We-Disease : Eine interpersonelle Sicht von Krankheiten und psychischen Störungen

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1 We-Disease : Eine interpersonelle Sicht von Krankheiten und psychischen Störungen Prof. Dr. Guy Bodenmann Universität Zürich

2 Inhalt Gliederung: Krankheits- und Störungsmodelle Bedeutung der Partnerschaft für das Befinden (Partnerschaftsstatus, Partnerschaftszufriedenheit) Mechanismen: Interdependenz, Unterstützung Forschungsbefunde Konzept der We-disease Implikationen für die Praxis / 2

3 Krankheits- Störungsmodelle / 3

4 Medizinisches Krankheitsmodell Annahme Konsequenzen Störungsmodell Medizinisches Der Patient hat die Störung. Die Behandlung Krankheitsmodell Die Störungsursachen liegen im Patienten. erfolgt patientenzentriert mittels Medikamenten oder Individualtherapie.

5 Bio-psycho-soziales Störungsmodell Störungsmodell Bio-psycho- soziales Störungsmodell Annahme Eine Störung wird auf verschiedene Ursachen und deren Zusammenspiel zurückgeführt. Interaktion von genetischen, biologischen, psychologischen und sozialen Aspekten. Konsequenzen Berücksichtigung von Ressourcen und Einbezug interpersoneller Aspekte in die Therapie (z.b. soziale Unterstützung)

6 We-Disease Störungsmodell Störung als wedisease Annahme Eine Störung wird als gemeinsames Problem des Paares gesehen, als gemeinsame Aufgabe. Beide leiden, beide können aber auch zur Bewältigung beitragen. Konsequenzen Einbezug beider Partner in die Behandlung. Der Partner wird nicht nur als Unterstützender gesehen, sondern ebenfalls als zu Unterstützender.

7 Partnerschaft als Protektivfaktor / 7

8 Schutzfunktion Gliederung: des Beziehungsstatus In Partnerschaft lebende Menschen haben: Geringeren Nikotinkonsum und gesünderen Lebensstil (Duncan, Wilkerson & England, 2006) geringeres Risiko für akute oder chronische Krankheiten (Grippe, Krebserkrankung, Herzinfarkt) (Carr & Springer, 2010; Diener, Gohm, Suh & Oishi, 2000; Scott et al., 2010; Simon, 2002) Niedrigere Mortalitätsrate, 50% niedriger bei Frauen und 250% bei Männern (Hughes & Waite, 2009; Kiecolt-Glaser & Newton, 2001) / 8

9 Zusammenhang zwischen Partnerschaftsqualität und Befinden 1986 (N = 3,617), 1989 (N = 2,867), 1994 (N = 2,398); Umberson / et 9 al. (2006)

10 Gründe für die Bedeutung der Partnerschaft Interdependenz der Partner Unterstützungsprozesse in der Partnerschaft (Dyadisches Coping) Bodenmann / 10 /(2016)

11 Befinden gemäß dem Systemisch-Transaktionalen Modell (STM) (Bodenmann, 2000) Befinden von Partner A Befinden von Partner B / 11

12 Hauptannahmen des STM Der Stress des einen ist immer auch der Stress des anderen in verbindlichen Partnerschaften. Partnerschaftsqualität und Befinden von Personen in Partnerschaften beeinflussen sich gegenseitig (Interdependenz) Personen in Partnerschaft teilen ihren Stress, Auswirkungen auf beider Befinden ist die Folge. Paaren stehen jedoch auch mehr Bewältigungsressourcen zur Verfügung (dyadisches Coping) Bodenmann (1995, / 2005) 12

13 Interdependenz von Gesundheitsverhalten Partner nähern sich in ihrem Gesundheitsverhalten mit der Zeit an. Wahrscheinlichkeit einer Grippeimpfung steigt bei Männern um 60%, wenn sich ihre Partnerin impfen lässt, gegenüber 21%, wenn sich Partnerin nicht impft. Aufhören mit Rauchen (58% der Männer und 52% der Frauen). Einschränkung des Alkoholkonsum (85% der Männer und 35% der Frauen). (6-Jahres-Längsschnittstudie; N = 6'072 Personen; Falba & Sindelar, / )

14 Interdependenz bezüglich Symptomatik 1-Jahres-Längsschnittstudie (N = 758 Paare; Revenson, Marin-Chollom, Rundle, Wisnivesky &Neugut, 2015) Angst, Depression und Schlafstörungen hängen bei beiden Partnern signifikant zusammen. Angst- und Depressionswerte des Mannes zu t1 hatten einen stärkeren Einfluss auf die Angst und Depression der Frau zu t2 als umgekehrt. Beide Partner zeigten zudem bei höherer Depression und Angst zu t1 eine kürzere Schlafdauer zu t / 14

15 Interdependenz bezüglich der Symptomatik (11-Monate Längsschnittstudie; N = 910 Paare; Litzelman & Yabroff, 2015) Patienten, welche den Krebs überlebten, waren zu t mal häufiger depressiv, wenn ihr Partner zu t1 hohe Werte bezüglich Depression aufgewiesen hatte. Partner mit gutem psychischen Befinden und hoher physischer Lebensqualität zu t1 reduzierten das Risiko depressiver Symptome zu t2 bei den Patienten um 30% / 15

16 Unterstützungsprozesse in der Partnerschaft / 16

17 Partnerschaftliche Unterstützung und Entzündungsprozesse / 17 (Gouin et al., 2016)

18 Befunde Korrelation zwischen positiver partnerschaftlicher Unterstützung (dyadisches Coping) und geringerem zirkulierendem CRP (C-reactive protein), als Marker für systemische Entzündungsprozesse, im Blut. Nur dyadisches Coping relevanter Prädiktor (nicht allgemeine Partnerschaftszufriedenheit oder soziale Unterstützung) Partner relativ irrelevant / 18 (Gouin et al., 2016)

19 Schutzfunktion der Unterstützung: Dyadisches Coping führt zu rascherer Cortisolerholung (Männer; N = 62) (Meuwly et al., 2012) Cortisol (nmol/l) low positive DC (-1SD) high positive DC (+1SD) Time (minutes) / 19

20 Probleme der Unterstützung / 20

21 Kosten der Unterstützung 35% der Partner eines Krebskranken zeigen starke Ängste, 30% depressive Symptome und 69% berichten negative Auswirkungen auf ihre Arbeitsfähigkeit (Grunfeld et al., 2004; Fletcher et al., 2008; Song et al., 2015).. Pflegende Angehörige zeigen häufiger Bluthochdruck, Schlafstörungen (Lee et al., 2015), psychosomatische Erkrankungen und Immunschwäche (Goren et al., 2013; Stenberg et al., 2010) Pflegende Angehörige haben innerhalb von 4 Jahren ein um 63% erhöhtes Mortalitätsrisiko (Schulz & Beach, 1999) / 21

22 Probleme mit Unterstützung geben Ein Zuviel an Unterstützung als Prädiktor für längerfristig niedrigere Partnerschaftszufriedenheit (5- Jahres-Längsschnittstudie; N = 102 Paare; Brock & Lawrence, 2009) Niedrigere Mortalitätsrate bei älteren Paaren, wenn sie selber Unterstützung geben konnten, jedoch höhere Mortalitätsrate, wenn sie selber nur Unterstützung erhielten (5-Jahres-Längsschnittstudie; N = 846 Paaren; Brown, Nesse, Vinokur & Smith (2003) / 22

23 Crux mit der Empathie / 23

24 Partner hilfreich, aber am meisten als Fotographie / 24 (N = 28 Frauen; Master, Eisenberger, Taylor et al. 2009)

25 Schlussfolgerungen für die Behandlung von Krankheiten oder psychischen Störungen / 25

26 Medizinisches Krankheitsmodell greift zu kurz. Auch das bio-psycho-soziale Störungsmodell bezieht die soziale Komponente zu wenig systemisch ein. Eine Sicht von Krankheiten und Störungen im Sinne der We-Disease wird der Realität gerechter / 26

27 Allgemeiner Fokus bei Krankheit Medizinische Versorgung Patientin Psychosoziale Betreuung Ernährungsberatung Soziale Unterstützung durch Verwandte/Freunde/Bekannte / 27

28 Betroffenes Individuum Betroffenes Organ Krebszellen / 28

29 Bekannte zu Partner: Wie geht es Deiner Partnerin? So schwierig für sie. Sie ist so tapfer. Wie spricht sie auf die Behandlung an? Es hat Komplikationen gegeben? Die Arme, es bleibt ihr auch nichts erspart. Sie muss so unten durch. Das tut mir sehr leid für sie. Sie braucht jetzt ganz fest Deine Unterstützung. Richte ihr meine guten Wünsche aus / 29

30 Bedeutung des Partners? Partner??? / 30

31 Klassische Rolle des Partners Klinische Psychologie mit Schwerpunkt Kinder/Jugendliche und Partner unterstützt Patient Partner Patient benötigt Unterstützung / 31

32 Es gibt keine klare Rollen 40% der Partner eines Depressiven haben selber erhöhte Depressionswerte (Coyne et al. 1987) und oft höhere Werte als der Patient (Brown et al., 2008). Es gibt nicht den kranken und den gesunden Partner. Beide leiden, beide haben aber auch Ressourcen / 32

33 Betroffene Familie und Umfeld Betroffenes Paar Betroffenes Individuum Betroffenes Organ Krebszellen / 33

34 We-Disease Beide Partner sind von der Krankheit oder psychischen Störung in hohem Masse betroffen und in ihrer individuellen wie dyadischen Bewältigung der Belastung gefordert. Beide leiden unter der Störung. Beide haben aber auch Ressourcen, um zur Bewältigung und Überwindung der Krankheit beizutragen. Bodenmann (2016) / 34

35 3 Szenarien Partner B rudert unvermindert in gleicher Stärke weiter, während Partner A schwächer rudert Partner B übernimmt beide Ruder und rudert alleine weiter Partner B passt sich dem Ruderschlag von Partner A an / 35

36 Nur gemeinsam ist das Paar stark. Nur wenn beide synchron und mit gleicher Stärke rudern, kommt das Boot vorwärts / 36

37 Gemeinsame Bewältigung ist effektiver als Partnerunterstützung / 37

38 Zusammenhänge zwischen dyadischem Coping und Beziehungsqualität respektive depressiven Symptomen nach einer Mastektomie N = 538 Paare (Frauen mit Brustkrebsdiagnose und ihr Partner; Rottman et al., 2015) ) Langzeitstudie: t1: < 4 Monate nach der OP t2: 5 Monate nach t1 t3: 12 Monate nach t / 38

39 Ergebnisse Negatives dyadisches Coping war mit beider Partner Befinden und Partnerschaftszufriedenheit negativ assoziiert. Delegiertes und supportives dyadisches Coping erwiesen sich für Patient und Partner als ungünstig. Gemeinsames dyadisches Coping war bei Patientin und Partner positiv mit Befinden (weniger depressive Symptome) und Partnerschaftszufriedenheit korreliert Rottmann et / al. 39(2015)

40 Ausgeglichenheit von Geben und Nehmen am günstigsten Erhalt von Unterstützung Geben von Unterstützung / 40

41 Take Home Message Schwere Krankheit stellt eine Herausforderung für beide Partner dar und strahlt auf beider Leben ab (dyadischer Stress, We-disease) beide Partner leiden unter der Krankheit des einen (Interdependenz) Beide Partner haben aber auch Ressourcen und können gemeinsam kämpfen (gemeinsames dyadisches Coping) trotz Krankheit wichtig, ein Gleichgewicht im Paar zu wahren (dyadische Balance) Einbezug beider Partner in die Behandlung (nicht im Sinne der sozialen Unterstützung, sondern der We / 41 Disease )

42 Ich danke herzlich für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Interesse / 42

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