Test zur Selbsteinschätzung Ihrer Deutschkenntnisse (zur Teilnahme am Vorkurs B1+)

Transkript

1 Test zur Selbsteinschätzung Ihrer Deutschkenntnisse (zur Teilnahme am Vorkurs B1+) Durch das Ausfüllen des folgenden Tests merken Sie, ob Sie die nötigen Deutschkenntnisse haben, um erfolgreich am Vorkurs teilzunehmen, der mit dem Niveau B1 (GER) beginnt und sogar ein wenig über dieses Niveau hinausgeht. Bitte führen Sie den Test allein und ganz in Ruhe durch. Benutzen Sie bitte kein Wörterbuch und auch keine anderen Hilfsmittel. Achten Sie bitte darauf, die angegebene Zeit bei den einzelnen Prüfungsteilen nicht wesentlich zu überschreiten. Viel Erfolg! Teil A. Grammatik (45 Minuten Zeit): 1. Ergänzen Sie bitte die fehlenden Wortteile. Manchmal fehlt nur ein Buchstabe, aber oft müssen Sie mehr ergänzen. Das Wort muss aber vollkommen geschrieben sein: In d Straßen unser alt Stadt gibt es viele schön Geschäfte. Ich gehe oft mit mein Schwester dort spazieren. Wir bleiben dann vor d Schaufenstern stehen und schauen uns d hübsch Kleider in d Auslagen an. Allerdings interessieren mich bei dies kalt Wetter kein dünn Kleider. Warm Sachen und dick Mäntel finde ich jetzt viel praktisch und kann ich bes gebrauchen. 2. Bitte setzen Sie ein passendes Modalverb ein: Frau Müller, ich Ihnen helfen? Ja, bitte, die Tasche ist zu schwer, ich sie nicht allein tragen, Sie sie bitte nehmen? Der Chef sagt, du ihm die Prospekte gleich bringen, ich glaube, er sie sofort nach USA schicken, die Kunden sie sofort haben. Vielen Dank, das ist sehr nett von Ihnen, aber ich jetzt keinen Kaffee mehr. Ich nicht so viel Kaffee trinken, das schadet meinem Herzen. 1

2 3. Ergänzen Sie bitte die fehlenden Pronominaladverbien und Fragewörter in den folgenden Gesprächen: Ich habe keine Ahnung, er sich eigentlich interessiert. Alle Vorschläge, die wir machen, lehnt er immer ab und ist. Wieso? Gestern habe ich ihn gefragt, ob wir eine Party feiern wollen und er war sofort einverstanden. Er will uns sogar helfen und die Sachen kaufen. habt ihr gesprochen? Wieder von der Chemieprüfung in der nächsten Woche? Nein, diesmal nicht. Weißt du, ich will gar nichts mehr hören, ich denke jetzt lieber nicht. Aber kannst du mich bitte morgen erinnern, das Chemiebuch zu kaufen? soll ich dich erinnern? An das Buch? Ja, das kann ich machen. 4. Bitte schreiben Sie die Verben im Präteritum: Oma erzählt: Als ich klein (sein), (geben) es noch kein Fernsehen. Niemand (haben) das, auch die reichen Leute nicht. Aber das (machen) nichts, wir (spielen) eben viel draußen. Man (beschäftigen) sich auch im Haus auf andere Weise. Wir Kinder (zeichnen) und (malen) oft oder (singen) und (musizieren) zusammen. Außerdem (lesen) wir viel. Und abends (erzählen) uns die Mutter vor dem Schlafengehen oft eine Geschichte. Das (mögen) wir immer sehr und (wollen) am liebsten immer dieselben Geschichten hören. 5. Paul hat das doch alles schon getan! Paul antwortet im Perfekt und verwendet keine Nomen, sondern Personalpronomen: Paul, du musst noch deine Übungen schreiben! Aber ich habe doch schon. 2

3 Willst du nicht dein Zimmer aufräumen? Aber ich. Paul, du wolltest heute deine Eltern anrufen. Aber. Paul, kann ich bitte mein Buch zurückhaben? Aber. Teil B. Wortschatz (15 Minuten Zeit): Welche Wörter oder Ausdrücke passen jeweils in die Lücke? 1. Meine Familie wohnt in Afghanistan, aber ich wollte schon immer gern in Deutschland Medizin. a) lernen b) studieren c) Studium d) zur Universität gehen e) lesen 2. Meine Eltern hatten aber nicht so viel Geld und konnten es sich eigentlich nicht, mich ins Ausland zu schicken. a) bezahlen b) so viel Geld geben c) finanziert d) leisten e) machen 3. Mein Vater verkaufte zwar ein Grundstück, aber das Geld immer noch nicht. a) genug b) reichte c) auf dem Konto d) ging e) war zu wenig 4. In dieser Situation die ganze Familie, was wir machen konnten. a) sprach b) Diskussion c) gedacht d) keine Idee e) überlegte 5. Da uns ein reicher Cousin ein, der schon seit Jahren in London wohnte. a) fiel b) erinnerte c) dachte d) schrieb e) war aber 6. Meine Mutter rief ihren Cousin gleich an und ihn um Rat. a) telefonierte b) per c) sagte d) zu helfen e) bat 7. Er hatte mich nur einmal, als ich noch klein war und er zu Besuch bei uns in Kabul war. a) gehört b) ganz kurz c) kennen lernen d) trifft e) gesehen 8. Der Cousin meiner Mutter, mir in Deutschland zu helfen und jeden Monat die Hälfte von meiner Zimmermiete zu bezahlen. Das war wirklich eine große Hilfe. a) wollte b) viel Verständnis c) zusagen d) sehr nett e) versprach 9. Aber er sagte meiner Mutter, ich auch fleißig sein! 3

4 a) wollte b) müssen c) besser d) lerne e) sollte Teil C. Textverständnis (insgesamt 40 Minuten Zeit): Text 1: Viele Leute in Deutschland beklagen sich ständig über die Qualität der Fernsehprogramme. Es gibt zwar inzwischen sehr viele Fernsehprogramme, aber offensichtlich ist keins davon besonders gut. Aus Konkurrenzgründen sind die Sender gezwungen, rund um die Uhr zu senden und man hat den Eindruck, dass ihnen langsam die Themen ausgehen. Auf den meisten Sendern laufen so viele Wiederholungen, dass man die Filme und Serien immer wieder zu sehen bekommt. Alte Fernsehserien sind allmählich schon wieder interessant, weil man darin oft Autos, technische Geräte und Mode sehen kann, die z. B. vor 55 Jahren in waren. Wenn wirklich mal ein Film gerade produziert wurde und neu im Programm ist, dann wird deshalb vor der Ausstrahlung oft extra auf diese Tatsache hingewiesen. Welche zwei Aussagen stimmen sinngemäß mit dem obigen Text überein? a) Den Leuten in Deutschland ist die Qualität der Fernsehprogramme gleichgültig. b) Gerade produzierte neue Filme werden gar nicht besonders erwähnt. c) In alten Filmen kann man Dinge sehen, die für diese Zeit typisch waren. d) Die Qualität der Fernsehprogramme in Deutschland gilt als vorbildlich gut. e) Viele Sender füllen ihre Sendezeit mit Wiederholungen. Text 2: Neueste Forschungen über Elefanten haben ergeben, dass sie viel klüger sind, als man bisher angenommen hatte. So hat sich z. B. herausgestellt, dass sie sich selbst im Spiegel erkennen, was eigentlich sonst nur von Menschenaffen, Delfinen, Raben und Walen bekannt war. Elefanten haben einen ausgeprägten Familiensinn, sie sorgen für die einzelnen Familienmitglieder. In die Pflege und Erziehung der kleinen Elefanten werden meistens die Tanten und älteren Geschwister mit einbezogen. Man hat sogar beobachtet, wie ältere Elefanten einem fremden kleinen Elefanten geholfen haben, sich aus einer lebensbedrohlichen Lage zu befreien. Man hat inzwischen herausgefunden, dass Elefanten sehr gut miteinander kommunizieren, auch über weite Entfernungen hinweg. Dies geschieht über Infraschall, und zwar in einem so tiefen Bereich, dass Menschen dies nicht wahrnehmen können. Dass Elefanten ein sprichwörtlich gutes Gedächtnis haben und Gefühle wie Trauer und Freude empfinden, das wusste man schon lange. Welche zwei Überschriften passen am besten zu dem obigen Text? a) Große Tiere denken nur an sich selbst. b) Elefanten vergessen so schnell nichts! c) Beeindruckende neue Tatsachen über Elefanten. d) Nur der Mensch trauert um die Toten. 4

5 e) Tiere haben kein Bewusstsein von sich selbst. f) Keine Gemeinsamkeit zwischen Elefanten und Delfinen. Text 3: Es ist immer gut, sich über das Land, in dem man studieren möchte, vorher gut zu informieren und möglichst viel über die Kultur, die Lebensweise und den Alltag der Leute in dem Land herauszufinden. Wenn z. B. ein Ausländer mit dem Gedanken spielt, in Deutschland ein Studium zu beginnen, sollte er am besten schon im Heimatland gut Deutsch lernen, dann hat er es nach seiner Ankunft in Deutschland viel leichter und findet sich schneller zurecht. Es ist auch besser, wenn er schon im Heimatland frühzeitig weiß, welche Bedingungen er erfüllen muss, damit er sich so bald wie möglich an einer Universität in Deutschland einschreiben kann. Heutzutage kann man das in fast jedem Land über das Internet und die Botschaften schnell herausfinden und viele der entsprechenden Prüfungen und Abschlüsse schon im Heimatland ablegen. Man muss meistens auch die erforderlichen Zeugnisse und Dokumente übersetzen lassen und das Studium auf jeden Fall vorher finanziell genau planen. Dann erlebt man als junger Mensch weniger unliebsame Überraschungen, wenn man in Deutschland angekommen ist und das Studium gleich zielstrebig beginnen will. Welche zwei Sätze stimmen mit dem Inhalt des obigen Textes überein? a) Es genügt in jedem Fall, die Abschlusszeugnisse in der Sprache des Heimatlandes vorzulegen. b) Ein zukünftiger Student muss seinen Auslandsaufenthalt gut planen. c) Die Hauptsache ist es, dass man erstmal in Deutschland ankommt, die Sprache und alles andere sind nicht so wichtig. d) Es ist gut, wenn man vorher weiß, was das Studium tatsächlich kosten wird. e) Man kann dem zukünftigen Studenten nur raten, nicht alles so genau zu planen und sich lieber nach der Ankunft im Ausland überraschen zu lassen. f) Es ist unmöglich, im Heimatland etwas über den zukünftigen Studienaufenthalt herauszufinden. Text 4: In Deutschland wird viel über die Chancengleichheit von Menschen nachgedacht und geschrieben. Meistens meint man oft zu vorschnell, alle Leute in Deutschland hätten so ungefähr dieselben Chancen auf ein gutes Leben, auf Bildung und Reichtum, ganz gleich ob jemand jung oder alt, Mann oder Frau ist. Als nach dem 2. Weltkrieg die Währungsreform stattfand und jede Person 40,- DM in bar als Startkapital bekam und im nächsten Monat nochmal 20,- DM, hatten viele das Gefühl, nun seien die Bedingungen so ziemlich gleichmäßig verteilt und jeder hätte dieselben Chancen, im Laufe der Zeit möglichst genau so viel aus seinen 60,- DM zu machen. Aber bald stellte sich heraus, dass es eben eine Rolle spielte, in welchem Teil Deutschlands man z. B. ein Haus hatte oder ein Unternehmen besaß, ob dies in einer westdeutschen Großstadt war oder etwa im Grenzgebiet zur DDR. 5

6 Auch die Chancen auf eine höhere Bildung stehen immer noch für reiche Akademikerkinder besser als für arme Kinder aus Arbeiterfamilien. Nun wird jedoch vom Staat verstärkt darauf geachtet, dass die Chancen in Zukunft besser verteilt werden. Welche Aussage ist gemäß dem obigen Text oder? a) Dem deutschen Staat ist es gleichgültig, ob alle dieselben Chancen haben. b) Es war nach dem 2. Weltkrieg günstiger, ein Haus im östlichen Teil Deutschlands, direkt an der Grenze zur späteren DDR, zu besitzen. c) Kinder von reichen Leuten haben bessere Chancen, das Gymnasium zu besuchen d) Bei der Währungsreform bekam jeder insgesamt 60,- DM auf sein Bankkonto überwiesen. e) Es studieren in Deutschland mehr Jugendliche aus Arbeiterfamilien als aus Akademikerfamilien. f) Nach der Währungsreform hatte jeder in Westdeutschland trotz des gleichen Startkapitals am Ende doch nicht dieselben Chancen. 6