gute Gründe, das Ereignis nicht zu verpassen
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- Christoph Armbruster
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1 5 gute Gründe, das Ereignis nicht zu verpassen
2 1 Der Merkurtransit darum gibt es gute Gründe, dieses Ereignis nicht zu verpassen! 5 Am Montag, den 9. Mai 2016 findet ab 13 Uhr ein Naturschauspiel statt. Der kleinste Planet unseres Sonnensystems wird sich genau zwischen unsere Sonne und die Erde bewegen und somit für eine Sonnenfinsternis im Miniformat sorgen. Dabei wird Merkur mehr als sieben Stunden benötigen, um über das Tagesgestirn zu wandern. Man nennt dieses Ereignis einen Merkurtransit. Von der Erde aus können wir den Merkurtransit nicht ohne Fernrohr beobachten. Wir brauchen ein Teleskop mit entsprechendem Sonnenfilter, um live dabei zuzuschauen. Allerdings wird selbst beim Blick durch das Teleskop von Merkur nicht mehr, als ein sehr kleiner Punkt zu sehen sein. Trotzdem gibt es fünf gute Gründe, sich mit diesem Ereignis zu beschäftigen und den Merkurtransit zu beobachten. Bild: Planetarium Wolfsburg
3 2 1 Ṃerkur ist selten sichtbar Merkur ist der kleinste und von der Sonne aus gesehen, der nächste Planet. Er bewegt sich zwischen Sonne und Erde. Wenn wir von unserem irdischen Standort zum Merkur schauen, blicken wir immer in Richtung der Sonne. Das macht eine Beobachtung schwierig, da das gleißende Sonnenlicht den Merkur verschluckt. Nur an wenigen Tagen im Jahr können wir Merkur kurz nach Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang sehen. Dann steht er aber sehr flach über dem Horizont und kann wegen dem Horizontdunst, Bergen, Bäumen oder Häusern so tief am Boden nicht gesehen werden. Viele Menschen haben Merkur noch nie in ihrem Leben gesehen. Hast Du ihn schon einmal entdeckt? Der Merkurtransit bietet also einen guten Grund, den Planeten Merkur mit eigenen Augen zu beobachten! Merkur benötigt für einen Umlauf um die Sonne 88 Tage, er ist damit deutlich schneller um die Sonne unterwegs als unsere Erde, die für einen Umlauf (ein Jahr) rund 365 Tage benötigt. Der berühmte Astronom Nikolaus Copernicus ( ) hat der Legende nach auf dem Sterbebett beklagt, dass er zeitlebens nie den Merkur gesehen hätte.
4 2.Wir verstehen die Dimensionen im All Kosmische Entfernungen und Größen zu verstehen fällt uns Erdenbürgern sehr schwer, da diese Dinge nicht unbedingt zu unseren Alltagserfahrungen gehören. Um dennoch die Größe der Planeten, darunter auch die Dimension unserer Erde im kosmischen Maßstab richtig einordnen zu können, helfen uns besondere Himmelsereignisse. Dazu zählt der Merkurtransit. Obgleich Merkur mit einem Durchmesser von 4879 Kilometern nicht einmal die Hälfte des Erddurchmessers (von d = km) erreicht, wird durch die Beobachtung des Transits klar, dass die Sterne wie unsere Sonne ganz andere Größen aufweisen, selbst wenn sie uns am Himmel verhältnismäßig klein erscheinen. Bei der Beobachtung des Merkurtransits erfahren wir auch die Geschwindigkeiten der Himmelskörper, schließlich sehen wir, wie schnell Merkur vor der großen Sonnenscheibe entlang läuft. Erde Merkur Sonne Bilder: NASA 3 Erde
5 3. MERKUR ist ein spannender Planet himself Merkur sieht unserem Mond sehr ähnlich und gleicht deshalb zunächst eher einer Krater- und Gesteinswüste als einem aufregendem Planeten. Dennoch hat auch Merkur viel zu bieten: Seine Temperaturunterschiede zwischen der Tag- und der Nachtseite betragen bis zu 600 K, er hat ein riesiges Impaktbecken und einen überdimensional großen Planetenkern. Es gibt Überlegungen, dass Merkur in der Vergangenheit ein deutlich größerer Planet oder sogar ein Mond der Venus war. Merkur wurde erstmals von der Raumsonde MESSENGER im Detail kartografiert. Kern Bilder: NASA 4
6 5 Ablauf des Merkurtransits Um den Merkurtransit gut beobachten zu können, muss auch das Wetter mitspielen. Da der Transit aber über einen längeren Zeitraum vonstatten geht, stehen die Chancen gut, selbst bei wolkigem Himmel eine Wolkenlücke zu erwischen.
7 6 Die Beobachtung des Merkurtransits ist nicht ohne ein Fernglas oder Teleskop mit entsprechendem Sonnenfilter möglich. Mit einer Sonnenfinsternisbrille kann man zwar sicher zur Sonne schauen, den Merkur kann man damit aber nicht sehen. Die Kontaktzeiten sind für Wolfsburg angegeben, für andere Orte weichen sie um wenige Sekunden ab. Bilder: Planetarium Wolfsburg
8 4. Auf Exoplanetensuche mit der Transitmethode Planetentransits finden nicht nur in unserem Sonnensystem statt. Selbst ferne Sterne können von ihren Begleitern von der Erde aus gesehen zu einen Bruchteil bedeckt werden. Die hochmoderne Beobachtungstechnik der Astronomen erlaubt es heute, diese schwachen Verfinsterungen von Sternen durch Planeten zu registrieren. Allerdings funktioniert diese Methode am besten für sehr große Planeten, die ihren Stern auf einer engen Bahn umkreisen. Das sind Welten, die unserer Erde leider nicht sehr ähnlich sind. Aber auch erdähnliche Planeten wurden durch solche Transits bei fernen Sternen schon entdeckt. Die Suche nach Exoplaneten ist momentan im vollen Gange. Mit dem Weltraumteleskop Kepler wurden schon sehr viele Planeten um andere Sterne entdeckt. 7 Bilder: NASA Helligkeit Planet Zeit Stern Lichtkurve
9 5.Der nächste Transit lässt auf sich warten Von unserem Standort Erde können wir Merkur und Venus vor der Sonne vorbeiziehen sehen. Die Bahnen der anderen Planeten befinden sich außerhalb der Erdbahn. Da die Planetenbahnen nicht alle in einer Ebene liegen, sondern geneigt sind, kommt es sehr selten vor, dass die Erde und der Merkur oder die Venus mit der Sonne genau in einer Linie stehen. Merkurtransits ereignen sich in Abständen von 3,5 oder 13 Jahren. Der letzte Transit war am 7. Mai 2003 und der nächste Merkurvorrübergang vor der Sonne wird am 11. November 2019 stattfinden. Bild: Wikipedia 8
10 Merkur-Fakten Merkur ist der sonnennächste Planet und hat einen mittleren Abstand von 58 Millionen Kilometern zur Sonne. Ein Umlauf um die Sonne dauert 88 Tage, Merkur überholt die Erde alle 116 Tage. Die maximalen Temperaturen liegen bei +430 C auf der Tagseite und -170 C auf der Nachtseite. Da Merkur fast senkrecht auf seiner Bahnebene um die Sonne steht gibt, es für die unterschiedlichen Orte auf Merkur immer nur eine Jahreszeit. Merkur hat ein schwaches Magnetfeld und fast keine Atmosphäre. Nur zwei Raumfahrzeuge haben Merkur bisher besucht: Mariner 10 in den 1970ern und Messenger, die 2004 startete, den Merkur etwa mal umkreiste und schließlich am 30. April 2015 auf den Merkur stürzte. 9 Die Mariner 10-Sonde (links) und Messenger haben Merkur untersucht (Bilder: DLR).
11 Weitere Links (eine kleine Auswahl) Informationen und Arbeitsmaterialien Live-Übertragung der NASA Veranstaltungen der Planetarien Dieses Heft zum Merkurtransit 2016 wurde von Isabell Schaffer und Dirk Schlesier am Planetarium Wolfsburg erstellt. 10
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