Zwangsmigration und die Folgen für Familien und ihre Kinder

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1 Zwangsmigration und die Folgen für Familien und ihre Kinder

2 Was ist ein Trauma?

3 Extentiell-bedrohliches Ereignis Keine Kampfmöglichkeiten Angst, Verzweifelung, Schmerz Keine Fluchtmöglichkeiten Hilflosigkeit Ausgeliefert sein E in f r i e r e n / S t a r r e Ohnmacht Bilder Gedanken Körperempfindungen Reaktion Geruch Fragmentieren = Trauma Dissoziation Geräusch Emotionen

4 Die fragmentierte Speicherung traumatischer Erlebnisse R e i z e Präfrontaler Kortex Hippokampus Amygdala Thalamus Broca- Sprachzentrum

5 t TRAUMATA Ereignisse mit: Erschrecken, Demütigungen, großer Peinlichkeit, Scham & Hilflosigkeit T TRAUMATA Ereignisse, die eine Person direkt als existentiell bedrohlich erlebt oder davon Zeuge wird: Kriminelle Handlungen Sexuelle Ausbeutung/Gewalt, Misshandlungen, innerfamiliäre Gewalt, schwere Vernachlässigung, Folter, Kidnapping, andere Gewaltverbrechen wie Raubüberfälle, Mord Natur- & Verkehrskatastrophen Schwere Unfälle, Krankheiten, invasive medizinische Eingriffe Plötzlicher Verlust vertrauter Menschen & soziale Sicherheit Leben in einer permanenten Bedrohungssituation >Emotionaler Schock< Der Verwirrung & massive Erschütterungen der kognitiven Funktionen, Affektsteuerung &Körperregulation hervorruft & damit häufig dauerhafte substantielle, psychische Schäden verursacht

6 Risiko einer Dreifach-Traumatisierung: Durch die Situation im Herkunftsland Durch die Bedingungen der Flucht Durch Erlebnisse bei Ankunft im Aufnahmeland

7 Die Folgen: Posttraumatische Belastungsstörungen

8 Intrusion / Wiedererleben Symptome, die eine erzwungene Nähe zum Trauma herstellen Flashbacks Alpträume Panikattacken Zwanghaftes Erinnern Depression

9 Konstriktion / Stimulus Vermeidung Symptome, die die Nähe zum Trauma vermeiden Phobische Vermeidung von Ereignis- Triggern Soziale Isolation Emotionale Empfindungslosigkeit Alkohol-, Drogen-, Medikamentenmissbrauch Dissoziative Phänomene

10 Physiologische Reaktionen Herzrasen, Atemnot, Beklemmungen Unruhe, Schlaflosigkeit Übersteigerte Wachsamkeit (Vigilanz) Konzentrationsstörungen Kraftlosigkeit, Leistungsversagen Schmerzen, Taubheits-, Starreempfindungen Andere Körpersensationen ( somatoforme Störungen )

11 Selbstrettungs- & Heilungsversuche Selbstverletzungen (SVV) Selbstbetäubung = Suchtmittelmissbrauch Essstörungen (bulimische Essattacken, Anorexie) Exzessives sich-fühlen-wollen (Gefahrensuche, Sport, etc.) Zwangsrituale Re-Inszenierung alter traumatischer Situationen Gewaltausbrüche gegen andere

12 Nicht alle Betroffenen benötigen Therapie! 1/3 haben nur kurzfristig Symptome 1/3 weisen mittelfristig Symptome auf 1/3 leiden langfristig unter Symptomen und sind somit Therapiebedürftig

13 Reaktionen von Nicht Traumatisierten 1. Sympathie und Verständnis 2. Beruhigung und Verharmlosung Bald wirst Du Dich besser fühlen Bald ist alles wie früher 3. Ungeduld und Irritation Nun hör aber auf mit Deinem Gejammer Irgendwann muss mal Schluss sein 4. Schamappell Du solltest Dich schämen, dass Du Dich immer noch so verhältst, nach allem, was wir für Dich getan haben. oder auch nach allem was Du uns angetan hast. 5. Ausgrenzung Mit so jemanden wollen wir nichts mehr zu tun haben 6. Angriffe, Aggressionen Der/ die ist ja verrückt, hysterisch, Simulant, asozial, kriminell Folgen: entweder setzt sich das Opfer aggressiv oder das Opfer isoliert sich noch mehr von der sozialen Umwelt, mit der sozialen Umwelt auseinander, oder versucht durch Aufrechterhaltung der Spaltungen zu funktionieren

14 Traumakontext-Faktoren die das Auftreten und das Ausmaß an Langzeitfolgen PTBS und Persönlichkeitsstörungen determinieren: Art des Traumas in seiner Heftigkeit (Gewalteinwirkung/Todesgefahr/ Sadismus/Folter) Dauer Wiederholung / Häufigkeit (multi- & sequentielle Tr. Monate, Jahre) Zeitpunkt / Entwicklungsalter und stand des Traumaopfers Verfassung des Opfers, körperlich & seelisch, zur Zeit der (ersten) Traumatisierung Stress-Festigkeit (anlage- & erfahrungsbedingt) Nr. 1

15 Nr. 2 Vorangegangene Belastungen / Traumatisierungen (Multi- und sequentielle Traumatisierungen) Nähe des Täters zum Opfer, emotional / verwandtschaftlich (bei psychischen & sexuellen Misshandlungen; z. B. Inzest hat i. d. R. stärkere Folgen als ein sexueller Angriff durch Fremde) Altersunterschied zwischen Opfer und Täter (Generationsgrenzen) Geheimhaltedruck (z. B. durch Drohung oder Gewaltanwendung erzwungenes Schweigen) Vorhandensein oder Fehlen mindestens einer loyalen verständnisvollen (Bezugs-) Person, Erfahrung von Trost und Verständnis nach erlittenen Traumata

16 Sicherheit, allgemeine soziale & emotionale Situation in Beruf & familiären Beziehungen vor, während & nach einer Traumatisierung Religiöse Grundorientierung Kulturabhängiger Umgang & Ausdruck von Gefühlen & Affekten bei Katastrophen / Verlust Familiäre Lernerfahrung (Muster/Normen) im Umgang mit Affekten & Belastungen Peritraumatische Dissoziation (Reaktion unmittelbar während und nach dem traumatischen Ereignis): Trance Phänomen Nr. 3

17 Orientierungsverlust zu Zeit, Ort, Person & Situation Derealisations- & Depersonalisationserleben (fremd, wie im Film, unwirklich) Unkontrollierte Handlungsabläufe oder unkontrollierbare Erregungszustände neben sich sein, als sein eigener Beobachter über dem Geschehen schweben Körperliche Abschaltphänomene, sich nicht spüren können Amnesien, keine oder bruchstückhafte Erinnerungen an des Ereignis Nr. 4

18 Traumazentrierte Psychotherapie (Einzeltherapie) > 4 P h a s e n M o d e l l < 1.) ANAMNESE; DIAGNOSTIK BEZIEHUNGSAUFBAU INSTRUKTION 2.) STABILISIERUNGS- / VORBEREITUNGS PHASE -Ressourcenmobilisation- 3.) TRAUMAEXPOSITION/ TRAUMASYNTHESE Quelle: Lutz Besser 4.) TRAUER- und NEUORIENTIERUNGS PHASE

19 Grundlagen für die Begleitung traumatisierter Menschen 1. Transparenz (Rolle, Strukturen, Maßnahmen) 2. Aufklärungsarbeit (Verstehen fördern) 3. Orientierung & Sicherheit 4. Ressourcenarbeit (Stärkung des Selbstwertgefühls durch Wahrnehmungen, Anerkennung & Förderung von Talenten, Stärken & Fähigkeiten 5. Familienarbeit 6. Refraiming (gute Absicht) & kognitive Neubewertung

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