Anwenderbericht für Fräsen+Bohren Ausgabe 6/2016

Transkript

1 Die Aufgabenstellung entscheidet ( ) Wer heutzutage in Fachzeitschriften schmökert, könnte schnell zur Überzeugung gelangen, alles wird immer und überall nur mehr auf 5-Achsen-Maschinen gefertigt. Gerade so, als spiele der Maschinenstundensatz so gar keine Rolle. Die Praxis lehrt uns anderes. Für ein breites Teilespektrum reicht ein Drei-Achsen-Zentrum allemal. Und wenn man dann ohne Probleme auch noch eine vierte Achse anbauen kann und der Hersteller Quaser und der Lieferant Hommel heißt, dann ist man auf jeden Fall bestens bedient. Es gibt definitiv leichtere Aufgabenstellungen als den Verkauf von Investitionsgütern. Niemand kauft beispielsweise eine Werkzeugmaschine, nur weil sie gut aussieht oder gerade ein Plätzchen frei ist. Hinter dem Kauf von Werkzeugmaschinen stehen immer handfeste Gründe wie Produktionsengpässe, Rationalisierungsvorhaben und/oder Flexibilitätszuwachs. In den meisten Fällen entscheidet letzten Endes aber eine einzelne Person über den Kauf. Die zu überzeugen ist, wie schon angedeutet, kein leichtes Unterfangen. Richtig schwierig aber wird es dann, wenn es gilt, drei gleichberechtigte Personen, die alle auch noch mit unterschiedlichen Bewertungsmaßstäben an eine Investition herangehen, von der Richtigkeit eines Maschinenkaufes zu überzeugen. Ein Beispiel: Bei dem mittelständischen Metallbearbeitungsbetrieb Richter GmbH & Co KG entscheiden die drei Brüder Bernd, Uwe und Stefan Richter gemeinsam über anstehende Neuinvestitionen. Der für die Fertigung verantwortliche Bernd legt für seine Entscheidungsfindung dabei vor allem die Produktivität und Präzision der Maschine zugrunde. Uwe als Vertriebschef achtet in erster Linie auf die möglichst flexible Verwendung, um ein breites Angebotsspektrum des eigenen Unternehmens zu gewährleisten. Stefan als verantwortlichem Finanzmann geht es vor allem um Preis und Amortisationsdauer. Diese drei Sichtweisen sind nicht immer ganz einfach unter einen Hut zu bringen, zumal sich die Brüder darauf hin verständigt haben, dass bei Investitionsentscheidungen immer Einstimmigkeit herrschen muss. Mit anderen Worten, nur wenn alle Gesellschafter aus ihren Hommel AMB HX 404 P Seite 1 von 8

2 doch sehr unterschiedlichen Blickwinkeln von einem Produkt überzeugt sind, wird eine neue Maschine gekauft. Doch einmal zurück zu den Anfängen. Als Dietmar Richter, der Vater der drei Brüder, 1974 die Firma Präzisionsmechanik Dietmar Richter in Neresheim-Dorfmerkingen gründete, war es ein typischer Kleinbetrieb: Die Produktionsstätte liegt direkt am Wohnhaus und Feierabend und -tage sind eher unbekannte Größen. Die Kinder wachsen in diesem Umfeld auf und so ist es auch kein Wunder, dass die beiden älteren eine Lehre im elterlichen Betrieb durchlaufen und anschließend hier als Facharbeiter tätig sind. Nur der Jüngste entschließt sich, außerhalb eine kaufmännische Ausbildung zu durchlaufen. Uwe Richter: Wir haben 2003 den Betrieb von unserem Vater übernommen und noch im gleichen Jahr hier in Neresheim-Elchingen eine neue Produktionsstätte gebaut und bezogen. Gleichzeitig wurde die Umfirmierung in Richter GmbH & Co KG beschlossen. Natürlich gab es anfänglich noch einen gewissen Regelungsbedarf, was die Kompetenzen der einzelnen Gesellschafter betraf, aber wir haben eine, wie ich meine, sehr gute Aufteilung gefunden. Der älteste Bruder ist für die Produktion zuständig, sprich für die Programmierung und Organisation. Ich kümmere mich um die Angebotserstellung, Kalkulation und Materialeinkauf und unser jüngster Bruder um das Rechnungswesen und die Buchhaltung. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen etwas mehr als zehn Mitarbeiter und hat zudem 2014 die Produktionsfläche noch einmal erweitert. In den Anfängen lag der Schwerpunkt in der Herstellung von Einzelteilen sowie komplexer Baugruppen für die Rüstungsindustrie. Ursprünglich war das Ersatzteilgeschäft für die Bundeswehr der dominierende Bereich, aber im Laufe der Zeit kamen immer mehr Aufträge aus dem Segment Maschinenbau. Heute haben wir eine Reihe von treuen Kunden Beispiel den Hersteller von Richtsystemen und Radsatzpressen MAE Maschinen- und Apparatebau Götzen GmbH aus diesem Umfeld, wobei wir uns auf die Einzelteil- und Kleinserienfertigung konzentrieren. Das Einzelteil- und Kleinseriengeschäft aber stellt nun einmal ganz besondere Anforderungen an den Maschinenpark und Mitarbeiterstamm. So ist Hommel AMB HX 404 P Seite 2 von 8

3 es durchaus normal, dass einzelne Maschinen bis zu 20-mal am Tag umgerüstet werden müssen. Dies erklärt auch, warum bei Richter nur einschichtig gearbeitet wird. Uwe Richter: Bei uns ist angesichts der vielen Rüstvorgänge eine Mehrmaschinenbedienung illusorisch, das heißt, jeder Maschine ist ein fester Bediener zugewiesen. Da es hier in der Region einen echten Facharbeitermangel gibt, können wir gar nicht genügend qualifizierte Mitarbeiter finden um einen Schichtbetrieb aufzubauen. Hinzu kommt, dass man bei einer Vorlaufzeit von nicht mehr als acht, neun Wochen zwar nicht gerade von der,hand in den Mund lebt, aber der Geschäftsführung eine deutliche Ausweitung der Mitarbeiterzahl, und damit der Fixkosten, als ein vermeidbares Risiko erscheint. Zu den Maschinen. Um dennoch auch ein gutes Maß an organisatorischer Flexibilität zu erreichen, gibt es einerseits nur zwei Steuerungsvarianten im Unternehmen, Fanuc bei den Drehmaschinen und Heidenhain (alles itnc 530) bei den Bearbeitungszentren. Diese Konzentration spiegelt sich auch bei der Maschinenseite wider. So finden sich im Bereich Bearbeitungszentren ausschließlich Maschinen mit dem Logo Quaser. Warum? Uwe Richter: Wir sind seit der Firmengründung überzeugte Hommel-Kunden und in all den Jahren haben wir nur positive Erfahrungen mit der Hommel Unverzagt GmbH gesammelt. Für uns ist das ein fairer Partner, der uns in Sachen Beratung und Service sehr unterstützt und gleichzeitig mit den Quaser-Maschinen ein ausgesprochen gutes Produkt anbieten kann. Wir sind jedenfalls von dem Gesamtpaket ehrlich überzeugt. Dies gilt zwar für alle drei Brüder, trotzdem geht jeder Investition eine intensive Diskussion voraus. Uwe Richter: Bei der letzten Maschine, einer MV 184 P, haben Stefan und ich die Möglichkeit gesehen, zusätzliche Aufträge zu akquirieren. Voraussetzung aber war, dass wir unseren Maschinenpark weiter ausbauen. Bernd war anfänglich sehr dagegen, weil er erst einen zusätzlichen qualifizierten Mitarbeiter im Team haben wollte. Als wir den dann gefunden hatten, gab auch er grünes Licht. Inzwischen hat man bei Richter vier Quaser-Zentren im Einsatz zwei MV 204 und nach der jüngsten Investition jetzt auch zwei MV 184 P. Allesamt Drei-Achsen-Maschinen. Uwe Richter: Derzeit ist die neue Quaser fast Hommel AMB HX 404 P Seite 3 von 8

4 ausschließlich für die Abarbeitung von Rahmenaufträgen, sprich kleinere Serien, eingesetzt. Diese Teile lassen sich mit Drei-Achsen bestens abdecken. Wir haben uns aber trotzdem für die Version mit der vorbereiteten vierten Achse entschieden, da wir bereits einen Lehmann CNC- Rundteiltisch EA-410 einsetzen und damit schon positive Erfahrungen sammeln konnten. Bei Bedarf könnten wir also jederzeit und schnell diese vierte Achse auf die neue Maschine aufsetzen. Dazu Michael Fleig, Technischer Vertrieb Produktbereich Quaser bei der Hommel Unverzagt: Wir haben gemeinsam mit Quaser die Vorbereitung für eine vierte Achse zu einer standardisierten Option ausgebaut, so dass es für den Kunden auch später noch problemlos möglich ist, die Achse anzubauen und zu aktivieren respektive zu deaktivieren. Das so Michael Fleig weiter ist nur möglich, weil wir als Hommel einen guten Zugang zu den Quaser-Konstrukteuren haben und unsere Wünsche dort sehr ernst genommen und genauestens untersucht werden. Wenn man dann zu dem Schluss kommt, es könnte für einen breiteren Markt eine gewisse Relevanz haben, wird das auch sehr schnell und professionell umgesetzt. So sind beispielsweise alle Quaser-Zentren mit einer Big Plus-Spindel lieferbar. Noch einmal Michael Fleig: Wir rüsten immer mehr Werkzeugaufnahmen mit der Big Plus-Schnittstelle aus, weil bei bestimmten Aufgabenstellungen einfach weniger Schwingungen auftreten und so die Bearbeitungsergebnisse deutlich besser sind. Grundsätzlich können die Maschinen wahlweise mit SK40- oder Big-Plus-Aufnahmen bestückt werden. Wobei sich letztere besonders für hochgenaue Teile anbietet, da dieses System durch die Plananlage eine höhere Steifigkeit und Präzision sicherstellt. Karsten Kaut, Vertrieb Außendienst bei Hommel Unverzagt erläutert: Damit können vorhandene SK 40-Werkzeuge genutzt und gleichzeitig bei schwerer Zerspanung oder langen und/oder weit auskragenden Werkzeugen die Big Plus-Aufnahmen eingesetzt werden. Durch die zusätzliche Plananlagefläche lassen sich größere Kräfte realisieren und so deutlich höhere Schnittwerte oder aber längere Werkzeugstandzeiten erreichen, da die Bearbeitung schwingungsärmer verläuft. Hommel AMB HX 404 P Seite 4 von 8

5 Doch damit der Plus-Punkte noch lange nicht genug. An Quaser- Maschinen sind an den qualitätsbestimmenden Komponenten Zukaufteile von namhaften (meist deutschen) Herstellern eingebaut. Wie stabil das vertikale Bearbeitungszentrum MV 184 P konstruiert ist, lässt sich schon allein anhand des Maschinengewichtes von 7,5 t bei Außenmaßen von 276 x 280 x 286 cm belegen. Trotz dieser kompakten Maße stehen Verfahrwege von x 610 x 610 mm zur Verfügung. Kein Mangel auch auf der Leistungsseite: Die Hauptspindel bringt satte 25 kw und dreht bis min-1 (optional können Spindeln mit den Drehzahlen min-1 oder min-1 gewählt werden). Die bei Richter eingesetzten MV 184 P sind mit dem Standardmagazin mit 30 Werkzeugplätzen ausgerüstet, was laut Uwe Richter für die spezifischen Aufgabenstellungen allemal ausreicht. Michael Fleig: Der Name Quaser leitet sich von Qualität und Service ab und das steht für das Leitmotiv dieses Herstellers. So werden beispielsweise die Vorgaben der ISO für die geometrische Grundgenauigkeit durch den firmeneigenen Quaser Standard in aller Regel halbiert. Auch im Problemfeld Schwingungen gehören die Quaser-Maschinen zur Spitzengruppe in ihrer Klasse. Der stark verrippte Gusskörper, das zeigt sich auch im direkten Vergleich mit Maschinen auf Mineralgussbasis, reduziert Schwingungen sehr viel effektiver als andere Konzepte. Trotz dieser vielen Vorteile bleibt die Frage, warum hat man bei Richter nicht in ein vier- oder gar fünfachsiges Zentrum investiert. Dazu abschließend noch einmal Uwe Richter: Natürlich gibt es bei uns immer wieder interne Diskussionen, ob wir denn nicht in eine 5-Achsen-Maschine, die Quaser ja auch im Angebot hat, investieren sollten, aber unser Teilespektrum kann eben mit den vorhandenen Maschinen hervorragend abgedeckt werden. Was aber, wenn man doch einen lukrativen Auftrag in Aussicht hätte, der eine solche Investition nötig macht? Uwe Richter: Dann würden wir bei Hommel anrufen und hätten eine solche Maschine in kürzester Zeit bei uns stehen. Hommel AMB HX 404 P Seite 5 von 8

6 Kastentext Hommel Gruppe: Die Hommel Gruppe feierte Anfang 2016 ihr 140-jähriges Bestehen und gilt mit rund 370 Mitarbeitern als eine der größten Beratungs-, Vertriebs- und Servicegesellschaften für Werkzeugmaschinen in Deutschland. Das Lieferprogramm der Hommel Gruppe umfasst CNC-Werkzeugmaschinen von Okuma, Sunnen, Nakamura-Tome, Quaser und Chevalier. Hinzu kommen darauf basierende, gesamtverantwortlich realisierte Fertigungssysteme und Automationslösungen. Der Neumaschinenvertrieb mit Technologieberatung und Financial Services, der sich daraus ergebende Handel mit Gebrauchtmaschinen sowie der bestens koordinierte After Sales Service sind in vier eigenständigen, aber vollständig vernetzten Gesellschaften organisiert. Darüber hinaus umfasst die Schleifmanufaktur den kompletten Bereich der Wiederaufbereitung und Reparatur von Zerspanungswerkzeugen, der Neuanfertigung von Sonderwerkzeugen/Sonderwerkzeugbau sowie das Beschichten von Präzisionswerkzeugen. Neben diesen Dienstleistungen stehen die Qualitätssicherung und ein optimaler Kundenservice im Vordergrund. Insgesamt betreut die Hommel Gruppe bei ihren Kunden mehr als Maschinen mit passgenauen, profitablen Lösungen für die wirtschaftliche Zerspanung. ( Bild 1 Durch den adaptierten Lehmann CNC- Rundteiltisch steht eine vierte Achse zur Verfügung. Bild 2 (v. lks.) Bernd, Stefan und Uwe Richter, Geschäftsführer der Richter GmbH & Co. KG, Nersesheim-Elchingen Bild 3 (v. lks.) Karsten Kaut, Vertrieb Außendienst, und Michael Fleig, Technischer Vertrieb, beide bei der Hommel Unverzagt GmbH für den Produktbereich Quaser zuständig. Hommel AMB HX 404 P Seite 6 von 8

7 Bild 4 Inzwischen hat man bei Richter vier Quaser-Zentren im Einsatz zwei MV 204 CV und nach zwei MV 184 P. Bild 5 Viel Lob von den Maschinenbedienern gibt es für die gute Zugänglichkeit der Quaser- Bearbeitungszentren. Bild 6 Alle Quaser-Zentren bei der Richter GmbH sind mit der Heidenhain itnc 530 ausgerüstet. Hommel AMB HX 404 P Seite 7 von 8

8 Bild 7 Mit der Big Plus-Schnittstelle lassen sich durch die zusätzliche Plananlagefläche deutlich höhere Schnittwerte realisieren. Bild 8 Sie finden unsere aktuellen Presseinformationen unter Beispiele für auf den Quaser- Bearbeitungszentren gefertigte Teile. Bitte registrieren Sie sich und wir schalten Sie entsprechend frei. Sie erhalten dann dauerhaft Zugang zu unserem Presseportal. Leserkontakt: Hommel GmbH Donatusstraße 24 D Köln Sibylle Ebert Fon: Fax: sebert@hommel-gruppe.de Andreas Dziura Fon: Fax: adziura@hommel-gruppe.de Hommel AMB HX 404 P Seite 8 von 8