kfd - Friedensgebet 8 Naher und mittlerer Osten

Transkript

1 kfd - Friedensgebet 8 Naher und mittlerer Osten Als Blickfang können (Zedern-)Zweige dienen. Für alle Teilnehmenden werden kleine(zedern-)zweige bereitgelegt. Lied: In Ängsten die einen (Halleluja 16) Liturgische Eröffnung Einführung: In diesem Gottesdienst wollen wir beten für den nahen und mittleren Osten, insbesondere für den Konflikt, der auf dem Boden des Libanon ausgetragen wird und der auch in Israel seine Spuren hinterlässt. Kyrie: schon wieder Krieg im Libanon Eskalation des Konfliktes zwischen Israel und palästinensischen Befreiungsgruppen Wie geht es im Irak weiter? Welche Rolle spielt der Iran? Gefahr der Explosion für die gesamte Region. Liedruf: Kyrie eleison (Halleluja 15) Hasspredigten gegen Israel unversöhnliche Haltung des israelischen Staates Ungerechtigkeiten und Uneinsichtigkeit auf beiden Seiten Opfer in der Zivilbevölkerung besonders Kinder und Frauen und alte Menschen sind betroffen Liedruf Beim Weltgebetstag der Frauen für den Libanon und für Palästina gebetet. Die Hoffnung auf Frieden und Gerechtigkeit wird immer wieder mit Raketen angegriffen und zerbombt. Kinder und Frauen beider Seiten werfen mit Steinen. Der Kampf des Westens gegen den Terrorismus wird zum Kampf der Kulturen. Liedruf Gebet: Gott des Friedens, wir halten dir unsere Ohnmacht und Ratlosigkeit hin. Wir halten dir auch hin, dass wir die Hoffnung verlieren. 1

2 Hast du nicht ein Zeichen, das uns nicht aufgeben lässt? Hinführung zur Lesung: Das Wahrzeichen des Libanon, das auch in der Fahne des Libanon abgebildet wird, ist die Zeder. Die Zedern des Libanon sind zu allen Zeiten auch in der Bibel ein Zeichen für Frieden, Heiligkeit und Ewigkeit. Was für die Zedern des Libanon gilt, das gilt auch für andere Bäume. Bäume sind Zeichen für Leben, Fruchtbarkeit und Gottes Schutz. In der Bibel / im vorderen Orient sind das die Palme, die Oleandersträucher, Ölbaum und Platane. Bei uns sind es die Eiche und Linde. In der Bibel ist der Baum Bild für Gottes Weisheit: Lesung: Jesus Sirach 24,13 14 Wie eine Zeder auf dem Libanon wuchs ich empor, wie ein wilder Ölbaum auf dem Hermongebirge, Wie eine Palme in En Gedi wuchs ich empor, wie Oleandersträucher in Jericho, wie ein prächtiger Ölbaum in der Schefela, wie eine Platane am Wasser wuchs ich empor. Musik Wiederholung der Lesung mit Kommentar: Der Text wird von zwei Frauen gelesen: eine liest den biblischen Text, die andere den Kommentar. 1. Wie eine Zeder auf dem Libanon wuchs ich empor, 2. da fallen jetzt die Bomben, 1. wie ein wilder Ölbaum auf dem Hermongebirge, 2. ein Gebirge im Libanon. 1. Wie eine Palme in En Gedi wuchs ich empor, 2. eine Oase in Israel, 1. wie Oleandersträucher in Jericho, 2. das ist eine wichtige Stadt in Palästina, 1. wie ein prächtiger Ölbaum in der Schefela, 2. eine Niederung zwischen Hebron und dem Mittelmeer, 1. wie eine Platane am Wasser wuchs ich empor. Kanon: Du, Gottes Weisheit, wachse und belebe du, führe zum Frieden. Text: I..Kobusch / ML Langwald; Melodie: aus England (Schweige und höre,...) 2

3 Gedicht: Ein Gedicht aus dem Libanon: Blutbad Sie steckten den Mond in den Käfig. Sie schnitten dem Baum den Kopf ab. Sie zertrümmerten die Fenster ihrer Laterne. Sie warfen den Stuhl ins Feuer. Sie löschten das Licht an der Türschwelle. Sie versiegelten den Garten mit Wachs. Das Blut, das hinter ihnen herfloss, wusch der Regen nicht weg. In der Nacht dröhnten die Schreie noch immer. Nur die Augen, die erloschen waren, starrten noch immer gequält. Überleitung: Sie schnitten dem Baum den Kopf ab. Sie zerstören alles, was Leben ermöglicht. Die Schreie der Opfer dringen durch die Nacht. Wo bist du, Weisheit? Wo bist du, Gott des Friedens? Gebet: Psalm 80 GL 735 Überleitung: Sie schnitten dem Baum den Kopf ab. Sie zerstören alles, was Leben ermöglicht. Die Schreie der Opfer dringen durch die Nacht. Menschen sind auf der Flucht und essen Tränenbrot. Gott spricht: Lesung: Psalm 92,13 16 Der Gerechte gedeiht wie die Palme, er wächst wie die Zedern des Libanon. Gepflanzt im Haus des Herrn, gedeihen sie in den Vorhöfen unseres Gottes. Sie tragen Frucht noch im Alter und bleiben voll Saft und Frische; sie verkünden: Gerecht ist der Herr; mein Fels ist er, an ihm ist kein Unrecht. 3

4 Gedanken: Wir hören die Zusage: Der Gerechte gedeiht wie die Palme; er wächst wie die Zedern des Libanon. Die Zeder, die Palme, jeder Baum ist Symbol: Leben ist unzerstörbar. Immer wieder neu treibt der Baum aus neue Zweige, neue Früchte, neues Leben. Jesaja weiß darum: Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht. Die Kriege aller Jahrhunderte haben die Zedern des Libanon nicht ausrotten können. Aus Asche und Trümmern wachsen neue Bäume. In Krieg und Hass stehen immer wieder neu Gerechte auf. Um uns daran zu erinnern und unsere Hoffnung zu stärken teilen wir jetzt (Zedern )Zweige aus. (Zedern-)Zweige werden an alle ausgeteilt. Mit dem Zweig in der Hand singen wir: Lied: Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt Wenn das Lied nicht bekannt ist, könnte es vorgelesen werden. Es sollte sich dann eine Musik anschließen. Fürbitten: Wir halten Fürbitte. Wir beten für alle Menschen im Libanon in Israel und Palästina im Irak in Afghanistan im Kongo an allen großen und kleinen Krisenherden der Erde. Stille Vater unser Verbunden mit allen Menschen in den Kriegs und Krisengebieten der Welt beten wir: Friedensgruß: Der Friede weltweit beginnt hier. Als Zeichen des Friedens reichen wir einander die Hände. Liedruf: Du, Gott des Friedens, gieß deinen Frieden auf uns (WGT 2003) 4

5 Gebet und Segen: Gott des Friedens, du lässt Bäume wachsen und Früchte reifen. Festige immer neu unsere Hoffnung, dass Friede möglich ist bei uns und anderswo. Gott der Weisheit, du bist fest verwurzelt bei den Menschen. Breite deine Zweige aus über die Menschen im Libanon, im nahen und mittleren Osten. Gott der Gerechtigkeit, du lässt Menschen aufstehen für Gerechtigkeit. Stärke den Rücken allen Menschen, die sich für Frieden und Versöhnung einsetzen, die nach Lösungen für die Konflikte suchen. Gott des Friedens, der Weisheit und der Gerechtigkeit, segne uns und alle Menschen, für die wir gebetet haben, du, Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen. Musik Weiteres Material zum Libanon: Unterlagen des Weltgebetstages August 2006 herausgegeben von: kfd Diözesanverband Essen vorbereitet von Irmentraud Kobusch und Marie Luise Langwald (nur für den internen Gebrauch) 5