnis nach lustvollen Erfahrungen Vermeidung von Schmerz, unangenehmen Erfahrungen 24

25 Keilson: Modell der sequentiellen Traumatisierung Untersuchung von niederländischen Juden, die als Kinder den Holocaust überlebten 1. traumatische Sequenz: Beginnende Ausgrenzung, Gewalt während deutscher Besatzung 2. traumatische Sequenz: Direkte Verfolgung (Deportation, KZ) 3. traumatische Sequenz: nach der Verfolgung 3. traumatische Sequenz bestimmt am deutlichsten das Erkrankungsrisiko! 25

26 Psychosoziale Versorgung von Flüchtlingen - Grundhaltungen Blick auf Belastungen und Hilfebedarf, aber auch auf Resilienz und Ressourcen der Geflüchteten Einfluss von postmigratorischen Stressoren auf Genesung beachten ganzheitlicher Ansatz in der psychosozialen Versorgung von Flüchtlingen 26

27 Psychosoziale Stabilisierung Sicherheit und Orientierung vermitteln Reduzierung belastender Lebensbedingungen Ressourcenaktivierung, Resilienz fördern Aufbau Tagesstruktur, soziales Netz Umgang mit PTBS-Symptomatik 27

28 Literaturempfehlung kostenlosedownloads/ pdf 28

29 Literaturempfehlungen und Links Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF e.v.) BPTK Standpunkt psychische Erkrankungen bei Flüchtlingen Steel et al. (1999). Pathways from war trauma to posttraumatic stress symptoms among Tamil asylum seekers, refugees an immigrants. Journal of Traumatic Stress, 12 (3),

30 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Bildquelle: 30 Verantwortlich für den Inhalt: Andreas Maisch

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