Ein neuer Anfang Westfälische Pflegefamilien bei der Jugendhilfe Werne
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- Jörg Waltz
- vor 7 Jahren
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1 Ein neuer Anfang Westfälische Pflegefamilien bei der Jugendhilfe Werne Informationen Ansprechpartner Wissenswertes
2 Inhalt Westfälische Pflegefamilien - was steckt dahinter? Seite 3 Wer kann eine Westfälische Pflegefamilie werden? Seite 4 Welche Kinder und Jugendlichen leben in Westfälischen Pflegefamilien? Seite 6 Wer begleitet die Westfälischen Pflegefamilien? Seite 8 Wie wird man eine Westfälische Pflegefamilie? Seite 12 Verbundsystem Westfälische Pflegefamilien Seite 15 Kontakt Jugendhilfe Werne Seite 16
3 Westfälische Pflegefamilien was steckt dahinter? Westfälische Pflegefamilien geben Kindern und Jugendlichen, die in einer schwierigen persönlichen Lebenssituation sind, ein neues Zuhause. Diese Mädchen und Jungen können aus ganz verschiedenen Gründen nicht bei ihren leiblichen Eltern leben. Westfälische Pflegefamilien gewährleisten solchen jungen Menschen einen verlässlichen, familiären Lebensort, den notwendigen Schutz und die erforderliche Versorgung, Erziehung und Förderung. Diese Aufgabe kann von Familien, Paaren oder Einzelpersonen übernommen werden. Mit Geduld und viel Zuwendung helfen sie den Kindern und Jugendlichen, wieder Vertrauen zu fassen und zu erleben, was Familie bedeutet. Eine Westfälische Pflegefamilie ist demnach eine besondere Form der Vollzeitpflege. Die Jugendhilfe Werne ist dazu ein erfahrener Ansprechpartner. Bereits seit 1995 vermitteln wir gewissenhaft Kinder und Jugendliche und begleiten die Pflegefamilien auch darüber hinaus zuverlässig und professionell. 3
4 Wer kann eine Westfälische Pflegefamilie werden? Zunächst einmal sollten Westfälische Pflegefamilien vor allem Geduld, Einfühlungsvermögen und viel Freude am Zusammenleben mit Kindern und Jugendlichen mitbringen. Eine Westfälische Pflegefamilie können flexible Menschen mit einer hohen emotionalen Reife werden, die die Biografie der Kinder und Jugendlichen annehmen und reflektiert mit Konflikten oder belastenden Lebenssituationen umgehen können. Mut und Aufgeschlossenheit, Lernbereitschaft und eine gesunde Portion Humor sind dabei ebenfalls starke Begleiter. 4
5 Darüber hinaus brauchen Westfälische Pflegefamilien auch ein gewisses pädagogisches oder ein medizinisches / pflegerisches Know-how, das sie ggf. auch über eine fachliche Qualifikation oder eine Ausbildung in einem pädagogischen oder medizinischen Bereich erlangt haben. Das können zum Beispiel ErzieherInnen, SozialarbeiterInnen, Krankenschwestern und Krankenpfleger, LehrerInnen, ErgotherapeutInnen sowie viele andere sein. Westfälische Pflegefamilien bekommen in jedem Fall professionelle Unterstützung und individuelle Betreuung durch die Jugendhilfe Werne bei ihrer anspruchsvollen Aufgabe. Sie erhalten zudem ein monatliches Pflegegeld für den Unterhalt des Kindes oder Jugendlichen sowie einen Erziehungsbetrag für ihren pädagogischen Einsatz. 5
6 Welche Kinder und Jugendlichen leben in Westfälischen Pflegefamilien? Zur Zielgruppe der Westfälischen Pflegefamilien zählen Kinder und Jugendliche in einer schwierigen Lebenssituation. Manche können in ihrer Herkunftsfamilie nicht ausreichend versorgt werden, einige haben traumatische Erfahrungen mit Gewalt oder Mißbrauch gemacht, andere sind körperlich oder geistig behindert. Die Mädchen und Jungen benötigen darum eine intensive pädagogische Betreuung und teilweise medizinische Versorgung. Häufig haben die Kinder und Jugendlichen eine Betreuung durch konstante Bezugspersonen nie erfahren und viele wünschen sich trotz ihrer belastenden Erfahrungen in der Vergangenheit einen neuen Anfang in einer Familie. Vielen von ihnen kann in einer Westfälischen Pflegefamilie ein geborgener Lebensraum geboten werden, der ihre gesamte Entwicklung und ihre Persönlichkeit entscheidend und positiv beeinflusst. 6
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8 Eine intensive Beratung und Begleitung kommt allen Beteiligten zu Gute und stabilisiert die Pflegeverhältnisse in der Familie auf Dauer. Das Team der Jugendhilfe Werne gehört zu einem dem LWL angegliederten Verbundsystem der Westfälischen Pflegefamilien. Speziell ausgebildete MitarbeiterInnen betreuen die Kinder und Jugendlichen, die neue Familie sowie die Herkunftsfamilie. Diese Familienberaterin oder dieser Familienberater betreut, je nach Situation und Anforderung, bis zu 15 junge Menschen in den Kreisen Unna, Hamm, Warendorf und Coesfeld sowie einige auch überregional. Diese BeraterInnen sind AnsprechpartnerInnen wenn Sie sich unverbindlich über das Konzept der Westfälischen Pflegefamilien informieren möchten bei der Vermittlung eines Kindes oder Jugendlichen, beginnend bei der ersten Anfrage beim Aufbau der Beziehung zum zukünftigen Pflegekind bis hin zum Einzug in das neue Zuhause für eine regelmäßige und langfristige Beratung darüber hinaus 8 Wer begleitet die Westfälischen Pflegefamilien?
9 Die Kompetenz der BeraterInnen zeichnet sich aus durch einen (Fach-)Hochschulabschluss: Dipl. SozialarbeiterIn oder Dipl. Sozialpädagoge/in mehrjährige, wichtige Berufserfahrungen im Bereich der Jugendhilfe Zusatzqualifikationen in der Beratung von Familien regelmäßige Fortbildungen systemische Zusatzausbildungen kontinuierliche Supervision fachliche Begleitung durch das LWL-Landesjugendamt Westfalen 9
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11 Den FamilienberaterInnen ist es sehr wichtig, dass die Kinder oder Jugendlichen und die Pflegeeltern zusammen passen. Die regelmäßigen Beratungen finden unter systemischen Gesichtspunkten überwiegend im Haushalt der Westfälischen Pflegefamilie statt. Aufgrund der fachlichen Einschätzung der BeraterInnnen können auch Personen aus dem sozialen Umfeld mit einbezogen werden. Eine Beratung einzelner Familienmitglieder oder familiärer Teilsysteme ist im Bedarfsfall ebenso vorgesehen. Außerdem übernehmen die einzelnen FamilienberaterInnen eine koordinierende Funktion zwischen Herkunftsfamilie, Pflegefamilie und Jugendamt. So informieren sie die leiblichen Eltern regelmäßig über die Entwicklung ihres Kindes. Vereinbarungen über Umgangskontakte werden in einem Hilfeplangespräch getroffen, an denen auch die BeraterInnen in der Regel teilnehmen. Entscheidend ist, welche Vereinbarungen für die Kinder und Jugendlichen förderlich sind. Die professionelle Begleitung und Unterstützung durch die FamilienberaterInnen der Jugendhilfe Werne ist langfristig. Sie endet beispielsweise, wenn die Jugendlichen erwachsen werden. 11
12 Wie wird man eine Westfälische Pflegefamilie? Nach einem ersten unverbindlichen Kontakt zum Team der Westfälischen Pflegefamilien bei der Jugendhilfe Werne begleiten Sie die qualifizierten BeraterInnen bei den folgenden Schritten. Auf ein erstes ausführliches Informationsgespräch folgen Schulungen durch die MitarbeiterInnen, bei denen Sie sorgfältig an das Thema herangeführt werden. Da erfahrungsgemäß viele Fragen und auch Unsicherheiten auftauchen, sind zwischen sieben und zehn Termine sinnvoll. Im Zuge dieser Schulungen wird selbstverständlich auch über mögliche Verhaltensauffälligkeiten der potenziellen Kinder oder Jugendlichen und deren Herkunftsfamilie gesprochen. Außerdem können sich Paare und Familien anhand eines Fragebogens intensiv mit der Aufgabe auseinandersetzen und vertraut machen. 12
13 Auf dieser Basis (Schulungstermine und Fragebogen) erstellt das Team der Jugendhilfe schließlich ein so genanntes Elternprofil, anhand dessen Kinder und Eltern zusammengeführt werden können. Das geschieht zum einen innerhalb der Jugendhilfe selbst, denn in mehreren Diagnostik- und Außenwohngruppen werden viele Kinder betreut, die auch in einer Pflegefamilie leben können. Zum anderen übermittelt die Jugendhilfe das Elternprofil an das Jugendamt, um auch die dortigen Vermittlungsanfragen bedienen zu können. Wie lange es schließlich bis zum Einzug des Kindes dauert, kann natürlich sehr unterschiedlich sein, im Durchschnitt verstreichen drei bis sechs Monate. Der Prozess orientiert sich am Tempo des Kindes. Nach dem Einzug werden Sie als Westfälische Pflegefamilien durch die BeraterInnen weiterhin begleitet. Denn so verschieden Kinder und Jugendliche in ihren Lebenssituationen und Persönlichkeiten sind, so unterschiedlich sind auch die Westfälischen Pflegefamilien in ihren pädagogischen Möglichkeiten, Lebenserfahrungen und Ansätzen. Weiterhin finden themenzentrierte Elternarbeitskreise und Wochenendseminare statt. Solche Gruppenangebote sind nicht zuletzt auch ein wichtiger Entlastungsfaktor für die Familien. 13
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15 Verbundsystem Westfälische Pflegefamilien und LWL-Landesjugendamt Westfalen Die Jugendhilfe Werne ist Partner in einem Verbund von freien Trägern, die sich zur Vermittlung und Beratung von Westfälischen Pflegefamilien zusammengeschlossen haben. Über diese Zusammenarbeit findet ein überregionaler Vermittlungsaustausch statt, der durch das LWL- Landesjugendamt Westfalen koordiniert wird. Durch das Netzwerk des Verbundsystems ist es möglich, auf eine größere Menge an besonders qualifizierten Pflegefamilien zurückzugreifen. Mit Hilfe der gemeinsamen Datenbank sowie dem fachlichen Austausch werden viele Vermittlungen vereinfacht oder erst möglich. Aktuell besteht der Verbund aus 40 Trägern der freien Jugendhilfe mit insgesamt rund 1200 Kindern und Jugendlichen in Westfälischen Pflegefamilien. Seit Mitte der 70er-Jahre fördert das LWL-Landesjugendamt Westfalen diese bewährte Form der Erziehungshilfe. Es koordiniert einen kontinuierlichen fachlichen Austausch, die Vernetzung sowie die Qualitätssicherung und -entwicklung. 15
16 Nehmen Sie Kontakt zu uns auf. Wir freuen uns auf Sie! Kontakt Jugendhilfe Werne Fürstenhof Werne Telefon: 02389/ Ansprechpartner/in Bereichsleitung: Thomas Kißmann Teamleitung: Petra Stephan 16 Text und Gestaltung Jugendhilfe Werne Fotos: Pixelio
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