Aus Spam-Schutzgründen wird die -Adresse nicht im Internet veröffentlicht, kann aber im Akademischen Auslandsamt erfragt werden.

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1 Erfahrungsbericht Name: J o h a n n a P e t r a k Austauschjahr: WS 2013/2014 Gastuniversität: ISCID-CO Stadt: Dunkerque Land: Frankreich Aus Spam-Schutzgründen wird die -Adresse nicht im Internet veröffentlicht, kann aber im Akademischen Auslandsamt erfragt werden. 1. Anreise Ich selbst bin mit dem Auto angereist (von Augsburg aus ca. 8 Stunden Fahrtzeit), wenn man weniger Gepäck hat, bietet sich auch ein Flug nach Paris oder Brüssel und anschließende Zugfahrt nach Dunkerque an. 2. Unterbringung Ein Wohnheimsplatz wurde uns leider nicht angeboten, es gibt lediglich die Möglichkeit ein Appartement im All Suites Appart Hôtel zu mieten (eigentlich ein Hotel, das aber auch Zimmer mit Küchenzeile an Studenten vermietet). Diese Möglichkeit wollte ich wahrnehmen, allerdings waren schon im Juli keine Zimmer mehr frei (wir hatten erst Ende Juni Informationen zur Wohnungssituation bekommen ). Ich habe dann im Internet auf mehreren Seiten gesucht und über meine Wohnung gefunden. Natürlich ist es immer mit einem gewissen Risiko verbunden, eine Wohnung zu mieten ohne sie vorher besichtigt zu haben oder den Vermieter zu kennen, zum Glück ging bei mir aber alles gut und ich war sehr froh bei meiner Ankunft schon eine Wohnung zu haben. Denjenigen, die noch keine Unterkunft hatten, halfen einige Studenten unserer Gastuni, allerdings war es ziemlich schwierig noch eine passende Wohnung zu finden. WGs sind in Frankreich kaum verbreitet. Monatlich zahlte ich 410 Miete für mein 28 m² großes, möbliertes Studio (Bett, Couch, Esstisch, Schreibtisch, Stühle, Fernseher, Küchenzeile, Bad, ),

2 plus Strom (ca. 40 pro Monat). Mit einer so hohen Miete hatte ich ursprünglich nicht gerechnet, aber über das Internet nichts wesentlich günstigeres gefunden und auch vor Ort wurde mir mittgeteilt, dass 450 Warmmiete für Dunkerque eher die Regel als die Ausnahme seien. Meine Wohnung war im 3. Stock, außer mir befanden sich noch zwei weitere Wohnungen im Haus. Die Lage war perfekt: weniger als fünf Minuten bis zum Strand und mit dem Fahrrad nur zehn Minuten zur Uni (auch eine Bushaltestelle war in weniger als fünf Minuten erreichbar, der Bus braucht dann auch um die zehn Minuten bis zur Uni). Direkt neben meinem Haus gab es eine Station für Mietfahrräder (das System war erst Ende August eingeführt worden), bei der Uni sogar zwei in unmittelbarer Nähe, weitere Stationen z.b. bei einem Supermarkt und am Bahnhof. Um ein Fahrrad benutzen zu können benötigt man ein Jahresabo (einmalig 10 ), die ersten 30 Minuten sind dann bei jeder Nutzung kostenlos (auch mehrmals am Tag, wir haben nie etwas zahlen müssen, da wir nie länger als 30 Minuten am Stück gefahren sind). Es waren immer genügend Fahrräder vorhanden und alle wichtigen Orte so gut erreichbar. 3. Uni Ich besuchte das Institut Supérieur de Commerce International de Dunkerque - Côte d'opale (ISCID-CO), eine im Vergleich zur Universität Augsburg sehr kleine Schule. In jedem Jahrgang waren ca. 40 bis 50 Studenten, wobei fast die Hälfte aus dem Ausland kam. Da ich in Augsburg im 5. Semester war, wurde ich hier in das dritte Jahr (ISCID 1) eingestuft. Zu Beginn des Semesters bekam ich eine Liste mit allen Kursen für meine Kursstufe, wobei die Kurse in zwei Bereiche unterteilt waren: Der eine Bereich ( Fondamentaux ) beinhaltete 11 Pflichtkurse (insgesamt 24 ECTS), der andere Bereich ( Electifs ) umfasste 5 zusätzliche Fächer, von denen ich zwei wählte. Unter den Pflichtkursen waren für ausländische Studenten zwei Französisch-Sprachkurse und ein Business- English-Kurs, die restlichen Fächern fanden zusammen mit den französischen Studenten statt (wobei die Klasse häufig in zwei Gruppen unterteilt wurde, insbesondere für die Übungen). Was das Niveau betrifft, waren fast alle Kurse einfacher als vergleichbare Kurse an der Uni Augsburg. Auch die Sprachkurse stellten für mich kein Problem dar, v.a. da es keine Unterteilung nach den Sprachkenntnissen gab sondern nur nach dem Studienjahr (alle ausländischen Studenten von ISCID 1 besuchten denselben Kurs). Für jede Woche gibt es einen neuen Stundenplan, d.h. es beginnen nicht alle Veranstaltungen in der ersten Woche und finden auch nicht jede Woche am gleichen Tag statt. Die meisten Kurse werden jeweils drei Stunden am Stück unterrichtet, wobei nach ca. der Hälfte der Zeit eine kurze Pause gemacht wird. An den meisten Tagen hatten wir deshalb

3 nur zwei verschiedene Kurse bzw. sogar nur ein Fach. Die Prüfungen finden ca. ein bis zwei Wochen nach der letzten Unterrichtsstunde statt. Da die Kurse zu verschiedenen Zeitpunkten enden, verteilen sich die Prüfungen so über mehrere Wochen. 4. Anerkennung von Kursen Die Kurse, die ich belegen konnte gaben nur jeweils 1 bis 3 ECTS. Zur Notenumrechnung und Anerkennung kann ich im Moment noch nichts Genaues sagen, ich gehe aber davon aus, dass ich Kurse im Umfang von 12 ECTS im Modul International Studies angerechnet bekomme. 5. Vorlesungszeiten / Aufbau des Studienjahres Das Wintersemester begann in der zweiten Septemberwoche (für die Austauschstudenten fand in der ersten Septemberwoche allerdings schon ein verpflichtender Einführungs- Kurs statt) und ging bis Ende Januar. Meine Kurse waren alle schon vor Weihnachten abgeschlossen, so dass ich schon an Weihnachten nach Deutschland zurückkehrte. Das Sommersemester geht meines Wissens nach ca. von Anfang Februar bis Ende April, anschließend müssen die französischen Studenten noch ein Praktikum absolvieren. Für ein Auslandssemester empfiehlt sich meiner Meinung nach nur das Wintersemester, da in Augsburg im Februar erst die Klausuren des Wintersemesters stattfinden, während in Frankreich schon das Sommersemester beginnt. 6. Leben auf dem Campus Direkt neben dem ISCID-Gebäude befindet sich die Universität ULCO. Beide Universitäten haben gemeinsam eine Mensa ( Restaurant Universitaire, RU). Zur Bezahlung muss der Studentenausweis mit Geld aufgeladen werden, ein Essen kostet 3,15 und beinhaltet neben dem Hauptgericht auch einen Salat und ein Dessert. Wir waren nur einmal in der Mensa essen, viel Auswahl gibt es nicht (als wir dort waren konnte man zwischen Reis und Pommes als Beilage und zwei verschiedenen Fleischgerichten wählen) und uns hat das Essen leider auch nicht wirklich gut geschmeckt. Dies ist natürlich Geschmackssache, am besten man probiert es einfach einmal selbst aus und entscheidet dann.

4 7. Sprachniveau / Sprachkurse vor Ort Um sich vor Ort verständigen zu können, sind Französischkenntnisse unerlässlich: an der Uni sprechen viele Mitarbeiter und Dozenten kein bzw. nur sehr wenig Englisch, außerhalb der Uni ist es noch schwieriger. Außerdem sind alle Kurse auf Französisch, in den Prüfungen dürfen ausländische Studenten aber ein Wörterbuch verwenden. Schon bevor das Semester richtig losging fand ein für die Austauschstudenten verpflichtender Französischkurs statt. Während dieser Woche hatten wir täglich von 9 bis 16 Uhr bei wechselnden Lehrern Sprachunterricht. Den Kurs besuchten insgesamt nur ca. zehn Personen, Studenten die französisch als Muttersprache sprechen (viele Austauschstudenten kamen z.b. aus Marokko) oder die schon länger am ISCID sind nehmen daran nicht teil. Auf Grund der geringen Teilnehmerzahl fand auch keine Unterteilung nach den bereits vorhandenen Sprachkenntnissen statt, folglich fühlte ich mich eher unterfordert, wenn wir z.b. üben sollten unseren Namen zu buchstabieren Grundsätzlich ist der Kurs trotzdem sinnvoll, um schon einmal ein paar Studenten kennenzulernen und sich an der Uni zurechtzufinden. Ich hatte in der Schule von der 8. bis zur 12. Klasse Französisch und habe dann an der Uni in Augsburg noch einige Wirtschaftsfranzösisch-Kurse belegt. So hatte ich keine größeren Verständigungsprobleme, gerade am Anfang fiel es mir trotzdem immer wieder schwer mich verständlich auszudrücken (z.b. bei Problemen mit dem Bankkonto oder dem Stromanbieter). 8. Lebenshaltungskosten Die Lebenshaltungskosten sind etwas höher als in Deutschland, allein schon aufgrund der höheren Mieten. Insgesamt habe ich ca. 800 pro Monat benötigt (inkl. Miete), hinzu kamen noch Ausgaben für Reisen u.a. nach Paris und London. 9. Klima / Wetter Da Dunkerque direkt am Ärmelkanal liegt, ist das Klima deutlich milder als in Augsburg (Schnee hatten wir z.b. überhaupt nicht). Während der vier Monate, die wir in Dunkerque verbringen durften hat es auch kaum geregnet, insgesamt nur an ca. 5 Tagen! Allerdings ist es fast ununterbrochen sehr windig, weshalb es im Herbst trotz viel Sonne relativ bald schon kühl wird.

5 10. Stadt / Umgebung / Freizeitmöglichkeiten Dunkerque hat ca Einwohner (inkl. Vorstädte ca ), ist also deutlich kleiner als Augsburg. Bei schönem Wetter kann man den Strand und das Meer genießen (zum Baden war es leider schon zu kalt als wir ankamen), auch eine Innenstadt mit einigen großen Geschäften gibt es (z.b. Zara, H&M). Außerdem gibt es ein Kino und viele kleinere Bars und Restaurants bzw. Cafés. Auch ein Schwimmbad gibt es, allerdings haben wir das nicht ausprobiert. Am Wochenende und in den Ferien haben wir die Zeit für einige Reisen genutzt: Paris ist mit dem TGV nur ca. 2 Stunden entfernt, nach London sind wir mit dem Bus in ca. 4 Stunden gefahren und auch nach Brüssel waren wir mit dem Auto nur 2,5 Stunden unterwegs. Auch Amsterdam ist nicht allzu weit entfernt, leider hatten wir für eine Fahrt dorthin keine Zeit mehr. Außer diesen Großstädten die alle den Besuch wert waren! haben wir auch einige kleinere Städte besucht, so z.b. das belgische De Panne, das gleich hinter der belgischen Grenze liegt und mit dem Stadtbus in ca. einer dreiviertel Stunde zu erreichen ist (die einfache Fahrt kostet nur 2,40 plus zusätzlich 1,80 um mit der Straßenbahn von der Endhaltestelle des Busses in die Innenstadt von De Panne zu kommen). Hier sind die Geschäfte auch sonntags geöffnet, was uns einige schöne Shopping-Nachmittage zum Abschluss des Wochenendes ermöglicht hat Einen Besuch wert ist sicher auch Berges, ein kleines Städtchen das nur eine fünfminütige Zugfahrt von Dunkerque entfernt liegt und das auch Drehort des Films Willkommen bei den Sch tis war. Bei schönem Wetter kann man hier die verwinkelten Sträßchen sowie einen schönen Park genießen und anschließend noch einen Kaffee am Stadtplatz trinken.