GEMEINDE EVERSWINKEL
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- Mona Lorenz
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1 GEMEINDE EVERSWINKEL Eingriffsbewertung/-bilanzierung zum Bebauungsplan 56 Königskamp II Vorentwurf, Mai 2014 In Zusammenarbeit mit der Verwaltung: Büro für Stadtplanung und Kommunalberatung Tischmann Schrooten Berliner Straße 38, Rheda-Wiedenbrück
2 Gemeinde Everswinkel, Bebauungsplan 56 Königskamp II - Eingriffsbilanzierung 2 1. Veranlassung, aktuelle Nutzung und Vegetationsbestand Die Gemeinde Everswinkel plant im Ortsteil Alverskirchen die bedarfsgerechte Erweiterung des bestehenden Wohnsiedlungsbereichs nördlich der Bebauung im Bereich Wiemstraße/Am Breiten Busch. Übergeordnetes städtebauliches Planungsziel ist die Entwicklung eines i.w. regionaltypischen, familienbezogenen Wohngebiets zur Deckung des kurzfristigen örtlichen Wohnraumbedarfs der ortsansässigen Bevölkerung. Hierzu wird der Bebauungsplan 56 Königskamp II aufgestellt. Das Plangebiet liegt in der Gemarkung Alverskirchen, Flur 4 und umfasst eine Gesamtgröße von etwa 1,4 ha. Die überplanten n wurden bis zur Herstellung der Erschließungsanlagen i.w. intensiv ackerbaulich bewirtschaftet, im Süden befanden sich intensiv und z.t. extensiv genutzte Grünlandbereiche. Wertvolle Biotopstrukturen sind im Geltungsbereich nicht vorhanden. Das Plangebiet wird vom Landschaftsplan Alverskirchen erfasst. Hier ausgewiesene Landschafts- oder Naturschutzgebiete sind nicht betroffen. Unmittelbar westlich grenzt ein feuchter Eichen-Hainbuchenwald als geschützter Landschaftsbestandteil ( 2.8.4) an. Der Wald ist bereits durch ein umlaufendes Wegenetz mit Naturlehrpfad etc. für die wohnungsnahe Erholung erschlossen. Abgesehen von einer potentiell geringfügig erhöhten Frequentierung sind durch die Planung keine zusätzlichen Beeinträchtigungen des Biotops zu erwarten. Die geplante Erschließungs- und Bebauungsstruktur in i.w. offener Bauweise u.a. mit Vorgaben zu Höhenentwicklung und Gestaltung berücksichtigt den Maßstab von Ortsteil, Nachbarschaft sowie Orts- und Landschaftsbild. Durch die Aufstellung des Bebauungsplans 56 kommt es nicht zu einer Inanspruchnahme oder Beeinträchtigung von für Natur und Landschaft besonders hochwertigen n und Objekten oder hochwertigen Biotopen. 2. Eingriffsbilanzierung Die Bewertung und Berechnung des Eingriffs und des Ausgleichsflächenbedarfs erfolgt tabellarisch gemäß des Warendorfer Modells für die Eingriffsregelung 1 in Anlehnung an das vereinfachte Bewertungsverfahren nach der "Numerischen Bewertung von Biotoptypen für die Bauleitplanung in NRW" 2 und dient im Planverfahren als Abwägungsgrundlage. Die Ermittlung des Umfangs der nach dem Bebauungsplan 56 versiegelbaren n erfolgt unter Zugrundelegung der Festsetzungen zur Grundflächenzahl und der maximalen Überschreitungsmöglichkeit für Nebenanlagen etc. nach 19(4) BauNVO. Die Gesamt-GRZ für das Allgemeine Wohngebiet von 0,5 ergibt sich aus der Annahme, dass ein durchschnittlich großes Grundstück von 500 m 2 eine maximale nversiegelung von 50 % durch das Wohnhaus, eine Garage und versiegelte Zuwegungsflächen aufweist. Da in dem Plangebiet manche Grundstücke eine größere 1 Kreis Warendorf, Amt für Planung und Naturschutz (Hg.) (2012): Warendorfer Modell zur Eingriffsregelung, Warendorf. Januar Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV NRW) (Hg.) (2008): Numerische Bewertung von Biotoptypen für die Bauleitplanung in NRW, Recklinghausen. März 2008.
3 Gemeinde Everswinkel, Bebauungsplan 56 Königskamp II - Eingriffsbilanzierung 3 aufweisen, wird der Wert von 0,5 als ein angemessener Mittelwert angesehen. Die im Bereich privater Gärten festgesetzten Anpflanzungen von standortgerechten Laubhecken werden als Teil privater Grünflächen bewertet. Die am Südrand des Plangebiets bestehende Grünlandparzelle wird in eine mit Wegen zu erschließende öffentliche Grünfläche einbezogen. Wegen der zu erwartenden Nutzung als Spiel- und Liegewiese mit hohem Störungsgrad und regelmäßiger Pflege werden diese n zukünftig als Extensivrasen in Grün- und Parkanlagen eingestuft. Die Eingriffsbilanzierung für den Untersuchungsraum erfolgt in den Schritten: A) Erfassung des Ausgangszustands (Tabelle A): Der Gesamtflächenwert A beschreibt den aktuellen Wert des Untersuchungsraums für Naturschutz und Landschaftspflege. B) Erfassung des Zustands nach Bebauungsplanfestsetzung (Tabelle B): der Gesamtflächenwert B erfasst den voraussichtlichen Wert des Untersuchungsraums für Naturschutz und Landschaftspflege nach Durchführung der Planung. C) Ermittlung der Gesamtbilanz der Eingriffe durch Subtraktion des Gesamtflächenwerts A vom Gesamtflächenwert B: die Differenz stellt ein Maß für den rechnerischen Erfüllungsgrad bzw. Bedarf an Ausgleichsmaßnahmen dar und versteht sich vorbehaltlich der bauleitplanerischen Abwägung durch die Gemeinde. Das Verfahren kann angewandt werden, soweit durch Festsetzungen des Bebauungsplans keine Inanspruchnahme oder Beeinträchtigung von für Naturschutz und Landschaftspflege besonders hochwertigen n und Objekten ermöglicht wird. Dies ist bei der vorliegenden Planung nicht der Fall, da die überplanten n bisher intensiv ackerbaulich bewirtschaftet und im Randbereich als Grünland genutzt wurden. Tabelle A: Ausgangszustand im Plangebiet Biotoptyp Biotoptyp gemäß Biotoptypenbeschreibung (m 2 ) * Wertfaktor Bestand Einzelflächenwert Versiegelte (Straße) 205 0,0 0, Unbefestigte Feld- und Waldwege 525 0,5 262, Ackerflächen (intensiv genutzt) , , Intensivgrünland/Fettwiese , ,0 8.2 Hecken, Gebüsch, Feldgehölze 150 2,4 360, Extensivgrünland , ,0 8.2 Hecken, Gebüsch, Feldgehölze 105 2,4 252,0 Gesamtfläche Gesamtflächenwert A: 7.113,5
4 Gemeinde Everswinkel, Bebauungsplan 56 Königskamp II - Eingriffsbilanzierung 4 Tabelle B: Zustand des Plangebiets gemäß Festsetzungen Bebauungsplan Biotoptyp Biotoptyp gemäß Biotoptypenbeschreibung 1 Allgemeines Wohngebiet = rd m 2, davon 1.1 Versiegelte durch Gebäude, Nebenanlagen, Zufahrten etc. (Gesamt-GRZ 0,5) (m 2 ) * Wertfaktor Planung Einzelflächenwert ,0 0,0 4.1 Gartenflächen, private Grünflächen , ,6 2 Straßenverkehrsfläche = rd m Versiegelte n ,0 0,0 3 Öffentliche Grünflächen = m 2, davon 1.2 Wege, wassergebundene Decke in Grünzug 350 0,1 35,0 4.2 Extensivrasen in Grünzug ,4 590,0 8.1 Einzelbäume in Grünzug (neu) 150 1,0 150,0 8.2 Hecken, Gebüsche in Grünzug (neu) 585 1,2 702,0 4 n für Versorgungsanlagen 1.1 Versiegelte n 55 0,0 0,0 Gesamtfläche Gesamtflächenwert B: 2.785,6 * Ermittlung auf Basis der Plankarte Bebauungsplan M 1:1.000, Werte gerundet Ergebnis C: Gesamtbilanz (nwert Planung B nwert Bestand A): ,9 Zeile C zeigt die Gesamtdifferenz zwischen Planung und Bestand. Danach ergibt sich insgesamt für das Plangebiet ein rechnerisches Ausgleichsdefizit von ca Biotopwertpunkten. Über das Ergebnis ist in der bauleitplanerischen Abwägung zu entscheiden. Everswinkel, im Mai 2014
5 Gemeinde Everswinkel, Bebauungsplan 56 Königskamp II - Eingriffsbilanzierung 5 Abb. A: Ausgangszustand/Biotoptypen im Plangebiet 56 Königskamp II
6 Gemeinde Everswinkel, Bebauungsplan 56 Königskamp II - Eingriffsbilanzierung 6 Abb. B: Zustand des Plangebiets gemäß Festsetzungen des Bebauungsplans 56 Königskamp II
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