Erfahrungsbericht Haaga-Helia University Helsinki, WS 2011/2012

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1 Erfahrungsbericht Haaga-Helia University Helsinki, WS 2011/2012 Vorbereitungen Nachdem ich mich für die Haaga-Helia University beworben hatte, bekam ich nach ca. 2 Wochen von der Hochschule München die Zusage. Daraufhin mussten noch einige Unterlagen nach Helsinki geschickt werden. Die Verwaltung der Hochschule in Helsinki war sehr engagiert und hat uns bereits einige Monate vor der Anreise regelmäßig s über den Ablauf vor Ort und Organisatorisches, wie zum Beispiel die Kurswahl geschickt. Diese konnte dann ab Ende Mai online erfolgen. Hierbei ist es wichtig, bereits im Vorfeld mit der Hochschule München abzuklären, welche Kurse belegt werden können und wie diese angerechnet werden. Die Zusage für die Kurse in Helsinki erfolgt, wie üblich, nach der Reihenfolge der Anmeldung. Für die meisten Kurse sind nur 40 Studenten zugelassen und man sollte daher versuchen sich rechtzeitig anzumelden, da die einheimischen Studenten von einigen Professoren bevorzugt werden und man dann eventuell keinen Platz bekommt, wenn man beispielsweise eigentlich Nummer 39 war. Ungefähr zwei oder drei Monate vor Abreise bekam ich eine von meiner Tutorin, die für mich als Ansprechpartner an der Hochschule dienen sollte. Kurz vor Abreise gab es dann noch einige Mails mit Informationen und Hinweisen und schließlich ging es dann Mitte August nach Helsinki. Die Universität Die Haaga-Helia University ist sehr gut organisiert. Bereits im Vorfeld erhält man alle nötigen Informationen und die Hochschule organisiert auch die Abholung vom Flughafen. Meine Tutorin hat mich dann direkt zum Wohnheim gebracht und mir auch den Schlüssel übergeben. Die erste Woche an der Hochschule dient als Orientierungswoche. Diese läuft zwar nicht so lustig ab, wie man sich das vielleicht vorstellen würde, ist jedoch recht informativ. Hauptsächlich wird über die Kurse informiert, es wird der Campus gezeigt und eine Stadtrundfahrt gehört auch zum Programm. Die Woche ist nett um ein paar Leute und die Hochschule besser kennen zu lernen.

2 Ab der zweiten Woche beginnen dann die Vorlesungen. Hier ist es wichtig, dass man auf jeden Fall zu der ersten Vorlesung in jedem Kurs erscheint. Ansonsten verfällt die Anmeldung und der Platz wird an einen anderen Studenten auf der Warteliste vergeben. In den Kursen sind maximal 40 Studenten und die Professoren sind sehr engagiert. Der Kontakt zwischen Studenten und Professoren ist sehr locker und bei Nachfragen erhält man schnell und unbürokratische eine Antwort per . Der internationale Campus der Hochschule, an dem die englischsprachigen Kurse unterrichtet werden, befindet sich für Business Studenten in Pasila. Dieser Vorort ist zwar durchaus nicht schön, aber nur eine Zugstation von der Innenstadt entfernt. Der Campus ist modern und gut ausgestattet. Es gibt in jedem Stockwerk Computerräume, und sämtliche Klassenräume sind mit dem neuesten technischen Equipment ausgestattet. Die Mensa ist für deutsche Verhältnisse wirklich gut und vor allem sehr preiswert. Für 1,35 EUR gibt es einen Salat, eine Hauptspeise, ein Getränk und Brot dazu. Außerdem wird das Essen schon vom frühen Vormittag bis zum späten Nachmittag angeboten. Des weiteren gibt es eine Cafeteria, wo man Frühstück, Salat oder Suppe, sowie Kaffee und andere Snacks kaufen kann. Auch die Bibliothek ist modern und gut ausgestattet, wenn auch nicht sehr groß. Alles in allem hat mir der Campus sehr gut gefallen und das Studieren dort ist angenehm gewesen. Kurse Bei der Kurswahl sollte man sich frühzeitig mit der Hochschule München absprechen, damit man die gewählten Kurse später auch angerechnet bekommt. Generell ist es in allen Kursen so, dass eine Anwesenheitsliste geführt wird und man daher möglichst immer in seine Kurse gehen sollte. Ab 3-4 Abwesenheiten wird pro Semester wird einem der Kurs nicht eingetragen, wobei die Professoren kompromissbereiter sind, wenn man morgens eine schickt, dass man beispielsweise krank ist. Während dem Semester sind viele Projektarbeiten abzugeben und auch Prüfungen finden während des gesamten Semesters statt. Somit hat man zwar ständig viel zu tun, aber wenn man sich bemüht bekommt man am Ende auch gute Noten. In den meisten Kursen ist eine relative hohe Quote an Austauschstudenten (20-50%).

3 Ich hatte an der Haaga-Helia folgende Kurse belegt: - Strategies in International Business, 8 ECTS; dieser Kurs ist relativ anspruchsvoll aber auch interessant. Es wird viel erwartet und es gibt häufige Abgabetermine, aber durch die Zusammenarbeit mit einem Unternehmen aus der Wirtschaft ist der Kurs auf jeden Fall nicht langweilig. - Finnish for Exchange Students, 3 ECTS; der Kurs ist interessant um Einblicke in die finnische Sprache und Kultur zu bekommen. Wirklich viel Finnisch lernt man in der kurzen Zeit allerdings nicht. - Multicultural Teamwork, 3 ECTS; in diesem Kurs waren keine Austauschstudenten, sondern nur Finnen, die Informatik studiert haben, da diese den englischsprachigen Kurs verpflichtend belegen müssen. Während des Kurses ist nicht allzu viel zu tun und am Ende muss ein kurzer Report abgegeben werden. - Doing Business and Working in the Arab Countries, 3 ECTS; ein wirklich guter und interessanter Kurs. Es muss für die 3 Creditpoints allerdings sehr viel geleistet und abgegeben werden. - Multicultural Business Communication, 3 ECTS; in diesem Kurs wird viel an englischer Grammatik wiederholt, dazu Business Vokabular und Gespräche. Der Kurs ist nicht allzu anspruchsvoll, wenn man bereits gut Englisch spricht. - Researching Target Markets, 6 ECTS; der Kurs ist in Statistik und in Research aufgeteilt. Die Theorie wird mit einem Praxisprojekt verknüpft. Sehr hilfreich, aber wirklich viel zu tun. Unterkunft Für die Unterkunft hatte ich mich vorab online bei Hoas beworben. Man bekommt dann ca. 6 Wochen vorher ein Wohnheimangebot, und entweder man nimmt dieses an oder man lehnt es ab und bekommt dann jedoch kein weiteres Angebot. Ich habe einen Platz im Wohnheim in Pasila bekommen. Der große Wohnblock (Junailijankuja 5) ist auf zwei Gebäude A und B aufgeteilt. Es gibt Einzimmerapartments und 3er bzw. 6er WGs. Wer nur für ein Semester bleibt kommt eigentlich immer in eine 6er WG, bei zwei Semestern, bekommt man mit Glück einen Platz in einer 3er WG. Ich kannte niemanden von der Haaga-Helia der ein Einzimmerapartment alleine hatte, diese scheinen hauptsächlich an Studenten der privaten Universitäten aus der Innenstadt vergeben zu werden. Der Vorteil am Wohnheim in Pasila sind die vielen

4 Studenten (ca. 280 Personen), sowie die Sauna auf dem Dach und der Gemeinschaftsraum. Außerdem sind es nur 5 Minuten zu Fuß zu Uni und zum Bahnhof und von dort in die Innenstadt braucht man nur 10 Minuten. Die Züge fahren ständig. Allerdings ist Pasila echt ein sehr hässlicher Stadtteil mit vielen Bürogebäuden. Nachts kommt man auch nicht so gut zurück, aber man kann meistens mit anderen Bewohnern ein Taxi teilen. Ansonsten gibt es noch Wohnheime in der Innenstadt in Kamppi, diese sind super, man braucht aber einen Moment länger zur Uni. Alle anderen Wohnheime liegen irgendwo außerhalb und sind daher nicht wirklich zu empfehlen! Freizeit Helsinki ist recht vielseitig, allerdings finde ich das München wesentlich mehr zu bieten hat. Trotzdem kann man sich dort gut beschäftigen. Alles ist ziemlich teuer. Clubeintritte sind ähnlich mit deutschen Preisen, allerdings sind die Getränke wesentlich teurer. Essen gehen oder Kaffee trinken kostet auch einiges mehr. Für Kleidung sind die Preise ähnlich und reisen ist günstig, da Studenten in ganz Finnland nur 50% für alle Transportmittel zahlen. Lebensmittel im Supermarkt sind viel teurer und es gibt auch nicht viele Discounter. Daher gibt man schon für die normalen Lebenshaltungskosten relativ viel Geld aus. Auch die zusätzlichen Reisen gehen ordentlich ins Geld. Ich habe während meines Semesters in Helsinki Stockholm, St. Petersburg, Riga, Tallinn und Lappland besucht. Der Lappland-Trip war definitiv das Highlight, welches man sich nicht entgehen lassen sollte. Ich habe eine organisierte Reise von der Hochschule mitgemacht, was sich insofern gelohnt hat, weil dann bereits sämtliche Aktivitäten organisiert waren. Generell bietet die Hochschule ziemlich viele Aktivitäten und Ausflüge an, für die man sich frühzeitig anmelden sollte. Bei den beliebten Trips (Stockholm, Lappland) sollte man schnell sein, da die Plätze begrenzt sind. Man sollte damit rechnen, dass man in Helsinki viel Geld ausgibt, aber es lohnt sich. Fazit Das Semester in Helsinki hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ich habe viele Leute aus verschieden Ländern kennengelernt und einen Einblick in die finnische Kultur

5 bekommen. Dadurch, dass Helsinki keine allzu große Stadt ist, findet man sich schnell zurecht und trifft beim Weggehen schon nach kurzer Zeit immer jemanden den man kennt. Die Uni ist anspruchsvoller als die Hochschule München, aber nach kurzer Zeit hat man sich recht gut an die Abgaben und die Anwesenheitspflicht gewöhnt. Außerdem sind die Lernmethoden wesentlich praxisbezogener und daher sind die meisten Kurse auch interessanter und die Zeit vergeht schneller als wenn man stundenlang nur zuhört. Ich kann jedem empfehlen sein Erasmussemester auch in Helsinki zu machen.