Arbeitslosigkeit 2012 (Teil 1)
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- Katja Berger
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1 (Teil 1) Ausgewählte europäische Staaten, im Jahr 2012 und Veränderung der zwischen 2011 und 2012 in Prozent Spanien ,0 15,2 Griechenland 24,3 37,3 Kroatien Portugal 15,9 15,9 17,8 23,3 Lettland Irland 14,9 14,7-8,0 0,0 Slowakei Litauen 13,3 14,0 2,2-13,1 Bulgarien Zypern Ungarn Italien 12,3 11,9 10,9 10,7 8,8 50,6 0,0 27,4 Europäische Union (EU-28) 10,5 8,2 Veränderung 2011/2012 Frankreich 10,3 7, Prozent Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: n nach Geschlecht und Altersgruppe Jahresdurchschnitte (Stand: 07/2013) Lizenz: Creative Commons by-nc-nd/3.0/de Bundeszentrale für politische Bildung, 2013, Seite 33
2 (Teil 2) Ausgewählte europäische Staaten, im Jahr 2012 und Veränderung der zwischen 2011 und 2012 in Prozent 2012 Estland Polen 10,2 10,1-18,4 4,1 Slowenien 8,9 8,5 Schweden 8,0 2,6 Veränderung 2011/2012 Großbritannien 7,9-1,3 Finnland 7,7-1,3 Belgien 7,6 5,6 Dänemark 7,5-1,3 Tschechische Republik 7,0 4,5 Rumänien 7,0-5,4 Malta 6,4-1,5 Deutschland Niederlande Luxemburg 5,5 5,3 5,1 20,5 6,3-6,8 Österreich 4,3 2, Prozent Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: n nach Geschlecht und Altersgruppe Jahresdurchschnitte (Stand: 07/2013) Lizenz: Creative Commons by-nc-nd/3.0/de Bundeszentrale für politische Bildung, 2013, Seite 34
3 Fakten Zwischen 2004 und 2008 reduzierte sich die der Europäischen Union (EU-28) viermal in Folge und sank dabei von 9,3 auf 7,1 Prozent. Durch die globale Finanz- und Wirtschaftskrise wurde dieser Trend jedoch schlagartig beendet: 2009 lag die bei 9,0 Prozent, 2010/2011 bei 9,7 Prozent. Von 2011 auf 2012 stieg die nochmals deutlich auf 10,5 Prozent (im Euroraum von 10,2 auf 11,4 Prozent). Dabei erhöhte sich sowohl die der Männer von 9,6 auf 10,4 Prozent als auch die der Frauen von 9,8 auf 10,6 Prozent. Die Langzeitarbeitslosenquote (12 Monate und mehr) lag 2012 bei 4,7 Prozent, der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen lag damit bei 44,6 Prozent 2008 waren die Werte mit 2,6 beziehungsweise 37,2 Prozent noch deutlich niedriger. 2,6 Prozent der Erwerbsbevölkerung waren sogar 24 Monate oder länger arbeitslos (2008: 1,6 Prozent). Insgesamt waren in der EU im Jahr ,53 Millionen Personen arbeitslos und damit deutlich mehr als 2011 (23,37 Mio.). Zwischen 2008 und 2012 stieg die Zahl der Arbeitslosen um 8,6 Millionen beziehungsweise um mehr als 50 Prozent. Bei der Entwicklung der der EU-28 darf nicht übersehen werden, dass sich diese aus sehr unterschiedlichen Entwicklungen in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten zusammensetzt. So reduzierte sich die in Estland 2011/2012 um knapp ein Fünftel (minus 18,4 Prozent) und auch in Litauen (minus 13,1 Prozent), Lettland (minus 8,0 Prozent), Deutschland (minus 6,8 Prozent) und Rumänien (minus 5,4 Prozent) lag der Rückgang der Quote bei mehr als 5 Prozent. Auf der anderen Seite nahm die Quote in 17 EU-Staaten zu. Am stärksten in Zypern (plus 50,6 Prozent) und Griechenland (plus 37,3 Prozent), aber auch in Italien (plus 27,4 Prozent), Portugal (plus 23,3 Prozent), den Niederlanden (plus 20,5 Prozent), Kroatien (plus 17,8 Prozent) sowie Spanien (plus 15,2 Prozent) um jeweils mehr als 10 Prozent. Im Jahr 2012 lagen die n in Spanien (25,0 Prozent), Griechenland (24,3 Prozent), Kroatien und Portugal (jeweils 15,9 Prozent) bei mehr als 15 Prozent. Österreich (4,3 Prozent), Luxemburg (5,1 Prozent), die Niederlande (5,3 Prozent) und Deutschland (5,5 Prozent) hatten im selben Jahr die niedrigsten n mit Werten von weniger als 6 Prozent. Die Jugendarbeitslosenquote also die der unter 25-Jährigen lag 2012 EU-weit bei 23,0 Prozent. Die höchsten Quoten verzeichneten auch hier Griechenland und Spanien mit 55,3 beziehungsweise 53,2 Prozent. In Kroatien (43,0 Prozent), Portugal (37,7 Prozent), Italien (35,3 Prozent) und in der Slowakei (34,0 Prozent) war im selben Jahr mehr als jeder dritte Jugendliche arbeitslos, in Irland, Lettland, Bulgarien, Ungarn, Zypern, Polen sowie in Litauen war es mindestens jeder Vierte. Auf der anderen Seite hatten Deutschland (8,1 Prozent), Österreich (8,7 Prozent) und die Niederlande (9,5 Prozent) die mit Abstand niedrigsten Jugendarbeitslosenquoten, gefolgt von Dänemark (14,1 Prozent) und Malta (14,2 Prozent). Auffällig ist in diesem Zusammenhang auch, dass die unter 25-Jährigen in allen 28 EU-Staaten stärker von Arbeitslosigkeit Seite 35
4 betroffen sind als die 25- bis unter 75-Jährigen. EU-weit war die Jugendarbeitslosenquote im Jahr ,5-mal so hoch wie die der 25- bis unter 75-Jährigen. In Luxemburg (Faktor 4,3), Schweden (4,2) und Rumänien (4,1) war die Jugendarbeitslosenquote sogar mehr als 4-mal so hoch. Am niedrigsten war der Unterschied in Deutschland: Die Jugendarbeitslosenquote war mit 8,1 Prozent lediglich etwa eineinhalbmal so hoch (Faktor 1,6) wie die entsprechende Quote der älteren Erwerbsbevölkerung (5,2 Prozent). Darauf folgten Lettland und die Niederlande (2,1) sowie Litauen und Dänemark (2,2), wo die der Jugendlichen 2012 nur etwa doppelt so hoch war wie die der 25- bis unter 75-Jährigen. In der EU-28 waren im Jahr ,63 Millionen Jugendliche arbeitslos. Zur Beurteilung der Arbeitsmarktsituation muss neben der Arbeitslosigkeit auch die Unterbeschäftigung betrachtet werden. In den 27 EU-Mitgliedstaaten waren im Jahr Millionen Personen teilzeitbeschäftigt. Nach Angaben von Eurostat würde gut ein Fünftel aller Teilzeitbeschäftigten gerne mehr Stunden arbeiten und wäre dafür auch verfügbar (9,2 Mio. Personen bzw. 21,4 Prozent). Die höchsten Anteile von teilzeitbeschäftigten Personen, die den Wunsch haben mehr Stunden zu arbeiten und dafür auch verfügbar sind, fanden sich in Griechenland (66,0 Prozent), Spanien (54,5 Prozent), Lettland (53,1 Prozent) und Zypern (50,4 Prozent). Dies sind zugleich Mitgliedstaaten, in denen der Prozentsatz teilzeitbeschäftigter Personen unter dem EU-Durchschnitt liegt. Auf der anderen Seite wurde der niedrigste Anteil in den Niederlanden (3,3 Prozent) verzeichnet, wo Teilzeitarbeit weit verbreitet ist, gefolgt von Estland (8,0) und der Tschechischen Republik (9,6 Prozent). In Deutschland lag der Anteil teilzeitbeschäftigter Personen, die gerne mehr Stunden arbeiten würden und dafür auch verfügbar wären, bei 17,1 Prozent. Neben den unterbeschäftigten Teilzeitbeschäftigten zählt Eurostat auch die Stille Reserve zu den Unterbeschäftigten. Die Stille Reserve, also das Potential an zusätzlichen Erwerbspersonen, bestand 2012 aus 2,28 Millionen 15- bis unter 75-jährigen Personen, die Arbeit suchen, jedoch dem Arbeitsmarkt nicht kurzfristig zur Verfügung stehen und 8,75 Millionen Personen, die für eine Arbeit verfügbar sind, jedoch nicht nach Arbeit suchen. Laut Eurostat handelt es sich bei beiden Gruppen um Nichterwerbspersonen, die trotzdem eine gewisse Bindung an den Arbeitsmarkt haben. Zusammengenommen bildeten diese zwei Gruppen eine Stille Reserve von 11,03 Millionen Personen. Gemessen an der Erwerbsbevölkerung des Jahres 2012 entsprach das in der EU-27 einem zusätzlichen Erwerbspersonen-Potential von 4,6 Prozent. Zwischen den Mitgliedstaaten variiert dieser Prozentsatz und reichte von 1,5 Prozent in der Tschechischen Republik bis 12,1 Prozent in Italien (Deutschland: 2,5 Prozent). Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: n und Arbeitslosigkeit nach Geschlecht und Altersgruppe, Langzeitarbeitslose nach Geschlecht Jahresdurchschnitte (Stand: 07/2013); Eurostat: Pressemitteilung: Arbeitskräfteerhebung im Jahr 2012, April 2013 Seite 36
5 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die entspricht dem prozentualen Anteil der Arbeitslosen an der Erwerbsbevölkerung. Die Erwerbsbevölkerung setzt sich aus den Erwerbstätigen und den Arbeitslosen zusammen. Zu den Arbeitslosen zählen hier alle Personen von 15 bis 74 Jahren, - die während der Berichtswoche ohne Arbeit waren, - die in den zwei auf die Berichtswoche folgenden Wochen für eine abhängige Beschäftigung oder eine selbständige Tätigkeit verfügbar waren und - die innerhalb der letzten vier Wochen (einschließlich der Berichtswoche) spezifische Schritte unternommen haben, um eine abhängige Beschäftigung oder eine selbstständige Tätigkeit zu finden oder die einen Arbeitsplatz gefunden haben, die Beschäftigung aber erst später, das heißt innerhalb eines Zeitraums von höchstens drei Monaten aufnehmen. Erwerbstätige sind Personen im Alter von mindestens 15 Jahren, die in der Berichtswoche (der EU-Arbeitskräfteerhebung) gegen Entgelt, zur Gewinnerzielung oder zur Mehrung des Familieneinkommens mindestens eine Stunde gearbeitet haben oder nicht gearbeitet haben, jedoch einen Arbeitsplatz hatten, von dem sie vorübergehend abwesend waren (zum Beispiel aufgrund von Krankheit, Urlaub, Streik, Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen). In der Arbeitskräfteerhebung basiert die Unterscheidung zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung auf der spontanen Antwort des Befragten, da die Arbeitszeiten in den einzelnen Mitgliedstaaten und Wirtschaftszweigen unterschiedlich sind. Personen, die Arbeit suchen, jedoch dem Arbeitsmarkt nicht kurzfristig zur Verfügung stehen, sind Personen im Alter von 15 bis unter 75 Jahren, die weder erwerbstätig noch arbeitslos sind und die in den vergangenen 4 Wochen aktiv nach Arbeit gesucht haben, jedoch in den nächsten 2 Wochen keine Arbeit aufnehmen können. Zur Vervollständigung umfasst diese Kategorie ebenfalls drei kleinere Personengruppen: - diejenigen, die eine Arbeit gefunden haben, welche sie in weniger als 3 Monaten aufnehmen werden, und in den nächsten 2 Wochen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen; - diejenigen, die eine Arbeit gefunden haben und diese in 3 Monaten oder später aufnehmen werden sowie - diejenigen, die in den letzten 4 Wochen passiv Arbeit gesucht haben und in den nächsten 2 Wochen eine Arbeit aufnehmen könnten. Passive Arbeitssuche liegt beispielsweise vor, wenn auf das Ergebnis eines Vorstellungsgespräches gewartet wird. Personen, die für eine Arbeit verfügbar sind, jedoch nicht nach Arbeit suchen, sind Personen im Alter von 15 bis unter 75 Jahren, die weder erwerbstätig noch arbeitslos sind und die arbeiten wollen, in den nächsten 2 Wochen eine Arbeit aufnehmen könnten, jedoch nicht nach Arbeit suchen. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um Personen, die durch Teilnahme an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen nicht als arbeitslos gelten oder Personen, die sich entmutigt vom Arbeitsmarkt zurückgezogen haben, weil sie nach langer Arbeitslosigkeit keinen Arbeitsplatz gefunden haben. Seite 37
6 Ausgewählte europäische Staaten, im Jahr 2012 und Veränderung der zwischen 2011 und 2012 in Prozent 2012 in Prozent Veränderung der 2011/2012 Europäische Union 10,5 8,2 (28 Länder) Europäische Union 10,5 8,2 (27 Länder) Euroraum 11,4 11,8 (17 Länder) Spanien 25,0 15,2 Griechenland 24,3 37,3 Kroatien 15,9 17,8 Portugal 15,9 23,3 Lettland 14,9-8,0 Irland 14,7 0,0 Slowakei 14,0 2,2 Litauen 13,3-13,1 Bulgarien 12,3 8,8 Zypern 11,9 50,6 Ungarn 10,9 0,0 Italien 10,7 27,4 Frankreich 10,3 7,3 Estland 10,2-18, in Prozent Veränderung der 2011/2012 Polen 10,1 4,1 Slowenien 8,9 8,5 Türkei 8,1-8,0 Schweden 8,0 2,6 Großbritannien 7,9-1,3 Finnland 7,7-1,3 Belgien 7,6 5,6 Dänemark 7,5-1,3 Tschechische 7,0 4,5 Republik Rumänien 7,0-5,4 Malta 6,4-1,5 Island 6,0-15,5 Deutschland 5,5-6,8 Niederlande 5,3 20,5 Luxemburg 5,1 6,3 Österreich 4,3 2,4 Norwegen 3,2-3,0 Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: n nach Geschlecht und Altersgruppe Jahresdurchschnitte (Stand: 07/2013) Seite 38
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