Statistik des Berufsvorbereitungsjahres/ Berufseinstiegsjahres 2009/10 in Freiburg im Breisgau

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1 Statistik des Berufsvorbereitungsjahres/ Berufseinstiegsjahres 2009/10 in Freiburg im Breisgau Die vorliegende Statistik hat zum Ziel, den Verbleib der Absolventinnen und Absolventen aller 18 BVJ/BEJ-Klassen in Freiburg (insgesamt 283 Jugendliche) zu erfassen. Erstellt wird diese Statistik von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Jugendberufshilfe im BVJ/BEJ. Die Jugendberufshilfe (JBH) im BVJ/BEJ hat sich zum Ziel gesetzt, die berufliche und soziale Integration von benachteiligten Jugendlichen zu fördern bzw. deren Ausgrenzung aus Schule, Berufsleben und Gesellschaft entgegenzuwirken. Die Aufgaben der JBH liegen vor allem in den Bereichen berufliche Orientierung, Persönlichkeitsstärkung, Beratung und Begleitung. Sie umfassen in einem wesentlichen Teil Aufgaben der Jugendsozialarbeit an Schulen und haben präventiven, prozessbegleitenden und vernetzenden Charakter. Ab dem Schuljahr 2008/2009 wurden Jugendliche mit Hauptschulabschluss ins Berufseinstiegsjahr, Jugendliche ohne Hauptschulabschluss ins Berufsvorbereitungsjahr eingeschult. Im Schuljahr 2009/2010 gab es 7 Klassen im Berufsvorbereitungsjahr, 10 Klassen im Berufseinstiegsjahr und eine kombinierte Klasse. Die Lebenssituation der Schüler/innen im BVJ/BEJ ist in vielen Fällen durch soziale oder individuelle Benachteiligungen gekennzeichnet. Diese Benachteiligungen können sich auf das soziale Umfeld beziehen, auf schwierige familiäre Konstellationen oder die ethnische/kulturelle Herkunft, sie können aber auch in den Bereichen Delinquenz, (Lern-) Behinderung oder Leistungsbeeinträchtigung liegen und auf diese Weise den Zugang zur Ausbildungs- bzw. Arbeitswelt behindern. Vorgehensweise: Die Mitarbeiter/innen der JBH befragten im Dezember 2010 und Januar 2011 die BVJ/BEJ-Absolvent/innen aus dem Schuljahr 2009/2010 mit dem Ziel, einen Überblick über den Verbleib der Jugendlichen nach dem BVJ/BEJ zu gewinnen. Die Befragung wurde telefonisch oder im persönlichen Gespräch durchgeführt. Der Zeitpunkt ergibt sich aus der Tatsache, dass im Dezember bei den meisten Jugendlichen, die eine Ausbildung begonnen haben, die Probezeit vorbei ist. Es ist davon auszugehen, dass die Befragungsergebnisse in überdurchschnittlich hohem Maße der Wirklichkeit entsprechen, da die Mitarbeiter/innen der JBH den Jugendlichen aus der Zeit im BVJ/BEJ gut bekannt sind und in den meisten Fällen eine persönliche Beziehung besteht. Die Jugendlichen: Die Jugendlichen sind Förderschüler/innen, Haupt- und Realschulabbrecher/innen, Hauptschulabsolvent/innen oder Jugendliche, die keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Neben den normalen Klassen des BVJ/BEJ werden auch 2 Kooperationsklassen betreut. Bei den Kooperationsklassen handelt es sich um einen zweijährigen Bildungsgang, welcher die Abschlussklasse der Hauptschule bzw. der Förderschule und das Berufsvorbereitungsjahr kombiniert. 1

2 Die Jugendberufshilfe im BVJ/BEJ in Freiburg wurde im Schuljahr 2009/10 angeboten von: Caritasverband Freiburg-Stadt e.v. Simone Müller, JBH im BVJ/BEJ an der Edith-Stein-Schule Tel Mail: Berthold Herrmann, JBH im BVJ an der Internationalen Hauptschule im Römerhof Tel Mail: IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit in der Erzdiözese Freiburg e.v. Christine Schwendemann, JBH im BVJ/BEJ an der Edith-Stein- Schule Tel Mail: IB (Internationaler Bund, Außenstelle Freiburg) Marcus Rißler, JBH im BVJ/BEJ im IB-Bildungszentrum an der Carlo-Schmid-Schule, Tel Mail: Carl Thielcke, JBH im BVJ/BEJ an der Friedrich-Weinbrenner- Gewerbeschule Tel Mail: Willy RauchsJBH im BVJ/BEJ an der Friedrich-Weinbrenner- Gewerbeschule Tel Mail: Ralph Drewski, JBH im BVJ/BEJ an der Richard-Fehrenbach- Gewerbeschule Tel Mail: Nicole Thoma, JBH im BVJ/BEJ an der Werk-Statt-Schule Tel Mail: BBQ Berufliche Bildung ggmbh Andrea Gutmann, Berufsorientierung in Kooperationsklassen (BiK) an der Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule Tel Mail: Fördergesellschaft der Handwerkskammer Freiburg Michaela Gromann, JBH im BVJ/BEJ an der Gertrud-Luckner- Gewerbeschule und Koordination Tel Mail: Tobias Lang, JBH im BVJ/BEJ an der Gertrud-Luckner- Gewerbeschule Tel Mail: Christoph Schmitthenner, JBH im BVJ/BEJ an der Friedrich- Weinbrenner-Gewerbeschule Tel Mail: 2

3 Tab. 1: Um wie viele Jugendliche geht es? Tab. 2: Wer besucht welche Schule? Schülerinnen und Schüler im BVJ/BEJ Schuljahr 2009/2010 n = 283 Verteilung der Schülerinnen und Schüler auf die Schulen n = 283 Edith-Stein-Schule Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule FWG Koop Gertrud-Luckner-Gewerbeschule Internationaler Bund Richard-Fehrenbach-Gewerbeschule Römerhof Werk-statt-Schule weiblich männlich männl. weibl. Im Schuljahr 2009/10 besuchten 283 Jugendliche das Berufsvorbereitungsjahr/Berufseinstiegsjahr in Freiburg (Vorjahr: 318). Die Zahl der Schülerinnen und Schüler im BVJ/BEJ ist um 35 zurückgegangen. An der Edith-Stein-Schule gab es im Schuljahr 2009/10 erstmals nur 4 BEJ-Klassen, eine weniger als in den zurückliegenden Jahren. Beim Internationalen Bund wurde eine Sonderberufsfachschule aus der Erhebung BVJ/BEJ herausgenommen, die in den letzten Jahren noch berücksichtigt wurde. Aufgrund der speziellen Fachrichtung der Edith-Stein-Schule (Hauswirtschaft-Agrarwirtschaft-Sozialwesen-Verwaltung) ist dort der größte Anteil der Mädchen zu finden. Dasselbe gilt für den Jungenanteil an der Friedrich-Weinbrenner- und der Richard-Fehrenbach-Gewerbeschule. Die Werk-statt-Schule bietet ein spezielles Mädchen-BVJ mit handwerklicher Ausrichtung an. 3

4 Tab. 3: Deutsche und Jugendliche mit Migrationshintergrund im Vergleich Anzahl der Schülerinnen und Schüler mit und ohne Migrationshintergrund n = % der BVJ/BEJ-Schüler/innen sind Jugendliche mit Migrationshintergrund. (Dazu gehören auch Jugendliche mit deutscher Staatsangehörigkeit, bei denen ein oder beide Elternteile aus dem Ausland stammen.) Der Anteil der Jugendlichen mit Migrationshintergrund hat sich vom letzten Schuljahr um 7% erhöht. Migrationshintergrund kein Migrationshintergrund 4

5 Tab. 4: Schulabschluss nach dem BEJ/BVJ Hauptschulabschluss vor und nach dem BEJ/BVJ n = 283 In die BEJ-Klassen wurden nur Schüler/innen aufgenommen, die bereits einen Hauptschulabschluss hatten. Die 10 BEJ-Klassen besuchten insgesamt 168 Schüler/innen. 115 Schüler/innen verteilten sich auf 7 BVJ-Klassen (35 weniger als im letzten Schuljahr). HASA vor BEJ/BVJ HASA nach BEJ/BVJ Nach Beendigung des BVJ konnten 76 von den 115 Jugendlichen das entspricht 66% einen Hauptschulabschluss vorweisen. 39 Jugendliche hatten auch nach dem BVJ immer noch keinen Hauptschulabschluss; von diesen 39 Jugendlichen haben 26 das BVJ vorzeitig abgebrochen. 5

6 Tab. 5: Wohin nach dem BVJ/BEJ? Verbleib nach dem BEJ/BVJ n = 283 Ausbildung Arbeit (ab 20 Stunden) Außerbetriebliche Ausbildung Berufsfachschulen ohne MR Berufsfachschulen mit MR Berufshinführende Maßnahme Familiengründung w eitere berufliche/persönliche Qualifizierung FSJ auf der Suche Grauzone Sonstiges vorzeitige Beendigung des BVJ MR = Mittlere Reife 6

7 Anmerkungen zu Tab. 5: Wohin nach dem BVJ/BEJ? Ausbildung: Der Übergang in eine Ausbildung stieg in diesem Schuljahr leicht an (von 23% auf 26%). Die verbesserte Arbeitsmarktlage machte sich auch bei der Suche nach Ausbildungsplätzen bemerkbar. Eine außerbetriebliche Ausbildung haben 4 Schüler und 4 Schülerinnen (3%) begonnen (Vorjahr 2%). Arbeit: 2% der Jugendlichen haben direkt nach dem BVJ/BEJ eine Arbeit mit mindestens 20 Wochenstunden aufgenommen. Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr etwas zurückgegangen. Berufsfachschulen ohne Mittlere Reife: Die Anmeldungen an den einjährigen Berufsfachschulen sind im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen (von 7 auf 5%) Berufsfachschulen mit Mittlerer Reife: Der Anteil der BVJ/BEJ-Abgänger/innen, die an einer zweijährigen Berufsfachschule angenommen wurden, ist in diesem Schuljahr wieder etwas angestiegen auf 11% (Vorjahr 10%). Berufshinführende Maßnahmen: Der Anteil der Jugendlichen, die nach dem BVJ/BEJ eine berufshinführende Maßnahme besuchen, ist im Vergleich zum Vorjahr von 23% auf 20% zurückgegangen. Weitere berufliche/persönliche Qualifizierung: Hiermit sind gemeint: Praktika, Auslandsaufenthalte und BVJ- Wiederholer/innen. Diesen Weg haben wie im Vorjahr 4% der Jugendlichen eingeschlagen. Familiengründung: 3 junge Frauen (1%) bekamen in diesem Jahr ein Kind und widmete sich ausschließlich der Kindererziehung. (Vorjahr 1 Frau, 0,3%) Sonstiges: Die Zahl der Jugendlichen, die unter Sonstiges zusammengefasst wurde, ist auf 3% zurückgegangen (Vorjahr 5%). Sie gehen einer geringfügigen Beschäftigung nach, sind bei der Bundeswehr, dauerhaft erkrankt oder weggezogen. Auf der Suche 15 Jugendliche (5%) gehen keiner der bisher aufgeführten Beschäftigungen nach. Sie sind auf der Suche, ohne dass bei allen beurteilt werden kann, wie intensiv sich diese Suche gestaltet. Diese Zahl ist in diesem Jahr leicht zurückgegangen (Vorjahr 6%) Grauzone: Unter diesen Begriff fallen jene Jugendliche, von denen keinerlei Information über den Verbleib zu erhalten war. Ihr Anteil ist in diesem Schuljahr bei 3% gleichgeblieben. Vorzeitige Beendigung des BVJ/BEJ: Der Anteil der Jugendlichen, die das BVJ/BEJ im Laufe des Schuljahrs vorzeitig beendet haben, ist mit 16 % im Vergleich zum Vorjahr (13%) leicht angestiegen. Von den 45 Jugendlichen, die das BEJ/BVJ vorzeitig beendet haben, sind 5 Jugendliche noch in eine Ausbildung oder ein Dauerpraktikum/EQ eingestiegen, 8 Schülerinnen und Schüler haben auf eine andere Schule gewechselt bzw. das BEJ/BVJ zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt. 5 Jugendliche nahmen eine Arbeitsstelle an, 2 Jugendliche mussten wegen Krankheit aufhören, 3 Jugendliche sind umgezogen, 3 Jugendliche wurden durch das Jugendamt weiterbetreut. 10 Jugendliche konnten nach dem Abbruch nicht mehr erreicht werden. Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) In diesem Jahr begannen 3 junge Frauen ein FSJ (Vorjahr 6 Jugendliche). 7

8 Tab. 6: Welche Berufe wurden ergriffen? In welchen Berufsbereichen sind die Schulabsolvent/innen tätig? n = 81 Agrarwirtschaft Bauberufe Ernährung, Gastgewerbe, Hauswirtschaft Farbtechnik und Raumgestaltung Körperpflege Metalltechnik Handel und Lager Büro und Verwaltung Medizinischer Bereich Sozialer Bereich Sonstiges 8

9 Hinter den angegebenen Berufsbereichen verbergen sich folgende Berufe: Agrarwirtschaft Bauberufe Ernährung und Hauswirtschaft Farbtechnik und Raumgestaltung Holztechnik Körperpflege Metalltechnik Gärtner/in, Florist/in, Forstwirt/in, Winzer/in, Landwirt/in Maurer/in, Beton- und Stahlbetonbauer/in, Dachdecker/in, Straßenbauer/in, Stuckateur/in, Estrichleger/in, Gerüstbauer/in, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/in, Bauzeichner/in, Elektroniker Bäcker/in, Fleischer/in, Konditor/in, Koch/in, Restaurantfachmann/in, Hotelfachmann/fachfrau, Hotelkaufmann/fachfrau, Hauswirtschafter/in, Fachkraft im Gastgewerbe, Fachkraft für Systemgastronomie, Diätassistent/in, Fachkraft für Lebensmitteltechnik Maler/in und Lackierer/in, Polster- und Dekorationsnäher/in, Raumausstatter/in, Gestalter/in für visuelles Marketing Tischler/in, Holzbearbeitungsmechaniker/in, Holzmechaniker/in, Glaser/in Friseur/in, Kosmetiker/in Anlagemechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Fertigungsmechaniker/in, Konstruktionsmechaniker/in, Maschinen- und Anlageführer/in, Metallbauer/in, Zerspanungsmechaniker/in, KFZ-Mechatroniker/in, Zweiradmechaniker/in Handel und Lager Verkäufer/in, Kaufmann/frau im Einzelhandel, Fachlagerist/in, Fachkraft für Lagerlogistik, Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk Büro und Verwaltung Medizinischer Bereich Sozialer Bereich Sonstiges Bürokaufmann/frau, Kaufmann/frau für Bürokommunikation Medizinische/r Fachangestellte/r, Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r, Gesundheits- und Krankenpfleger/in, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in, Altenpfleger/in, Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in, Altenpflegehelfer/in Kinderpfleger/in, Erzieher/in, Alltagsbetreuer/in z.b. Tierpfleger/in, Kraftfahrer/in, Schneider/in, Textilreiniger/in, Bestattungsfachkraft 9

10 Diese Datenerhebung wurde erhoben in Zusammenarbeit mit den Schulleitungen von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Jugendberufshilfe: der Jugendberufshilfe an der Edith-Stein-Schule Träger: Caritasverband Freiburg-Stadt e.v. und IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit in der Erzdiözese Freiburg e.v. der Jugendberufshilfe an der Friedrich-Weinbrenner-, Gertrud- Luckner- und Richard-Fehrenbach-Gewerbeschule Träger: Fördergesellschaft der Handwerkskammer Freiburg und BBQ Berufliche Bildung ggmbh Freiburg der Jugendberufshilfe an der Carlo-Schmid-Schule, Internationaler Bund der Jugendberufshilfe an der Internationalen Hauptschule im Römerhof Träger: Caritasverbandes Freiburg Stadt e.v. der Jugendberufshilfe an der Werk-statt-Schule Träger: Fördergesellschaft der Handwerkskammer Schulen: Berufsschulzentrum Freiburg, Bissierstr. 17, Freiburg - Edith-Stein-Schule - Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule - Gertrud-Luckner-Gewerbeschule Carlo-Schmid-Schule (Staatlich anerkannte Ersatzschule für BVJ), Straßburger Str. 3a, Freiburg Richard-Fehrenbach-Gewerbeschule, Friedrichstr. 51, Freiburg Internationale Hauptschule im Römerhof des CV Freiburg-Stadt e.v Hansjakobstr. 99, Freiburg Werk-Statt-Schule der Fördergesellschaft der Handwerkskammer, Ensisheimer Str. 2a, Freiburg Freiburg, im April