EMF und Gesundheitsschutz: Die Sicht der Gesundheitsbehörden
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- Carsten Schmitt
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1 Krebsliga Schweiz / Krebstagung 2009 Elektromagnetische Felder und Gesundheit: Zwischen Ängsten und Wissen EMF und Gesundheitsschutz: Die Sicht der Gesundheitsbehörden Mirjana Moser Bundesamt für Gesundheit Bern, 12. Februar
2 Die Sicht der Gesundheitsbehörde 2
3 Forschungsergebnisse aus der Sicht des BAG Zur Zeit ist keine eindeutige Aussage zu Gesundheitsrisiken von EMF unterhalb der geltenden Grenzwerte möglich! trotzdem Die Gesundheitsbehörde muss handeln! 3
4 Interpretation der Forschungsergebnisse Forschung Interpretation Umsetzung? K E?? KrEbs KindEr Plakataktion in Lyon Keine Effekte 4
5 Interpretation der Forschungsergebnisse Wissenschaftliche Publikationen Alzheimer und ELF-EMF Schweizer Kohortenstudie (Huss, 2008): The results Support the hypothesis that magnetic field exposure plays a role in the etiology of Alzheimer s disease,.these findings must be interpreted with caution, because of the lack of known biologic mechnisms. UMTS-Efekte: Multigeneration Studie mit Mäusen (Sommer, 2009): Data. do not indicate that RF-EMF exposure is assotiated with risks for fertility and development This appraisal has the general limitation that results from animal studies are not necessarily applicable to the situation with humans and therefore must be Interpreted with caution Gesundheitseffekte aber Vorsicht was sind die Wirkungsmechanismen? Wirkungsmechanismen aber Vorsicht was sind die Folgen für Gesundheit? Tierexperimente aber Vorsicht gilt das auch für Menschen? Kurzzeiteffekte aber Vorsicht keine Aussage zu Langzeiteffekten! 5
6 Instrumente des Risikomanagements Kausal nachgewiesene Gesundheitseffekte: Thermische Auswirkungen bei HF-EMF Nerven- und Muskelreize für NF-EMF akute Effekte ab einem Schwellenwert Grenzwerte (ICNIRP) Information Hinweise und offene Fragen für Auswirkungen unterhalb der Grenzwerte (abhängig vom Nachweisniveau und Gefährdung) Forschung Vorsorge Information 6
7 BAFU Eidgenössisches Departement des Innern EDI Gesundheitsschutz vor EMF in der Schweiz Gesetzliche Rahmenbedingungen Umweltschutz NISV für ortsfeste Anlagen ICNIRP-Grenzwerte + Vorsorgegrenzwerte an Orten mit empfindlicher Nutzung BAG Verbraucherschutz / Produktesicherheit Internationale Produktenormen für telekommunikations- und elektrische Geräte Minimale Anforderungen: ICNIRP Grenzwerte für einzelne Geräte keine Vorsorgemassnahmen Wichtiger: Technologieentwicklung, int. Harmonisierung, keine Handelshemmnisse Arbeitnehmerschutz ICNIRP- Grenzwerte für berufliche Exposition + Pragmatische, arbeitsbezogene Massnahmen: Ausbildung, Information, Vorsorge 7
8 Gesundheitsschutz vor EMF bei Geräten Was macht das BAG? Ziel Verbesserung des Gesundheitsschutzes vor EMF bei Geräten mehr Vorsorge! bessere Information! Wichtig: Zusammenarbeit Forschung Internationalen Engagement 3 Beispiele 8
9 Niederfrequente EMF Problematik Niederfrequente EMF als möglich kanzerogen eingestuft (IARC) Kinderleukämie OR=2.04 ( ) für Expositionen >0.4 T vs. < 0.1 T (CI: 95%) Gute Dosis-Wirkung Beziehung 2/3 der Felder von > 0.2 T sind hausgemacht 9
10 Niederfrequente EMF BAG: Beurteilung, Projekte Vorsorgewert (1 T) in der NISV ist gerechtfertigt! Es braucht Vorsorge auch bei hausgemachten EMF Messung der EMF bei starken Quellen im Haushalt Faktenblätter (D, F, I, E) - Funktion und Exposition - Kenntnisse über Gesundheitsrisiken - Empfehlungen zu Vorsorgemassnahmen Messung der EMF bei weiteren Quellen (Auto, Mobiltelefon) 10
11 Niederfrequente EMF BAG: Beurteilung, Projekte Es braucht Forschung zu Wirkungsmechanismen Eine der Schwerpunkte der NFP 57 Es braucht Forschung zu Langzeitauswirkungen bei Erwachsenen Unterstützung der Studie zu SBB Angestellten Frage der positiven Auswirkungen (z.b. bei Magnetfeldmatten)? neues Projekt 11
12 Mittlere Frequenzen Die Problematik Fast keine Daten über Expositionen Quellen: Induktionskochherde, Sparlampen Vereinzelte Messungen deuten auf starke Felder hin (im Alltag und beruflich) Keine Daten über biologische und gesundheitliche Auswirkungen (niedrige Grenzwerte deuten auf höhere biologische Empfindlichkeit hin) 12
13 Mittlere Frequenzen BAG Projekte EMF Messungen Induktionskochherde Resultate: In ungünstigen Situationen sind die GW überschritten Produktenorm berücksichtigt diese Situationen nicht ICNIRP GW It Is Bericht im Auftrag des BAG,
14 Mittlere Frequenzen BAG Projekte Induktionskochherd Faktenblatt mit Vorsorgeempfehlungen (In 2008 ca Besucher auf der Webseite) Kontakt der Industrie Vorsorgeempfehlungen in die Bedienungsanleitung übernommen Intervention international (Ziel: Verbesserung der Produktenorm) Erfassung der beruflichen Expositionen im Gastrobereich (Projekt lauft) Sparlampen Erfassung der Exposition bei Sparlampen (Projekt lauft) 14
15 Hochfrequente EMF Problematik neue Telekommunikationstechnologien Sehr starke Entwicklung neuer Technologien Sehr starke Verbreitung in sehr kurzer Zeit Chancen und Nutzen offensichtlich (Euphorie bei Entwicklung und Anwendungen ) EMF Quellen sind allgegenwärtig und unverzichtbar Unmöglich Gesundheitsrisiken vollständig in Voraus zu bestimmen Keine strahlungslose Alternative 15
16 Hochfrequente EMF Eidgenössisches Departement des Innern EDI EMF Problematik bei neuen Technologien Neue EMF Quellen mit neuen Eigenschaften Neue Expositionsmuster (Quellen nah am Körper) Verschmelzen verschiedener Technologien Elektromagnetische Verträglichkeit Störung elektronischer medizinischer Implantate Abhängigkeit von der Funktionalität der Systeme (Indirekte Auswirkungen auf die Gesundheit) WLAN Patienten Daten WLAN RFID RFID 16
17 Hochfrequente EMF BAG Aktivitäten ten Berichte (als Antworten auf parlamentarische Vorstösse) - Risikopotential von drahtlosen Netzwerken (2007) - Handlungsbedarf in Zusammenhang mit der RFID Technologie (2008) Faktenblätter zu drahtlosen Netzwerk Stakeholder Plattform zu RFID 17
18 Forschung zu Gesundheitsrisiken von EMF Zusammenfassung aus der Sicht des BAG Forschung zu Gesundheitsrisiken von EMF ist weiterhin nötig (auch in der Schweiz! - Die aufgebaute Forschungskompetenz soll erhalten bleiben!) Frage der langfristigen Finanzierung? (Wie weiter nach dem NFP 57?) Bessere Berücksichtigung des Bedarfs des Risikomanagements (Dosis-Wirkung? Wer ist betroffen? Optimierungsmassnahmen?) 18
19 Gesundheitsschutz vor EMF Zusammenfassung aus der Sicht des BAG Starke Entwicklung und Verbreitung der EMF Technologien Offensichtliche Chancen unerforschte Risiken In Bereich Geräte nicht adäquate Rahmenbedingungen für Risikomanagement Gesundheitsschutz ist nicht optimal! Verbesserungen durch: Vorausschauen Vorsorge (Strahlenminimierung, technische Optimierung) Information Forschung Zusammenarbeit 19
20 Stand der Kenntnisse zu Gesundheitsrisiken Forschung zu Gesundheitsrisiken von EMF EMF? Nano-? Gen-? Ionisierende Strahlung Tabak UV-Strahlung 20
21 Eidgenössisches Departement des Innern EDI Risikomanagement im Bereich der EMF Umgang mit unbekannten Risiken Vorsichtig Vorausschauend Gemeinsam Transparent 21
22 Nichtionisierende Strahlung und Gesundheitsschutz in der Schweiz (2006) Handlungsbedarf im Zusammenhang mit der RFID-Technologie (2008) Risikopotential von drahtlosen Netzwerken (2007) Forschungsprojekte Forschungsprojekte Forschungsprojekte Danke für Ihre Aufmerksamkeit! 22
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