AG Regionalbibliotheken, Wien, 01./

Transkript

1

2 Gliederung: 1. Geschichtlicher Überblick 2. Bestandsübersicht 3. bisherige Projekte 4. laufende und geplante Projekte

3 1. Geschichtlicher Überblick - Lateinschule Ersterwähnung Bestände Franziskanerkloster bibliotheca publica Stephan Roth ( ) 6000 Bücher und MS - Johann Zechendorf ( ) - Christian Daum ( ) - Christian Clodius ( )

4 Sprachwissenschaftler wandte sich besonders dem Hebräischen und den orientalischen Sprachen zu. sprach und verstand: Lateinisch, Griechisch, Hebräisch, Syrisch, Chaldäisch, Arabisch, Türkisch, Persisch und Ägyptisch. Zechendorf schrieb insgesamt 21 Werke zur Grammatik und Lexik der lateinischen, griechischen, hebräischen, chaldäischen, syrischen, arabischen, persischen und türkischen Sprache sowie zur Methodik, zum Koran und zur mohammedanischen Literatur. Zum Nachlass Zechendorf gehören neben zahlreichen arabischen Handschriften und Drucken auch viele noch unveröffentlichte Manuskripte sowie sein Briefwechsel. Johann Zechendorf ( )

5

6 Philologe, Poet, Lehrer und Korrektor Seit seiner Jugend sammelte er Bücher. Seine Briefinhalte waren vielseitig und betrafen Theologie, Philosophie, Philologie, Geschichte, Poetik und Genealogie, daher wurde er auch als Polyhistor bezeichnet. Sein Nachlass wurde 1694 von der Stadt Zwickau für die Ratsschulbibliothek gekauft, nachdem Daum 1642 der Stadt das Vorkaufsrecht an seiner Bibliothek eingeräumt hatte. Er umfasst: Bücher und Handschriften erhaltenen Briefe von 500 verschiedenen Schreibern Konzeptbücher der geschriebenen Briefe von Schreibkalender von Handschriftliches Schulgeldregister 6 handschriftliche Bibliothekskataloge zahlreiche weitere Manuskripte Christian Daum ( )

7

8

9 Rektor der Lateinschule in Zwickau und Direktor der Bibliothek. Clodius reformiert während seiner Amtszeit den Unterricht und den Aufbau der Schule (z.b.einführung der Fächer Geschichte und Geographie sowie Französisch und Italienisch, Reduzierung der Klassenzahl auf 6, Förderung des Schultheaters). Für die Bibliothek wird ein alphabetischer Katalog, ein Sachkatalog und ein Handschriftenkatalog angefertigt. Sein Enkel Christian August Heinrich Clodius, der 1836 als Universitätsprofessor in Leipzig starb, hinterließ der Ratsschulbibliothek testamentarisch den aus 5323 Bänden bestehenden Nachlass seines Großvaters. Christian Clodius ( ) Nachlass

10

11

12 2. Bestandsübersicht 200 mittelalterliche Handschriften frühneuzeitliche Handschriften (16. bis 18. Jahrhundert) Inkunabeln Drucke des 16. Jahrhunderts Drucke des 17. Jahrhunderts Drucke von 1851 bis zur Gegenwart historische Musikhandschriften und -drucke Schulschriften des 19./20. Jahrhunderts ca unkatalogisierte Handschriften und Drucke des Jahrhunderts!

13 Konzeptionelle Überlegungen: - bisheriger internationaler Ruf der Ratsschulbibliothek geprägt von Drucken und Handschriften zur Reformation - hauptsächliches Verdienst von Otto Clemen ( ) und Georg Buchwald ( ), die hunderte von Artikeln und Beiträgen zu den Beständen publizierten - keine Kriegsverluste, Nachlässe Roth und Daum - zahlenmäßig größter und am wenigsten inhaltlich erschlossener Bestand ist der des 17. Jahrhundert mit Drucken und vielen Handschriften - Systematische Erschließung der Bestände in Kooperation mit den Universitäten Chemnitz, Leipzig und Dresden - Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen (ISG, Sächsische Akademie der Wissenschaften) - Kooperation mit den Universitätsbibliotheken bei der Katalogisierung und Digitalisierung - Aktive Teilnahme an Tagungen zur Barockliteratur

14 3. Bisherige Projekte - Briefe an Christian Daum (DFG) - Casualdrucke Jahrhundert (DFG) - VD17 - Alan Ross: Zwickauer Lateinschule im Barock - Tagung zu mitteldeutschen Lateinschulen - Valéry Berlincourt: Caspar von Barths Kommentare der Thebaiden

15 Epistolæ ad Daumium. Katalog der Briefe an den Zwickauer Rektor Christian Daum ( ) 1691 kaufte die Stadt Zwickau den Nachlass des Rektors der hiesigen Lateinschule Christian Daum. Der Katalog verzeichnet rund 5350 Briefe und Lebensdokumente von 500 verschiedenen Schreibern. Die Briefsammlung Daums bietet aber weit mehr als nur "gelehrte" Briefe. Schon ein Blick auf die Berufe der Schreiber macht das sehr deutlich. Sie waren Theologen (160), Pädagogen (92), Schüler/Studenten (55), Juristen (44), Philologen, Philosophen, aber auch Buchhändler (20), Feilenhauer, Hufschmied, Tischler, Schneider, Hutmacher oder Tuchmacher. Die territoriale Streuung der Briefpartner reicht von Antwerpen bis Breslau und von Florenz bis Kiel.

16 Zur Zeit laufende Arbeiten am Projekt Daum : - Digitalisierung der Briefe - Erstellen eines WEB-OPAC der Briefe - Verknüpfung der Digitalisate mit dem OPAC

17 Casualdrucke des Jahrhunderts - stammen hauptsächlich aus den Nachlässen Daum und Clodius - DFG Projekt für 4 Jahre und 2 Personalstellen - ca Drucke katalogisiert, davon unikat - ca aus dem 17. Jahrhundert Aktueller Stand: - Kontinuierliche Mitarbeit am VD17, d.h. Ergänzungen, Korrekturen - Separierung der Drucke des 17. Jahrhunderts aus der Datenbank - Erstellung eines WEB-OPAC alles Casualdrucke In Planung: - Kooperation mit der SLUB Dresden Digitalisierung des gesamten Bestandes - Verknüpfung der Digitalisate mit den Katalogisaten - Erschließung der fehlenden Drucke in der VD17-Datenbank (ca Drucke)

18 4. Laufende und geplante Projekte - Digitalisierung VD 17 (SLUB, DFG) - Kooperation mit der UB der TU Chemnitz - Elektronische Edition des Briefwechsels Christian Daum mit Caspar von Barth ( ) 444 Briefe von Barth und die Antwortbriefe Daums (TU Dresden- DFG) - Edition des Briefwechsels Christian Daum mit Johannes Daum ( ) 293 Briefe von Johannes Daum und die Antwortbriefe (ISG) - Katalogisierung und Digitalisierung der fehlenden VD17 Drucke (DFG?) - Katalogisierung und Digitalisierung der Briefkonzepte Christian Daums (DFG?)

19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!