PSYCHOSOZIALE ASPEKTE DER BEHANDLUNG SUCHTKRANKER
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- Wilfried Hausler
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1 PSYCHOSOZIALE ASPEKTE DER BEHANDLUNG SUCHTKRANKER 15. November 2014 Mag. Christof ZEDROSSER Psychosozialer Leiter, Verein Dialog
2 Themenübersicht Psychosoziale Aspekte in der Suchtbehandlung * Zugang zum Dialog / Erstkontakte * Spezielle Themen / Zielgruppen * Angebote Sucht und Geschlecht * Unterschiede zwischen Männern und Frauen im Konsum, Suchtverlauf, bzw. Einflussfaktoren * Grundlagen genderspezifischer Arbeit
3 Zugang zum Dialog
4 Erstkontakt im Dialog psychosozial & medizinisch am selben Tag Abklärung der aktuellen Situation Anamnese Finanzierung ggf. Behandlungsbeginn wie geht es weiter...
5 Säulen der Identität & Zielebenen
6 Zugang zum Dialog
7 Zielgruppen & Settings KonsumentInnen Einzel / Paar / Familie / Gruppe / Kurs * speziell für Jugendliche * Erwachsene Angehörige Einzel / Paar / Familie / Gruppe * Eltern / Großeltern * jeder mit KonsumentIn konfrontiert Vernetzung HelferInnenkonferenz / Begleitung m.and.behandlerinnen, Einrichtungen MultiplikatorInnen Einzel / Workshops / Vorträge
8 Sucht Konsum * aktuell Entwicklung subj. Bedeutung * Rückfälle besprechen * Info/Aufklärung zu Harmreduction, Safer Use * pers. Verständnis der Suchtentwicklung (auslösend aufrechterhaltend) allgemein psychosoziale Betreuung * Behandlungsplan erarbeiten und laufend überprüfen * abstinenzorientiert begleitend zur Substitution begleitend zum Konsum * Indikationsstellungen zur Substitution bei Jugendlichen Auflagen / Weisungen Gericht ( 35, 39 SMG, 51 STGB) Jugendamt Schule ( 13 SMG)
9 Einzelbetreuung durch SozialarbeiterIn * Versicherung Rezeptgebührenbefreiung... * Bezüge / Einkommen: via AMS, MA40,... mögliche Beihilfen/... * Schulden Schritte zur Regulierung * Wohnen abgesichert? Wohnfähigkeit? Anträge * Essen Nahrungsmittelbeschaffung * Tagesstruktur * Soziale Beziehungen Familie, Freunde,...
10 Einzelbetreuung durch (klin.) PsychologIn Klinisch psychologische Begutachtungen / Testungen * bei speziellen ZG: Weisungen, Jugendlichen * bei Indikation psychische Erkrankungen, Komorbidität Leistungsfähigkeit/ Intelligenz Persönlichkeitsstörungen Befindlichkeit behandlungsrelevante Aspekte Klinisch-psychologische Beratungen bzw. Betreuungen * besonders bei psychisch erkrankten/auffälligen KlientInnen Gesundheitspsychologische Themen * Entspannungstraining - Gruppe * Kognitives Training im Rahmen von Kursen
11 kleine, ausgewählte Gruppe Einzelbetreuung durch PsychotherapeutIn * Bearbeitung der Hintergründe Suchtentstehung * Persönlichkeitsentwicklung * Konsum tritt zunehmend in den Hintergrund Psychotherapiegruppe Austausch / Bearbeitung v Copingstrategien Familientherapie - Betroffene und Angehörige gemeinsam
12 Ressourcen vs. Risikofaktoren
13 Sucht & Geschlecht 1 Unterschiede zwischen Suchtmittel konsumierenden Frauen und Männern lassen sich auf mehreren Ebenen feststellen. Geschlechtsrollenstereotype und ihr Einfluss auf das Konsumverhalten Unterschiede hinsichtlich Beschaffungskriminalität, Ausstiegsmotivation, sozialen Beziehungen Sucht als Überlebensstrategie - traumatisierende Gewalterfahrung
14 Sucht & Geschlecht 2 Geschlechtsrollenstereotype und ihr Einfluss auf das Konsumverhalten Frauen konsumieren öfter Psychopharmaka, Männer öfter Alkohol und harte Drogen bei Frauen lassen sich oft Begleiterkrankungen wie Essstörungen und Selbstverletzungen feststellen Suchmittelkonsum bei Frauen oft heimlich Einstieg in den Konsum bei Frauen öfter durch männliche Freunde/ Partner, bei Männern öfter in der Peer-Group
15 Unterschiede hinsichtlich Beschaffungskriminalität, Ausstiegsmotivation, sozialen Beziehungen Sucht & Geschlecht 3 Frauen finanzieren sich ihre Sucht häufiger durch Prostitution und Ladendiebstähle, Männer häufiger durch Suchtmittelhandel, Einbrüche etc. Für Männer ist häufiger eine Verurteilung, eine Haftstrafe, der Entzug des Führerscheins o.ä. Motivation, sich Unterstützung beim Ausstieg zu suchen. Für Frauen stellen Beziehungsprobleme, Schwangerschaft oder traumatische Erlebnisse in der Szene Gründe für den Ausstieg dar. Frauen leben öfter allein oder mit dem Suchtmittel konsumierenden Partner, Männer haben oft Partnerschaften mit nichtabhängigen Frauen
16 Sucht & Geschlecht 4 Sucht als Überlebensstrategie * Gewalt kann bei beiden Geschlechtern in engem Zusammenhang mit Sucht gesehen werden. * Frauen sind öfter Opfer sexualisierter Gewalt in der Kindheit. * Frauen leben öfter in Gewaltbeziehungen. * Frauen beschreiben oftmals Suchtmittelkonsum als Möglichkeit zu vergessen, verdrängen, aushalten, abspalten etc.. Suchtmittelkonsum Gewalterfahrung
17 gendersensible Suchtarbeit ist... * eine fachlich fundierte Suchtarbeit, die auf die Strukturkategorie Geschlecht in all ihrer Bedeutungsvielfalt Bedacht nimmt * ein Angebot das eigene Geschlechtsrollenverhalten kritisch zu überprüfen und alternative Handlungsstrategien zu entwickeln * ein Schutzraum um traumatisierende Erfahrungen gleich welcher Art verbalisieren und einer Aufarbeitung zugänglich machen zu können * ein emanzipatorischer Zugang im Sinne des Empowerments * macht (mögliche) Unterschieden zwischen Männern und Frauen in Dokumentation, Evaluation, Feedback u.ä. sichtbar und zum Thema der Reflexion und Weiterentwicklung * die Strukturkategorie Geschlecht auch im Rahmen der Organisation / der Leitung, der personellen sowie räumlichen Ausstattung, der Qualifikation der MitarbeiterInnen zum Thema zu machen
18 Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Mag. Christof Zedrosser christof.zedrosser(at)dialog-on.at
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