Zugänge zu Familien mit Migrationshintergrund

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1 Hessisches Landeskriminalamt Zugänge zu Familien mit Migrationshintergrund Polizei & Sozialarbeit XIX: Nicht von schlechten Eltern?! Eltern und Jugenddeliquenz: Zusammenhänge, Hintergründe, Zugänge für Soziale Arbeit und Polizei Necati Benli Landesmigrationsbeauftragter der hessischen Polizei Frankfurt am Main, 12. Juni 2014

2 Definition Migrationshintergrund *Statistische Bundesamt (2013): Bevölkerung und Erwerbstätigkeit: Bevölkerung mit Migrationshintergrund Ergebnisse des Mikrozensus S. 5f. Zuwanderung ab 1950 (Zuwanderungswelle der Gastarbeiter) Zuwanderer der 1. Generation und der Folgegenerationen (2./3.) Alle Ausländer in der Bundesrepublik Deutschland 2

3 Migrationshintergrund in Zahlen *Ergebnisse des Zensus 2011 Bevölkerung in Deutschland Insgesamt Migrationshintergrund Nichtdeutsche Größte Zuwanderungsgruppen: ca. 2,7 Mio. aus der Türkei ca. 2,7 Mio. aus der ehem. Sowjetunion ca. 2 Mio. aus Polen ca. 1 Mio. aus dem ehem. Jugoslawien ca aus Italien 80,2 Mio. 15,3 Mio. 6,2 Mio. Stand 12/2013 7,3 Mio. Migrationshintergrund (ausgew. Länder) Deutschland Insgesamt Türkei Polen Russische Föderation Kasachstan Italien Rumänien Serbien/Montenegro *Mikrozensus Griechenland Kroatien Bosnien und Herzegowina

4 Wir verändern uns *Statistische Bundesamt (2013): Bevölkerung und Erwerbstätigkeit: Bevölkerung mit Migrationshintergrund Ergebnisse des Mikrozensus S. 14ff. 4

5 Migrationsbericht 2012 *Migrationsbericht des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge im Auftrag der Bundesregierung S. 174 Netto

6 Lebenswelten der Menschen mit Migrationshintergrund *Sinus-Sociovision % Unterschicht 6

7 Lebenswelten der Menschen mit Migrationshintergrund *Sinus-Sociovision

8 Hessisches Landeskriminalamt Zugänge zu Familien mit Migrationshintergrund Polizei & Sozialarbeit XIX: Nicht von schlechten Eltern?! Eltern und Jugenddeliquenz: Zusammenhänge, Hintergründe, Zugänge für Soziale Arbeit und Polizei Necati Benli Landesmigrationsbeauftragter der hessischen Polizei Frankfurt am Main, 12. Juni 2014

9 Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll. Johann Wolfgang von Goethe Der Zugang zu Anderen hat viel mit meiner Ausgangsposition zu tun. 9

10 Zugänge zu Migranten-Milieus durch Interkulturelle Kompetenz Innere Haltung Reflexionsvermögen Handlungskompetenz 10

11 Die hessische Polizei 11

12 Die Migrationsbeauftragten der hessischen Polizei 17 Migrationsbeauftragte verteilt auf Polizeipräsidien Anforderungen: eigenen Migrationshintergrund Sprachkompetenzen Englisch, Französisch, Russisch, Arabisch, Persisch, Türkisch Polizeivollzugsbeamte und Tarifbeschäftigte Aufgaben: Brückenbauer zwischen Polizei und Bürgern mit MHG (Netzwerkarbeit) Prävention Kriseninterventionen 12

13 Zugang zu Migrantenmilieus Religiös-verwurzeltes Milieu Vertrauensgenerierung Kulturkompetenz Emotionalität Handlungskompetenz 13

14 Zugang zu Migrantenmilieus Hedonistisch-subkulturelles Milieu Vertrauensgenerierung Wissen über Subkultur; Underdogs, Peergroups etc. Emotionalität (gepaart mit Aktionismus) Authentizität Handlungskompetenz 14

15 Zugang zu Familien Familiärer Zusammenhalt in Migrantencommunities ausgeprägt Loyalität der Familienmitglieder (je konservativer, desto stärker) Rollenmuster können je nach Lebenswelt differieren Grundsätzlich: Jugend ist Zukunft Die sollen es mal besser haben! Kontakte zu Familien und Familienmitglieder auf individueller/persönlicher Ebene Je nach Milieu Autoritätsstrukturen berücksichtigen Vertrauensbildende Maßnahmen 15

16 Zugang zu Migrantenselbstorganisationen Religiöse Gemeinschaften, Sportvereine, Kulturvereine Frage des Organisationsgrades? Reichweite und Professionalität Prävention und Sicherheit ein Thema für Alle (insb. Internet/Neue Medien) Vertrauensbildende Maßnahmen Bsp. aus Hessen auf Landesebene Arbeitskreis Sicherheit für Alle Ahmadiyya Muslim Jamaat Alevitische Gemeinden in Hessen ATIB Deutsche Jugend aus Russland DITIB Islamische Gemeinschaft der Bosniaken Kompetenzzentrum Muslimischer Frauen Rumänische Gemeinden in Hessen Türkische Gemeinde Hessen Verband der Islamischen Kulturzentren Zentralrat der Serben in Hessen 16

17 Fazit Migranten leben in diversen Lebenswelten Besondere Barrieren existieren im Kontext der älteren zurückgezogenen Generation und der Jugendgruppen/Jugendprotestgruppen Gruppen nicht Ethnisieren; dies gilt insbesondere für Jugendgruppen Zugang zunächst über Herz und dann über Verstand Vertrauensgewinnung bspw. über Sprachkenntnisse; Sprichwörter; Aufmerksamkeiten etc. Strukturen der Selbstorganisation einbeziehen Immer Handlungskompetent auftreten 17

18 Fragen und Diskussion 18

19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Necati Benli Landesmigrationsbeauftragter der hessischen Polizei Hessisches Landeskriminalamt Hölderlinstraße Wiesbaden 19