Kommentar zum Umsatzsteuergesetz (UStG)

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1 Praxis Kommentar Kommentar zum Umsatzsteuergesetz (UStG) Bearbeitet von Prof. Dr. Bernhard Schwarz, Prof. Rolf-Rüdiger Radeisen, Werner Widmann Grundwerk mit Ergänzungslieferungen 0. Loseblattwerk inkl. Online-Nutzung. Rund 5700 S. In 4 Ordnern ISBN Steuern > Steuerrecht allgemein, Gesamtdarstellungen schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, ebooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte.

2 Umsatzsteuerlagerregelung 4 Nr. 4a 4Nr.4a Von den unter 1 Abs. 1 Nr. 1 fallenden Umsätzen sind steuerfrei: 4a die folgenden Umsätze: a) die Lieferungen der in der Anlage 1 bezeichneten Gegenstände an einen Unternehmer für sein Unternehmen, wenn der Gegenstand der Lieferung im Zusammenhang mit der Lieferung in ein Umsatzsteuerlager eingelagert wird oder sich in einem Umsatzsteuerlager befindet. Mit der Auslagerung eines Gegenstands aus einem Umsatzsteuerlager entfällt die Steuerbefreiung für die der Auslagerung vorangegangene Lieferung, den der Auslagerung vorangegangenen innergemeinschaftlichen Erwerb oder die der Auslagerung vorangegangene Einfuhr; dies gilt nicht, wenn der Gegenstand im Zusammenhang mit der Auslagerung in ein anderes Umsatzsteuerlager im Inland eingelagert wird. Eine Auslagerung ist die endgültige Herausnahme eines Gegenstands aus einem Umsatzsteuerlager. Der endgültigen Herausnahme steht gleich der sonstige Wegfall der Voraussetzungen für die Steuerbefreiung sowie die Erbringung einer nicht nach Buchstabe b begünstigten Leistung an den eingelagerten Gegenständen, b) die Leistungen, die mit der Lagerung, der Erhaltung, der Verbesserung der Aufmachung und Handelsgüte oder der Vorbereitung des Vertriebs oder Weiterverkaufs der eingelagerten Gegenstände unmittelbar zusammenhängen. Dies gilt nicht, wenn durch die Leistungen die Gegenstände so aufbereitet werden, dass sie zur Lieferung auf der Einzelhandelsstufe geeignet sind. Die Steuerbefreiung gilt nicht für Leistungen an Unternehmer, die diese zur Ausführung von Umsätzen verwenden, für die die Steuer nach den Durchschnittssätzen des 24 festgesetzt ist. Die Voraussetzungen der Steuerbefreiung müssen vom Unternehmer eindeutig und leicht nachprüfbar nachgewiesen sein. Umsatzsteuerlager kann jedes Grundstück oder Grundstücksteil im Inland sein, das zur Lagerung der in Anlage 1 genannten Gegenstände dienen soll und von einem Lagerhalter betrieben wird. Es kann mehrere Lagerorte umfassen. Das Umsatzsteuerlager bedarf der Bewilligung des für den Lagerhalter zuständigen Finanzamts. Der Antrag ist schriftlich zu stellen. Die Bewilligung ist zu erteilen, wenn ein wirtschaftliches Bedürfnis für den Betrieb des Umsatzsteuerlagers besteht und der Lagerhalter die Gewähr für dessen ordnungsgemäße Verwaltung bietet; UStG (149. Lfg. 2/2010) Huschens 1

3 4 Nr. 4a Umsatzsteuerlagerregelung Anlage 1 (zu 4 Nr. 4a) Liste der Gegenstände, die der Umsatzsteuerlagerregelung unterliegen kçnnen Lfd. Nr. Warenbezeichnung Zolltarif (Kapitel, Position, Unterposition) 1 Kartoffeln, frisch oder gekühlt Position Oliven, vorläufig haltbar gemacht (z. B. durch Schwefeldioxid oder in Wasser, dem Salz, Schwefeldioxid oder andere vorläufig konservierend wirkende Stoffe zugesetzt sind), zum unmittelbaren Genuss nicht geeignet Unterposition Schalenfrüchte, frisch oder getrocknet, auch ohne Schalen oder enthäutet 4 Kaffee, nicht gerçstet, nicht entkoffeiniert, entkoffeiniert Positionen 0801 und 0802 Unterpositionen und Tee, auch aromatisiert Position Getreide Positionen 1001 bis 1005, und Rohreis (Paddy-Reis) Unterposition Ölsamen und çlhaltige Früchte Positionen bis Pflanzliche Fette und Öle und deren Fraktionen, roh, auch raffiniert, jedoch nicht chemisch modifiziert Positionen 1507 bis Rohzucker Unterpositionen und Kakaobohnen und Kakaobohnenbruch, roh oder gerçstet Position Mineralçle (einschließlich Propan und Butan sowie Rohçle aus Erdçl) Positionen , 2710, Unterpositionen und Erzeugnisse der chemischen Industrie Kapitel 28 und Kautschuk, in Primärformen oder in Platten, Positionen 4001 und 4002 Blättern oder Streifen 2

4 Umsatzsteuerlagerregelung 4 Nr. 4a Lfd. Nr. Warenbezeichnung 15 Chemische Halbstoffe aus Holz, ausgenommen solche zum Auflçsen; Halbstoffe aus Holz, durch Kombination aus mechanischem oder chemischem Aufbereitungsverfahren hergestellt Zolltarif (Kapitel, Position, Unterposition) Positionen 4703 bis Wolle, weder gekrempelt noch gekämmt Position Silber, in Rohform oder Pulver aus Position Gold, in Rohform oder als Pulver, zu nicht monetären Zwecken Unterpositionen und Platin, in Rohform oder als Pulver aus Position Eisen- und Stahlerzeugnisse Positionen 7207 bis 7212, 7216, 7219, 7220, 7225 und Nicht raffiniertes Kupfer und Kupferanoden zum elektrolytischen Raffinieren; raffiniertes Kupfer und Kupferlegierungen, in Rohform; Kupfervorlegierungen; Draht aus Kupfer Positionen , 7403, und Nickel in Rohform Position Aluminium in Rohform Position Blei in Rohform Position Zink in Rohform Position Zinn in Rohform Position Andere unedle Metalle, ausgenommen Waren daraus und Abfälle und Schrott aus Positionen 8101 bis 8112 Die Gegenstände dürfen nicht für die Lieferung auf der Einzelhandelsstufe aufgemacht sein. Inhalt Rz. 1 Allgemeines Vorbemerkung, Zweck und Bedeutung der Vorschrift Zusammenhang der Umsatzsteuerlagerregelung mit anderen Vorschriften Rechtsentwicklung Gemeinschaftsrecht UStG (149. Lfg. 2/2010) Huschens 3

5 4 Nr. 4a Umsatzsteuerlagerregelung 2 Steuerbefreite Umsätze Lieferungen von Gegenständen ( 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. a) UStG) Gemeinschaftswaren Nichtgemeinschaftswaren Lieferungen Die steuerfreien Lieferungen im Einzelnen Leistungen im Zusammenhang mit nach 4 Nr. 4a UStG befreiten Umsätzen ( 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. b) UStG) Sonstige Befreiungen im Zusammenhang mit den nach 4 Nr. 4a UStG befreiten Umsätzen Vermittlungsumsätze Innergemeinschaftlicher Erwerb Einfuhr Befreiung der Einfuhr von Gegenständen, die in ein Umsatzsteuerlager eingelagert werden sollen Befreiung der Einfuhr von Gegenständen, die aus einem Umsatzsteuerlager ausgelagert werden Umsatzsteuerlager Begriff Lagerhalter Bewilligung des Steuerlagers Gegenstände nach Anlage 1 zu 4 Nr. 4a UStG (Warenkatalog) Kartoffeln, frisch oder gekühlt (Nr. 1 der Anlage 1) Oliven (Nr. 2 der Anlage 1) Schalenfrüchte (Nr. 3 der Anlage 1) Kaffee (Nr. 4 der Anlage 1) Tee (Nr. 5 der Anlage 1) Getreide (Nr. 6 der Anlage 1) Rohreis (Nr. 7 der Anlage 1) Ölsamen und çlhaltige Früchte (Nr. 8 der Anlage 1) Pflanzliche Fette und Öle (Nr. 9 der Anlage 1) Rohzucker (Nr. 10 der Anlage 1) Kakaobohnen und Kakaobohnenbruch (Nr. 11 der Anlage 1) Mineralçle (Nr. 12 der Anlage 1) Erzeugnisse der chemischen Industrie (Nr. 13 der Anlage 1) Kautschuk (Nr. 14 der Anlage 1) Halbstoffe aus Holz (Nr. 15 der Anlage 1) Wolle (Nr. 16 der Anlage 1) Silber (Nr. 17 der Anlage 1) Gold (Nr. 18 der Anlage 1) Platin (Nr. 19 der Anlage 1) Eisen- und Stahlerzeugnisse (Nr. 20 der Anlage 1) Kupfer (Nr. 21 der Anlage 1) Nickel in Rohform (Nr. 22 der Anlage 1) Aluminium in Rohform (Nr. 23 der Anlage 1) Blei in Rohform (Nr. 24 der Anlage 1) Zink in Rohform (Nr. 25 der Anlage 1) Zinn in Rohform (Nr. 26 der Anlage 1) Andere unedle Metalle (Nr. 27 der Anlage 1)

6 Umsatzsteuerlagerregelung 4 Nr. 4a 6 Auslagerung aus einem Umsatzsteuerlager Begriff der Auslagerung Auslagerer Besteuerung des der Auslagerung vorangegangenen Umsatzes Bemessungsgrundlage für den der Auslagerung vorangegangenen Umsatz Steuersatz für den der Auslagerung vorangegangenen Umsatz Entstehung der Steuer für die Auslagerung des Gegenstands aus dem Umsatzsteuerlager Steuerschuldner für den der Auslagerung vorangegangenen Umsatz Vorsteuerabzug für die vom Auslagerer geschuldete Steuer Transport eines ausgelagerten Gegenstands in das Drittlandsgebiet oder einen anderen EU-Mitgliedstaat Nachweis der Voraussetzungen der Steuerbefreiung Aufzeichnungspflichten Bestätigung der USt-IdNr. des Auslagerers Allgemeines 1.1 Vorbemerkung, Zweck und Bedeutung der Vorschrift Der mwv neu in das Gesetz eingefügte 4 Nr. 4a UStG (vgl. Rz. 21ff.) verkçrpert die sog. Umsatzsteuerlagerregelung. Mit ihr werden Umsätze im Zusammenhang mit Gegenständen, die in ein Umsatzsteuerlager eingelagert werden bzw. die sich in einem Zollverfahren (Nichterhebungsverfahren) befinden, zunächst steuerfrei gestellt. Eine Steuerbelastung erfolgt mit der Auslagerung. Die Steuerlagerregelung hat vor allem Bedeutung für die inländische Seehafen- und Lagerwirtschaft und andere Logistikdienstleister. Diese Betriebe sollten mit der gesetzlichen Neuregelung im Wettbewerb zu ihren ausländischen Konkurrenten gestärkt werden. Die Voraussetzung für die Zulassung als Lagerhalter an den internationalen Warenbçrsen ist regelmäßig das Betreiben eines Steuerlagers. Mit der Lagerregelung hat die deutsche Lagerwirtschaft die Mçglichkeit, auch Waren (insbesondere Schüttgüter und hochwertige Metalle) lagern zu kçnnen, die an Terminbçrsen (z. B. in London) Gegenstand zahlreicher Handelstransaktionen sind, ohne dass die Güter kçrperlich bewegt, d. h. an ihren neuen Eigentümer, transportiert werden. Der Handel mit diesen Waren ist wie in anderen EU-Mitgliedstaaten auch in Deutschland umsatzsteuerlich unbelastet. Wesentlicher Inhalt der Umsatzsteuerlagerregelung ist eine Steuerbefreiung für Umsätze von Gegenständen, mit denen diese in ein Umsatzsteuerlager eingelagert werden, sowie eine Steuerbefreiung der Lieferungen von Gegenständen, bei denen diese kçrperlich in einem Umsatzsteuerlager verbleiben oder in ein anderes Umsatzsteuerlager im Inland gelangen ( 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. a S. 1 UStG). Die Befreiung gilt beim Gelangen der Gegenstände in ein Steuerlager (Einlagerung) nicht nur für die Lieferung dieser Gegenstände im Inland. Befreit sind auch (gem. 4b Nr. 2 UStG) ein vor der Einlagerung liegender innergemeinschaftlicher Erwerb oder (gem. 5 Abs. 1 Nr. 4 UStG) eine Einfuhr. Die Steuerbefreiung gilt nicht für Lie- 1 2 UStG (149. Lfg. 2/2010) Huschens 5

7 4 Nr. 4a Umsatzsteuerlagerregelung ferungen, bei denen die gelieferten Gegenstände für die Lieferung auf der Einzelhandelsstufe aufgemacht sind. Ein Gegenstand ist für die Lieferung auf der Einzelhandelsstufe insbesondere dann aufgemacht, wenn er sich in einer handelsüblichen Verpackung befindet und/oder ohne weitere Be- oder Verarbeitung an einen Endverbraucher geliefert werden kann. 3 Befreit sind auch die Leistungen, die mit der Lagerung, der Erhaltung, der Verbesserung der Aufmachung und Handelsgüte oder der Vorbereitung des Vertriebs oder Weiterverkaufs der eingelagerten Gegenstände unmittelbar zusammenhängen. Dies gilt nicht, wenn durch die Leistungen die Gegenstände so aufbereitet werden, dass sie zur Lieferung auf der Einzelhandelsstufe geeignet sind ( 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. b UStG). 4 In der Anlage 1 zum UStG sind abschließend die nach dem Zolltarif abgegrenzten Gegenstände aufgeführt, die der Umsatzsteuerlagerregelung unterliegen kçnnen. Die Liste der Gegenstände in der Anlage 1 entspricht in erster Linie Anhang V MwStSystRL (zuvor: Anhang J zur 6. EG-Richtlinie). Darüber hinaus enthält die Anlage 1 zum UStG Gegenstände, die an Warenterminbçrsen gehandelt bzw. mehrfach ohne Warenbewegung umgesetzt werden. 5 Die Umsatzsteuerlagerung bedeutet Folgendes: Wird ein Gegenstand in ein im Inland belegenes Steuerlager geliefert (Einlagerung), ist diese Lieferung steuerfrei. Ebenso werden die Lieferungen von Gegenständen, die sich im Steuerlager befinden (Lagerlieferungen), sowie bestimmte damit unmittelbar zusammenhängende Leistungen (auch Befçrderungen innerhalb eines Umsatzsteuerlagers) steuerfrei gestellt. Die Steuerbefreiung für die Lieferung gilt auch dann, wenn der Gegenstand der Lieferung vom liefernden Unternehmer oder seinem Abnehmer in ein anderes im Inland belegenes Steuerlager befçrdert oder versendet wird. 6 Wird der Gegenstand aus dem Steuerlager ausgelagert, ist die der Auslagerung vorangegangene Lieferung, der der Auslagerung vorangegangene innergemeinschaftliche Erwerb oder die der Auslagerung vorangegangene Einfuhr zu besteuern.dieser Umsatz muss nicht in einem unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang mit der Auslagerung stehen. Steuerschuldner ist grundsätzlich der Auslagerer (d. h. derjenige, der den Gegenstand aus dem Steuerlager entnimmt 13a Abs. 1 Nr. 6 UStG). Ihm obliegen auch die Erklärungs- und Aufzeichnungspflichten für die Auslagerung. Gelangt der Gegenstand beim Verlassen des Steuerlagers in ein Drittland oder in einen anderen EU-Mitgliedstaat, ist die damit verbundene Lieferung entweder als Ausfuhrlieferung oder als innergemeinschaftliche Lieferung steuerfrei ( 4 Nr. 1, 6, 6a UStG). 7 Auslagerung ist der tatsächliche Vorgang der endgültigen Herausnahme eines Gegenstands aus einem Umsatzsteuerlager. Auslagerung kann auch die nicht begünstigte Verwendung oder Aufbereitung eines Gegenstands sein (z. B. Lieferung an einen Nichtunternehmer oder Entnahme für nichtunternehmerische Zwecke). Der Vorgang der Auslagerung setzt keine Leistung zwischen zwei Leistungspartnern voraus. Es muss sich also nicht um einen Umsatz handeln. Auslagerer ist der Unternehmer, der im Zeitpunkt der Auslagerung die Verfügungsmacht über den Gegenstand 6

8 Umsatzsteuerlagerregelung 4 Nr. 4a hat. Dem Auslagerer muss eine inländische USt-IdNr. erteilt worden sein. Nicht im Inland ansässige Auslagerer müssen sich daher im Inland bei dem çrtlich zuständigen Finanzamt registrieren lassen. Als Umsatzsteuerlager kommt jeder Ort im Inland in Betracht, der zur Lagerung der 8 in der Anlage 1 bezeichneten Gegenstände geeignet ist. Umsatzsteuerlager kçnnen auch in den Räumen oder an jedem anderen Ort, der als Zolllager zugelassen wurde, errichtet werden. Als Lagerhalter kommt jeder Unternehmer in Betracht, der die begünstigten Gegenstände in seinem Unternehmen lagern kann. Die Einrichtung und der Betrieb eines Umsatzsteuerlagers müssen vom zuständigen Finanzamt bewilligt worden sein. Der Lagerhalter soll hierzu in seinem schriftlichen Antrag insbesondere folgende Angaben machen: Ort und Anschrift des Umsatzsteuerlagers sowie der dazugehçrigen Lagerstätten, Zeitpunkt der beabsichtigten Inbetriebnahme, Beschreibung der Gegenstände gemäß Anlage 1, die gelagert werden sollen. Außerdem muss das wirtschaftliche Bedürfnis für den Betrieb des Umsatzsteuerlagers dargelegt werden. Davon ist regelmäßig auszugehen, wenn die zu lagernden 9 Gegenstände mehrfach ohne Warenbewegung umgesetzt werden sollen (z. B. an Warenterminbçrsen). 1.2 Zusammenhang der Umsatzsteuerlagerregelung mit anderen Vorschriften Die Steuerbefreiung nach 4 Nr. 5 S. 1 Buchst. a UStG für Vermittlungsleistungen gilt auch für die Vermittlung der nach 4 Nr. 4a UStG befreiten Umsätze. Die Ausnahme von der Steuerfreiheit gem. 4 Nr. 19 Buchst. a S. 4 UStG bezieht sich auch auf Lieferungen i. S. v. 4 Nr. 4a Satz 1 Buchst. a S. 2 UStG. Dies verhindert die unbesteuerte Auslagerung von Gegenständen aus einem Steuerlager durch Blinde, deren Umsätze nach 4 Nr. 19 Buchst. a UStG steuerbefreit sind. Die Steuerbefreiung gem. 4b Nr. 2 UStG beim innergemeinschaftlichen Erwerb von Gegenständen gilt auch für die in 4 Nr. 4a UStG bezeichneten Gegenstände unter den dort bezeichneten Voraussetzungen. D. h., bei der Lieferung aus einem anderen EU-Mitgliedstaat in ein Umsatzsteuerlager verwirklicht der Abnehmer des gelieferten Gegenstands einen innergemeinschaftlichen Erwerb. Dieser Erwerb ist steuerfrei. Folgende Einfuhren sind steuerfrei: die Einfuhr der in der Anlage 1 bezeichneten Gegenstände, die im Anschluss an die Einfuhr zur Ausführung von steuerfreien Umsätzen nach 4 Nr. 4a Satz 1 Buchst. a S. 1 UStG verwendet werden sollen ( 5 Abs. 1 Nr. 4 UStG); die Einfuhr der in der Anlage 1 bezeichneten Gegenstände, wenn die Einfuhr im Zusammenhang mit einer Lieferung steht, die zu einer Auslagerung i. S. d. 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. a S. 2 UStG führt und der Lieferer oder sein Beauftragter Schuldner der Einfuhrumsatzsteuer ist ( 5 Abs. 1 Nr. 5 UStG). Das bedeutet bei 5 Abs. 1 Nr. 4 UStG, dass die Einfuhr von Gegenständen, die in ein Umsatzsteuerlager eingelagert werden sollen, steuerfrei ist. Die Absicht des Einführers, die Gegenstände einzulagern, reicht aus. Wird eine Drittlandsware, die sich UStG (149. Lfg. 2/2010) Huschens 7

9 4 Nr. 4a Umsatzsteuerlagerregelung in einem Umsatzsteuerlager befindet, im Zusammenhang mit einer Einfuhr ausgelagert, ist die der Auslagerung vorangehende Lieferung oder der innergemeinschaftliche Erwerb grundsätzlich steuerpflichtig. Da die Einfuhr zeitlich gesehen erst nach der Auslagerung erfolgt, wird zur Vermeidung einer Doppelbesteuerung die Einfuhr nach 5 Abs. 1 Nr. 5 UStG steuerfrei gestellt, wenn Auslagerer der Lieferer ist und dieser gleichzeitig auch die Einfuhrumsatzsteuer schuldet. 14 Nach 10 Abs. 1 S. 5 UStG gilt zur Bemessungsgrundlage Folgendes: Bei Lieferungen und dem innergemeinschaftlichen Erwerb i. S. d. 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. a S. 2 UStG sind die Kosten für die Leistungen i. S. d. 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. b UStG und die vom Auslagerer geschuldeten oder entrichteten Verbrauchsteuern in die Bemessungsgrundlage einzubeziehen. Das bedeutet: Bei einer Auslagerung ( 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. a S. 2 UStG) muss die zu erhebende Umsatzsteuer der Hçhe der Abgabe entsprechen, die bei der Besteuerung der Umsätze im Inland geschuldet worden wäre. Die Bemessungsgrundlage für den Umsatz, für den die Steuerbefreiung wegfällt, ist daher um die Kosten für die an den Auslagerer erbrachten und nach 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. b UStG steuerfreien Leistungen sowie um die vom Auslagerer geschuldeten oder entrichteten Verbrauchsteuern zu erhçhen, soweit diese nicht bereits im Entgelt enthalten sind Abs. 1 Nr. 9 UStG regelt den Zeitpunkt der Entstehung der Steuerschuld bei der Auslagerung aus einem Umsatzsteuerlager. Danach entsteht die Steuer im Fall des 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. a S. 2 UStG mit Ablauf des Voranmeldungszeitraums, in dem der Gegenstand aus einem Umsatzsteuerlager ausgelagert wird. 16 Nach 13a Abs. 1 Nr. 6 UStG ist Steuerschuldner in den Fällen des 4 Nr. 4a Satz 1 Buchst. a S. 2 UStG, wem die Auslagerung zuzurechnen ist (Auslagerer). Daneben ist auch der Lagerhalter Gesamtschuldner, wenn er entgegen 22 Abs. 4c S. 2 UStG die inländische USt-IdNr. des Auslagerers oder dessen Fiskalvertreters nicht oder nicht zutreffend aufzeichnet. Ist der Auslagerer der leistende Unternehmer, ergibt sich dessen Steuerschuldnerschaft bereits aus 13a Abs. 1 Nr. 1 UStG. Mit der Steuerschuldnerschaft des Auslagerers sind auch Erklärungs- und Aufzeichnungspflichten verbunden. Zeichnet der Lagerhalter die USt-IdNr. des Auslagerers oder dessen Fiskalvertreters nicht oder nicht zutreffend auf, kann zur Sicherung des Steueranspruchs neben dem Auslagerer der Lagerhalter als Gesamtschuldner in Anspruch genommen werden Abs. 1 S. 1 Nr. 5 UStG regelt den Vorsteuerabzug für die vom Auslagerer geschuldete Umsatzsteuer, für die er nach 13a Abs. 1 Nr. 6 UStG Steuerschuldner ist. Der Vorsteuerabzug ist unter den übrigen Voraussetzungen des 15 UStG auch ohne gesonderten Ausweis der Steuer in einer Rechnung mçglich. Der Unternehmer kann die nach 13a Abs. 1 Nr. 6 UStG geschuldete Steuer für Umsätze, die für sein Unternehmen ausgeführt worden sind, als Vorsteuer abziehen. 18 Nach 18e Nr. 2 UStG (Bestätigungsverfahren) hat der Lagerhalter die Mçglichkeit, sich vom Bundesamt für Finanzen die Gültigkeit der inländischen USt-IdNr. des Auslagerers oder dessen Fiskalvertreters sowie Namen und Anschrift bestätigen zu lassen. 8

10 Umsatzsteuerlagerregelung 4 Nr. 4a Aufgrund des Verweises auf 13a Abs. 1 Nr. 6 UStG in 19 Abs. 1 S. 3 UStG gilt, dass die vom Auslagerer oder Lagerhalter geschuldete Steuer nicht unter die Kleinunternehmerregelung fällt. Diese Steuer wird also auch bei einem Kleinunternehmer erhoben. Nach 22 Abs. 2 Nr. 9 UStG muss aus den Aufzeichnungen die Bemessungsgrundlage für Umsätze i. S. d. 4 Nr. 4a Satz 1 Buchst. a S. 2 UStG sowie die hierauf entfallenden Steuerbeträge zu ersehen sein. Der Auslagerer muss also die Bemessungsgrundlage einschließlich etwaiger Hinzurechnungen nach 10 Abs. 1 S. 5 UStG und den hierauf entfallenden Steuerbetrag für den der Auslagerung vorangehenden Umsatz aufzeichnen. Nach 22 Abs. 4c UStG muss der Lagerhalter, der ein Umsatzsteuerlager i. S. d. 4 Nr. 4a UStG betreibt, Bestandsaufzeichnungen über die eingelagerten Gegenstände und Aufzeichnungen über Leistungen i. S. d. 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. b S. 1 UStG führen. Bei der Auslagerung eines Gegenstands aus dem Umsatzsteuerlager muss der Lagerhalter Name, Anschrift und die inländische USt- IdNr. des Auslagerers oder dessen Fiskalvertreters aufzeichnen. Der Lagerhalter hat also Aufzeichnungen zu führen über die in das Umsatzsteuerlager eingelagerten Gegenstände; die im Zusammenhang mit den eingelagerten Gegenständen erbrachten Leistungen; werden Leistungen im Zusammenhang mit den eingelagerten Gegenständen nicht im Auftrag des Lagerhalters erbracht, hat er die Leistungen nur dem Grunde und der Art nach aufzuzeichnen; die ausgelagerten Gegenstände und die Identität des Auslagerers oder dessen Fiskalvertreters sowie deren inländische USt-IdNr. 1.3 Rechtsentwicklung 4 Nr. 4a UStG ist durch das Steueränderungsgesetz 2003 (St¾ndG 2003) v (BGBl I 2003, 2645) neu in das Gesetz aufgenommen worden, und zwar mwv Die neue Anlage 1 des UStG (zu 4 Nr. 4a Liste der Gegenstände, die der Umsatzsteuerlagerregelung unterliegen kçnnen) geht auch auf das St¾ndG 2003 zurück und gilt ebenfalls ab Die Gründe für die Einführung der Steuerlagerregelung sind der amtlichen Begründung zum Gesetzentwurf der Bundesregierung für das St¾ndG 2003 (BT-Drs. 15/1621, BR-Drs. 630/03) zu entnehmen. Rz. 23 einstweilen frei Durch das Jahressteuergesetz 2007 v (BGBl I 2006, 2878) wurde die Anlage 1 mwv neu gefasst. Inhaltliche ¾nderungen waren damit nicht verbunden. Es handelte sich lediglich um Anpassungen an die geltende Fassung des Zolltarifs. 1.4 Gemeinschaftsrecht 4 Nr. 4a UStG (und die damit zusammenhängenden anderen Vorschriften des UStG) beruht auf Art. 154, 155, 157 Abs. 1 Buchst. a, 157 Abs. 1 Buchst. b und UStG (149. Lfg. 2/2010) Huschens 9

11 4 Nr. 4a Umsatzsteuerlagerregelung Abs. 2, 160 Abs. 1 Buchst. b, 163 und 202 MwStSystRL. Verstçße gegen diese Vorschriften sind nicht erkennbar. Nach Art. 155 MwStSystRL haben die Mitgliedstaaten die Mçglichkeit (Kannvorschrift), unbeschadet der übrigen Steuerbefreiungen vorbehaltlich der Konsultation des Mehrwertsteuerausschusses gem. Art. 398 der Richtlinie Sondermaßnahmen zu treffen, um die in Abschn. 1 von Kapitel 10 MwStSystRL genannten Umsätze oder einige von ihnen (Abschn. 1 kann damit auch lediglich partiell umgesetzt werden) nicht der Mehrwertsteuer zu unterwerfen (d. h. eine Steuerbefreiung einzuführen), sofern die Umsätze nicht für eine endgültige Verwendung (d. h. unternehmerischen Verbrauch) und/oder einen Endverbrauch bestimmt sind und sofern der beim Verlassen der in Abschn. 1 bezeichneten Regelungen oder Sachverhalte geschuldete Mehrwertsteuerbetrag der Hçhe der Abgaben entspricht, die bei der Besteuerung dieser Umsätze im Inland geschuldet worden wäre. Zur Ermittlung des geschuldeten Mehrwertsteuerbetrags haben der Rat und die Kommission in einer Protokollerklärung (5. Unterabs. zu Art. 1 Nr. 9 der Richtlinie 95/7) Folgendes ausgeführt: wenn keine Lieferung der Gegenstände stattgefunden hat, solange sie in den Bereich der in Art. 16 Absatz 1 Teile A bis E aufgeführten Regelungen oder Sachverhalte fielen, ergibt sich der Steuerbetrag, der auf den Umsatz erhoben worden wäre, aufgrund dessen die Güter in den Bereich der genannten Regelungen oder Sachverhalte fielen (nach Art. 16 Abs. 1 Teil A oder B oder Abs. 1 a steuerbefreite Einfuhr oder Lieferung, oder ein solcher steuerbefreiter innergemeinschaftlicher Erwerb), zuzüglich des Steuerbetrags, der auf die nach Art. 16 Abs. 1 befreiten Dienstleistungen erhoben worden wäre (die Bemessungsgrundlage im Fall der Beendigung der Lagerregelung ohne Umsätze innerhalb der Lagerregelung ergibt sich somit aus dem Umsatz, mit dem der Gegenstand dem Lager zugeführt worden ist, inkl. der an dem Gegenstand während der Lagerregelung vorgenommenen Dienstleistungen); wenn es zu Lieferungen der Gegenstände gekommen ist, solange sie in den Bereich der in Art. 16 Abs. 1 Teile A bis E aufgeführten Regelungen oder Sachverhalte fielen, ergibt sich der Steuerbetrag, der auf die letzte dieser Lieferungen erhoben worden wäre, zuzüglich des Steuerbetrags, der auf die nach dieser Lieferung ausgeführten und gem. Art. 16 Abs. 1 befreiten Dienstleistungen erhoben worden wäre (die Bemessungsgrundlage im Fall der Beendigung der Lagerregelung mit Umsätzen innerhalb der Lagerregelung ergibt sich somit aus der letzten Lagerlieferung vor der Auslagerung, inkl. der an dem Gegenstand während der Lagerregelung vorgenommenen Dienstleistungen). 26 Nach Art. 157 Abs. 1 Buchst. a MwStSystRL kann auf diese Weise die Einfuhr von Gegenständen steuerbefreit werden, die einer anderen Lagerregelung als der Zolllagerregelung unterliegen sollen. Dies ist die EG-rechtliche Grundlage zu der im Zusammenhang mit der Umsatzsteuerlagerregelung neu eingeführten Einfuhrbefreiung gem. 5 Abs. 1 Nr. 4 UStG (vgl. Rz. 73). 27 Nach Art. 157 Abs. 1 Buchst. b MwStSystRL kçnnen die Mitgliedstaaten die Lieferungen von Gegenständen befreien, die im Inland einer anderen Lagerregelung als 10

12 Umsatzsteuerlagerregelung 4 Nr. 4a der Zolllagerregelung unterliegen sollen. Für die Anwendung der Steuerbefreiung gelten als andere Lager als Zolllager: bei anderen als verbrauchsteuerpflichtigen Waren die Orte, die die Mitgliedstaaten als solche definieren (Art. 154 MwStSystRL). Die Mitgliedstaaten dürfen jedoch keine andere Lagerregelung als die Zolllagerregelung vorsehen, wenn diese Gegenstände zur Lieferung auf der Einzelhandelsstufe bestimmt sind (Art. 157 Abs. 2 MwStSystRL). Von Art. 154 MwStSystRL wonach als andere als Zolllager bei verbrauchsteuerpflichtigen Waren die als Steuerlager i. S. v. Art. 4 Buchst. b der Richtlinie 92/12/EWG (ABl. EG 1992 Nr. L 76/11) definierten Orte gelten, hat der Gesetzgeber keinen Gebrauch gemacht. Die Anlage 1 zum UStG enthält keine verbrauchsteuerpflichtigen Waren. Art. 157 Abs. 1 Buchst. b MwStSystRL bedeutet, dass die Mitgliedstaaten eine Steuerbefreiung für Lieferungen in ein Verbrauchsteuerlager oder in einem Verbrauchsteuerlager oder bei nicht verbrauchsteuerpflichtigen Waren in ein selbstdefiniertes Steuerlager bzw. in diesem Steuerlager einführen kçnnen. Nach Art. 158 Abs. 1 MwStSystRL kçnnen die Mitgliedstaaten auch eine Steuerlagerregelung vorsehen für Gegenstände, die für Tax-free-Verkaufsstellen zum Zweck ihrer Lieferungen nach Art. 146 Abs. 1 Buchst. b MwStSystRL an Reisende bestimmt sind, die sich per Flugzeug oder Schiff in einen Drittstaat begeben (Ausfuhrlieferungen nach Art. 146 Abs. 1 Buchst. b MwStSystRL durch Tax-free-Verkaufsstellen an Reisende mit Ziel Drittstaat); für Steuerpflichtige zum Zweck ihrer Lieferungen an Reisende bestimmt sind, die während eines Flugs oder einer Seereise, deren Zielort außerhalb der Gemeinschaft gelegen ist, an Bord eines Flugzeugs oder Schiffs durchgeführt werden; für Steuerpflichtige zum Zweck ihrer nach Art. 151 MwStSystRL steuerbefreiten Lieferungen bestimmt sind (Lieferungen an diplomatische Missionen, NATO- Streitkräfte und internationale Organisationen bzw. deren Mitglieder). Von diesen Mçglichkeiten hat der Gesetzgeber wie im Fall der Verbrauchsteuerlager keinen Gebrauch gemacht. Art. 157 Abs. 1 Buchst. b und Abs. 2 MwStSystRL ist somit die alleinige Grundlage von 4 Nr. 4a UStG, soweit es sich um Lieferumsätze handelt, die zu einer Einlagerung des Gegenstands in das Umsatzsteuerlager führen. Nach Art. 159 MwStSystRL kçnnen die Mitgliedstaaten auch die Dienstleistungen, die mit den unter Art. 157 Abs. 1 Buchst. b MwStSystRL genannten Lieferungen zusammenhängen (Lieferungen, mit denen Gegenstände einem Lager zugeführt werden), befreien. Von dieser Regelung hat der Gesetzgeber keinen Gebrauch gemacht. Steuerfrei sind nach 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. a S. 1 UStG nur die Lieferungen, die zu einer Einlagerung führen. Dienstleistungen sind nach 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. b UStG nur befreit, wenn es sich um Leistungen handelt, die mit der Lagerung, der Erhaltung, der Verbesserung der Aufmachung und Handelsgüte oder der Vorbereitung des Vertriebs oder Weiterverkaufs der eingelagerten Gegenstände unmittelbar zusammenhängen. Das bedeutet, die Gegenstände, an denen Dienstleistungen vorgenommen werden, müssen sich bereits in einem Lager befinden UStG (149. Lfg. 2/2010) Huschens 11

13 4 Nr. 4a Umsatzsteuerlagerregelung 31 Nach Art. 160 Abs. 1 Buchst. b MwStSystRL kçnnen die Mitgliedstaaten auch die Lieferungen von Gegenständen und die Dienstleistungen befreien, die an den in Art. 157 Abs. 1 Buchst. b MwStSystRL aufgeführten Orten durchgeführt werden, wobei der dort bezeichnete Sachverhalt im Inland gewahrt bleibt. Das bedeutet, neben den Lieferungen in einem Lager kçnnen auch Dienstleistungen in den Lagern steuerfrei gestellt werden. Art. 160 Abs. 1 Buchst. b MwStSystRL ist damit die EG-rechtliche Grundlage für die Lieferungen nach 4 Nr. 4a Satz 1 Buchst. a Satz 1 UStG, soweit der Gegenstand der Lieferung sich in einem Umsatzsteuerlager befindet, und für die Leistungen nach 4 Nr. 4a Satz 1 Buchst. b UStG (die Leistungen, die mit der Lagerung, der Erhaltung, der Verbesserung der Aufmachung und Handelsgüte oder der Vorbereitung des Vertriebs oder Weiterverkaufs der eingelagerten Gegenstände unmittelbar zusammenhängen). 32 Nach Art. 160 Abs. 2 MwStSystRL treffen die Mitgliedstaaten, die von der in Art. 160 Abs. 1 Buchst. a MwStSystRL vorgesehenen Mçglichkeit für in Zolllagern bewirkte Umsätze Gebrauch machen, die erforderlichen Maßnahmen, um sicherzustellen, dass sie andere Lagerregelungen als Zolllagerregelungen definiert haben, die die Anwendung der Bestimmung von Art. 160 Abs. 1 Buchst. b MwStSystRL auf die gleichen Umsätze ermçglichen, die mit in Anhang V der Richtlinie aufgeführten Gütern in diesen einer anderen als der Zolllagerregelung unterliegenden Lagern bewirkt wurden. Das bedeutet, die Mitgliedstaaten, die von der Befreiung der Umsätze in Zolllagern Gebrauch machen, müssen auch die Umsätze nach Art. 160 Abs. 1 der Richtlinie in anderen Lagern als Zolllagern (also in Verbrauchsteuer- oder Steuerlagern) steuerfrei stellen, wenn es sich um Umsätze handelt, die mit den in Anhang V der Richtlinie aufgeführten Gütern im Zusammenhang stehen. Diese Regelung ist für 4 Nr. 4a UStG ohne Bedeutung, da es im deutschen Recht keine Umsatzsteuerbefreiung für Umsätze in Zolllagern gab. Der Gesetzgeber hat sich bei der Warenliste nach Anlage 1 lediglich an Anhang V MwStSystRL orientiert, ohne diesen punktgenau übernehmen zu müssen. In einer Protokollerklärung (4. Unterabs. zu Art. 1 Nr. 9 der Richtlinie 95/7) haben der Rat und die Kommission erklärt, dass Art. 16 Abs. 1 Unterabs. 1 Teil D Unterabs. 2 der 6. EG-Richtlinie (Vorgängervorschrift) nicht die Mçglichkeit der Mitgliedstaaten beschränkt, im Einklang mit den geltenden Gemeinschaftsvorschriften für andere als in Anhang J genannte Gegenstände andere Lagerregelungen als Zolllagerregelungen vorzusehen. Dies ist die EG-rechtliche Grundlage dafür, dass die Anlage 1 zum UStG nicht identisch ist mit Anhang V MwStSystRL (und dies wie oben angeführt auch nicht sein musste). Anhang V MwStSystRL enthält folgende Güter: 12

14 Umsatzsteuerlagerregelung 4 Nr. 4a Beschreibung der Gegenstände aus KN-Code Zinn 8001 Kupfer Zink 7901 Nickel 7502 Aluminium 7601 Blei 7801 Indium ex ex Getreide 1001 bis : nur Rohreis 1007 bis 1008 Kokosnüsse, Paranüsse und Kaschu-Nüsse Andere Schalenfrüchte Oliven Samen und çlhaltige Früchte (einschließlich Sojabohnen) 1201 bis 1207 Kaffee, nicht gerçstet Tee 0902 Kakao, Kakaobohnen und Kakaobohnenbruch, roh oder 1801 gerçstet Rohzucker Kautschuk, in Primärform oder in Platten, Blättern oder Streifen Wolle 5101 Chemische Produkte, lose Kapitel 28 und 29 Mineralçle (einschließlich Propan und Butan sowie Rohçle aus Erdçl) UStG (149. Lfg. 2/2010) Huschens 13

15 4 Nr. 4a Umsatzsteuerlagerregelung Beschreibung der Gegenstände aus KN-Code Silber 7106 Platin (Palladium, Rhodium) Kartoffeln 0701 Pflanzliche Fette und Öle und deren Fraktionen, roh, 1507 bis 1515 raffiniert, jedoch nicht chemisch modifiziert 33 Die Anlage 1 zum UStG weicht somit von Anhang V MwStSystRL ab. Zusätzlich sind in der Anlage 1 zum UStG enthalten: 15 Chemische Halbstoffe aus Holz, ausgenommen solche zum Auflçsen; Halbstoffe aus Holz, durch Kombination aus mechanischem oder chemischem Aufbereitungsverfahren hergestellt 18 Gold, in Rohform oder als Pulver, zu nicht monetären Zwecken Positionen 4703 bis Unterpositionen und Eisen- und Stahlerzeugnisse Positionen 7207 bis 7212, 7216, 7219, 7220, 7225 und Andere unedle Metalle, ausgenommen Waren daraus und Abfälle und Schrott (statt Indium ex und ) aus Positionen 8101 bis Folgende Gegenstände sind im Vergleich zu Anhang V nur eingeschränkt in der Anlage 1 aufgeführt: 17 Silber, in Rohform oder Pulver (statt Silber Position 7106) 19 Platin, in Rohform oder als Pulver (statt Platin (Palladium, Rhodium) , , ). aus Position 7106 aus Position Nach Art. 202 MwStSystRL wird die nach Art. 155 i. V. m. 157 MwStSystRL beim Verlassen einer jeglichen Lagerregelung geschuldete Umsatzsteuer von der Person geschuldet, die veranlasst, dass die Gegenstände die Regelungen oder Sachverhalte verlassen. Dies ist die EG-rechtliche Grundlage für 13a Abs. 1 Nr. 6 UStG, wonach Steuerschuldner in den Fällen des 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. a S. 2 UStG ist, wem die Auslagerung zuzurechnen ist (Auslagerer); vgl. Rz. 127ff. und 141ff. 14

16 Umsatzsteuerlagerregelung 4 Nr. 4a Nach Art. 163 MwStSystRL sind in den Fällen, in denen das Verlassen der genannten Regelungen oder Sachverhalte mit einer Einfuhr i. S. d. Art. 61 der Richtlinie verbunden ist, die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um eine Doppelbesteuerung innerhalb des Lands zu vermeiden. Dies ist die EG-rechtliche Grundlage für die Einfuhrbefreiung gem. 5 Abs. 1 Nr. 5 UStG. Danach ist die Einfuhr der in der Anlage 1 zum UStG bezeichneten Gegenstände steuerfrei, wenn die Einfuhr im Zusammenhang mit einer Lieferung steht, die zu einer Auslagerung i. S. d. 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. a S. 2 UStG führt und der Lieferer oder sein Beauftragter Schuldner der Einfuhrumsatzsteuer ist (vgl. Rz. 74). In einer Protokollerklärung zu der Steuerlagerregelung insgesamt (1. Unterabs. zu Art. 1 Nr. 9 der Richtlinie 95/7) haben der Rat und die Kommission erklärt, dass die vereinbarte Vereinfachung zur Behandlung von Umsätzen in Steuerlagern nicht auf die Behandlung innergemeinschaftlicher Reihengeschäfte, bei denen die Ware tatsächlich kçrperlich bewegt wird, angewandt werden kann. Für die umsatzsteuerliche Abwicklung dieser Umsätze bedarf es noch einer gesonderten Regelung. Der Rat ersucht die Kommission, ihm entsprechend der sich für sie aus Art. 3 der Richtlinie 92/111/EWG ergebenden Verpflichtungen baldmçglichst einen Vorschlag für eine Regelung für alle Reihengeschäfte vorzuschlagen, über die der Rat bis spätestens 31. Dezember 1996 entscheidet. Diesem Auftrag ist die EU-Kommission bislang nicht nachgekommen. Sie steht weiterhin in der Pflicht, trotz der Steuerlagerregelung in Art. 157 MwStSystRL einen umfassenden Richtlinienvorschlag für die Reihengeschäfte vorzulegen. 2 Steuerbefreite Umsätze Kern der Umsatzsteuerlagerregelung ist eine Steuerbefreiung für Umsätze von Gegenständen, mit denen diese in ein Umsatzsteuerlager eingelagert werden, sowie eine Steuerbefreiung der Lieferungen von Gegenständen, bei denen diese kçrperlich in einem Umsatzsteuerlager verbleiben oder in ein anderes Umsatzsteuerlager im Inland gelangen ( 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. a S. 1 UStG). Die Befreiung gilt beim Gelangen der Gegenstände in ein Steuerlager (Einlagerung) nicht nur für die Lieferung dieser Gegenstände im Inland. Befreit sind auch gem. 4b Nr. 2 UStG ein vor der Einlagerung liegender innergemeinschaftlicher Erwerb oder gem. 5 Abs. 1 Nr. 4 UStG eine Einfuhr. Die Steuerbefreiung gilt nicht für Lieferungen, bei denen die gelieferten Gegenstände für die Lieferung auf der Einzelhandelsstufe aufgemacht sind. Ein Gegenstand ist für die Lieferung auf der Einzelhandelsstufe insbesondere dann aufgemacht, wenn er sich in einer handelsüblichen Verpackung befindet und/oder ohne weitere Be- oder Verarbeitung an einen Endverbraucher geliefert werden kann. Befreit sind auch die Leistungen, die mit der Lagerung, der Erhaltung, der Verbesserung der Aufmachung und Handelsgüte oder der Vorbereitung des Vertriebs oder Weiterverkaufs der eingelagerten Gegenstände unmittelbar zusammenhängen. Dies gilt nicht, wenn durch die Leistungen die Gegenstände so aufbereitet werden, UStG (149. Lfg. 2/2010) Huschens 15

17 4 Nr. 4a Umsatzsteuerlagerregelung dass sie zur Lieferung auf der Einzelhandelsstufe geeignet sind ( 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. b UStG). 2.1 Lieferungen von Gegenständen ( 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. a) UStG) Gemeinschaftswaren Nichtgemeinschaftswaren 40 Die Befreiung von Lieferungen in ein oder in einem Umsatzsteuerlager nach 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. a S. 1 UStG ist zwar auf die Gegenstände nach der Anlage 1 beschränkt. Auf den Status dieser Gegenstände kommt es jedoch nicht an. Die Steuerbefreiung gilt daher sowohl für Lieferungen von Gemeinschaftswaren als auch von Nichtgemeinschaftswaren, die sich in einem Zollverfahren (Nichterhebungsverfahren) befinden. 41 Waren, die sich im Zollgebiet der Europäischen Gemeinschaft befinden, haben zollrechtlich entweder den Status von Gemeinschaftswaren oder den Status von Nichtgemeinschaftswaren. Nichtgemeinschaftswaren sind alle Waren, die keine Gemeinschaftswaren sind. 42 Gemeinschaftswaren (Art. 4 Nr. 7 ZK) sind: Waren, die unter den in Art. 23 genannten Voraussetzungen vollständig im Zollgebiet der Gemeinschaft gewonnen oder hergestellt worden sind, ohne dass ihnen aus nicht zum Zollgebiet der Gemeinschaft gehçrenden Ländern oder Gebieten eingeführte Waren hinzugefügt wurden. In den nach dem Ausschussverfahren festgelegten Fällen von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung gelten Waren, die aus in einem Nichterhebungsverfahren befindlichen Waren gewonnen oder hergestellt worden sind, nicht als Gemeinschaftswaren; aus nicht zum Zollgebiet der Gemeinschaft gehçrenden Ländern oder Gebieten eingeführte Waren, die in den zollrechtlich freien Verkehr übergeführt worden sind; Waren, die im Zollgebiet der Gemeinschaft entweder ausschließlich unter Verwendung von nach dem zweiten Gedankenstrich bezeichneten Waren oder unter Verwendung von nach den ersten beiden Gedankenstrichen bezeichneten Waren gewonnen oder hergestellt worden sind. Über Gemeinschaftswaren darf der Wirtschaftsbeteiligte grundsätzlich ohne Mitwirkung der Zollbehçrden beliebig verfügen. 43 Nichtgemeinschaftswaren (Art. 4 Nr. 8 ZK) sind andere als die vorbezeichneten Waren. Unbeschadet der Art. 163 und 164 ZK verlieren Gemeinschaftswaren ihren zollrechtlichen Status mit dem tatsächlichen Verbringen aus dem Zollgebiet der Gemeinschaft. Gemeinschaftswaren, die das Zollgebiet der Gemeinschaft verlassen, verlieren mit dem Grenzübertritt diesen Status und werden zu Nichtgemeinschaftswaren. Über Nichtgemeinschaftswaren darf der Wirtschaftsbeteiligte grundsätzlich nicht bzw. nur in dem von der Zollverwaltung zugelassenen Umfang verfügen. 44 Nichterhebungsverfahren sind folgende Zollverfahren (Art. 84 Abs. 1 Buchst. a ZK): 16

18 Umsatzsteuerlagerregelung 4 Nr. 4a das Versandverfahren, das Zolllagerverfahren, die aktive Veredelung nach dem Nichterhebungsverfahren, die Umwandlung unter zollamtlicher Überwachung und die vorübergehende Verwendung. Im Versandverfahren (Art ZK, Art. 340a 462a ZKDVO) werden Nichtgemeinschaftswaren unter Aussetzung der eigentlich zu zahlenden Einfuhrabgaben 45 unter zollamtlicher Überwachung vom Ort des Verbringens in das Zollgebiet der Gemeinschaft bis zum endgültigen Bestimmungsort im Gemeinschaftsgebiet befçrdert. Im Anschluss daran erhalten die Waren eine neue zollrechtliche Bestimmung, z. B. Überführung in ein Zollverfahren. Nichtgemeinschaftswaren kçnnen nach dem Verbringen in das Zollgebiet der Gemeinschaft in ein Zolllagerverfahren übergeführt werden, ohne dass Einfuhrabga- 46 ben erhoben werden (Art ZK, Art ZKDVO). Dabei werden die Waren in einem Zolllager gelagert. Als Zolllager gilt jeder von den Zollbehçrden zugelassene und unter zollamtlicher Überwachung stehende Ort, an dem der Inhaber der Bewilligung für den Betrieb eines Zolllagers (Lagerhalter) i. d. R. Nichtgemeinschaftswaren unter festgelegten Bedingungen als Verfügungsberechtigter über diese Waren oder für den Verfügungsberechtigten lagert. Im Anschluss an das Zolllagerverfahren kçnnen die Waren wiederausgeführt oder in ein anderes Zollverfahren ggf. mit Einfuhrabgabenerhebung übergeführt werden. In der aktiven Veredelung nach dem Nichterhebungsverfahren (Art ZK, 47 Art ZKDVO) werden Nichtgemeinschaftswaren zur Bearbeitung, Verarbeitung oder Ausbesserung (Reparatur) in das Zollgebiet der Gemeinschaft eingeführt, um nach Durchführung dieser Vorgänge wieder ausgeführt zu werden. In diesem Verfahren werden Einfuhrabgaben nicht erhoben. Einfuhrabgaben werden nur dann erhoben, wenn die zuvor eingeführten Waren in den Wirtschaftskreislauf der Europäischen Union gelangen, z. B. durch Überführung in ein anderes Zollverfahren. Im Umwandlungsverfahren (Art ZK, Art. 551 und 552 ZK-DVO) werden 48 Nichtgemeinschaftswaren nicht sofort und nicht in ihrer ursprünglichen Form, sondern erst später nach ihrer Be- oder Verarbeitung in den zollrechtlich freien Verkehr übergeführt. Die Einfuhrabgaben werden dabei nicht für die Nichtgemeinschaftswaren, wie sie in das Zollgebiet der Gemeinschaft gelangt sind, sondern für die durch die Be- oder Verarbeitung entstandenen Umwandlungserzeugnisse erhoben. Im Umwandlungsverfahren kçnnen Nichtgemeinschaftswaren im Zollgebiet der Gemeinschaft ohne Erhebung von Einfuhrabgaben und ohne Anwendung handelspolitischer Maßnahmen einer Be- oder Verarbeitung unterzogen werden, die ihre Beschaffenheit oder ihren Zustand verändert, und die aus dieser Be- oder Verarbeitung entstandenen Erzeugnisse zu den für sie geltenden Einfuhrabgaben in den zollrechtlich freien Verkehr übergeführt werden. Diese Erzeugnisse werden als Umwandlungserzeugnisse bezeichnet. In das Verfahren der vorübergehenden Verwendung (Art ZK, 49 Art ZK-DVO) werden Nichtgemeinschaftswaren übergeführt, die nur zeit- UStG (149. Lfg. 2/2010) Huschens 17

19 4 Nr. 4a Umsatzsteuerlagerregelung weise in das Zollgebiet der Gemeinschaft eingeführt werden sollen, um im Zollgebiet vorübergehend genutzt (z. B. Messewaren) und anschließend in unverändertem Zustand keine Be- oder Verarbeitung wieder ausgeführt zu werden. Die Verwendung der Waren wird zollamtlich überwacht. Von der Abgabenerhebung wird daher grundsätzlich abgesehen. Die Art der Ware, des Gebrauchs und die Dauer der Verwendung sind für den Umfang der Begünstigung entscheidend. Einfuhrabgaben werden nur dann erhoben, wenn die zuvor eingeführten Waren in den Wirtschaftskreislauf der Europäischen Union gelangen, z. B. durch Überführung in den zoll- und steuerrechtlich freien Verkehr Lieferungen 50 Steuerfrei sind die Lieferungen der in der Anlage 1 bezeichneten Gegenstände an einen Unternehmer für sein Unternehmen, wenn der Gegenstand der Lieferung im Zusammenhang mit der Lieferung in ein Umsatzsteuerlager eingelagert wird oder sich in einem Umsatzsteuerlager befindet ( 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. a S. 1 UStG). 51 Mit Lieferung ist die in 3 Abs. 1 UStG gesetzlich definierte Lieferung eines Unternehmers gemeint, durch die er oder in seinem Auftrag ein Dritter den Abnehmer oder in dessen Auftrag einen Dritten befähigt, im eigenen Namen über einen Gegenstand zu verfügen (Verschaffung der Verfügungsmacht). Diese Lieferung muss umsatzsteuerbar sein, weil sonst die Umsatzsteuerbefreiung keinen Sinn machte. Eine Lieferung, bei der zwar der Gegenstand in ein Umsatzsteuerlager im Inland gelangt, deren Ort aber im Ausland liegt, ist kein Fall von 4 Nr. 4a UStG, es sei denn, die Voraussetzungen von 3 Abs. 8 UStG (Verlagerung des Orts der Lieferung aus dem Drittlandsgebiet in das Inland, wenn der Lieferer oder sein Beauftragter Schuldner der Einfuhrumsatzsteuer ist) liegen vor. Hier kann 5 Abs. 1 Nr. 4 UStG zum Tragen kommen, wonach die Einfuhr von Gegenständen, die in ein Umsatzsteuerlager eingelagert werden sollen, steuerfrei ist. 52 Der Ort der Lieferung bestimmt sich nach 3 Abs. 6 und 7 UStG. Die Lieferungen nach 4 Nr. 4a Satz 1 Buchst. a S. 1 UStG setzen also voraus, dass die Befçrderung oder Versendung des Gegenstands im Inland beginnt. 53 Wird der Gegenstand nicht befçrdert oder versendet, wird die Lieferung dort ausgeführt, wo sich der Gegenstand zur Zeit der Verschaffung der Verfügungsmacht befindet ( 3 Abs. 7 S. 1 UStG). Diese Form der Lieferung (Verschaffung der Verfügungsmacht z. B. durch Vereinbarung eines Besitzkonstituts ( 930 BGB), Abtretung des Herausgabeanspruchs ( 931 BGB), Übergabe von Traditionspapieren (Lagerscheine, Ladescheine, Konnossemente, 444, 475c, 647 HGB)) kann bei den Lieferungen nach 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. a S. 1 UStG nicht vorkommen,wennder Gegenstand in ein Umsatzsteuerlager eingelagert wird, weil dann in jedem Fall eine Befçrderung oder Versendung stattfinden muss. Nichtbefçrderungslieferungen kçnnen nur auftreten, wenn sich der Gegenstand bereits in dem Umsatzsteuerlager befindet und dort geliefert wird. 54 Lieferungen nach 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. a S. 1 UStG kçnnen was allerdings in der Praxis sehr selten vorkommen dürfte auch von Kleinunternehmern ( 19 UStG) 18

20 Umsatzsteuerlagerregelung 4 Nr. 4a und pauschalierenden Landwirten ( 24 UStG) bewirkt werden. 19 Abs. 1 S. 4 UStG enthält unter den dort genannten Paragraphen keinen Verweis auf 4 Nr. 4a UStG, etwa in der Form, dass die Vorschrift bei Anwendung der Kleinunternehmerregelung nicht zum Tragen käme. Deshalb unterliegen auch Kleinunternehmer den Nachweispflichten nach 4 Nr. 4a S. 3 UStG als Voraussetzung der Steuerbefreiung. Nach 24 Abs. 1 S. 2 UStG bleiben bei Anwendung der Durchschnittsätze für die Land- und Forstwirte die Befreiungen nach 4 UStG mit Ausnahme der Nrn. 1 bis 7 unberührt. Das bedeutet zwar, dass die Steuerbefreiung für 4 Nr. 4a UStG nicht gewährt wird. Andererseits umfasst jedoch die Durchschnittsatzbesteuerung alle im Rahmen des land- und forstwirtschaftlichen Unternehmens ausgeführten Umsätze (Abschn. 266 Satz 1 UStR). Die Lieferung muss an einen anderen Unternehmer erfolgen. D. h., der Abnehmer der Lieferung muss im Zeitpunkt des Umsatzes die Unternehmereigenschaft besitzen. Maßgebend ist insoweit der Unternehmerbegriff des 2 UStG. Abnehmer ist derjenige, mit dem der liefernde Unternehmer das Umsatzgeschäft (das der Lieferung zugrunde liegende Verpflichtungsgeschäft) abgeschlossen hat, also demgegenüber der Unternehmer vertraglich zu der Lieferung verpflichtet ist Die steuerfreien Lieferungen im Einzelnen Steuerfrei sind zum einen Lieferungen, wenn der Gegenstand der Lieferung im Zusammenhang mit der Lieferung in ein Umsatzsteuerlager eingelagert wird ( 4 Nr. 4a Satz 1 Buchst. a Satz 1 UStG). Der Liefergegenstand muss also im Zuge der Lieferung in ein im Inland belegenes Umsatzsteuerlager eingelagert werden. Beispiel: Unternehmer A aus Bremen liefert Kaffee (Nr. 4 der Anlage 1 zu 4 Nr. 4a UStG) an den in Hamburg ansässigen Unternehmer B. Der Kaffee wird unmittelbar in das Umsatzsteuerlager des U in Hamburg verbracht und dort eingelagert. Die Lieferung des A an B ist als Lieferung in ein Umsatzsteuerlager steuerfrei ( 4 Nr. 4a Satz 1 Buchst. a S. 1 UStG). Steuerfrei sind zum anderen Lieferungen von Gegenständen, die sich bereits in einem Umsatzsteuerlager befinden, sog. Lagerlieferungen Beispiel: Der in Bremen ansässige Unternehmer A lagert chemische Halbstoffe aus Holz (Nr. 15 der Anlage 1 zu 4 Nr. 4a UStG) in das Umsatzsteuerlager des U in Hamburg ein. A liefert den Gegenstand im Umsatzsteuerlager durch Übergabe des Lagerscheins ( 444 HGB) an den belgischen Unternehmer B, B an den franzçsischen Unternehmer C und C an den deutschen Unternehmer D. Der Liefergegenstand bleibt bei den Lieferungen jeweils im Umsatzsteuerlager des U eingelagert. Die Lieferungen von A an B, B an C und C an D sind alle als Lagerlieferungen steuerfrei ( 4 Nr. 4a S. 1 Buchst. a S. 1 UStG). UStG (149. Lfg. 2/2010) Huschens 19

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