Vorkurs 2: Grundlagen der Unternehmensrechnung und Wirtschaftsprüfung Teil II
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- Claus Brodbeck
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1 Vorkurs 2: Grundlagen der Unternehmensrechnung und Wirtschaftsprüfung Teil II Aufstellungspflicht und Konsolidierungskreis beim Konzernabschluss nach HGB Sachverhalt: Die A AG (mit Sitz in Deutschland) ist an der B GmbH (mit Sitz in Deutschland) zu 75 %, an der C GmbH (mit Sitz in Deutschland) zu 40 % und an der D Ltd. (mit Sitz in Großbritannien) zu 100 % beteiligt. Die B GmbH hält 15 % der Anteile der C GmbH und 60 % der Anteile der E OHG (mit Sitz in Deutschland). Die D Ltd. ist zu 100 % an der F AG (mit Sitz in Deutschland) beteiligt. Die Stimmrechtsanteile stimmen mit den Kapitalanteilen überein. Aufgabe: Welche Unternehmen müssen nach den Vorschriften des HGB einen Konzern- oder Teilkonzernabschluss aufstellen und welche Unternehmen sind jeweils einzubeziehen? Zeichnen Sie ein (Konzern-)Diagramm und begründen Sie Ihre Antworten. Die Vollkonsolidierung- Die Vorgehensweise bei der Erstellung des Konzernabschlusses nach HGB Aufgaben: 1. Nennen Sie die erforderlichen Konsolidierungsmaßnahmen, wenn Tochterunternehmen in einen HGB-Konzernabschluss einbezogen werden. Orientieren Sie sich dabei an den Schritten der Erstellung eines Konzernabschlusses. Nennen Sie auch die Zwecke, die mit den einzelnen Maßnahmen verfolgt werden. 2. Nennen Sie die Voraussetzungen, unter denen bei Tochterunternehmen auf Vollkonsolidierungsmaßnahmen verzichtet werden darf. Zusammenfassende Fallstudie zur Konzernrechnungslegung: Der handelsrechtliche Konzernabschluss der A AG Sachverhalt: Die A AG ist ein aufstrebendes Unternehmen, das in den letzten Jahren solide finanzielle Überschüsse erwirtschaftet hat. Daher hat sich der Vorstand der A AG zum dazu entschieden, zusätzliche Beteiligungen an diversen Unternehmen zu erwerben. Zunächst wurden 50 % an der B GmbH erworben, mit der die A AG zudem einen Beherrschungsvertrag abgeschlossen hat. Der von der A AG gezahlte Kaufpreis für die Anteile an der B GmbH betrug 350 GE. In der Handelsbilanz der B GmbH, die den allgemeinen Bilanzierungsgrundsätzen des Konzerns entspricht, stimmen die Buchwerte nicht mit den Zeitwerten der dort ausgewiesenen immateriellen Vermögensgegenstände überein. So beträgt der Zeitwert einer in der Handelsbilanz der B GmbH nicht aktivierten Marke am GE. Des Weiteren hat die B GmbH das Wahlrecht zur Aktivierung selbsterstellter immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, die einen Zeitwert von 80 GE haben, nicht ausgeübt. Da die Rohstoffe in den Vorräten der B GmbH nach dem Lifo-Verfahren bewertet werden und die Preise für diese im Geschäftsjahr 01 stetig gestiegen sind, ist der Zeitwert der Vorräte 40 GE höher als deren Buchwert. In der Handelsbilanz der B GmbH existieren darüber hinaus stille Reserven bei den Rückstellungen i. H. v. 50 GE.
2 Neben den Anteilen an der B GmbH hat die A AG zum auch 100 % der Anteile an der C GmbH und damit in entsprechender Höhe Stimmrechte erworben. Der Kaufpreis für die Anteile an der C GmbH betrug 150 GE. Der Jahresabschluss der C GmbH entspricht - wie auch der der B GmbH - den allgemeinen Bilanzierungsgrundsätzen des Konzerns. Er enthält jedoch nicht die in den Vermögensgegenständen des Sachanlagevermögens der C GmbH vorhandenen stillen Reserven i. H. v. 10 GE. Darüber hinaus erwarb die A AG 50 % der Anteile an der D GmbH. An der D GmbH ist ebenfalls die von der A AG unabhängige Z GmbH zu 50 % beteiligt. Die A AG und die Z GmbH steuern gemeinsam die Geschäfts- und Finanzpolitik der D GmbH und wollen im Rahmen des Joint Venture langfristig zusammenarbeiten. Für die Anteile an der D GmbH entstanden der A AG Anschaffungskosten i. H. v. 80 GE. Im Jahresabschluss der D GmbH, der den allgemeinen Bilanzierungsgrundsätzen des Konzerns entspricht, sind keine stillen Reserven oder stillen Lasten enthalten. Bereits zum hat die A AG 40 % der Anteile an der E GmbH für 100 GE erworben. Der Kapitalanteil entspricht dem Stimmrechtsanteil der A AG. Das erworbene Reinvermögen der E GmbH enthielt keine stillen Reserven und Lasten und entsprach dem Kaufpreis. Im Geschäftsjahr 01 hat die E GmbH einen Gewinn von 25 GE erwirtschaftet und eine Dividende von 5 GE an die A AG ausgeschüttet. Die A AG plant eine dauernde geschäftliche Beziehung zu der E GmbH und ist in wesentliche Entscheidungen der Geschäftspolitik sowie sonstige grundsätzliche Fragen der Geschäftsführung eingebunden. Die Bilanz der A AG zum : Die Bilanzen der neu erworbenen Unternehmen zum zeigen die nachfolgenden Übersichten: Bilanz der B GmbH: Bilanz der C GmbH:
3 Bilanz der D GmbH: Die Gewinn- und Verlustrechnungen der Gesellschaften stellen sich zum wie folgt dar: Auch das Geschäftsjahr 02 verlief für den Konzern relativ stabil und erfolgreich. Weitere Beteiligungen wurden in diesem Zeitraum nicht erworben. Allerdings hat die A AG einige Anstrengungen unternommen, um die Integration des neuen Konzerns voranzutreiben. Geschäftsvorfall ( 1): Die A AG hat festgestellt, dass die Liquiditätslage sowohl der B GmbH als auch der C GmbH leicht angespannt ist. Daher wurden an beide Unternehmen am jeweils Darlehen über 100 GE vergeben, die mit 5 % verzinst werden. Geschäftsvorfall (2): Zur weiteren Optimierung der Produktion hat sich die A AG dazu entschieden, ein Vorprodukt bei der B GmbH einzukaufen. Zum Ende des Geschäftsjahres 02 hat die A AG 10 Vorprodukte auf Lager, die sie in diesem Jahr von der B GmbH erworben hat. Der Kaufpreis betrug 10 GE pro Stück; bei der B GmbH sind Herstellungskosten i. H. v. 8 GE angefallen, die nach konzerneinheitlichen Bilanzierungsgrundsätzen ermittelt wurden. Darüber hinaus bleiben die stillen Reserven im Vorratsvermögen und in den Rückstellungen der B GmbH unverändert bestehen. Stille Reserven im Anlagevermögen der B GmbH und der C GmbH werden entsprechend den ihnen zugrundeliegenden Vermögensgegenständen über zehn Jahre abgeschrieben. Gleiches gilt für die in der Handelsbilanz der B GmbH nicht aktivierte Marke. Die Nutzungsdauer von Geschäfts- oder Firmenwerten (GoF) wird auf fünf Jahre geschätzt. Die nachfolgenden Übersichten zeigen die Bilanzen der Konzernunternehmen zum :
4 Bilanz der A AG: Bilanz der B GmbH: Bilanz der C GmbH: Bilanz der D GmbH:
5 Die Gewinn- und Verlustrechnungen der Gesellschaften stellen sich zum wie folgt dar: Die E GmbH hat im Geschäftsjahr 02 einen Jahresüberschuss i. H. v. 20 GE erwirtschaftet. Den Vorjahresgewinn hat sie komplett thesauriert. Aufgaben: 1. Erstellen Sie den Konzernabschluss der A AG zum Sofern ein Wahlrecht zur unterschiedlichen Behandlung der Beteiligungen besteht, ist dieses Wahlrecht zugunsten einer möglichst hohen Einordnung des Unternehmens in der Stufenkonzeption des HGB auszuüben. 2. Erstellen Sie den Konzernabschluss der A AG zum Nehmen Sie hierfür an, dass der Konzerngewinn stets auf das nächste Geschäftsjahr vorgetragen wird. Stellen Sie die Gewinn- und Verlustrechnung daher für eine teilweise Gewinnverwendung dar.
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