Villingen-Schwenningen Voller Überraschungen

Transkript

1 Zuschauer-Informationen zur Sendung am 15. Januar Uhr im SWR Fernsehen Villingen-Schwenningen Voller Überraschungen Allgemeine Informationen Villingen-Schwenningen ist eine Stadt voller Widersprüche. Die eine Hälfte, Villingen, ganz in mittelalterlichem Flair: Wehrtürme, Mauern, Gassen, Fachwerkhäuser und ein stattliches Münster. Die andere Hälfte, Schwenningen, eine Arbeiterstadt, bunt zusammengewürfelt aus Fabrikantenvillen, Arbeitersiedlungen und platten 1980er- Jahre-Bauten. Wir gehen auf Spurensuche und finden Überraschendes: da ist das Tonstudio des legendären Musikproduzenten Hans Georg Brunner-Schwer. Es besitzt seit kurzem das Prädikat "Kulturdenkmal". In den 1970er Jahren Mekka vieler Jazzmusiker. Da ist die rekonstruierte Silbermann Orgel. Barocke Klänge, zu 100 Prozent nachgebaut. "Die einzige Silbermannorgel, auf der man vermutlich den echten Silbermann-Klang heute noch hören kann", sagt der Mitinitiator des Nachbaus Ulrich Kolberg. Und da ist die Welt der Uhrenindustrie: Maschinenkrach, Ölgeruch, Stechuhren und alles, was zur Kontrolle der Arbeitszeit taugte. In diesem Spannungsfeld bewegen sich die Protagonisten des Filmes. Villinger, Schwenninger und Zugereiste. Touristische Informationen Tourist-Info & Ticket-Service Villingen: Rietgasse 2, Villingen-Schwenningen, Tel / , Fax: 07721/ , Internet: Tourist-Info & Ticket-Service Schwenningen: Bahnhof Schwenningen, Villingen-Schwenningen, Tel / / , Fax: 07720/ tourist-info@villingen-schwenningen.de, Internet: So kommt man hin 1

2 Mit der Bahn: ICEs bis Offenburg, Karlsruhe, Frankfurt, Stuttgart, Rottweil, Baden- Baden oder Mannheim. IC und Regionalzüge bis Villingen (Schwarzwald) oder Schwenningen (Neckar). Mit dem Auto: A81 aus Richtung Stuttgart oder Singen (Ausfahrt 35), dann B27/B33, A4 (CH) aus Richtung Schaffhausen, dann B27/B31, A5 bis Offenburg oder Freiburg, dann B33 oder B31. Villingen Sehens- und Erlebenswertes Historische Altstadt Villingen Villingen ist ein schmuckes Städtchen, klein, aber fein. Typisch mittelalterlich, mit Türmen, schmalen Gassen und hübschen Häuserzeilen. Die Altstadt ist fast rings herum von einer Stadtmauer umgeben. Im 12. Jahrhundert haben die Zähringer Villingen gebaut. Mitten im Kern thront ein imposantes Münster mit zwei 50 Meter hohen Türmen. Täglich um 10.00, und Uhr ertönt ein Glockenspiel, das Villinger Bürger gespendet haben. Auf dem Platz vor dem Münster steht ein bemerkenswerter Brunnen. Der Bildhauer Klaus Ringwald aus Schonach hat ihn 1989 in Bronze gegossen. Der Brunnen spiegelt die Geschichte Villingens wider und erzählt auch allerlei Kurioses. Die Tourist-Info bietet Stadtführungen an. Aussichtsturm auf der Wanne Er steht auf der Wanne, einer Anhöhe zwischen Villingen und Schwenningen. Der Aussichtsturm ist ein filigranes Eisenkonstrukt, das sich 30 Meter in die Höhe schraubt hat eine Villinger Glockengießerei den Turm auf Initiative des Verschönerungsvereins gebaut. Wer sich das Treppensteigen zutraut, hat von oben eine fantastische Aussicht auf Villingen. Schwenningen sieht man nicht, es liegt hinter einem Hügel, aber die Rundsicht reicht dafür bis zur Schwäbischen Alb und weit in den Schwarzwald hinein. Der Aussichtsturm befindet sich südlich der Verbindungsstrasse (Schwenningerstrasse) zwischen Villingen und Schwenningen in der Nähe der Bertholdshöfe. Magdalenberg Magische Kräfte haben die Villinger dem Magdalenberg angedichtet. Von dem Ort scheint eine besondere Anziehungskraft auszugehen. Die Kelten haben hier vor über Jahren ihre Toten begraben. Sie legten dafür einen aus Steinen aufgeschichteten Grabhügel an. Von untersuchten Archäologen den Hügel systematisch. Sie entdeckten eine Fürsten-Grabkammer und 126 Nachbestattungen. Für die Villinger waren die 2

3 Ausgrabungen eine Sensation, der Ort über Nacht eine archäologische Hochburg. Der Hügel ist inzwischen mit Gras bewachsen. Die Forscher haben ihn wieder in den Urzustand versetzt. Heute ist der Berg ein beliebtes Ziel für Sonntagsspaziergänger und Jogger. Franziskanermuseum Das Museum kann sich mit einem Superlativ schmücken: es ist im Besitz der größten Grabkammer aus hallstattlicher Zeit in Mitteleuropa. Die Grabkammer wurde auf dem Magdalenenberg unweit der Villinger Altstadt ausgegraben, mitsamt der Knochen des Keltenfürsten und Grabbeigaben, die man bei den 126 Nachbestattungen gefunden hat. Das Museum verfügt darüber hinaus über eine stadtgeschichtliche Sammlung, die reich an Details ist und viele spielerische Elemente trägt. Das Museum bietet regelmäßig ein Kinderprogramm an. Anrufen lohnt. Franziskanermuseum: Amt für Kultur, Abteilung Museen, Rietgasse 2, Villingen-Schwenningen, Tel.: 07721/822351, Fax 07721/822357, Internet: Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag: Uhr bis Uhr, Sonntag und Feiertag: Uhr bis Uhr, Montag geschlossen Benediktinerkirche/Silbermann-Orgel Sie ist ein echtes Schmuckstück in Villingen, die Benediktinerkirche und glänzt seit 2002 mit einer nachgebauten Silbermannorgel. Ein Orgelbauer aus dem Elsass hat nach den Unterlagen von Johann Andreas Silbermann das Instrument penibel rekonstruiert. Auftraggeber waren engagierte Villinger Bürger, die es geschafft haben über Patenschaften innerhalb von wenigen Jahren 1,5 Millionen DM zu sammeln. Soviel kostete die Rekonstruktion noch vor der Euro-Umstellung. Ein einmalige Bürgerschaftsaktion, die weit über Villingen-Schwenningen hinaus Furore machte. Paten kamen von überall her, sogar aus Amerika. Die Stiftung Johann-Andreas-Silbermann-Orgel veranstaltet regelmäßig Konzerte. Wer den Orgelklang von Silbermann hören möchte, findet ihn hier wahrscheinlich in seiner Urform, das jedenfalls sagt der Mitinitiator Ulrich Kolberg. Konzerte und Führungen: Tourist-Info & Ticket-Service Villingen, Rietgasse 2, Villingen-Schwenningen, Tel.: 07721/822340, Fax: 07721/822347, 3

4 Internet: Anfragen zur Stiftung: Stiftung Johann-Andreas-Silbermann-Orgel, Kanzleigasse 10, Villingen, Tel./Fax: +49 (0) , Internet: HGBS-Studio Villingen hat Musikgeschichte geschrieben. Im legendären HGBS-Studio entstand ein Plattenlabel, das heute Kultstatus hat: MPS, die Musik Produktion Schwarzwald. Der Macher, Hans Georg Brunner-Schwer, ein SABA-Sohn und genialer Tontüftler brachte namhafte Jazzer dazu, in seinem Studio ihre Platten produzieren zu lassen. Zum Beispiel auch den Pianist Oscar Peterson. Sieben Jahre lang reiste er für seine Produktionen in das Städtchen am Rande des Schwarzwaldes. Das Studio ist fast unverändert erhalten, so wie es Hans Georg Brunner-Schwer in den 1960er und 1970er Jahren aufgebaut hat. Inzwischen darf es sich sogar "Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung" nennen. HGBS Musikproduktion UG: Richthofenstr. 1, Villingen-Schwenningen, Tel.: , Internet: Schwenningen Schwenninger Moos Das Schwenninger Moos ist ein streng behütetes Naturschutzgebiet. Eine geheimnisvolle Urlandschaft und ein besonderes Biotop. Eine alte Schafsrasse, die Moorschnucken, weidet in den Sommermonaten im Moor. Die Schafe haben besondere Eigenschaften, die sie nur für die Moorbeweidung interessant machen. Sie sind klein und leicht, versinken nicht im Sumpf. Sie vertragen die Moorgräser besonders gut und ihre Klauen sind extrem hart. Parasiten haben keine Chance. Die Moorschnucken gehören dem Schafzüchter Claus Ding. Seine Herde zählt inzwischen über 250 Tiere, die größte Moorschnuckenzucht in Baden-Württemberg. Um das Schwenninger Moos führt ein 3,5 Kilometer langer Wanderpfad. Anfragen zu Führungen: Stadt Villingen-Schwenningen, Grünflächen- und Umweltamt, Winkelstraße 9, Villingen-Schwenningen, 4

5 Tel.: 07720/ Schafzucht Claus Ding: Fischbacherstr. 7, Königsfeld/Erdmannsweiler, Tel.: 07725/3983 Uhrenindustriemuseum Der Fabrikant und Erfinder Johannes Bürk gründet 1855 die Württembergische Uhrenfabrik. Die erste ihrer Art. Heute befindet sich in diesen Fabrikhallen ein Uhrenindustriemuseum, eine Zeitreise zurück zu den Anfängen der Industrialisierung. Der Besucher erfährt fast alles über die Schwenninger Uhrenindustrie. Dazu gibt es das "Gschmäckle" nach Öl, und wenn das Museumspersonal die eine oder andere Maschine anwirft, dann kommt echtes Fabrikfeeling auf. Das Museum wirbt damit. Uhrenindustriemuseum: Bürkstraße 39, Villingen-Schwenningen, Tel.: 07720/38044, Internet: Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag: Uhr und Uhr, Führungen auf Wunsch Heimat- und Uhrenmuseum Schwenningen Noch ein Museum, das die Vergangenheit der Schwenninger zum Mittelpunkt hat, besonders die Lebensbedingungen der Einwohner im 19. Jahrhundert. Das Heimatund Uhrenmuseum befindet sich direkt am Marktplatz in Schwenningen in einem der wenigen Fachwerkhäuser der Stadt. Das Museum bewahrt auch eine Uhrensammlungen von Hellmut Kienzle auf. Ausgesprochen sehenswert. Alter Friedhof Der Alte Friedhof ähnelt einem Park. Alter Baumbestand, viel freie Flächen. Dazwischen aus Stein gehauene Grabsteine und Grablegen. Sie erzählen, wer wichtig war in Schwenningen. Die einstigen Industriefürsten der Stadt sind hier begraben: darunter die Angehörigen der Familien Kienzle, Mauthe, Schlenker und Bürk. Industriegeschichte lässt sich hier auf eine besondere Art und Weise erleben. Am besten bucht man eine Führung mit dem Uhrenliebhaber und Stadtführer Michael Kopp, denn er kennt die Uhrengeschichte wie kaum ein anderer. Führungen können gebucht werden über: Tourist-Info & Ticket-Service Villingen, Rietgasse 2, Villingen-Schwenningen, Tel.: 07721/822340, Fax: 07721/822347, 5

6 Internet: Mostschöpfle Es ist der Insider-Tipp schlechthin für die Villinger und Schwenninger: das Mostschöpfe in Hüfingen. Walter Hauser betreibt es mit seiner Frau. Das Ausflugslokal hat er in seinem ehemaligen Bauernhaus eingerichtet mit viel Eigenarbeit. Walter Hauser ist ein leidenschaftlicher Sammler und deshalb ist sein Lokal mit allerhand Utensilien aus Bauernhäusern der Baar ausgestattet. Im Mostschöpfle gibt es ausschließlich kalte Küche. Deftige Vesperteller und dazu Most und heimisches Bier. Den Most machen die Hausers selbstverständlich selbst. Mostschöpfle: Schosenhof 6, Hüfingen, Tel.: 0771/61758 Literaturtipp Auch Villingen-Schwenningen kann mit Regio-Krimis aufwarten, seit vielen Jahren schon. Das Autoren-Duo Stefan Ummenhofer und Alexander Rieckhoff schreibt sie. Ihre Helden sind Villinger und Schwenninger. Die Autoren sind beide in der Doppelstadt aufgewachsen und fühlen sich ihrer Heimat besonders verbunden. Regelmäßig lesen sie dort aus ihren Büchern und fast jedes Jahr kommt ein neuer Krimiband heraus. Wer die Bücher der beiden Autoren liest, lernt die Doppelstädtler sicher am besten kennen, samt ihren Konflikten. "Ein Villinger bleibt ein Villinger und ein Schwenninger, ein Schwenninger", sagen die beiden Krimischreiber. Kontakt: Romäus Verlag, Stefan Ummenhofer & Alexander Rieckhoff GbR, Postfach 1075, Freiburg, Tel.: 0176/ , Fax: 07663/ , s: 6