SOZIALPROJEKT INFLUENZA-IMPFUNG GRATIS
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- Frieda Böhler
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1 SOZIALPROJEKT INFLUENZA-IMPFUNG GRATIS Rudolf Hundstorfer, Sozialminister Alois Stöger, Gesundheitsminister Ingrid Reischl, Obfrau der Wiener Gebietskrankenkasse Renée Gallo-Daniel, Österreichischer Verband der Impfstoffhersteller Wien, 21. Dezember 2011
2 2 Hundstorfer: Impfen bedeutet Prävention und Schutz Gesundheit soll keine soziale Frage sein, betont Sozialminister Rudolf Hundstorfer. Denn zur Zeit besteht eine Wechselwirkung zwischen Armutsgefährdung und Gesundheit. Während nicht Armutsgefährdete zu 8 Prozent gesundheitliche Beeinträchtigen angeben, liegt der Anteil bei den Armutsgefährdeten bei 14 Prozent. Auch Lebenserwartungsdifferenzen gehen mit Armutsgefährdung einher: Im Vergleich der noch zu erwartenden Lebensdauer von Personen mit Hochschulabschluss und Personen mit Pflichtschulbildung zeigt sich, dass Männer mit Hochschulbildung um 6 Jahre länger leben als Männer mit Pflichtschulabschluss (Frauendifferenz: 2,3 Jahre). Da 21 Prozent der Armutsgefährdeten nur über maximal Pflichtschulabschluss verfügen, kann davon ausgegangen werden, dass die Lebenserwartung für diese Gruppe niedriger ist. Ein Zusammenhang zwischen Armutsgefährdung und dem Gesundheitszustand ist ablesbar. Neben den finanziellen Engpässen haben armutsgefährdete Menschen in stärkerem Ausmaß schlechte Arbeits- und Wohnbedingungen. Obwohl sie in der Regel in der gesetzlichen Krankenversicherung erfasst sind, müssen sie sich bei privaten Gesundheitsausgaben bzw. bei an sich öffentlichen Gesundheitsleistungen mit einem relativ hohen Selbstbehalt (z.b. Zahnbehandlung) einschränken. Erst letzte Woche wurden die EU-SILC-Zahlen 2010 veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass Sozialleistungen eine eminent stabilisierende Funktion haben. Neben all den Leistungen ist es aber immer wichtig, auch neue Aktionen ins Leben zu rufen, um punktuell helfen zu können. Wir sprechen immer von Prävention Impfen ist Prävention und Schutz, so Hundstorfer. Impfungen sind eine der effektivsten primären Präventionsmaßnahmen um Krankheiten vorzubeugen bzw. auszurotten Ziel des Projektes ist es, sozial benachteiligten Personen GRATIS Zugang zu wichtigen Impfungen zu ermöglichen.
3 3 Das Sozialprojekt Influenza-Impfung Gratis basiert auf einer Initiative des Sozialministeriums gemeinsam mit dem Österreichischen Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH) und der WGKK. Insgesamt stehen Impfdosen zur Verfügung. Wenn jemand rezeptgebührenbefreit und älter als 50 Jahre ist, schwanger ist, eine chronische Krankheit hat 1, oder seine Kinder im Alter zwischen 6 Monaten und 5 Jahren schützen will, dann erhält er in ihrem Gesundheitszentrum der WGKK bzw. im Hanusch- Krankenhaus ab sofort die Influenza-Impfung GRATIS. Insgesamt stehen Impfdosen zur Verfügung. Weitere Partner der Initiative sind der Fonds Soziales Wien und die Wiener Sozialeinrichtungen, die im direkten täglichen Kontakt mit der Zielgruppe diese Aktion bewerben und informieren. Die Influenza-Sozialimpfaktion kann bei Erfolg auch Nachfolgeaktionen für andere Impfungen begründen. Das Projekt ist eine Vorbildaktion, bei der alle Partner nicht an ihre Kosten, sondern an Hilfe für andere denken. Stöger: Impfaktion ist wichtiger Schritt Nachdem es unter Risikogruppen und hier vor allem älteren Menschen mit Vorerkrankungen auf Grund einer Grippeerkrankung zu sehr schweren Verläufen kommen kann, müssen wir in dieser Altersklasse eine hohe Beteiligung anstreben. Die Initiative der WGKK in Kooperation mit den Herstellern und dem BMASK ist ein wichtiger erster Schritt in die richtige Richtung, so Gesundheitsminister Alois Stöger. 1 chronische Lungen-, Herz-, Kreislauferkrankungen, Erkrankungen der Nieren, Stoffwechselkrankheiten und Immundefekte (angeboren und erworben)
4 4 Jedes Jahr infizieren sich in Österreich im Schnitt Menschen mit Influenza 2. Viele davon erkranken oder stecken andere an, ohne selbst Krankheitszeichen zu entwickeln. Jüngere Personen und gesunde Erwachsene überstehen eine Influenza meist gut und sind nach 1-2 Wochen wieder wohlauf. Menschen, die über 50 Jahre alt sind oder an chronischen Krankheiten wie z.b. Asthma oder Diabetes leiden, haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf der Influenza-Erkrankung. Der beste Zeitpunkt für die Impfung ist zwischen Oktober und Dezember. Auch während der Grippewelle ist die Impfung noch sinnvoll, solange noch keine Ansteckung erfolgt ist bzw. noch keine Krankheitszeichen auftreten. Für einen bestmöglichen Schutz muss die Impfung jährlich wiederholt werden, da der Impfstoff jedes Jahr an die veränderten Viren angepasst wird. ÖVIH: Impfen braucht Engagement Der Österreichische Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH) wurde als Verein im April 2011 gegründet. Alle in Österreich vertretenen Impfstoffhersteller sind Mitglieder. Eines der wichtigen Ziele des Verbandes ist es den Stellenwert von Impfungen generell zu erhöhen und gemeinsam mit den Vertretern des Gesundheitswesen und der Gesundheitspolitik Initiativen zur Stärkung des Impfbewusstseins in Österreich zu setzen. Weiters fördert der Verband einen wissenschaftlichen, auf Fakten basierten Diskurs mit den Verantwortlichen des Gesundheitswesens und der Öffentlichkeit über die Sinnhaftigkeit von Impfungen. Das ÖVIH ist eine Satellitenorganisation des Europäischen Dachverbandes EVM (European Vaccines Manufacturers). Um den Stellenwert von Impfungen zu erhöhen und die Durchimpfungsraten bei bestimmten Impfungen zu erhöhen hat das ÖVIH gemeinsam mit den Vertretern der Gesundheits- und Sozialpolitik dieses Projekt initiiert. Die saisonale Influenzaimpfung ist eine vom nationalen Impfgremium empfohlene Impfung 3. Infektionen mit dem Influenzavirus können schwere Atemwegserkrankun- 2 Influenzafolder BMG, AGES, ÖVIH 3 Österreichischer Impfplan 2011 (
5 5 gen hervorrufen, die besonders bei Menschen über 50 Jahre zu Komplikationen führen können. In Österreich ist die Influenza für mehr als 15 Todesfälle pro Personen verantwortlich, das sind umgerechnet mehr als Tote pro Jahr. 4 Jedes Jahr kommt es zu einer Influenza Epidemie, bei der sich 5-15% der Bevölkerung infizieren und viele davon erkranken 5. Auf Österreich umgelegt sind das im Schnitt Menschen pro Jahr. Aktuelle Daten und Fakten zur Influenza bezogen auf Österreich wurden heuer erstmals gemeinsam mit BMG und Ages in einem Factsheet zu Influenza errechnet ( Die Influenzaimpfung wird in Österreich nicht vom Staat finanziert. Die Gefahr an der saisonalen Influenza zu erkranken ist jedoch evident. Bei der Akzeptanz und den Durchimpfungsraten gegen die saisonale Influenza ist Österreich im Vergleich zu anderen EU-Ländern das Schlußlicht. 3 Um hier ein Zeichen zu setzen und zudem die Wichtigkeit der Influenzaimpfung zu betonen, sowie einer Bevölkerungsgruppe, die sich ansonsten eine Impfung nicht leisten kann, einen optimalen Influenza Schutz zu gewährleisten, hat der österreichische Verband der Impfstoffhersteller diese Impfaktion in Kooperation mit dem BMASK, dem BMG, der WGKK und der Wr. Ärztekammer ins Leben gerufen. Es werden Dosen des saisonalen Influenzaimpfstoffes gratis zur Verfügung gestellt. Die Impfstoffe werden an die WGKK geliefert, die als Distributions-, und Administrationsdrehscheibe agiert. Die Impfaktion wird bis zum Ende der Influenzasaison laufen und wird anschließend evaluiert. WGKK übernimmt Logistik Auch die Wiener Gebietskrankenkasse hat sich an der Impf-Aktion beteiligt. Wir haben die Logistik übernommen und die Impf-Dosen über die Apotheke des Hanusch-Krankenhauses, das die Wiener Gebietskrankenkasse betreibt, ausgegeben, sagt WGKK-Obfrau Ingrid Reischl. Bisher haben auf diese Möglichkeit die Caritas Wien, das Projekt Ambermed, das sich um Menschen ohne Sozialversicherung 4 nach: Je_ erson T et al, Cochrane Database Syst Rev, CD001269, 2010(7), pub4. 5 Suzs, 2007
6 6 kümmert, und das NeunerHAUS, welches obdachlosen Menschen hilft, zurückgegriffen. Reischl betont: Sozialorganisationen, die sich noch am Influenza-Impf- Projekt beteiligen möchten, können sich bezüglich der Bestellung der Impfstoffe nach wie vor mit der WGKK in Verbindung setzen. Im Rahmen der Impf-Aktion werden aber nicht nur von Sozialorganisationen betreute Menschen versorgt, sondern auch Versicherte der WGKK, die zu oben genannten Zielgruppen zählen. Termine können in einem der vier Gesundheitszentren oder im Hanusch- Krankenhaus ausgemacht werden. Das Feedback ist sehr positiv, sagt die WGKK-Obfrau und fügt hinzu: Für die Wiener Gebietskrankenkasse ist es im Übrigen nichts Neues, dass sie sich an solchen oder ähnlichen Aktionen beteiligt, beziehungsweise diese selbst initiiert. Seit Mitte 2010 führen unsere Ärzte etwa die Impfungen gegen Zecken oder Grippe kostenlos durch. Die Zahlen zeigen, dass dieses Angebot der WGKK gerne angenommen wird: Kamen 2010 noch rund Personen, um sich impfen zu lassen waren es heuer schon mehr als Weitere Informationen zur Impf-Aktion: Die Terminvereinbarungen für Impfungen können entweder direkt in den Gesundheitszentren oder für kleinere Gruppen (z.b. betreute Wohneinrichtungen) unter vereinbart werden. Darüber hinaus werden im Gesundheitszentrum Mariahilf an folgenden Terminen Impfstraßen für das Influenza-Impfprojekt eingerichtet: 28. Dezember 12 bis 14 Uhr 29. Dezember 12 bis 14 Uhr 4. Jänner 12 bis 14 Uhr 5. Jänner 12 bis 14 Uhr
7 7 Die WGKK impft an folgenden Orten: Gesundheitszentrum Mitte: Strohgasse 28, 1030 Wien Gesundheitszentrum Mariahilf: Mariahilfer Straße 85-87, 1070 Wien Gesundheitszentrum Süd: Wienerbergstraße 13, 1010 Wien Gesundheitszentrum Nord: Karl-Aschenbrenner-Gasse 3, 1210 Wien Hanusch-Krankenhaus: Heinrich-Collin-Straße 30, 1140 Wien Rückfragehinweise: Mag. a Elisabeth Kern Pressesprecherin des Sozialministers Tel.: +43/1/ elisabeth.kern@bmask.gv.at Mag. Thomas Kvicala Pressesprecher des Gesundheitsministers Tel.: +43/1/ thomas.kvicala@bmg.gv.at Andreas Kolm BA Persönlicher Assistent der Obfrau der Wiener Gebietskrankenkasse Tel.: andreas.kolm@wgkk.at Mag. a rer.nat. Renée Gallo-Daniel Österreichischer Verband der Impfstoffhersteller office@oevih.at
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