N!-Berichte für Kommunen Leitfaden zur Erstellung von kommunalen Nachhaltigkeitsberichten
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- Kevin Fromm
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1 Dr. Volker Teichert Forschungsstätte der Ev. Studiengemeinschaft Schmeilweg Heidelberg Tel.: volker.teichert@fest-heidelberg.de N!-Berichte für Kommunen Leitfaden zur Erstellung von kommunalen Nachhaltigkeitsberichten
2 Zum Aufbau des Leitfadens 1992: Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro Kommunen in Deutschland begannen, Konzepte für eine zukunftsfähige Entwicklung auszuarbeiten Leitfaden bietet Kommunen eine Arbeitshilfe zur Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten NACHHALTIGKEITSBERICHTE Erfassen, Bilanzieren und Messen von Nachhaltigkeits-Aktivitäten Statusbericht zur nachhaltigen Entwicklung in der Kommune Können zu einem umfassenden kommunalen Nachhaltigkeitsmanagement ausgebaut werden Kommunikationsmittel (Kommunen kann eigenes Nachhaltigkeitsengagement aufzeigen)
3 Zum Aufbau des Leitfadens Dieser Leitfaden ist eine aktualisierte und inhaltlich ergänzte Form des ersten Leitfadens zur Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten (März 2014) Erfahrungen aus dem Projekt Nachhaltigkeitsberichterstattung in kleinen und mittleren Gemeinden wurden noch mit eingearbeitet GRUNDLAGENKAPITEL Erläutert Begriff der Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsstrategie von BaWü Bereiche / Handlungsfelder kommunaler Nachhaltigkeit, Bedeutung von Indikatoren Möglicher Aufbau eines Nachhaltigkeitsberichts KAPITEL 2 Wichtige kommunale Handlungsfelder/Schwerpunkte für eine nachhaltige Kommunalentwicklung KAPITEL 3 23 Kernindikatoren, die für Nachhaltigkeitsberichte geeignet sind
4 Nachhaltigkeit messen Indikatoren einer nachhaltigen Entwicklung Nachhaltigkeit muss messbar und überprüfbar gemacht werden, dazu benötigt man Indikatoren Indikatoren = Kennzahlen, die es ermöglichen, die Entwicklung grundlegender Aspekte der Nachhaltigkeit darzustellen Objektives Bild über den Grad nachhaltiger Entwicklung einer Kommune und Möglichkeit einer retrospektivischen Trendbeschreibung Indikatoren helfen bei der Überprüfung der gesetzten Zielvorgaben Kernindikatorensatz von 23 Nachhaltigkeits-Indikatoren, die alle drei Bereiche kommunaler Nachhaltigkeit erfassen Kriterien der Indikatorenauswahl: gute Datenverfügbarkeit
5 Zur Arbeit mit den Indikatoren WOHER KOMMEN DIE DATEN FÜR DIE INDIKATOREN Die Daten vieler Indikatoren sind im Internet nach Kommunen abrufbar (nicht alle, bei kleineren Kommunen fehlen oft Daten zu Schulübergängen (weil es keine Schulen gibt bzw. aus Datenschutzgründen) Informationsquellen: Statistisches Landesamt: extra Service kommunale Nachhaltigkeit auf Internetseite (Großteil der Indikatoren) LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz: Daten zu CO 2 -Emissionen und streng geschützten Naturschutzgebieten Kommunen selbst: eingetragene Vereine Ausgaben für Kinder und Jugendarbeit im kommunalen Haushalt zu finden Verwaltung: Anzahl der Bürgerversammlungen
6 Zur Arbeit mit den Indikatoren WOHER KOMMEN DIE DATEN FÜR DIE INDIKATOREN Telefonbuch bzw. Internet Anzahl der Ärzte Landeskriminalamt Straftatenzahl Bundesagentur für Arbeit Anzahl der Empfänger nach Arbeitslosengeld II, Sozialgeld und von laufender Hilfe zum Lebensunterhalt Erhebungsaufwand: Energieverbrauch kommunaler Liegenschaften Anteil des Recyclingpapiers am Papierverbrauch kommunaler Einrichtungen Gesamtleistung der installierten Photovoltaikanlagen KOMMUNEN KÖNNEN AUCH ZUSÄTZLICH EIGENE INDIKATOREN ERHEBEN
7 Die Kernindikatoren im Überblick Indikatoren des Bereichs A: Ökologische Tragfaḧigkeit HANDLUNGSFELD: KLIMASCHUTZ UND ENERGIEWENDE A1 Verbesserter Klimaschutz Verursacherbezogene Emissionen an Kohlendioxid in Tonnen pro Einwohnerin und Einwohner [SDG 13] A2 Ausbau der erneuerbaren Energien (Strom) Gesamtleistung der installierten Fotovoltaikanlagen in Kilowatt pro Einwohnerin und Einwohner [SDG 7] HANDLUNGSFELD: NACHHALTIGE MOBILITA T A3 Umfang des motorisierten Individualverkehrs Zahl der Personenkraftwagen pro Einwohnerinnen und Einwohner [SDG 11] HANDLUNGSFELD: SORGSAMER UMGANG MIT NATU RLICHEN RESSOURCEN A4 Sparsamer Fla chenverbrauch Siedlungs- und Verkehrsfla che in Prozent der Gesamtfla che [SDG 15] A5 Sta rkung des Naturschutzes Bundeseinheitlich streng geschuẗzte Gebiete des Naturschutzes in Prozent der Gesamtfla che [SDG 15]
8 Die Kernindikatoren im Überblick Indikatoren des Bereichs B: Wirtschaft und Soziales: Gutes Leben in der Kommune HANDLUNGSFELD: ZUKUNFTSFA HIGES WIRTSCHAFTEN UND ARBEITEN B1 Verringerung der Arbeitslosigkeit Anzahl der Arbeitslosen insgesamt und nach Geschlecht [SDG 8] B2 Hohes Niveau von Aus- und Weiterbildung Anzahl der Auszubildenden pro sozialversicherungspflichtig Bescha ftigte am Arbeitsort [SDG 4] B3 Schaffung von Arbeitsplaẗzen Anteil der sozialversicherungspflichtig Bescha ftigten am Wohnort in Prozent der Altersgruppe zwischen 18 und 65 Jahren [SDG 8] HANDLUNGSFELD: SOZIALE, GESUNDE UND SICHERE STADT B4 Hoher regionaler Versorgungsgrad Anzahl von A rztinnen und A rzten pro Einwohnerinnen und Einwohner [SDG 11] B5 Hohes Sicherheitsniveau Bekannt gewordene Straftaten pro Einwohnerinnen und Einwohner [SDG 16]
9 Die Kernindikatoren im Überblick HANDLUNGSFELD: KULTUR UND BILDUNG B6 Gute Ausstattung der Bibliotheken Medienbestand in o ffentlich zuga nglichen Bibliotheken pro Einwohnerinnen und Einwohner [SDG 4] B7 Gute Schulbildung Anteil der U berga nge an weiterfuḧrende Schulen in Prozent aller Grundschulabga ngerinnen und -abga nger [SDG 4] HANDLUNGSFELD: FAMILIENFREUNDLICHKEIT UND EINE AUSGEWOGENE BEVO LKERUNGSENTWICKLUNG B8 Verbesserung der Lebensumwelt von Kindern und Jugendlichen Kommunale Ausgaben fu r Kinder- und Jugendarbeit in Prozent des kommunalen Haushalts [SDG 3] B9 Ausgewogene Bevo lkerungs- und Siedlungsstruktur Zahl der Zu- und Fortzu ge pro Einwohnerinnen und Einwohner und Wanderungssaldo [SDG 11] B10 Bevo lkerungsentwicklung Bevo lkerungsentwicklung insgesamt [SDG 3] HANDLUNGSFELD: MITEINANDER, INTEGRATION UND GLEICHBERECHTIGUNG B11 Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am o ffentlichen Leben Anteil von Frauen in der Kommunalvertretung in Prozent [SDG 5] B12 Minderung von Armut Zahl der Empfa ngerinnen und Empfa nger von Arbeitslosengeld (ALG) II, Sozialgeld und von laufender Hilfe zum Lebensunterhalt je Einwohnerinnen und Einwohner [SDG 1]
10 Die Kernindikatoren im Überblick Indikatoren des Bereichs C: Rahmenbedingungen einer nachhaltigen Kommunalentwicklung HANDLUNGSFELD: KOMMUNALES NACHHALTIG- KEITSMANAGEMENT C1 Gutes kommunales Energiemanagement Energieverbrauch kommunaler Liegenschaften pro Quadratmeter genutzter Fla che in Kilowattstunden [SDG 7] C2 Nachhaltige kommunale Beschaffung Anteil von Recyclingpapier am Papierverbrauch kommunaler Einrichtungen in Prozent [SDG 11] HANDLUNGSFELD: FISKALISCHE NACHHALTIGKEIT C3 Gesunde Struktur des o ffentlichen Haushalts Kommunale Schulden pro Einwohnerin und Einwohner [SDG 11] HANDLUNGSFELD: BU RGERBETEILIGUNG C4 Hohes demokratisches Engagement Wahlbeteiligung bei Wahlen zur Kommunalvertretung und bei Bu rgermeisterwahlen in Prozent [SDG 11] C5 Hohe Bu rgerbeteiligung Anzahl der Bu rgerversammlungen nach Gemeindeordnung [SDG 11] HANDLUNGSFELD: BU RGERENGAGEMENT C6 Hohes ehrenamtliches Engagement Zahl der eingetragenen Vereine pro Einwohnerinnen und Einwohner [SDG 11]
11 Sustainable Development Goals
12 Sustainable Development Goals Ziel 1: Armut in jeder Form und überall beenden Ziel 2: Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern. Ziel 3: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern Ziel 4: Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern Ziel 5: Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen erreichen Ziel 6: Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten Ziel 7: Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle sichern Ziel 8: Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern Ziel 9: Eine belastbare Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen
13 Sustainable Development Goals Ziel 10: Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringern Ziel 11: Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen Ziel 12: Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen Ziel 13: Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen Ziel 14: Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen Ziel 15: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen Ziel 16: Friedliche und inklusive Gesellschaften im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und effektive, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen Ziel 17: Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung wiederbeleben
14 Unterstützungsangebote der Kommunalen Initiative Nachhaltigkeit Auswahl der Angebote der Kommunalen Initiative Nachhaltigkeit: Förderung von Beratung und Begleitung in den Kommunen (www4.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/231717/foerderung_n_kommunalentwicklung_2016_03_30.pdf?- command=downloadcontent&filename=foerderung_n_kommunalentwicklung_2016_03_30.pdf) Beratung für Erstellung eines kommunalen Nachhaltigkeitsberichtes (externe Beratung max. 50 Stunden zum Stundensatz von 80,- EUR) Beratung zur Entwicklung, Abstimmung und Veröffentlichung von Nachhaltigkeitsindikatoren (externe Beratung max. 40 Stunden zum Stundensatz von 80,- EUR) Beratung zur Verankerung eines Nachhaltigkeitsmanagements in der Verwaltung (externe Beratung max. 30 Stunden zum Stundensatz von 80,- EUR) Begleitung regionaler Nachhaltigkeitsprozesse (externe Beratung max. 80 Stunden zum Stundensatz von 80,- EUR) Nachhaltigkeitswerkstätten in Kommunen und Landkreisen LUBW fördert Kommunen und Landkreise bei der Durchführung von Nachhaltigkeitswerkstätten mit einem Zuschuss zu den Moderationskosten in Höhe von bis zu 1.500,- EUR
15 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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