Wir starten Berufe! Anerkannt Standardisiert Praxisbaustein Ein Instrument für die berufliche Qualifizierung in WfbM
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- Ina Walter
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1 Anerkannt Standardisiert Praxisbaustein Ein Instrument für die berufliche Qualifizierung in WfbM Chemnitz, Karen Kohlmann Projektkoordinatorin Bildung schafft Zukunft
2 Auszug aus der Befragung von Menschen mit Behinderung im Rahmen des Projektes Bildung schafft Zukunft
3 Quelle: BiBB (Hrsg.) (2015): Ursula Bylinski/ Kirsten Vollmer: Wege zur Inklusion in der beruflichen Bildung
4 Ausgangslage Die berufliche Bildung der Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) ist aktuell kein Bestandteil des Ausbildungssystems. Die Zielgruppe von WfbM ist aus dem Ausbildungssystem ausgeschlossen. Die WfbM ist noch nicht im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) verankert. Mit der HEGA 06/2010 schaffte die Agentur für Arbeit eine Grundlage zur Sicherung der Transparenz von Bildungsleistungen und fordert Durchführungskonzepte. Sie gibt einen Orientierungsrahmen, nicht aber verbindliche, einheitliche Standards vor. Die BAG WfbM setzt sich mit der Arbeitsgruppe Harmonisierung von Bildungsrahmenplänen das Ziel, bundeseinheitliche Bildungsrahmenpläne zu entwickeln und zu implementieren.
5 Wir starten Berufe!
6 Was ist die Diakonie Sachsen? Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege (6 Verbände) Sozialer Dienst der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsen Anbieter sozialer Dienstleistungen in den Bereichen: Gesundheitshilfe Altenhilfe Kinder- und Jugendhilfe Familienhilfe Hilfe in besonderen sozialen Situationen Behindertenhilfe
7 Was ist die Diakonie Sachsen? Die Diakonie Sachsen ist Träger von 23 anerkannten Werkstätten für behinderte Menschen in Sachsen (WfBM). In diesen erhalten insgesamt 5893 Personen Leistungen der beruflichen Teilhabe (EV, BBB, AB)
8 Ziele des Projektes Entwicklung anerkannter und standardisierter Bildungsmodule für WfbM Erarbeitung einheitlicher und verbindlicher Qualitätsstandards In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe der BAG WfbM Vereinheitlichung der Bildungsrahmenpläne für WfbM Sicherung der Anschlussfähigkeit beruflicher Bildung an allgemeine Bildungssystematik und an den Arbeitsmarkt Anerkennung der Leistung der Teilnehmenden durch die Kammern - Zertifizierung Erhöhung Nutzer/Kundenattraktivität Mehrwert für WfbM, Unternehmen und Nutzer/Kunde
9 Projekt konkret Projektstruktur Projektträger Diakonie Sachsen Projektkoordination Projektverantwortliche 19 WfbM Diakonie Sachsen Projektbeirat Fachkräfte WfbM Fachkräfte WfbM Fachkräfte WfbM
10 Prozessgestaltung Erarbeitung von 65 Praxisbausteinen für 10 Berufe, Erarbeitung der Leistungsfeststellung Fachkräfte BBB WfbM, Projektverantwortliche Projektkoordinatorin, Erarbeitung von Vorlagen zur Dokumentation, Leistungsbewertung, Leistungsfeststellung Projektverantwortliche, Projektkoordinatorin Zertifizierung von Praxisbausteinen Projektbeirat, Projektkoordinatorin
11 Was sind Praxisbausteine? Praxisbausteine beziehen sich auf ausgewählte Tätigkeitsfelder einer anerkannter Berufsausbildung. beziehen sich in ihrer Systematik und ihrer Zielstellung auf die Zielgruppe der WfbM. orientieren sich in ihrer Systematik und ihrem Aufbau an bestehenden Ausbildungsinstrumenten und Standards. eröffnen vielfältige Möglichkeiten der beruflichen Teilhabe. besitzen einen verbindlichen Bezug zu den Inhalten des Ausbildungsrahmenplanes eines anerkannten Berufes. Sie enthalten ausgewählte, überschaubare Inhalte aus dem Ausbildungsrahmenplan. lassen typische Anforderungen an einem konkreten Arbeitsplatz bzw. überschaubarem Tätigkeitsfeld erkennen. Im Mittelpunkt steht berufliche Handlungsfähigkeit.
12 Praxisbausteine beziehen sich auf ausgewählte Tätigkeitsfelder aus einer anerkannter Berufsausbildung. Die folgenden Praxisbausteine orientieren sich am Ausbildungsberuf Gebäudereiniger/in: Relevanz für Arbeitsbereiche und Außenarbeiten der WfbM aber auch allgemeiner Arbeitsmarkt
13 Praxisbausteine beziehen sich in ihrer Systematik und ihrer Zielstellung auf die Zielgruppe der WfbM. Praxisbaustein Unterhaltsreinigung im Sanitärbereich Qualifizierungsziel: Die Teilnehmenden reinigen und pflegen Sanitärbereiche wie vorgegeben und bekannt ggf. unter Verwendung von Hilfsmitteln und unter unter Gewährleistung von personeller Hilfestellung. Sie halten die Regeln des Arbeits-, Unfall-, Brand- und Umweltschutzes ein.
14 Praxisbausteine orientieren sich in ihrer Systematik und ihrem Aufbau an bestehenden Ausbildungsinstrumenten und Standards. Gesamtaufbau ist angelehnt an Qualifizierungsbausteine Bezug zum Ausbildungsberuf Definition Binnendifferenzierung der BAG WfbM: vorgegeben bekannt Standardisierte Leistungsfeststellung Richtstundenangabe
15 Praxisbausteine eröffnen vielfältige Möglichkeiten der beruflichen Teilhabe. Vielfältige Möglichkeiten der beruflichen Teilhabe Transparenz Zielgruppe in Abgrenzung zu Qualifizierungsbausteinen Anschlussfähigkeit an weiterführende Instrumente der Ausbildung
16 Praxisbausteine besitzen einen verbindlichen Bezug zu den Inhalten des Ausbildungsrahmenplanes eines anerkannten Berufes. Aufbau entspricht dem Qualifizierungs -baustein Ausgewählte Inhalte des Ausbildungrahmenplans Konkretisierung der Ziele im Hinblick auf die Zielgruppe:..im Rahmen ihres Tätigkeitsfeldes....
17 Praxisbausteine lassen typische Anforderungen an einem konkreten Arbeitsplatz bzw. überschaubarem Tätigkeitsfeld erkennen. Im Mittelpunkt steht berufliche Handlungsfähigkeit. Aufbau der zu vermittelnden Fertigkeiten und Kenntnisse: 1) Rechte und Pflichten 2) Aufbau und Aufgaben des Betriebes 3) Arbeits-, Brand- und Unfallschutz 4) Qualitätssicherung (Hygiene) 5) Vorbereitung 6) Durchführung 7) Nachbereitung Prinzip einer vollständigen Handlung
18 Berufsfeld laut BiBB Praxisfeld: Bezug zu Werkstatt Praxisbausteine Anerkannter Ausbildungsberuf
19 Inhalts- und Vermittlungsstruktur A: Allgemeine Inhalte Sind für alle Praxisbausteine gleich. Können im Rahmen der Eingangsverfahrens begonnen werden. B: Berufsspezifische Inhalte Sind für alle Praxisbausteine aus einem Praxisfeld gleich. Spiegeln Inhalte aus dem Berufsbild wieder. C: Bausteinspezifische Inhalte Beziehen sich auf die Fertigkeiten und Kenntnisse eines konkreten Praxisbausteins.
20 Beispiel: Berufsspezifische Inhalte
21 Qualifizierung auf verschiedenen Stufen der Binnendifferenzierung Tätigkeitsorientierte Qualifizierung: Einzelne Teilschritte werden erlernt und gefestigt. (Zum Beispiel nur die Reinigung der Waschbecken.) Arbeitsplatzorientierte Qualifizierung: Erreichen des Qualifizierungsziels des Praxisbausteins. Berufsfeldorientierte Qualifizierung: Mehrere Praxisbausteine werden absolviert. Es können mehr Inhalte im Berufsspezifischen Teil angeboten werden. Berufsbildorientierte Qualifizierung: Mehrere Praxisbausteine werden absolviert. Es können mehr Inhalte im Berufsspezifischen Teil angeboten werden. Ein Qualifizierungsbaustein kann angedacht werden.
22 Leistungsfeststellung Wir starten Berufe! Leistungsfeststellung Theorie Aus der vorgegebenen Fragesammlung stellt die Einrichtung die jeweiligen Prüfungsfragen für die Leistungsfeststellung zu den Theoriekenntnissen zusammen. Der Bogen muss die folgenden Punktanzahlen enthalten (insgesamt 30 Punkte): Teil A: Allgemeine Inhalte Teil B: Berufsspezifische Inhalte Teil C: Bausteinspezifische Punkte = 5 Punkte = 5 Punkte = 20 Punkte Die Leistungsfeststellung Theorie ist bestanden, wenn mindestens 50% der Punkte erreicht wurden. Sie muss bestanden werden, um ein Zertifikat zu erhalten. Die Fragen und auch deren Antworten dürfen den Teilnehmenden im Vorfeld bekannt sein. Es dürfen vielfältige Methoden zur Anwendung kommen (Zeigen, Vorlesen der Fragen, Arbeiten mit Bildmaterial, ).
23 Wir starten Berufe!
24 Leistungsfeststellung Wir starten Berufe! Leistungsfeststellung Praxis Folgende Schwerpunkte fließen in die Bewertung ein (insgesamt 70 Punkte): Allgemeine berufsspezifische Grundlagen (10 Punkte) Vorbereitung (10 Punkte) Durchführung (40 Punkte) Nachbereitung (10 Punkte) Zur Erleichterung der Bewertung gibt es zu den Praxisbausteinen Beispielhafte Konkretisierungen der Anforderungen Zum erfolgreichen Bestehen der Leistungsfeststellung müssen mindestens 50% der Punkte erreicht werden.
25 Wir starten Berufe!
26 Zulassungsverfahren Wir starten Berufe! Alle Anbieter von Praxisbausteinen müssen ein Zulassungsverfahren durchlaufen und Qualitäts- und Prozessstandards nachweisen. Erst dann dürfen sie Praxisbausteine anbieten und die Zertifikate der Teilnehmenden werden durch die Kammern anerkannt.
27 Aktueller Stand Das Projekt ist beendet und nun beginnt die Pilotphase der Implementierung. Die Praxisbausteine werden aktuell fertig gestellt. Eine Vereinbarung über die Anwendung von Praxisbausteinen zwischen der LIGA der Freien Wohlfahrtsverbände, der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer und der LAG WfbM ist aktuell noch im Bearbeitungsprozess.
28 Nutzen von Praxisbausteinen in Sachsen Die berufliche Qualifizierung in WfbM ist durch verbindliche Standards einheitlich und transparent für alle Beteiligte (sachsenweit) gestaltet. Allen Personen in WfbM ohne vorliegende Ausbildungsreife wird ein vergleichbarer Zugang zu Ausbildungsinhalten ermöglicht (Inhalt, Sprache und Systematik). Die Teilnehmende erhalten ein einheitliches anerkanntes Zertifikat durch die Kammern zu den absolvierten Praxisbausteinen und bekommen damit eine Anerkennung ihrer Leistung. Durch ein standardisiertes einheitlich verbindliches System werden Kooperationen zwischen Werkstätten, Ausbildungsstätten und Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes erleichtert. Eine Zusammenarbeit der Liga und der Spitzengremien der Kammern eröffnet vielfältige Chancen.
29 Kontaktstelle Aktuelle Informationen sowie demnächst ein Kontaktformular für Anfragen finden Sie auf: Für Fragen und Anfragen bitte ausschließlich das Kontaktformular verwenden.
30 Wir starten Berufe! Anerkannt Standardisiert - PRAXISBAUSTEIN
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