Workshop 7 Kultursensible Altenhilfe. Forum für eine kultursensible Altenhilfe. Manfred Carrier. Diakonie Deutschland Evangelischer Bundesverband
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- Josef Werner Boer
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1 Workshop 7 Kultursensible Altenhilfe Forum für eine kultursensible Altenhilfe Manfred Carrier Diakonie Deutschland Evangelischer Bundesverband Berlin, 19. Juni 2015
2 Situationsbeschreibung (1) Ältere zugewanderte Menschen nehmen die Angebote der Altenhilfe seltener in Anspruch, weil sie sie nicht als passende Hilfsangebote erleben. Gründe dafür können sein: Zugewanderte werden von Dienste und Einrichtungen als Problem und nicht als positive Herausforderung gesehen, Unzureichende Kenntnisse Wissen über Kultur und Tradition der Zuwanderungsgruppen, Kultursensible Inhalte sind konzeptionell zu wenig verankert bzw. Mitarbeiter stehen nicht hinter dem interkulturellen Konzept, Kulturell geprägte Anliegen werden nicht ernst genommen sondern als persönliche Marotte abgetan, persönliche Biografien und Vorlieben werden zu wenig berücksichtigt, Ohne Beteiligung geht es nicht - Workshop 7 Kultursensible Altenhilfe 19. Juni 2015 Seite 2
3 Situationsbeschreibung (2) Klischeehafte Verallgemeinerungen behindern den Blick auf individuelle Bedürfnisse, Türken essen morgens Schafskäse mit Oliven. Sprachbarrieren Angst vor Vorbehalten der deutschen Bewohnerinnen und Bewohnern, Unzureichende Kenntnisse über Angebote und deren Finanzierung (Versicherungsleistungen) Wenn eine Integration nicht gelingt, droht eine Unterversorgung für diese zunehmende Bevölkerungsgruppe. Ohne Beteiligung geht es nicht - Workshop 7 Kultursensible Altenhilfe 19. Juni 2015 Seite 3
4 Was bedeutet kultursensible Pflege? Dienste und Einrichtungen sind auf dem Weg zu einer interkulturellen Öffnung unterschiedlich weit. Es gibt noch viel zu tun: Infos in mehreren Sprachen. Kontakt zu muttersprachlichen Ärzten und Kulturgemeinschaften bzw. religiösen Gemeinden. Kenntnisse zu kulturell geprägten Vorstellungen von Reinheit und Reinigung Umgang mit Krankheit und Schmerz Umgang in der Sterbephase und mit Toten Und außerdem: Die interkulturelle Öffnung der Altenhilfe hat Bedeutung für die Gewinnung internationaler Pflegefachkräfte aus EU Staaten und sogenannten Drittstaaten bekommen. Ohne Beteiligung geht es nicht - Workshop 7 Kultursensible Altenhilfe 19. Juni 2015 Seite 4
5 Was bedeutet kultursensible Pflege für Mitarbeiterinnen? Für Mitarbeiterinnen bedeutet kultursensible Pflege sich der eigenen kulturellen Prägung bewusst zu werden, die eigene Wahrnehmung zu reflektieren und sich bewusst sein, dass Wahrnehmung unterschiedlich sein kann und immer persönlich beeinflusst wird, mit dem Anderssein des Gegenübers einfühlsam, respektvoll und nicht diskriminierend umgehen zu können. Eine muttersprachliche Präsenz ist wg. der unterschiedlichen Nationalitäten nicht verlässlich möglich. Aber: Zweisprachige Kolleginnen sollten in der Einrichtung bekannt sein und im Bedarfsfall einbezogen werden. Ohne Beteiligung geht es nicht - Workshop 7 Kultursensible Altenhilfe 19. Juni 2015 Seite 5
6 M E M O R A N D U M für eine kultursensible Altenhilfe - Ein Beitrag zur Interkulturellen Öffnung am Beispiel der Altenpflege. Das Memorandum für eine kultursensible Altenhilfe. wurde am in den Räumen der Beauftragten der Bundesregierung für Ausländerfragen vorgestellt. wurde von verschiedenen Institutionen, Verbände und Einzelpersonen erarbeitet, die mit Migrations- und Integrationsfragen befasst und Leistungserbringer der Altenhilfe sind. beschreibt markante Positionen einer kultursensiblen Altenhilfe. bildet eine Arbeitsgrundlage für die Aufgabe der Interkulturellen Öffnung der Altenhilfe. soll dazu beitragen, eine kultursensible Ausrichtung der Altenhilfe langfristig zu sichern. In 2004 bis 2005 wurde eine Kampagne für eine kultursensible Altenhilfe durchgeführt. Ohne Beteiligung geht es nicht - Workshop 7 Kultursensible Altenhilfe 19. Juni 2015 Seite 6
7 Memorandums für eine kultursensible Altenhilfe Institutionen und Verbände, die sich auf den Weg der Interkulturellen Öffnung der Altenhilfe begeben, brauchen politische, fachliche sowie finanzielle Unterstützung. Das Memorandum wurde inzwischen von über 300 Verbänden und Personen als Selbstverpflichtung unterzeichnet. Es kann auf der Seite ausgedruckt und unterzeichnet werden. Ohne Beteiligung geht es nicht - Workshop 7 Kultursensible Altenhilfe 19. Juni 2015 Seite 7
8 Forum für eine kultursensible Altenhilfe Das Forum. ist ein formloser Zusammenschluss von Wohlfahrtsverbänden, Migrantenorganisationen sowie Institutionen aus den Arbeitsfeldern der Altenhilfe und der Migrationsarbeit sowie aus Bildung und Wissenschaft. setzt sich zusammen aus einer Koordinationsgruppe auf Bundesebene sowie aus vier regionalen Gruppen jeweils mit Anlauf- und Koordinationsstellen (Nord, Ost, West und Mitte-Süd). Im Verteiler der vier regionalen Gruppen gibt es jeweils zwischen 100 und 300 Kontakte von unterschiedlichen Akteuren, Einrichtungen und Einzelpersonen. Die Koordinationsgruppe auf Bundesebene trifft sich ca. zwei bis drei Mal jährlich und vernetzen sich untereinander zum Thema kultursensible Altenhilfe. Ohne Beteiligung geht es nicht - Workshop 7 Kultursensible Altenhilfe 19. Juni 2015 Seite 8
9 Mitglieder im Forum für eine kultursensible Altenhilfe: AWO Bundesverband e.v. - Berlin Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration - Berlin Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) - Bonn Caritasverband Frankfurt e.v. Deutsches Rotes Kreuz Generalsekretariat - Berlin Diakonie Deutschland Evangelischer Bundesverband - Berlin Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.v. - Dortmund KDA Kuratorium Deutsche Altershilfe - Köln KompetenzZentrum interkulturelle Öffnung der Altenhilfe - Berlin Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.v. - Hannover Transkultureller Pflegedienst Hannover DeJaK-Tomonokai e.v. (Deutsch-Japanischer Verein für kultursensible Pflege) - Bochum Ohne Beteiligung geht es nicht - Workshop 7 Kultursensible Altenhilfe 19. Juni 2015 Seite 9
10 Ziele des Forums für eine kultursensible Altenhilfe (1) Das Forum will dazu beitragen, dass eine intensivere Vernetzung zwischen Altenhilfe, Migrationsdiensten und Einwanderer/innen anzuregen, Dazu gehören Vernetzungsstrukturen in den Regionen und auf Bundesebene, Einwanderer/innen an der Entwicklung aktiv partizipieren, die Umsetzung des Memorandums und der IKÖ in der Altenhilfe vorangetrieben und konzeptionell weiterentwickelt wird, in den Einrichtungen ein kultursensibles fachliches Handeln sichergestellt wird; Institutionen der Aus-, Fort- und Weiterbildung das Thema kultursensible Pflege in ihre Angebot integrieren. Ebenso auch in interne Qualifizierungsangebote. Ohne Beteiligung geht es nicht - Workshop 7 Kultursensible Altenhilfe 19. Juni 2015 Seite 10
11 Ziele des Forums für eine kultursensible Altenhilfe (2) Das Forum will dazu beitragen, dass alle älteren Menschen unabhängig von ihrer sozialen, ethnischen und kulturellen Herkunft der Zugang zu den Angeboten der Altenhilfe ermöglicht wird, Barrieren in der Altenhilfe sowie bei Einwanderer/innen erkannt und abgebaut werden, Kultursensibilität und IKÖ in den Regeldiensten verankert wird, Einrichtungen der Altenhilfe sowie Politik und Kostenträger für diesen strukturellen Entwicklungsbedarf sensibilisiert werden, Angebote weiterzuentwickeln, die den Bedürfnissen der verschiedenen in Deutschland lebenden Bevölkerungsgruppen gerecht werden, damit die Versorgung qualitativ und quantitativ auch für ältere Einwanderer/innen sichergestellt und dadurch ihre gesundheitlich-soziale Situation verbessert wird. Ohne Beteiligung geht es nicht - Workshop 7 Kultursensible Altenhilfe 19. Juni 2015 Seite 11
12 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Manfred Carrier Arbeitsfeld Stationäre und teilstationäre Altenhilfe und Pflege Telefon Diakonie Deutschland Evangelischer Bundesverband Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.v. Caroline-Michaelis-Str.1; Berlin Ohne Beteiligung geht es nicht - Workshop 7 Kultursensible Altenhilfe 19. Juni 2015 Seite 12
Input: Kultursensible Altenhilfe Was ist seit der Vorstellung des Memorandums für eine kultursensible Altenhilfe 2002 geschehen?
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