Seelische Gesundheit in der Kindheit und Adoleszenz
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- Henriette Sommer
- vor 7 Jahren
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1 Seelische Gesundheit in der Kindheit und Adoleszenz Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Forschungssektion Child Public Health Auszug aus dem Vortrag in Stade am
2 Public Health Relevanz In der wissenschaftlichen Literatur besteht ein weitgehender Konsens darüber, dass psychische Auffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen ein Problem von hoher Public Health Relevanz sind: Psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter sind häufig Psychischen Störungen des Erwachsenenalters beginnen häufig bereits im Kindes- und Jugendalter Derzeit bleiben jedoch ein großer Anteil der psychisch kranken Kinder- und Jugendlichen unbehandelt (Wittchen, 2000) Psychische Auffälligkeiten erzeugen hohe ökonomische Einbußen (Lehtinen, 2004) 2
3 BELLA-Studie Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in Kooperation mit dem Robert Koch-Institut gefördert durch Stifterverband für die deutsche Wissenschaft ( ) Bundesministerium für Gesundheit ( ) 3
4 Die Befragung Seelisches Wohlbefinden und Verhalten - ein Modul von KiGGS KiGGS konnte nur die wichtigsten Indikatoren als Eckwerte erheben. Vertiefende Erhebungen wurden durch Zusatzmodule an Subsamples durchgeführt. BELLA ist an KiGGS angeschlossen Eine repräsentative Unterstichprobe von 4199 Familien wurden um Teilnahme an der BELLA-Studie gebeten. Aus Ravens-Sieberer et al. (2008) Eur Child Adolesc Psychiatry 17(Suppl1):
5 Ziele der BELLA-Studie In der BELLA-Studie werden Informationen zu drei Themenkomplexen gesammelt: Prävalenz und Verlauf von psychischen Auffälligkeiten Risiko- und Schutzfaktoren für psychische Auffälligkeiten Versorgung von psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland Ziel ist die Verbesserung von Prävention und Versorgung Zu Zielen der BELLA-Studie siehe auch Ravens-Sieberer et al. (2008) Eur Child Adolesc Psychiatry 17(Suppl1):
6 Durchführung Bei Einverständnis wurden die Familien telefonisch kontaktiert und etwa ½ Stunde standardisiert interviewt. Anschließend wurde ihnen ein Fragebogen geschickt Familien mit Kindern zwischen 7 und 17 nahmen teil. Ab 11 Jahren wurden auch die Kinder selber telefonisch und schriftlich befragt. Zur Durchführung der BELLA-Studie siehe auch Ravens-Sieberer et al. (2008) Eur Child Adolesc Psychiatry 17(Suppl1): Seelische Gesundheit in der Kindheit und Adoleszenz Stade 6
7 Prävalenzen psychischer Auffälligkeiten [SDQ Impact] 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 78,1 Nach den SDQ-Angaben zu Symptomen und Belastung liegt bei 9,7% der untersuchten Kinder sehr wahrscheinlich eine psychische Auffälligkeit vor, 12,2% zeigen möglicherweise psychische Auffälligkeiten. 20% 10% 0% 12,2 9,7 gesamt 21,9% wahrscheinlich möglich unwahrscheinlich Aus: Ravens-Sieberer et al. (2007) 7
8 Psychische Auffälligkeit nach sozioökonomischem Status Das Auftreten von Hinweisen auf psychische Auffälligkeit wird mit einem niedrigeren sozioökonomischen Status der Familien signifikant häufiger. Angaben in % ,4% 79,1% 68,8% 16,6% 20,9% 31,2% hoher SES mittlerer SES niedriger SES Hinweise unauffällig Aus: Ravens-Sieberer et al. (2007) 8
9 Prävalenzen spezifischer psychischer Auffälligkeiten Ängste: 10% Störungen des Sozialverhaltens: 7,6% Depression: 5,4% Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung: 2,2% Datenbasis: BELLA t0, N =2863; Aus: Ravens-Sieberer et al. (2007) 9
10 Fazit & Ausblick In Dtl. gibt es seit 2003 ein umfassendes Gesundheitsmonitoring für Kinder und Jugendliche Psychische Probleme stellen bzgl. Auftretenshäufigkeit und Auswirkungen eine wichtige Gesundheitsbelastung von Kindern und Jugendlichen dar In Familien mit niedrigem sozioökonomischem Status sind die Kinder doppelt so häufig psychisch auffällig, wie in Familien mit hohem SES Ressourcen wirken am stärksten bei mittlerer Risikobelastung auf die psychische Gesundheit Familiäre Faktoren sind wichtige Einflussfaktoren für die psychische Gesundheit von Kindern => als Risiko und als Ressource Nur 48,5% der Kinder mit psychischen Auffälligkeiten sind in Behandlung Die Ergebnisse geben Hinweise auf mögliche Ansatzpunkte präventiver Maßnahmen: Ressourcenförderung in Gruppen mit geringer Risikobelastung Komplexe Maßnahmen in Gruppen mit höherer Risikobelastung 10
11 Empfehlungen für den Familienalltag 11
12 Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Websites Die Hauptergebnisse der BELLA-Basiserhebung sind in der Zeitschrift Bundesgesundheitsblatt in Heft 50 (Seite ) sowie im "Journal of European Child & Adolescent Psychiatry" in Heft 17 (Supplement 1, Seite 1-156) veröffentlicht. Eine vollständige Publikationsliste finden Sie auf unserer Website: 12
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