Wir müssen die Krankheit verstehen, um sie behandeln zu können, aber wir müssen die Gesundheit verstehen, um Gesundheit schaffen zu können.

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1 Salutogenese Eine Einführung in das salutogenetische Modell von Antonovsky Aaron Antonovsky wurde 1923 in Brooklyn geboren. Nach einem Studium der Soziologie in den USA emigrierte er 1960 nach Israel und wurde dort Professor für Medizinsoziologie. Antonovsky starb am 7. Juli 1994 in Beer-Sheba (Israel) führte Antonovsky eine Studie an Frauen über die ethnischen Unterschiede in der Verarbeitung der Menopause bei in Israel lebenden Frauen durch. Unter diesen waren solche, die nationalsozialistische Konzentrationslager in Deutschland überlebt hatten. 29% von ihnen befanden sich in guter psychologischer Gesundheit. Antonovsky begann sich zu fragen, was den Unterschied zwischen Krankheit und Gesundheit ausmachte was macht uns krank wird überall gefragt, doch er fragte: was erhält uns gesund? Pathogenese contra Salutogenese Gesundheit ist die Abwesenheit von Krankheit so wird der Zustand von Gesundheit über den Krankheitsbegriff definiert. Während die Pathogenese sich mit der Entstehung von Krankheiten beschäftigt, liegt der Schwerpunkt bei der Salutogenese auf der Gesunderhaltung. Die Pathogenese bestätigt Hypothesen was macht krank?, die Salutogenese betrachtet die abweichenden Fälle was erhält gesund? Da Krankheit immer als eine Unordnung im System bezeichnet werden kann, beschäftigt sich die Pathogenese mit den auslösenden Einzelfaktoren, die Salutogenese hingegen mit einem Menschen innewohnenden Möglichkeiten, diesen Faktoren Widerstand leisten zu können. Die nahezu totale Dominanz der Pathogenese über unser Denken hat viele einschränkende Konsequenzen, da sie nur einen geringen Teil der Phänomene erklären kann. Aus pathologischer Sicht hat die Reduzierung des Leidens moralisch gesehen eine höhere Priorität als die Verbesserung des Wohlbefindens. Doch die ausschließliche Konzentration auf das Leiden und die Krankheit kann definitiv keine Gesundheit mit sich bringen. Wir müssen die Krankheit verstehen, um sie behandeln zu können, aber wir müssen die Gesundheit verstehen, um Gesundheit schaffen zu können. Krankheitserreger und Gesundheitsfaktoren Die pathogene Orientierung hat sich der Annahme verschrieben, dass Krankheiten durch Erreger ausgelöst werden mikrobiologische, psychosoziale (Stress), chemische oder sonstige. Die salutogenetische Orientierung befasst sich mit den Faktoren, die zu einer Bewegung in Richtung auf die gesunde Seite des Kontinuums beitragen. Hierbei handelt es sich meistens um ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren und nicht um einzelne Risikofaktoren A, B oder C. Deshalb sind nicht die spezifischen Symptome interessant, sondern generelle Auslöser einer Unordnung und mögliche Widerstände gegen schwächende Einflüsse. Diese Widerstandsressourcen als gesundheitserhaltende Faktoren sollten nicht nur als Puffer dienen, sondern direkt zur Gesundheit beitragen. Gesundheit contra Krankheit Gesundheit ist kein normaler, passiver Gleichgewichtszustand, sondern ein labiles, aktives und sich dynamisch regulierendes Geschehen. Da sich jeder lebende Organismus durch ständige Veränderung einhergehend mit Ungleichgewicht, Unordnung und Tendenz zur Auflösung charakterisiert, ist der Kampf in Richtung Gesundheit permanent und auf Dauer nie ganz erfolgreich. Auf unser momentanes und begrenztes Leben bezogen, beginnt dieser Prozeß im Moment der Geburt und endet mit unserem Tod. Die pathogenetische Orientierung geht von einem festen Zustand von Gesundheit aus, der hin und wieder durch normalerweise selbstregulierende, das Gleichgewicht erhaltende Prozesse entreguliert wird. Hier wird von zwei Zuständen gesprochen, die sich gegenseitig ausschliessen: entweder ein Mensch ist gesund oder er ist krank. Hieraus entsteht die Fata Morgana der Gesundheit. Krankheit ist jedoch keineswegs ein unübliches Ereignis im Leben, sondern ein Teil von ihm. Gesundheits-Krankheits-Kontinuum Wir sind alle sterblich. Solange noch ein Hauch von Leben in uns ist, sind wir alle in einem gewissen Ausmaß gesund. Gesundheit wird über Normalwerte definiert, die durch statistische Verfahren aus einem Kollektiv gewonnen werden. Dementsprechend wäre ein gesunder Zustand der durchschnittliche Normalzustand der Bevölkerung. Die Weltgesundheitsorganisation definierte 1946: Gesundheit ist der Status des vollkommenen körperlichen, geistigen und gesellschaftlichen Wohlbefindens und nicht nur die bloße Abwesenheit von Krankheit oder Behinderung. Diesem Anspruch kann niemand gerecht werden, da absolute Zustände nicht erreichbar sind. Gleichzeitig stellt diese Formulierung eine Diskriminierung von Behinderten dar, da eine Behinderung keineswegs eine Krankheit darstellen muß. Seite 1

2 Sowohl die gesundheitsorientierte als auch die krankheitsorientierte Denkrichtung trennt in gesunde Menschen (Personen) und in kranke Menschen (Patienten). Es gibt aber nur mehr oder weniger kranke bzw. mehr oder weniger gesunde Menschen auf einem multidimensionalen Gesundheits-Krankheits- Kontinuum. Normalzustand? Gesundheit Krankheit Spezialisierung Der Pathogenetiker wird zu einem beschränkten Spezialisten für eine bestimmte Krankheit, anstatt daß er ein Verständnis von Ent-Gesundung gewinnen würde, ganz zu schweigen von der Gesundheit selber. Er betrachtet den Patienten und nicht die Person. Dabei wird missachtet, dass sich zwei Spezialisten mit ein und demselben Phänomen - einer Krankheit - befassen, das den gleichen Namen trägt und die insofern etwas gemeinsam haben müssen. Um zu erkennen, was zu einer Krankheit geführt hat, muss die Person und ihr Leben gesehen werden und nicht die Krankheit des Patienten. Nur so können wahre Ursachen erkannt, behandelt und ihnen vorgebeugt werden. Stressoren Stressoren sind Herausforderungen, für die es keine unmittelbar verfügbaren oder automatisch anpassungsfähigen Reaktionen gibt. Die wichtigste Auswirkung von Stressoren ist, dass sie einen Spannungszustand erzeugen. Ein Stressor kann somit als Merkmal definiert werden, das Entropie, also Ungleichgewicht und Chaos, in ein System bringt und dieses für die Wiederherstellung des inneren Gleichgewichts Energie aufbringen muss. Der Kontakt mit einem Stressor ist eine Lebenserfahrung, die durch Unbeständigkeit, Unter- oder Überforderung und fehlende Teilhabe an Entscheidungsprozessen charakterisiert ist. Die pathogenetische Orientierung betrachtet Stressoren stets als pathogenetisch, als einen Risikofaktor, den man reduzieren oder abpuffern sollte. Ein Stressor ist hier immer der Zerstörer des inneren Gleichgewichts und somit der Gesundheit. Deshalb konzentriert sich die Pathogenese auf die Stressoren und versucht diese auszuschalten. Leben bedeutet aber unweigerlich den ständigen Kontakt mit Stressoren und dieser Kontakt würde damit immer einen permanenten Angriff auf die Gesundheit darstellen. Die Salutogenese sieht Stressoren als allgegenwärtig und nicht notwendigerweise als pathologisch, denn nicht alle Menschen reagieren mit einer Krankheit auf sie. Deshalb fragt sie: wie bewältigt der Mensch Stressoren ohne krank zu werden? Spannungszustände Das Kernstück der salutogenetischen Orientierung ist die grundlegende philosophische Sichtweise, dass der menschliche Organismus sich immer in einem dynamischen Zustand von relativem Ungleichgewicht befindet. Ob die Stressoren nun aus der inneren oder äußeren Umgebung stammen, ob es sich um alltägliche Widrigkeiten handelt, ob sie akut, chronisch oder örtlich begrenzt sind, ob sie uns aufgezwungen werden oder wir sie frei gewählt haben, unser Leben ist reichlich mit Reizen angefüllt, auf die wir keine automatischen, angemessenen und passenden Antworten haben und auf die wir reagieren müssen. Solange nicht Sensoren zerstört worden sind, ist die Botschaft an das Gehirn klar: Du hast ein Problem. Die Natur des Problems ist dual, es besteht aus dem, was problemlösender oder instrumenteller Aspekt genannt wird und dem Aspekt der emotionalen Regulation. Spannung bedeutet damit das Erkennen im Gehirn, dass ein Bedürfnis unerfüllt ist, dass man einer Forderung nachkommen muß, dass man etwas tun muß, wenn man ein Ziel realisieren will. Psychologischer Stress ist eine besondere Beziehung zwischen einer Person und einer Umgebung, die von der Person so bewertet wird, dass sie ihre Widerstandsressourcen angreift oder übersteigt und ihr Wohlbefinden gefährden könnte. Wie auch immer der Stressor aussieht, man muß genau wie in einem Zustand unstimmiger Erkenntnis handeln. Spannungszustände oder Stress Alle Stimuli stellen eine Herausforderung dar, wobei die Stimuli, die als günstig, positiv oder irrelevant bewertet werden, einen Spannungszustand darstellen und die Stimuli, die als gefährlich eingestuft werden, eine Stresssituation darstellen. Während eine Spannung als eine Herausforderung angenommen werden kann, wird Stress heutzutage meistens mit dem sogenannten Dystress, also dem negativen Stress in Verbindung gebracht. Diese beiden Möglichkeiten unterscheiden zwischen positiven oder negativen Auswirkungen. Das würde bedeuten, dass Stressoren nicht unbedingt krankmachende Folgen haben müssen. Ausschlaggebend Seite 2

3 wäre, wie der Mensch auf Stressoren reagiert. Gelingt die Spannungsbewältigung, so hat dies sogar eine gesunderhaltende bzw. gesundheitsfördernde Wirkung. Gelingt die Spannungsbewältigung nicht, d.h. wird aus einem Spannungszustand Dystress und bleibt dieser Zustand akut und in voller Schärfe bestehen, macht blind und schliesst andere Emotionen aus, so dominiert er das Leben und dann wird als Konsequenz Krankheit entstehen. Chronischer und/ oder in einem bestimmten Bereich auftretender Stress ist ein Phänomen andauernden bzw. anwachsenden Mangels, anhaltenden Verlusts, dauerhafter Depression und die kontinuierliche Erfahrung unangemessener Wiederstandsressourcen oder Rollenangebote. Daneben gibt es Stress-Lebensereignisse, die als Ereignis zwar erwartet werden bzw. absehbar sind und trotzdem auf eine nichtvorhandene automatische Reaktion treffen (z.b. Tod der Eltern, Älterwerden, Pensionierung etc.). Ausschlaggebend für die Beurteilung dieser Ergeignisse ist dabei, ob sie schädlich, neutral oder förderlich sind. Tägliche kleine Widrigkeiten zählen in diesem Zusammenhang nicht als Stressor, wenn sie nur gelegentlich auftauchen. Bei ständiger Anwesenheit legen sie die Schlussfolgerung auf einen chronischen Stressor nahe. Widerstandsressourcen Widerstandsressourcen sind die dem Menschen eigene Möglichkeiten, auf Stressoren - also Widerstände im Leben - zu reagieren. Eine möglichst hohe Anzahl von verschiedenen Ressourcen bietet ausreichende Möglichkeiten, sich Stressoren zu stellen und gibt die Sicherheit, diese zu meistern. Damit werden Spannungszustände nicht unbedingt zu Stress, sondern können als Herausforderung angenommen werden. Allgemein anwendbare Widerstandsressourcen schaffen ein starkes Kohärenzgefühl, das entscheidend für die Fähigkeit einer Person ist, gut mit Anspannung umzugehen. Damit haben im allgemeinen sowohl Ressourcen als auch Stressoren direkte ( positive bzw. negative) Auswirkungen auf das persönliche Funktionieren. Der entscheidende Faktor im Prozess der Mobilisierung von Ressourcen ist das Bedeutsamkeitsgefühl. Nur bei dem Gefühl einer lohnenden Herausforderung statt einer unwillkommenen Last wird Engagement, Hingabe und Bereitschaft entwickelt werden, sich mit einem Stressor auseinander zusetzen und die Bereitschaft, die notwendigen und möglichen Ressourcen dafür zu mobilisieren. Das Kohärenzgefühl Kohärenz bedeutet Zusammenhang, Stimmigkeit. Das Kohärenzgefühl wird im Amerikanischen mit sense of coherence (SOC) definiert, also einem Gefühl für Zusammenhänge. Das Kohärenzgefühl ist die globale Orientierung eines Menschen, die ausdrückt, in welchem Ausmaß der Mensch ein durchdringendes, andauerndes und dennoch dynamisches Gefühl des Vertrauens hat. Seine Grundlagen sind: Verstehbarkeit Handhabbarkeit Bedeutsamkeit Verstehbarkeit ist das Ausmaß, in welchem man interne und externe Stimuli als sinnhaft erkennt und wahrnimmt, also als geordnete, konsistente, strukturierte und klare Information und nicht als Rauschen chaotisch, ungeordnet, willkürlich, zufällig und unerklärlich. Ein hohes Ausmaß an Verstehbarkeit beinhaltet, dass zukünftige Stimuli mit hoher Wahrscheinlichkeit vorhersagbar, oder wenn überraschend, doch einzuordnen und erklärbar sein werden. Das sagt nichts über die Erwünschtheit der Stimuli aus. Handhabbarkeit ist die Fähigkeit, die Realität zu beurteilen und der Glaube in die Wahrscheinlichkeit, dass die Dinge sich so entwickeln werden, wie vernünftigerweise erwartet werden kann. Ein hohes Ausmaß an Handhabbarkeit bedeutet, das man wahrnimmt, geeignete Ressourcen zur Verfügung zu haben, um den Anforderungen zu begegnen, mit denen man konfrontiert wird. Mit dieser Fähigkeit werden wir nicht durch Ereignisse in die Opferrolle gedrängt und bekommen nicht das Gefühl, vom Leben ungerecht behandelt zu werden. Bedauerliche Dinge geschehen und man wird mit ihnen umgehen können. Bedeutsamkeit bedeutet das Gefühl der Teilhabe an Prozessen, die das eigene Schicksal und die alltäglichen Erfahrungen betreffen. Ereignisse werden als wichtig genug angesehen, um sie als willkommene Herausforderung anzunehmen und emotional in sie zu investieren und sich zu engagieren. Fehlende Bedeutsamkeit macht Dinge zu ermüdenden Lasten, zu unliebsamen Pflichten und unwillkommenen Anforderungen. Bedeutsamkeit macht das Leben emotional sinnvoll, Probleme und Anforderungen des Lebens sind es wert, dass man Energie in sie investiert, sich für die einsetzt und sich ihnen verpflichtet. Seite 3

4 Daraus resultiert ein Gefühl, dass a) Stimuli aus der inneren wie auch der äußeren Umgebung strukturierbar, vorhersehbar und erklärbar sind; b) einem Ressourcen zur Verfügung stehen, um die Anforderungen, die diese Stimuli stellen, zu begegnen; c) in diesen Anforderungen Herausforderungen gesehen werden können, die Anstrengung und Engagement lohnen. Diese drei Komponenten sind alle notwendig, aber nicht in gleichem Maße zentral. Ohne die Bedeutsamkeit ist kein hohes Maß an Verstehbarkeit und Handhabbarkeit möglich. Ein hohes Maß an Handhabbarkeit hängt wiederum von Verstehbarkeit ab. Das Kohärenzgefühl ist also die grundlegende Einstellung und Haltung zum Leben. Es beeinflusst aktuelle und kommende Lebenserfahrungen, wurde aber auch von vergangenen Lebenserfahrungen geprägt. Damit bestätigen und stabilisieren Lebenserfahrungen die Grundhaltung. Bedeutende Lebensbereiche Entscheidend und grundlegend für die Lebenseinstellung ist die Anwesenheit von Lebensbereichen, die von subjektiver Bedeutung sind. Dazu gehören die eigenen Gefühle die unmittelbaren interpersonellen Beziehungen die wichtigste eigene Tätigkeit die Auseinandersetzung mit existentiellen Fragen wie Tod, Scheitern, persönliche Fehler, Konflikte und Isolation. Eine Leugnung dieser für unser Selbst signifikant wichtigen Bereiche bedeutet immer ein niedriges Ausmaß am Gefühl der Bedeutsamkeit. Grenzen setzen Es gibt die Möglichkeit, Lebensbereiche an einen Randbereich zu verbannen, um Stress zu vermeiden. Das bedeutet, spürt man sich mit einer Anforderung in einem Lebensbereich überfordert, so kann man die Grenzen enger ziehen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder erweitern, wenn man sich dieser Anforderung besser stellen kann. Damit kann eine Entwicklung so definiert werden, als ob sie jenseits der Grenzen dessen, was im eigenen Leben bedeutsam ist, geschehen. Dadurch wird das Kohärenzgefühl nicht geschwächt, sondern man kann auf Situationen flexibel reagieren und damit das Kohärenzgefühl insgesamt stärken. Die Grenzen sollten jedoch niemals so eng gesetzt werden, dass die vier zentralen Bereiche menschlicher Existenz ausgeschlossen werden oder dies auf Kosten von Selbsttäuschung passiert. Ein starkes Kohärenzgefühl bedeutet nicht, dass alles in der Welt absolut verstehbar und handhabbar erscheinen muß. Im Gegenteil würde für jemanden, dem alles verstehbar erscheint, die Langeweile zu einem Stressor werden und das Gefühl der Bedeutsamkeit verloren gehen. Die Grenzen eines starken Kohärenzgefühls sind immer variabel und anpassungsfähig. Starkes Selbst Ein starkes Kohärenzgefühl bedeutet nicht unbedingt ein starres, unnachgiebiges Kohärenzgefühl. Wenn man tief in einer Struktur verwurzelt ist, die in der Geschichte seit langem ihre Fähigkeit zum Überleben unter Beweis gestellt hat und die zentrale Quelle des eigenen Kohärenzgefühls ausmacht, so verfügt man höchstwahrscheinlich eher über ein starkes als über ein starres Kohärenzgefühl, d.h. Antworten auf neue Probleme können jederzeit in das bewährte und überprüfte Bezugssystem eingefügt werden. Das Gefühl des Selbst bezieht sich auf grundlegende Schichten der Persönlichkeit, während sich ein Gefühl der Identität auf die Rollen des Individuums innerhalb eines sozialen Systems bezieht. Eine Person mit einem schwachen Selbst wird sich eher starr an eine vorgegebene Identität festklammern, um ihr schwaches Selbst nicht Zweifeln aussetzen zu müssen. Das Kohärenzgefühl einer solchen Person wäre höchstwahrscheinlich ein starres Kohärenzgefühl mit starker Rollenfixierung, das keine Veränderungen oder Erweiterungen zulassen kann. Also bedeutet eine starke Identität nicht unbedingt ein starkes Selbst, im Gegenteil: je zwanghafter die Identität/ die Identifizierung, desto schwächer ist die Person/ das Selbst. Eine Person mit einem starken Kohärenzgefühl vertraut darauf, dass mit neuen Informationen etwas Sinnvolles anzufangen ist. Sie sucht nach einer Balance zwischen Regeln und Strategien, zwischen gespeicherter und möglicher Information. Sie empfindet kaum eine Gefahr dabei, die Welt als eine Herausforderung zu betrachten und kann Feedback gegenüber aufgeschlossen sein. Seite 4

5 Feedback Eine Person mit einem starken Kohärenzgefühl ist in allen Stadien des Umgangs mit Stress bezüglich der Umwandlung von Spannung in Stress im Vorteil. Eine Einstellung gegenüber der Welt, in der Stimuli als bedeutsam, verstehbar und handhabbar gesehen werden, liefert die motivationale und kognitive Basis für Verhalten, mit dem von Stressoren gestellten Probleme wahrscheinlicher gelöst werden können als eine, die die Welt als beschwerlich, chaotisch und überwältigend ansieht. Die Person mit einem starken Kohärenzgefühl, die damit vertraut ist, sich nach Feedback umzusehen, wird dieses sowohl provozieren als auch in der Lage sein, es zu beurteilen. Jemand mit einem schwachen Kohärenzgefühl neigt, sobald einmal eine Richtung bestimmt ist, dazu Signale zu missachten, die anzeigen, dass die Wahl der entsprechenden Handlung nicht klug war. Es gibt keine Motivation, einen Kurs, der in eine Sackgasse führt, aufzugeben und nach alternativen Handlungsmöglichkeiten zu suchen. Man verfolgt seinen Weg blind weiter. Es ist sinnvoll, den Umgang mit Stress als einen Prozess anzusehen, ein komplexes Muster sich verändernder Bedingungen, die eine Geschichte und eine Zukunft haben. Emotionale und instrumentelle Parameter Was soll ich tun? Was bin ich wert? Man ist in einen Spannungszustand geraten. Eine als Herausforderung empfundene Situation löst andere Gefühle aus, als eine als Stress empfundene Situation. Schuld ist leichter zu handhaben, wenn sie mit dem zusammenhängt, was man tut als mit dem, wer man ist. Während die mit Herausforderungen einhergehenden Emotionen eine motivationale Handlungsbasis schaffen, wirken die Emotionen einer Stresssituationen eher paralysierend. Außerdem sind die ersten Emotionen zielgerichtet, letztere diffus. Gerichtete Emotionen stimmen eindeutig mit dem Gefühl überein, dass Probleme verstehbar sind. Darüber hinaus führen gerichtete Emotionen wahrscheinlicher zu Bewältigungsstrategien, wohingegen diffuse Emotionen zu unbewussten Abwehrmechanismen führen. Ein starkes Kohärenzgefühl lässt Probleme mit größerer Klarheit, größerer Spezifität und präziserer Differenzierung sehen. Für das Problem kann eher eine Handlung (was habe ich getan) als das eigene Sein (was bin ich wert) verantwortlich gemacht werden und ein Instrument gewählt werden (was kann ich tun), um das Problem zu verändern. Eine Person mit einem starken Kohärenzgefühl kann aus einem ihr zur Verfügung stehenden größeren Vorrat allgemeiner und spezifischer Widerstandsressourcen diejenige Strategie oder Kombination auswählen, die am angemessensten erscheint. Das Risiko, eine falsche Strategie zu wählen, ist geringer. Eine Person mit einem schwachen Kohärenzgefühl, die einen Stressor nur unter dem Aspekt der Belastung sehen kann und sich persönlich angegriffen fühlt (was bin ich wert), wird sich auf die emotionalen Parameter konzentrieren, darauf, wie sie mit der durch den Stressor verursachten Angst und dem Unglücklichsein umgehen kann, d.h. diese Person wird sich nach innen zurückziehen. Dies trifft auf einen Stressor aus einem internen Umfeld ebenso zu wie für einen externen oder interaktiven und gilt gleichermaßen für einen glücklichen wie für einen unglücklichen. Bevor Ressourcen mobilisiert werden können, ist es notwendig, die Natur und die Dimensionen des Problems zu definieren, ihm einen Sinn zugeben. Die Person mit einem starken Kohärenzgefühl wird sich deshalb eher auf die instrumentellen Parameter des Problems konzentrieren können, wird die Frage, welche Ressourcen zur Problembewältigung mobilisiert werden können, als Herausforderung ansehen, d.h. diese Person wird nach außen gehen. In der Überzeugung, dass Probleme geordnet und verstanden werden können, kann eine Person mit einem starken Kohärenzgefühl sich daran machen, Chaos in Ordnung zu verwandeln, Verwirrung in Klarheit. Die Person mit einem schwachen Kohärenzgefühl, die davon überzeugt ist, dass das Chaos unvermeidlich ist, gibt schon von vornherein jeden Versuch, dem Stressor einen Sinn abzugewinnen, auf. Was folgt, ist ein halbherziger, ineffektiver Bewältigungsversuch, oder wahrscheinlicher, die ausschließliche Konzentration darauf, irgendwie mit dem emotionalen Problem umzugehen. Die Chancen, dass eine Person mit einem starken Kohärenzgefühl eine fehlangepasste Bewältigungsstrategie unternimmt, sind geringer als bei einer Person mit einem schwachen Kohärenzgefühl. Welche potentiellen Möglichkeiten auch immer die Realität bereithält, es besteht gleichzeitig auch eine größere Chance, dass diese Person sie tatsächlich in die Wirklichkeit umsetzen. Umgang mit Emotionen Der menschliche Organismus kann nicht ohne schädliche Folgen auf einem hohen und intensiven Level emotionaler Spannung verharren, auch nicht, wenn die Emotionen angenehm sind. Man muss sich entspannen, um nicht zu erschöpfen. Emotionen, die aufgrund einer Reihe von Charakteristika der Seite 5

6 Regulierung eher zugänglich sind, sind fokussierte Emotionen, in denen das Gefühl an ein relativ eindeutiges Ziel gebunden ist. Beispiel: Die Dimension des Ärgers ist ebenso wie seine wahrgenommenen Konsequenzen abgegrenzt, wohingegen Wut endlos kocht. Ein zweites Unterscheidungsmerkmal ist das Ausmaß, in dem die Emotionen bewusst oder unbewusst sind. Eine Person mit einem starken Kohärenzgefühl wird sich ihrer Emotionen eher bewusst sein, kann sie leichter beschreiben, fühlt sich durch sie weniger bedroht. Sie sind situationsangemessener. Eine fehlende Bewußtmachung ist oftmals die Basis für ein fortdauerndes Verfangensein in intensiven Emotionen. Eine ängstliche Flucht vor der Übernahme von Verantwortung lässt hingegen ein vages Gefühl von Unbehagen zurück. Entwicklung des Kohärenzgefühls Beim Säugling Verstehbarkeit entwickelt sich aus Konsistenz: nur sich wiederholende, stabile, beständige Erfahrungen können allmählich vom Säugling verstanden werden. Säuglinge werden mit einer biologischen Tendenz geboren, sich so zu verhalten, dass Nähe und Kontakt zu den Eltern bzw. Bezugspersonen gefördert werden. Diese Bindung, die ein Kind an seine soziale Umgebung entwickelt, kann als kritisches Element zur Befriedigung seines Bedürfnisses nach Stabilität gesehen werden. Tagein tagaus wird vom Säugling die Hypothese überprüft, dass es Konsistenz gibt. In dem Ausmaß, in dem Konsistenz erkennbar wird, wird der erste Eindruck von der Welt allmählich verstehbar. Die für die Entwicklung eines starken Kohärenzgefühls notwendige Lebenserfahrung von Konsistenz, Belastungsbalance und Partizipation kann allerdings in der Realität nicht als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Das Kind strukturiert die Realität nicht so, wie es sie entdeckt, sondern es lernt, bereits bestehende Struktur zu verstehen und zu repräsentieren. Das heißt, Konsistenz ist nicht zwingend anwesend, um von dem Kind entdeckt zu werden, sondern sie basiert auf Erfahrung und Anpassungsfähigkeit. Bedeutsamkeit entwickelt sich aus der Qualität der Reaktion. Erfahrungen, die für das Erleben der Bedeutsamkeit förderlich sind, sind natürlich die Teilhabe an Entscheidungsprozessen. Wird auf die Bedürfnisse des Kindes eingegangen, besteht von früh auf eine Beteiligung an Entscheidungsprozessen und das Kind erfährt die Bedeutung von Aktion und Reaktion. Eine konsistente Reaktion muss allerdings nicht unbedingt positiv sein. Kälte, Feindseligkeit oder Missachtung vermitteln eine deutliche Botschaft der Abwertung, auch wenn offensichtliche physiologische Bedürfnisse erfüllt werden. Handhabbarkeit entsteht durch eine ausgeglichene Belastungsbalance. Erfahrungen mit der Belastungsbalance treten im frühen Säuglingsalter weitgehend in einem negativen Sinn auf. Eine positive Entwicklung kann erst dann beginnen, wenn das Kind in der neurophysiologischen Lage ist, zurückzuhalten und loszulassen (in Bezug auf Stuhlgang, Objekte und Stimmungen) und das Kind somit in der Lage ist, zu wählen. Beim Kind Die Dimension, die der Beziehung zwischen Kind und seiner sozialen Umwelt zugrunde liegt, ist Macht, die zwangsläufig ungleich verteilt ist. Die Verletzbarkeit und Abhängigkeit des Kindes sind noch immer recht extrem und sie liefern dem Kind eine starke Motivation, Verhaltensweisen, Fertigkeiten, Einstellungen und Werte zu erwerben, die helfen, eine soziale Identität aufzubauen. Das Kind lernt, dass von innen kommende Bedürfnisse ignoriert, abgelenkt, gelenkt, ermuntert oder bestätigt werden können. Bei einer negativen Reaktion lernt das Kind, das Bedürfnisse Überlastung schaffen und in Bestrafung oder Inkompetenz enden. Positive Reaktionen auf eine hohe Anpassungsfähigkeit unterstützen eine starke Identität und schwächen die Entwicklung eines starkes Selbst. Beim Jugendlichen Die Jugend ist geprägt durch einen Bruch zwischen dem Leben des Kindes und des Erwachsenen. Ritualisierte gesellschaftliche Zeremonien erleichtern diese Übergänge, indem sie klare, unmissverständliche und einmütige Botschaften übermitteln. In der westlichen Kultur untergraben unterschiedliche Bewertungen von Verhaltensweisen durch Eltern, Kameraden und Massenmedien konsistente Lebenserfahrungen. Jugendliche werden dazu aufgefordert, zu beobachten, was die Kultur bereitstellt, diese Information zu organisieren und ihr einen Sinn zu geben und sich darüber klar zu werden, wo er oder sie in das Ganze hineinpasst. Seite 6

7 Diese Beobachtung gibt häufig einen Hinweis auf eine fremde, feindliche, unverständliche und absurde Welt. Das Kernstück der Adoleszenz ist für viele Jugendliche paradoxerweise die konsistente Botschaft, dass das Leben unvorhersehbar ist und dass es für sie keinen Platz bietet. In fundamentalistischen Gesellschaften hingegen sorgen konsistente Erfahrungen für eine Belastungsbalance und beinhalten in hohem Maße Teilhabe an sozial anerkannten Entscheidungsprozessen. Beim Erwachsenen Erst mit Eintritt in das Erwachsenenalter, wenn langfristige Verpflichtungen an Person, soziale Rollen und Arbeit eingegangen werden, werden die Erfahrungen der Kindheit und Jugend sowohl verstärkt als auch rückgängig gemacht. Jede Periode ist durch Aufgaben charakterisiert, die im Prinzip entwicklungsbezogen sind: Sie definieren essentielle Aufgaben, an denen Menschen arbeiten müssen, um eine Lebensweise zu gestalten, die ihrem gegenwärtigen Lebensalter angemessen ist und die eine Basis schafft, auf der in den sich anschliessenden Phasen weitere Entwicklungen stattfinden kann. Die Herausforderung stellt sich in der Beibehaltung der Balance in einem offenen System auf einem möglichst niedrigen Entropie-Level. Eine Person mit einem starken Kohärenzgefühl kann Ordentlichkeit aus der Umwelt saugen, die den auf Unordnung gerichteten Druck aus der internen und externen Umwelt ausgleicht. Hilfe für Helfer Die Begegnung mit einem Arzt verändert nur selten das Leben eines Menschen. Eine niederschmetternde Information ist nicht an sich selbst niederschmetternd, sondern es ist die Kette von Ereignissen, die diese Nachricht in Gang setzt oder für die sie das Symbol ist. Für jede Begegnung muss somit gefragt werden: Verleitet die Erfahrung den Klienten dazu, dass er sich in ihr als konsistent erlebt, dass die Belastungen ausgeglichen sind und dass er die Bedeutung versteht? Lebenssituationen können von Helfern nicht verändert werden, doch es kann das Rüstzeug an die Hand gegeben werden, innerhalb eines Lebensbereichs Erfahrungen ausfindig zu machen, die das Kohärenzgefühl verbessern. Dabei kommt es vor allem darauf an, zu verhindern, dass sich eine Spannung in eine Belastung verwandelt. Quellen: Salutogenese Zur Entmystifizierung der Gesundheit von Aaron Antonovsky, Hrsg. Alexa Franke im dgvt-verlag sowie Was erhält Menschen gesund? Antonovskys Modell der Salutogenese, Diskussionsstand und Stellenwert von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung In dieser Form: Gesundheitsberatung B.-M. Lanzenberger 2003 Seite 7

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