Daten und Fakten zur Geflügelwirtschaft Putenhaltung
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- Friedrich Ritter
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1 Daten und Fakten zur Geflügelwirtschaft Putenhaltung Universität Vechta
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3 Haltungsformen Puten werden in Deutschland in Bodenhaltung gehalten. Abbildung 1: Puten in Bodenhaltung Quelle: Uni Vechta Puten werden getrennt nach Geschlecht gehalten. Auch Aufzucht und Mast werden als getrennte Phasen durchgeführt. Die Besatzdichte darf am Ende der Mastperiode bei Hennen 45 kg und bei Hähnen 50 kg Lebendgewicht pro m² nutzbarer Stallgrundfläche nicht überschreiten. Bei Einhaltung von bestimmten Zusatzanforderungen und optimalem Management können Hennen bis zu 52 kg und Hähne bis zu 58 kg Lebendgewicht pro m² nutzbarer Stallgrundfläche gehalten werden (Bundeseinheitliche Eckwerte für eine freiwillige Vereinbarung zur Haltung von Jungmasthühnern und Mastputen). Folgende Mastverfahren werden unterschieden: 22-Wochen-Rhythmus (all in all out): Hähne und Hennen werden in separaten Abteilen im selben Stall gehalten Hennen werden nach Lebenswoche geschlachtet (Hähne nehmen dann die gesamte Stallfläche ein) Hähne werden nach Lebenswoche geschlachtet Maximal 2,2-2,4 Durchgänge pro Jahr 18-/19-Wochen-Rhythmus (Rotation): Gemeinsame Aufzucht der männlichen und weiblichen Küken in separaten Abteilen Umsetzung der Hähne nach 4-5 Wochen in den Hahnenstall Hennen bleiben bis Lebenswoche im Aufzuchtstall Hähne werden nach Wochen ausgestallt 2,7-2,9 Durchgänge pro Jahr
4 8-Wochen-Rhythmus: Aufzucht in separatem Aufzuchtstall Einstallung der Küken nach der 8. Woche 13-Wochen-Rhythmus: Gemeinsame Aufzucht der männlichen und weiblichen Küken in separaten Abteilen Umsetzung der Hennen nach 4-5 Wochen Hähne bleiben bis 11. Lebenswoche im Aufzuchtstall Kurzmast: Je nach gewünschtem Endgewicht 9-12 Wochen Organisationsablauf wie Wochen-Rhythmus Strukturen in der Putenhaltung Betrachtet man die Verteilung des Putenbestandes in Deutschland im Jahr 2010 (Abbildung 2) wird deutlich, dass auch hier der Schwerpunkt der Haltung in der Region Weser-Ems lag. Von den insgesamt im Jahr 2010 in Deutschland gehaltenen 11,3 Mio. Puten entfielen nahezu 4,9 Mio. Tiere auf Niedersachsen, das entspricht 43 % des gesamten Bestandes. Führend war der Landkreis Cloppenburg mit fast 2,6 Mio. Tieren, danach folgten der Landkreis Oldenburg mit Tieren sowie der Landkreis Schwäbisch-Hall (Baden-Württemberg) mit Puten. Abbildung 2: Strukturen der Putenhaltung in Deutschland (2010): Quelle: ASE 2011; Kartenbearbeitung A. Wilke 2012
5 Die Putenhalter mit den meisten Tieren waren mit durchschnit ttlich Puten pro Betrieb im Landkreis Ostprignitz-Ruppin zu finden. Auch in den ostdeutschen Landkreisen Börde und Altmarkkreis Salzwedel wurden weitt mehr als Tieree je Betriebb gehalten. Auf dem vierten Rang folgte Cloppenburg, wo rund Tiere auf einen Halter entfielen. Damit be- stätigt sich auch hier das Nord-Süd- sowie Ost-West-Gefälle der Bestandsgrößenstrukturen. Handel und Ökonomie Die deutsche Nettoerzeugungg von Putenfleisch schwankte in den vergangenen Jahren und betrug im Jahr 2011 rund t. Diee Einfuhren waren in den d vergangenen Jahren rück- zwi- läufig und lagen 2011 bei t. Zwischen 2006 und schwankten die Exporte schen und t,, wie Abbildung 3 aufzeigt. Abbildung 3: Erzeugung und Handel von Putenfleisch in Deutschland (in t SG) Quelle: MEG 2012 Tabelle 1: Die wichtigsten Einfuhr- und Ausfuhrländer von Geflügelfleisch in der EU (2011) Land Exporte Selbstversorgungs- Importe Pro-Kopf-Verbrauch Land (1.000 t) grad (%) (1.000 t) (kg) Niederlan nde 1.070,0 205 Deutschland 462,0 18,9 Frankreich 548,0 118 Niederlande 445,0 22,4 Deutschland 448,0 108 Ver. Königreich 410,0 28,8 Belgien/Lux. 439,0 190 Frankreich 370,0 23,7 Polen 433,0 128 Belgien/Lux. 199,0 16,8 Quelle: MEG 2012
6 In Tabelle 1 sind die wichtigsten Einfuhr-- einen Selbstversorgungsgrad von v 205 % und waren mit über und Ausfuhrländer von Geflügelfleisch in der EU im Jahr 2011 aufgeführt. Die Niederlande verfügten über 1. Mio. t der bedeutendste Exporteur unter den EU-Mitgliedsländern. Zudem waren die Niewurden derlande nach Deutschland der zweitgrößte Importeur von GeflügelfleisG sch und es 2011 rund t eingeführt. Deutschland lag mit t auf Rangg 3 der wichtigsten Exporteure und führte damit t mehr Geflügelfleisch ein, als exportiert wurde. Nachhaltigkeit der Geflügelfleischerzeugung und u Eierproduktion Die Veredelungswirtschaft steht zunehmend in der Kritik, zu viele Ressourcen für die Produktion tierischer Nahrungsmittel zu verbrauchen. Abbildung 4 zeigt einen Vergleich der benötigten Mengee an Futtermittel für die Erzeugung eines Kilogramms Fleisch bzw. Ei. Hieraus wird deutlich, dass die Geflügelfleisch- und Eierproduktion im direkten Vergleich mit der Schweinefleisch- und insbesondere mit der Rindfleischerzeugung deutlich besser abschneiden und somit weniger Ressourcen verbraucht werden. Müssenn für die Erzeugung von 1 kg Rindfleisch rund 8 kg Futtermittel eingesetzt werden, sind s es bei Putenfleisch 2,6 kg und bei Hähnchenfleisch sogar nur 1,7 kg. Abbildung 4: Futtermitteleinsatz der Eier-- und Fleischerzeugungg Quelle: Geflügeljahrbuch 2012; ZDS 2012
7 Auch bezüglich CO 2 -Bilanz und Flächenverbrauch schneiden Hähnchenfleisch- und Eierer- (Abbildungen 5 und zeugungg deutlich besser ab als die Rindfleisch-, Kalbfleisch- und u Schweinefleischproduktion 6). Abbildung 5: CO 2 -Bilanz der Eier- und Fleischerzeugung (kg COO 2 /kg Fleisch bzw. Ei) Quelle: ABN AMRO 2011 Abbildung 6: Flächenverbrauch der Eier- und Fleischerzeugungg (MJ/kg Fleisch bzw. Ei) Quelle: ABN AMRO 2011
8 Abbildung 7: Prognose der Entwicklung der Welt-Bevölkerung bis b 2100 (inn Mrd.) Quelle: UN Schaut man sich zudem die Prognose der Entwicklung der Welt-Bevölke erung an, wird klar, dass die Nahrungsmittelproduktion enorm ansteigenn muss, umm die knapp 11 Mrd. Menschen im Jahr 2100 versorgen zu können. Daher muss auch die Erzeugung tierischer Lebensmittel weiter wachsen, um die Versorgung der Bevölkerung mit tierischem Eiweiß zu versorgen. Vor allem die Entwicklungsländer werden einen starken Bevölkerungszuwachs erfahren. Da viele dieser Länder aufgrund ihrer geographischen Gegebenheiten, z.b. hinsichtlichh klimati- Bevöl- scher Verhältnisse, nicht in der Lage sein werden ihre Produktion entsprechend des kerungswachstumss zu steigern, werden Industrieländer wie Deutschland,, die über moderne und effiziente Produktionssysteme verfügen, aus ethischen Gründen dazu verpflichtet sein, zukünftig ihren Beitrag zur Versorgung der Weltbevölkerung zu leisten.
9 Quellen: ABN AMRO (2011): duurzaamheid in eieren en kippenvlees. ABN AMRO Bank ASE (2011): Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Agrarstrukturerhebung Eurostat (2012): Legehennenbestand Geflügeljahrbuch (2012): Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.v. (Hrsg.): Geflügeljahrbuch Berlin. MEG (2012): MEG-Marktbilanz Eier und Geflügel Bonn. UN (2011): United Nations, Department of Economic and Social Affairs: World Population Prospects: ZDS (2012): Zentralverband der deutschen Schweineproduktion e.v. (Hrsg.): Schweineproduktion in Deutschland. Bonn. Weiterführende Informationen: Kontakt: NGW-Niedersächsische Geflügelwirtschaft Landesverband e.v. Mars-la-Tour-Str Oldenburg Tel.: Fax: info@ngw-landesverband.de Internet: Wissenschafts- und Informationszentrum Nachhaltige Geflügelwirtschaft (WING) Universität Vechta Driverstrasse Vechta Tel.: Fax: aveauthier@wing.uni-vechta.de Internet:
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