Qualitätsrichtlinie für Dämmstoffe aus Polystyrol-Hartschaum zur Verwendung in Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS)
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- Mareke Grosse
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1 Qualitätsrichtlinie für Dämmstoffe aus Polystyrol-Hartschaum zur Verwendung in Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) Herausgegeben von: Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme e. V. Industrieverband Hartschaum e. V. Mitgetragen von: Industrieverband WerkMörtel e.v., Duisburg Bundesverband Farbe, Gestaltung, Bautenschutz, Frankfurt am Main Bundesverband Ausbau und Fassade im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, Berlin 1 Allgemeines Die Fassaden-Dämmplatten aus expandiertem Polystyrol-Hartschaum (EPS, Styropor ) müssen der DIN EN in Verbindung mit den allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen Z-33.4-xxxx bzw. Z xxxx entsprechen. Diese Qualitätsrichtlinie definiert zu den bestehenden Mindestanforderungen erhöhte Anforderungen für Dämmstoffe aus Polystyrol-Hartschaum zur Verwendung in WDV-Systemen. Dämmstoffhersteller und Systemanbieter können weitere Anforderungen, die über diese Qualitäts-Richtlinie hinausgehen, jederzeit bilateral privatrechtlich vereinbaren. Diese Qualitätsrichtlinie ersetzt nicht den Verwendbarkeitsnachweis des jeweiligen WDV-Systems, der vom Systemanbieter zu erbringen ist. 2 Beschreibung und Kennzeichnung Die Qualitätstypen der Fassadendämmplatten aus Polystyrol-Hartschaum werden gemäß der nachfolgenden Tabelle festgelegt: Genannte Normen, Verordnungen, Richtlinien, Zulassungen, Broschüren beziehen sich auf die jeweils aktuell gültigen Fassungen. Seite 1 von 6
2 Qualitätstyp Bemessungswerte Wärmeleitfähigkeit* Montageart Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene [W/(mK)] [kpa] EPS λ WDV k geklebt 100 EPS λ WDV kd 0,035 geklebt und gedübelt 100 EPS λ WDV kp geklebt in Profilen 150 EPS λ WDV k IR geklebt 100 EPS λ WDV kd IR 0,034 oder 0,032 geklebt und gedübelt 100 EPS λ WDV kp IR geklebt in Profilen 150 Infrarotabsorber nein ja *) Vgl. hierzu Produktspezifikation Nach den in der DIN EN angegebenen Stufen und Klassen sowie den Anforderungen aus der Technischen Leitlinie ETAG 004, werden folgende Qualitätsmerkmale definiert. 3.1 Rohdichte Die Rohdichte ist nach DIN EN 1602 zu ermitteln. Sie liegt je nach Qualitätstyp im folgenden Bereich: 14 ρ 25 kg/m Breiten- und Längentoleranzen Länge und Breite sind nach DIN EN 822 zu bestimmen. Die Dicke ist nach DIN EN 823 zu bestimmen. Die zulässigen Abweichungen betragen: Breite: Klasse W2, ± 2 mm/m Länge: Klasse L2, ± 2 mm/m 3.3 Dickentoleranzen Die Dicke ist nach DIN EN 823 zu bestimmen. Die zulässigen Abweichungen betragen: Klasse T1: ± 1 mm 3.4 Rechtwinkligkeit Die Rechtwinkligkeit ist nach DIN EN 824 zu bestimmen. Klasse S(2): +- 2 mm / 1000 mm Genannte Normen, Verordnungen, Richtlinien, Zulassungen, Broschüren beziehen sich auf die jeweils aktuell gültigen Fassungen. Seite 2 von 6
3 3.5 Ebenheit Die Ebenheit ist nach DIN EN 825 zu bestimmen. Die zulässige Abweichung beträgt: Klasse P(3): ± 3 mm 3.6 Dimensionsstabilität Die Dimensionsstabilität ist nach EN 1603 zu bestimmen. Die zulässige Abweichung beträgt: Klasse DS(N)2, ± 0,2%. Die Dimensionsstabilität wird bei definierten Temperatur- und Feuchtebedingungen nach EN 1604 bestimmt und muss der folgenden Anforderung entsprechen: Stufe DS(70,-)2; 2% 3.7 Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene Die Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene (Querzugsfestigkeit) ist nach DIN EN 1607 zu bestimmen. Nach DIN EN sind die folgenden Anforderungen zu erfüllen: Qualitätstyp Montageart Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene Stufe nach DIN EN [kpa] EPS λ WDV k geklebt 100 TR 100 EPS λ WDV kd geklebt und gedübelt 100 TR 100 EPS λ WDV kp geklebt in Profilen 150 TR 150 EPS λ WDV k IR geklebt 100 TR 100 EPS λ WDV kd IR geklebt und gedübelt 100 TR 100 EPS λ WDV kp IR geklebt in Profilen 150 TR Scherfestigkeit Die Scherfestigkeit ist nach DIN EN zu bestimmen. Dabei sind die folgenden Anforderungen einzuhalten: Scherfestigkeit τ 50 kpa 3.9 Schermodul Das Schermodul ist nach DIN EN zu bestimmen. Dabei sind die folgenden Anforderungen einzuhalten: Schermodul GM 1000 kpa 3.10 Druckfestigkeit/Druckspannung Keine Festlegung. Genannte Normen, Verordnungen, Richtlinien, Zulassungen, Broschüren beziehen sich auf die jeweils aktuell gültigen Fassungen. Seite 3 von 6
4 3.11 Wasserdampfdiffusion Die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ ist nach DIN EN zu ermitteln. Dabei ist die folgende Anforderung einzuhalten: 30 µ Wasseraufnahme Die Wasseraufnahme bei kurzzeitigem teilweisen Eintauchen ist nach DIN EN zu bestimmen. Dabei ist die folgende Anforderung einzuhalten: Wasseraufnahme 0,2 kg/m² 3.13 Wärmeleitfähigkeit Die Bemessungswerte der Wärmeleitfähigkeit λ der Dämmstoffe aus EPS zur Verwendung in WDV- Systemen werden gemäß DIN und den Angaben der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen ermittelt. Die in der Tabelle unter 2 angegebenen Bemessungswerte der Wärmeleitfähigkeit stellen Vorzugswerte dar. Andere Werte sind herstellerspezifisch möglich und können bilateral zwischen Dämmstoffhersteller und Systemanbieter vereinbart werden Brandverhalten Als Flammschutzmittel wird ausschließlich Polymer-FR im EPS-Rohstoff eingesetzt. Die Fassaden-Dämmplatten aus EPS-Hartschaum müssen der Baustoffklasse B1 nach DIN entsprechen. Bei der CE-Kennzeichnung erfolgt die Einstufung in die Euroklasse E nach DIN EN Plattenformate 4.1 Abmessungen Länge: 1000 mm Breite: 500 mm Andere Formate sind möglich und können vereinbart werden. 4.2 Plattenoberflächen und Kantenausbildung Im Allgemeinen werden die Oberflächen der EPS-Fassaden-Dämmplatten glatt und die Kanten stumpf ausgebildet. Soll davon abgewichen werden (z.b. geriffelte Oberflächen, Nut- und Feder- Kanten), sind Sondervereinbarungen zwischen Systemhersteller und Dämmstoffhersteller zu treffen. Genannte Normen, Verordnungen, Richtlinien, Zulassungen, Broschüren beziehen sich auf die jeweils aktuell gültigen Fassungen. Seite 4 von 6
5 5 Rohstoffe Die EPS-Fassaden-Dämmplatten sind frei von werksfremdem Regenerat. Als EPS-Rohstoffe werden ausschließlich BFA-zertifizierte Rohstoffe mit dem Flammschutzmittel Polymer-FR verwendet. 6 Umweltdaten Die spezifische Umweltleistung der Fassaden-Dämmplatten aus EPS-Hartschaum muss in einer Umwelt-Produktdeklaration (Environmental Product Declaration, EPD) des Industrieverbands Hartschaum gemäß EN und ISO auf Basis der Produktgruppenregel (Product Category Rule, PCR) Werkmäßig hergestellte Dämmstoffe aus Schaumkunststoffen beschrieben sein: EPD-IVH IBB1-DE: EPS-Hartschaum (grau) mit Wärmestrahlungsabsorber (IR) EPD-IVH IBB1-DE: EPS-Hartschaum (Styropor ) für Wände und Dächer Genannte Normen, Verordnungen, Richtlinien, Zulassungen, Broschüren beziehen sich auf die jeweils aktuell gültigen Fassungen. Seite 5 von 6
6 Zusammenfassung Zusammenfassung der festgelegten wesentlichen Produktmerkmale von EPS-Fassaden- Dämmplatten nach DIN EN und nach dieser Qualitätsrichtlinie: Wesentliche Produktmerkmale EPS λ WDV k EPS λ WDV kd EPS λ WDV kp EPS λ WDV k IR EPS λ WDV kd IR EPS λ WDV kp IR Rohdichte [kg/m³] 14 bis 25 Breiten- und Längentoleranz [mm] ± 2 Dickentoleranz [mm] ± 1 Rechtwinkligkeit [mm/1000 mm] Ebenheit ± 2 mm ± 3 mm Dimensionsstabilität., definierte Temperaturund Feuchtebedingungen [%] 1 Dimensionsstabilität bei Normalklima [%] 0,2 Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene [kpa] Scherfestigkeit [kpa] 50 Schermodul [kpa] 1000 Druckfestigkeit/ Druckspannung Wasserdampf- Diffusionswiderstandszahl μ [-] Wasseraufnahme bei kurzzeitigem teilweisen Eintauchen [kg/m²] Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit λ [W/(m K)] k. A. 30 bis 70 0,2 0,035 0,034 oder 0,032 Brandverhalten B1 (DIN 4102); E (DIN EN 13501) Industrieverband Hartschaum e.v. Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme e.v. Maaßstraße 32/1, Heidelberg Fremersbergstraße 33, Baden-Baden Telefon ( ) , Telefon ( ) Fax ( ) Fax ( ) info@ivh.de info@fachverband-wdvs.de Alle Informationen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen und ohne Gewähr. Eine Haftung ist ausgeschlossen. Die Qualitätsrichtlinie für Fassaden-Dämmplatten aus EPS-Hartschaum zur Verwendung in Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) sind eine unverbindliche Empfehlung. Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung der Herausgeber. Genannte Normen, Verordnungen, Richtlinien, Zulassungen, Broschüren beziehen sich auf die jeweils aktuell gültigen Fassungen. Seite 6 von 6
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